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Morbus Sudeck, CRPS, chronische Schmerzen im Rahmen einer Heilentgleisung

Also Paraffin-Bäder kenne ich nicht, aber Kohlensäurebäder.
Da schwören sie im UKB drauf und ich hatte jetzt auch welche.
Ich finde sie sehr angenehm. Sie verbessern die Durchblutung stark, aber nur wenige Physiotherapien bieten sie an
 
Hallo kapputteshändchen,

ich sollte Stangerbäder machen. Es gibt keine Bäderabteilung in unserer Stadt, die das noch anbietet. Ich habe meiner Schmerztherateuin (und früher meiner Psysiotherapeutin) gesagt, da kann ich auch einen laufenden Fön in die Badewanne schmeissen :D. Keine Angst, ich lebe gerne und das ist wirklich ein Scherz ;) und ich brauche auch wirklich keinen Psychotherapeuten :p.

Allerdings finde ich traurig, dass bei einer Krankheit, deren Besserung erst durch Ausprobieren gefördert werden kann, so wenige Möglichkeiten vor Ort gibt.

Ich werde nicht aufgeben. Ich denke, dass Humor das einzige ist, was bleibt. Und anbei, ich habe das Gefühl, dass Lyrica mich sexuell kastriert :D, das noch zum Thema Frühlingsgefühle.

Eure Cateye
 
Hallo Cateye,

ich habe mir lange überlegt, ob ich hier schreiben soll, da ich selbst nicht betroffen bin- allerdings meine Ma, die schon 76 Jahre ist.

Der Titel aber hat mich angeregt, dies doch zu tun.
Heilentgleisung- bei meiner Ma eher Fehlbehandlung.
Zur Sache: Meine Ma hatte am 31.10.06 einen Unfall (Sturz von einer Treppe, beim einkaufen). Mit Notarzt ins Krankenhaus und am gleichen Tag noch OP. Rechtes Handgelenk- offener komplizierter Bruch- einsetzen einer Stahlplatte mit 8 Schrauben.
Nach der OP (Entlassung am 8.11.06) weiterbehandlung beim D-Arzt (09.11.06). Der hat gleich KG verordnet. Erste KG nach Gipsabnahme 28.11.06. Meine Ma hatte dabei fürchterliche Schmerzen- aber der D-Arzt hat ja gemeint, sie müsste die Hand so schnell als möglich bewegen.

Nachdem die Schmerzen immer größer wurden (und der D-Arzt nichts unternommen hat) sind wir dann am 15.12.06 wieder in der Klinik vorstellig geworden, wo sie operiert wurde.

Da hat nun der Arzt festgestellt, das eine Schraube gebrochen ist und die Stahlplatte sich total verschoben hat.
Auf seine Frage nach der Weiterbehandlung beim D- Arzt haben wir ihm mitgeteilt, das am 28.11.06 die Schiene (das war aber noch die von der OP im Krankenhaus) entfernt wurde und sie zur KG sollte. Eine andere Gipsschine hatte sie gar nicht erhalten...

Da hat er dann wörtlich gesagt: "Da hat einer seine Hausaufgaben nicht gemacht, der konnte wohl nicht lesen"

Daraufhin hat er uns den Entlassungsbericht gezeigt, den er für den weiterbehandelnden D- Arzt geschrieben hat (den haben wir jetzt auch in Kopie).
Darin stand:
Weiterbehandlung: 4 Wochen Oberarmgipsschine, anschließend kürzen und 3 Wochen Unterarmgipsschiene, anschließend KG!

Nun hat er gefragt nach den Röntgenbildern und ob wir die holen können. Ich bin dann zum D-Arzt und habe gefragt, ob ich diese haben könnte, da das Krankenhaus eine OP durchführen muss, da sich die Platte verschoben hat.
Gleichzeitig habe ich gefragt, ob sie (Sprechstundenhilfe) mir das Datum der Gipsabnahme auf den Umschlag (worin die Röntgenbilder waren) schreiben kann. Die Sprechstundenhilfe sagte ja, schaute in ihren Computer und sagte dann er 28.11- ach nein, doch erst 8.12.06 und schrieb dies auf den Umschlag.

Kurz und gut: Im Januar dann erneute OP mit herausnahme der Stahlplatte (sollte eigentlich erst in 12 Monaten erfolgen, aber das KKH hatte vorher schon gesagt, das sie die Platte nicht wieder richtig befestigen können)- die abgebrochene Schraube blieb drin, war zu sehr im Knochen.

Daraufhin hat sich ein Morbus Sudeck entwickelt und meine Ma war im Mai 07 4 Wochen stationär zur Behandlung dieses Sudeck. Aber besser geworden ist bis heute nichts.

Nun haben wir die Sache einem Fachanwalt für Versicherungs- und Medizinrecht übergeben und hoffen, das wir hier Chancen haben.

Auf den Röntgenbildern des D- Arztes (die wir Gott sei Dank haben) sieht man schon in der Aufnahme vom 08.12.08, das die Schraube total herunterhängt und die Platte verschoben ist!
- aber nur, weil wir jetzt alle 5 Röntgenbilder in Folge haben- darauf kann dies sogar ein Laie sehen.

- und auf Grund dieser Aufnahme hat dieser Arzt die Gipsschiene entfernt

Viele Grüße

Siggi
 
Hallo siggi,

der Beitrag, den ich eben schrieb, ist im Nirvana verschwunden. So muss ich also rekapitulieren, was ich in den letzten 10 Minuten geschrieben hatte.

Also zunächst tut es mir Leid um Deine Mutter. Allerdings könnt ihr nicht sagen, wie es ihr heute ohne diese intensive Schmerztherapie ginge. Wichtig ist, dass sie hier unbedingt am Ball bleibt.

Ich hoffe auch, dass ihr erfolgreich seid bezüglich dem Behandlungsfehler. Allerdings ist bekannt, dass Sudeck leider auch bei Bagatellverletzungen, als Spontanerkrankung ohne äußeren Einfluss, nach Herzinfarkten etc. auftreten kann. Sicher ist, dass bei Deiner Muter der Sudeck nicht aufgetreten wäre ohne den Treppensturz. Es ist allerdings nicht sicher, ob er bei einwandfreier Behandlung nicht auch aufgetreten wäre. Ich denke, dass es wichtig ist, auch Aspekte anzusprechen, die vielleicht kritisch sind, gerade in Bezug auf euer Verfahren.
Ich denke, dass der eigentliche Behandlungsfehler gut dokumentiert ist, so dass ihr damit wenig Probleme haben werdet.

Wichtig ist, dass Deine Mutter die beste medizinische Versorgung genießt. Es wäre für sie wichtig, verschiedene Therapieformen ausprobieren zu können: Wärmeanwendungen - Kälteanwendungen, Ergotherapie, Bewegungsbad, Spiegeltherapie und eine angemessene medikamentöse Therapie. Ein Forumsteilnehmer hatte gestern von einem Lidocainpflaster berichtet. Eine Bekannte, die ich aus meiner Schmerztherapie kenne, bekommt es auch und ist begeistert.

Ich wünsche euch alles Gute!

Cateye
 
Hallo Cateye,

ich weiß schon, das das Sudeck nicht von der Falschbehandlung kommen muss- aber die Wahrscheinlichkeit ist doch viel größer, da hier einiges schief gelaufen ist.

Weist du, das mit der Therapie ist so eine Sache. Sie hat ja schon viel gemacht, aber da sie keine Besserung sieht, mag sie langsam nicht mehr.

Zu;
Sicher ist, dass bei Deiner Muter der Sudeck nicht aufgetreten wäre ohne den Treppensturz

Ja das stimmt. Und da dieser Treppensturz nur kam, weil ihr Bein mal wieder versagt hat (Arbeitsunfall 1987- anschließend 5 Jahre Kampf mit der BG um Anerkennung). Danach 8 OP`s- und immer wird sie als Simulant hingestellt. Eigentlich hat sie sooooooooooooooooooo genug von Ärzten!

Das mit dem Lidocainpflaster werden wir auf jeden Fall versuchen! Die anderen Behandlungen (außer Spiegeltherapie) hatte sie alle schon.
Und in die Schmerzklinik will sie nicht- ich kanns auch irgendwo verstehen...


Liebe Grüße

Siggi
 
Hallo siggi,

mein Satz: ich kann Ärzte nur noch in homöopathischer Dosierung ertragen (das habe ich auch einigen Ärzten so gesagt), stammt nicht von ungefähr. Aber unter uns gesagt, Deine Mutter hat keine andere Wahl, als am Ball zu bleiben, denn Sudeck kann durchaus zur Amputation des erkrankten Gliedes führen, weil unweigerlich im Stadium III der Stoffwechsel nahezu zum Erliegen kommt.

Nun, ich führe derzeit mit einer anderen Forumsteilnehmerin eine sehr harte Auseinandersetzung über die medikamentöse Therapie bei chronischen Schmerzkrankheiten. Ich bin noch immer der Ansicht, dass es wichtig ist, frühzeitig eine Schmerztherapie durchzuführen, aber grundsätzlich gilt: nur so viel, wie unbedingt nötig. Ich hole mir dennoch die Unterstützung bei alternativmedizinischen Mittelchen, wie beispielsweise den Schüsslersalzen oder einem Komplexmittel wie beispielsweise von Wala.

Wichtig wäre für Deine Mutter auch, dass sie unbedingt eine Form von Tiefenentspannung lernt. Ich versuche mehr oder minder regelmäßig "Ruhe vor mir selbst" über eine Meditationsmusik zu bekommen. Dieser Eigenbeitrag ist unermesslich wertvoll ebenso wie die psychologische Unterstützung: viele fragen sicherlich, warum hat es sie getroffen. Dass diese Frage kontraproduktiv ist, muss erst erarbeitet werden.

Off records ist diese Aussage: glücklicherweise steht Deine Mutter nicht mehr im Erwerbsleben, weil ein CRPS meistens zu allzufrühen Aussteuerung mit dem kompletten sozialen Abstieg führt.

Deine Mutter sollte dennoch nie aufhören zu kämpfen, denn eine Aufgabe führt gewöhnlich in die totale Resignation.

Grüsse von Cateye
 
Hallo Cateye,

ja meine Ma ist eine Kämpferin :)
Und als ich ihr von dem Forum hier erzählt habe (wegen meiner HWS), hat sie mich gleich gefragt, ob ich da wegen ihr auch was fragen kann. Das ist jetzt so ausgeartet, das wir mit der Arztsache dran sind, mit der privaten Unfallversicherung- und jetzt hat sie mich heute morgen wegen einer neuen Feststellung ihrer Verletztenrente gefragt :)

Du hast absolut recht: wenn sie heute aufgeben würde zu kämpfen, würde sie resignieren.

Ich hab das schon gelesen mit deiner Auseinandersetzung (auch wegem dem Pflaster) und ich bin der Meinung, wir werden das trotzdem versuchen. Und am Ball bleiben wir auch mit den Behandlungen- ich werd meine Ma immer ein bisschen drängeln :)

Viele Grüße

Siggi
 
Hallo sigi,

ich komme gerade aus der Klinik (meine wöchentliche Sitzung) und da habe ich auch nach dem Lidocain-Pflaster gefragt. Ich habe es nicht gekriegt. Dafür gibt es zwei gute Gründe:

1. gewöhnt sich der Körper extrem schnell an den Wirkstoff, so dass die erwünschte Schmerzfreiheit bei chronifizierten Schmerzzuständen nur kurzzeitig anhält.

2. Ist der Sudeck bereits eine chronische Schmerzerkankung und man muss mit möglichst geeigneter medizinischer Unterstützung (neuropatischer Schmerzzustand) arbeiten.

Sorry für die Ernüchterung, aber ich denke, dass das Fragen oft hilft, nicht zuviel an falscher Hoffnung zu entwickeln.

Grüsse von Cateye
 
Hallo Cateye,

vielen dank für die Info- jetzt hab ich sie aber schon :)
Wir werden das jetzt mal versuchen- aber nur wenn die Schmerzen zu groß sind- nicht regelmäßig.

Immer noch besser, als ständig Tabletten zu nehmen- die verträgt meine Ma auch nicht.

Liebe Grüße

Siggi
 
Hallo Siggi 61,
wer einmal mit dem Feuer spielt !
Ich hab auch das Lidocainpflaster bekommen.
Es hilft aber wenn Du einmal den Effekt gespürt hast, dann vergist Du es NUR ab und zu mal zu nehmen.
Bei mir steht es neben dem Computer -120 Stück, ich nehm es nicht mehr-
ich will es nicht mehr und ich sag Dir, es ist wie eine Droge !
Gruß .
 
crps

Hallo alle zusammen,


ich habe schon länger Sudeck ,fetgestellt wurde es im Juni 2010 aber ich hatte es schon vorher Januar 2010.Ich hatte am 22.12.09 einen Arbeitsunfall und wurde vom ersten Arzt richtig schlecht behandelt .ich hatte zuerst einen Mittelfussbruch links naja dann ging das los mit den komischen farben ,der Fuss wurde immer dicker und die schmerzen waren unerträglich.Dann bin ich zum anderen Arzt ,der hat dann mal 5 Brüche festgestallt ,Sehen ,Bänder alles war verlezt.Der Arzt war super,der hat dann Osteoporose festgestellt und meinte beim wieder laufen lernen versuchen mein Fuss abzurollen .Ja aber es ging garnichts ich konnte mein Fuss immer weniger Bewegen und das brennen und er wurde immer blauer und rot und alles war komisch.Der Arzt meinte das zieht sich hin ,war ja ein schwer verlezter Fuss.Der hat die Erkrankung leider nicht feststellen können.Ich bin dann wieder zum anderen Arzt,der dritte .In Oldenburg ,die haben die Erkrankung dann festgestellt im Juni 2010 ´.Ja dann ging das los mit Opium und allen starken Medikamenten .....nichts hat geholfen ,bei der Krankengymnastik kam keiner weiter .Dann musste ich zu Spezialisten nach Hamburg ,da gabs Ärzte die Patienten mit Sudeck schon Erfolgreich behandelt haben .Ja mein Fuss wurde so schlecht das ich 6 Wochen nichts mehr gespührt habe ,Die in Hamburg sagten auch das ich die im Januar schon bekommen hätte aber viele Erkennen diese Erkrankung nicht .Ja für mich ist immer mehr ne welt zusammen gebrochen .Medikamente Ohne Ende .....Lyrica,tramadol,murfine,Opium.........u.s.w. irgendwann waren es 18 Tabletten am Tag !Ja in dem Krankenhaus war ich dann 3 Monate Stationär.Die haben es mit allen Therapien hinbekommen das ich wieder gefühl hatte und mit Gehstüzen laufen konnte und der Sudeck nicht weiter ausbricht und etwas zurück gegangen ist.Leider haben sie mir gesagt das Sie mir nicht sagen können ob ich jemals wieder Gesund werde weil ich das höchste Stadion hatte und es kann jeder Zeit wieder ausbrechen.Mein Beruf ist Pferdewirtin -Bereiter .Ich habe es geschafft wieder aufs Pferd zu steigen ,zwar habe ich jeden Tag schmerzen aber man hat sich daran gewöhnt und kämpft weiter.Ich habe jetzt 8 Monate keine tabletten genommen aber Leider muss ich wieder mit Lyrica Anfangen .....Und hoffe ich kann mich damit durch beissen .Ich würde mich freuen einiges von euch zu hören wie es euch so ergangen ist .Mein fuss wird immer heiss und mag kälte nicht .Und was super ist mein grossen Zeh kann ich wieder alleine Bewegen :) Ganz viele liebe grüsse Sarah :)
 
Hallo, Cateye!
Auch ich habe seit 2004 einen Sudeck in der linken Hand/ Arm und habe alles schon durchgemacht, was es nur gibt (das Letzte war eine Schmerzstimulatorimplantation).

Ich habe bestimmt auch schon 20 Gutachter durch (Private Zusatzversicherung, gesetzl. KK, GdB und Erwerbsminderungsrente...) und dabei schon so allerhand erlebt, deshalb finde ich die Idee von Dir echt super!

Ich bin dabei!

Ganz viele Grüsse
Lora
 
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