Hallo liebes Forum, nach mehrwöchigem intensivem Mitlesen möchte auch ich von meinem Sprunggelenk berichten. Ich hoffe, ich kann (künftigen) Mitleser/innen mit meiner Geschichte ein wenig Mut machen. Ich bin 40 Jahre jung und bin am 31.05.2020 (Pfingstsonntag) beim Wandern verunfallt. Ich bin wenige Stunden nach dem Unfall in einem Krankenhaus in der Nähe des Unfallortes operiert worden.
Die Diagnose lautet letztendlich „Sprunggelenksluxationsfraktur links mit Fibulamehrfragmentfraktur und Beteiligung des Volkmannschen Dreiecks links“. Mir wurden eine 10-Loch-Drittelrohrplatte, 3 Zugschrauben mit Unterlegschraube, 1 Stellschraube sowie Fadencerclage Fibre wire der Fibula und eine Kleinfragmentspongiosaschraube am hinteren Volkmannschen Dreieck implantiert. Die Ärzte mussten offensichtlich ganz ordentlich puzzeln. Die Stellschraube ist am 23.07.2020 entfernt worden.
Ich bekam noch im Krankenhaus einen Rebound Airwalker und durfte damit bis zur Entfernung der Stellschraube 20 kg teilbelasten.
Da ich hier die ganze Zeit fleißig im Forum mitgelesen habe und die meisten von Euch nach Entfernung der Stellschraube vollbelasten durften, war ich der Meinung, dass das bei mir auch so wäre. Da kam dann mein bislang erster und einziger Dämpfer. Ich habe von zwei Unfallchirurgen/Orthopäden aus der gleichen Praxis unabhängig voneinander die Aussage bekommen, dass mein Bruch zu kompliziert sei und ein Sprunggelenk 12 Wochen zum durchwachsen bräuchte. Röntgenbilder sehen alle sehr gut aus, ich darf aber nur weiter aufbelasten (zum Glück ohne Airwalker). Mittlerweile habe ich mich mit diesem Gedanken abgefunden und jetzt sind ja auch schon 9 Wochen rum.
Krankengymnastik und Lymphdrainagen bekomme ich zweimal pro Woche seit ich aus dem Krankenhaus raus und wieder zu Hause bin. Also schon ne ganze Weile. Durch den Airwalker und die Teilbelastung war es mir möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Physio und zu meinen Ärzten zu kommen. Die Angst beim Ein- oder Aussteigen zu stürzen war da, aber es ist zum Glück alles gut gegangen. Mehr Angst hatte ich vor meiner Treppe zu Hause, da hier zwei Wendelkurven mit ganz schlanken Stufen verbaut sind, aber auch hier alles gut gegangen. Jetzt ohne Airwalker habe ich keine Treppenangst mehr. Ich hatte keine körperlichen Beeinträchtigungen vorher und war zwar nicht wirklich sportlich, aber viel mit meinem Hund unterwegs und habe viel in meinem Garten gemacht, quasi von morgens bis abends in Action.
Warum und wie kann ich Mut machen? Mittlerweile ist mir klar, dass meine Verletzung auch durch die Luxation sehr schwer ist und die Prognosen bei sowas durchwachsen sind, aber mein Fuß sah und sieht von Beginn an sehr gut aus. Wenig geschwollen. Ich passe in meine normalen Schuhe. Ich habe die ganze Zeit nach der OP so gut wie keine Schmerzen. Habe nur am Anfang Schmerzmittel genommen, wenn ich’s nicht vergessen habe. Meine Physiotherapeutin ist begeistert. Am Anfang hat sie mal gesagt: „Was auch immer Sie tun, es ist das Richtige.“ Sie ist auch der Meinung, dass ich Ende August wieder laufen werde. Da bin ich dann mal gespannt. Im Moment mache ich meine Übungen und versuche die Aufbelastung, das ist mitunter etwas unangenehm, aber ich denke NICHTS kann meinen verdrehten Fuß und das Gefühl als stünde ein Panzer darauf toppen und das auf nem Berg im Niemandsland.
Ich bin optimistisch und natürlich sehr dankbar für jegliche Tipps und werde auch fleißig weiter im Forum lesen und berichten. Habt einen schönen Tag und viele Grüße…