Hey ihr da draußen.
Ich habe vor 8 Monaten das letzte Mal meinen Stand der Dinge hier niedergeschrieben. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen weiter, wenn ich nun vom aktuellen Stand berichte.
Zur Erinnerung oder auch für alle neuen: Ich bin 26, habe am 24. August 2019 eine Weber-C-Fraktur durch blödes Abknicken erlitten. Bei mir war das Wadenbein durch und das Volkmannsche Dreieck war angebrochen. Ich habe kurz nach meiner Stellschraubenentfernung, meiner Unbeweglichkeit zum Danke, eine Lungenembolie erlitten.
Es geht mir gut, ich lebe. Das ist momentan die Hauptsache. Nach der Lungenembolie, war das Bein nicht mehr wichtig. Meinetwegen hätten sie es mir abnehmen können, solange ich weiter leben darf.
Es ist ein langer Prozess, man braucht Geduld. Es ist auch harte Arbeit und man muss viel Schmerz in Kauf nehmen. Heute? Bin ich den Schmerz noch immer nicht ganz los und das Bein schwillt auch immer noch an. Aber es wird von Woche zu Woche besser. Und wenn man erstmal wieder das meiste machen kann, kommt alles andere nach und nach wie von alleine. Dadurch, dass ich neben meinem Studium Teilzeit im Einzelhandel arbeite, habe ich schon früh wieder angefangen körperliche arbeiten zu machen. (Mitte November, also rund 3 Monate später, habe ich wieder angefangen zu arbeiten) Anfangs ging nur Kasse, einen Monat später etwa habe ich angefangen wieder im Laden zu arbeiten. Alles langsam und auf meine Verfassung abgestimmt, aber so habe ich mich am ehesten wieder an alles Stück für Stück herangetraut. Nicht bei der Physio, sondern im Alltag.
In die Hocke gehen und dort verweilen kann ich erst seit ca. einem viertel Jahr wieder. Auf Zehenspitzen stehe ich seit einem halben Jahr. Springen und rennen ist sieht immer noch komisch aus und fühlt sich auch komisch an, würde sich aber vermutlich auch geben, wenn ich regelmäßig joggen würde.
Nach dem Aufstehen fühlt es sich immer noch komisch an und ich laufe dann wie ein Pinguin. Nach viel Belastung schwillt der Fuß auch an, aber er ist auch im allgemeinen dicker als der andere. Manchmal habe ich auch einen plötzlichen Schmerz, wenn ich falsch auftrete.
Aber alles in allem kann ich wieder gut und ganz normal laufen, auch schnell laufen ohne Probleme. An einen leichten Schmerz habe ich mich gewöhnt, ist gar kein Vergleich zu vorher.
Konzentriert habe ich mich aber wie gesagt dann auch mehr auf meine Lunge, auf mein Körpergefühl, auf meine Gesundheit. Es folgte ein halbes Jahr Blutverdünner. Bisher geht es mir gut, die Angst bleibt aber.
Seid dankbar, wenn ihr gesund seid, versucht euch zu bewegen so gut es euch nur möglich ist. Haltet durch, es ist anstrengend, aber die Zeit vergeht irgendwann wie im Flug. Ich frage mich zumindest, wo dieses Jahr geblieben ist und wie ich so schnell wieder fit werden konnte, wo es doch eins so aussichtslos schien. Und denkt daran, dass ihr nicht alleine damit seid.
Das Forum hat mir auch geholfen, sucht euch hier den Zuspruch. Es ist jetzt wohl erstmal mein letztes Update. Das nächste würde folgen, wenn nochmal was passiert (toi toi toi, dass dem nicht so ist) oder in 1-2 Jahren, um euch zu sagen, ob ich gänzlich genesen bin. Also bis dahin, oder auch nicht, vielen Dank, alles Gute und bleibt/werdet gesund!
Liebe Grüße
Lisa