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Arzt sagt es liegt an Psyche

Da gebe ich dir sicher Recht. Lieber leichtere Medikamente als ein starkes. Aber ein Medikament was nicht wirklich hilft, hilft dann aber halt auch nicht viel. :(

@mäuschen, nein so meinte ich es nicht!

Sondern: Lieber Medikamente niedrig dosiert, die helfen (das kann dann auch durchaus ein starkes Opiat sein!) als Medikamente sehr hoch dosiert (z.B. Entündungshemmer in den höchsten Dosen, die aber nicht helfen, weil es Nervenschmerzen sind!)

Der Arzt muss sich halt mal die Mühe machen und sich die Schmerzen beschreiben lassen, dann würde er merken, dass es unterschiedliche Schmerzen sind! Und z.B. helfen bei Nervenschmerzen auch nicht unbedingt Opiate, so dass ein guter Schmerzarzt, wie bei Cateye, nun verschiedene Schmerzmittel gibt! So kann man dagegen z.B. eben Epilepsiemedis geben (neben Lyrika, auch Gabapentin oder so...)!

Und ich denke, das können wirklich nur gute Schmerzkliniken/ Schmerzärzte - versuch es ruhig mal!

VG Santafee
 
Hallo santafee,

Auch Nerven entzünden sich, z.B. bei längerer Unterversorgung oder Überbeanspruchung, z.B. wenn der Nerv penetrant gepresst wird.
Diese Schmerzen kann man dann kaum mit Mitteln behandeln.

Beseitigt man aber die Ursache, der Entzündung, dann könnten die Schmerzen sich von selbst überflüssig machen.

Die Abläufe des Organsimus laufen/greifen immer ineinander, ein Schwachpunkt bewirkt somit den Lostritt von größeren Beschwerden.

Das wissen (wollen) nicht unbedingt alle Schmerzärzte, denn die sind nicht selten auf Medikamentenumsatz aus, also ist das Finden der Schmerzursache nicht gewinnbringend, jedoch die reine Symptombehandlung, immer.
Schmerzkliniken müssen sich ja auch wirtschaftlich tragen.:(

Gruß Ariel
 
Hallo Ariel,

ich meinte es halt so, dass man durchaus nach dem einzelnen Schmerz und seine speziellen Schmerzwege schauen muss und nur auf diesen können sie auch behandelt werden (also Entzündungsschmerzen -> Entzündungshemmer, weil sie zentral nicht unbedingt behandelbar sind; Nervenschmerzen -> z.B Lyrika; Opiate um eine Grundschmerzfreiheit zentral zu erlangen, z.B. bei Vernichtungsschmerz ect.)

Ich gebe Dir Recht, meinem Schmerzarzt ist die Ursache und damit die Beseitung derer völlig egal. Aber auch deshalb, weil die Ursache momentan nicht beseitigt werden kann! Mein Glück ist, dass ich diese inzwischen schwarz auf weiß habe und auch selbst nicht mehr danach suchen muss und ich z.Z. auch "nur" die Symptome beseitigt haben will, um wenigstens einigermaßen am Leben teilnehmen zu können! Mein Schmerzarzt liest sich aber die Befunde stets genau durch, ordnet sie und verschreibt mir dementsprechend die Schmerzmittel. Ich empfinde es deshalb im Moment und in meinem Fall nicht als unvorteilhaft.

Klar, in anderen Fällen, wenn man nur mal die Ursache finden wollte (auch bei mir vor Jahren!), dann könnte man mit kleinen Eingriffen vielleicht, oder einer kurzzeitigen systemischen Therapie, die Ursache beseitigen und damit für den Pat. (und nicht nur für ihn!) großes für die Zukunft tun!

Ich bezweifle aber, ob auch nach einem Schleudertrauma immer die Ursache beseitigt werden kann:confused:?
Und deshalb ist es manchmal gut, wenn es Ärzte gibt, die "nur" den Auftrag haben: Schmerzen zu reduzieren, weil Heilung nicht möglich

Und Ariel, diese Ursachenforschung obliegt doch dem D-Arzt, nicht dem Schmerzarzt, oder? Und der D-Arzt ist hier in der Pflicht die richtige Therapie zu suchen und zu finden, was er aber aus Deinen immer wieder genannten Gründen leider nicht macht! :mad: Der ist vom wirtschaftlichen Aspekt her getrieben, wogegen der Schmerzarzt eher von allen Seiten einen auf den Deckel bekommt, wenn er sein Butget überstrabaziert...:(

VG Santafee
 
Hallo Ariel,

bei meiner Bekannten geht es primär nicht um eine Abschiebung von der BG zur Krankenkasse. Sie ist Privatpatientin und - sie hat ganz harmlos den Fuss umgeknickt bei einem Waldspaziergang in ihrer Freizeit.

Ich habe wie alle Patienten den Schmerzfragebogen ausfüllen müssen. Da ich ja im Vorfeld bereits wusste, worauf ich achten musste, konnte ich quasi vorbeugen, nicht in die Psychoschublade gesteckt zu werden. Wer keine "Ahnung von diesen Dingen hatte, der tappt quasi auf Gedeih und Verderb in die Psychofalle, ohne dass er das steuern kann.

Jede zweite Frage zielt darauf ab, ob nicht doch die Psyche als Ursache in Frage kommt: Sind sie einsam, ziehen Sie sich wegen ihrer Schmerzen zurück, können Sie sich entspannen, wie ist das soziale Gefüge etc, etc., etc...

Ich denke allerdings, dass Schmerzen sehr wohl etwas mit unserer Psyche zu tun hat - ich fordere allerdings unsere Ärzte eher auf, anzusprechen, wie man wieder Kraft tanken kann. Deshalb wäre es wichtig, genügend Pysiotherapie verschrieben zu bekommen.

Meine heutige Ärztin meinte heute: Sudeck sei eine interessante Kranheit, worauf ich ihr anbot, ihr ihn mal für einen Tag auszuleihen. Ich sehe vor allem die Diskrepanz darin, dass ein unversehrter Mensch kaum nachvollziehen kann, was einem Schmerzkranken widerfährt.

Gruss,
Cateye
 
Hallo santafee,

.. diese Ursachenforschung obliegt doch dem D-Arzt, nicht dem Schmerzarzt, oder? Und der D-Arzt ist hier in der Pflicht die richtige Therapie zu suchen und zu finden, was er aber aus Deinen immer wieder genannten Gründen leider nicht macht!

Meine Forderung wäre, dass alle Ärzte daran arbeiten müssten, dem Patienten seine Schmerzursache zu nehmen.

Es stimmt, nach bestimmten Verletzungen ist eine Heilung nicht möglich, aber schon allein die richtige Ursache gefunden, also die genauen Verletzungen, reduziert doch schon wenigstens ein übermäßiges Fortschreiten, bzw. Verschlimmern.

Gruß Ariel
 
Hallo Cateye,

ich muss bei meinem Schmerzarzt immer vor jeder Behandlung so einen Minicomputer ausfüllen und es ist durchaus richtig, dass jede 2. Frage auf den psychischen Zustand abzielt, aber inzwischen sehe ich es nicht mehr ganz so fragwürdig, weil es doch völlig normal ist, dass man mit starken und stärksten Schmerzen nicht von einer Party zur anderen rennt, bzw. auch die Kontakte nachlassen, weil man eben öfter als normal auf dem Sofa liegt und auch verschiedene Dinge einfach nicht mitmachen kann:o Und es ist doch klar, dass man schlechter schläft, sich schlechter konzentrieren kann, das Leben nicht mehr ganz so rosig sieht, oder:confused:?

Ich denke bei diesen Fragen, geht es eher darum, evtl. einen suizidalen Hintergrund feststellen zu können! Und hier evtl. eingreifen zu können! Mein Schmerzarzt hat beispielsweise noch nie in Frage gestellt, ob das Huhn oder das Ei eher da war... Kann mich natürlich auch täuschen, ist mir momentan aber auch egal:o!

VG Santafee
 
Ich denke allerdings, dass Schmerzen sehr wohl etwas mit unserer Psyche zu tun hat - ich fordere allerdings unsere Ärzte eher auf, anzusprechen, wie man wieder Kraft tanken kann. Deshalb wäre es wichtig, genügend Pysiotherapie verschrieben zu bekommen.

Meine heutige Ärztin meinte heute: Sudeck sei eine interessante Kranheit, worauf ich ihr anbot, ihr ihn mal für einen Tag auszuleihen. Ich sehe vor allem die Diskrepanz darin, dass ein unversehrter Mensch kaum nachvollziehen kann, was einem Schmerzkranken widerfährt.

:) Meine Rede.....( ich weiß nur nicht was Sudeck ist..)
Schmerzkrank zu sein ist einfach die vorweggenommene Hölle, schlimmer kann es nicht mehr kommen.

Pysiotherapie hilft besonders da eigendlich jeder Schmerzkranke massiv Schonhaltungen einnimmt die weitere Schmerzen verursachen. Hier kann z.B. durch manuelle Therapie wesentliche Erleicherterung verschafft werden.

Das mit der Krankheit ausleihen ist gut, werde ich mir merken, ich werde aber dazusagen, sie darf auch behalten werden :D
 
Hallo!

@Santafee
Ok, dann habe ich dich wirklich falsch verstanden.

Ich habe mir jetzt eure Beiträge so durch gelesen. Auf der einen Seite sehe ich ja ein, das die Psyche sicher ein Grund ist. Aber mein Arzt, hat mir keine solchen Fragen gestellt und hat mir das Mittel verschrieben.
Das einzige was gefragt wurde ist, ob ich durchschlafen kann. Es wurde ja nicht einmal gefragt wie der Schmerz wirklich ist. :mad:

Und das mir eine Physiotherapie besser geholfen hat, als solche Antidepressiva muss ich auch sagen.

Sicher stimmt es auch, das man die Ursache nicht immer beheben kann und man sollte mit einer Besserung der Schmerzen zu frieden sein.
Aber ich fühle mich momentan einfach übergangen. Und vor allem fühle ich mich bei diesen Arzt nicht richtig verstanden. Klingt jetzt vielleicht ein bisschen sentimental. Aber gerade weil ich mich nicht verstanden fühle, werde ich mir wahrscheinlich einen anderen Arzt suchen.
 
@mäuschen, man sollte viel häufiger und eher auf seine Gefühle hören! Denn die sagen einem schon relativ früh und sicher, dass irgendwas nicht richtig läuft!

Auch wenn wir Menschen das oft nicht wahrhaben wollen, aber auch wir haben noch viele Instinkte, die gerade in Ausnahmesituationen (wie Krankheit, Unfall ... also alles, was mit unserer Existenz und deren Gefährdung zu tun hat) doch noch ganz gut funktioniert! Leider sind wir oft zu sehr kopfbezogen, hier heißt es einfach mal wieder zu sich und den Gefühlen stehen!

Also wenn Dein Gefühl sagt, der Arzt ist nicht okay, hilft Dir nicht, fragt Dich nicht, versteht Dich nicht, dann warte nicht zu lang und suche Dir einen kompetenten Arzt! Versuche auch mal andere Wege (evtl. auch Schmerzarzt), sammle Befunde (fordere auch best. Untersuchungen ein!) und finde DEINEN Weg, der Dir hilft!

VG Santafee
 
Das hast du echt schön gesagt. :)

Aber es stimmt. Ich bin ja wirklich wie schon gesagt beim überlegen, ob ich nicht wieder eine manuelle Therapie machen soll. Ich meine es ist zwar nicht gut geworden dadurch, aber teilweise gab es einfach eine Besserung. Und wie ich schon heraus gefunden habe, ist das auch wichtig. Man muss auch die kleinen Erfolge sehen und nicht nur die großen.

Da hast du Recht. Man lässt sich zu oft auch von jemanden anderen den Weg zeigen und hört dabei nicht auf sich selbst.

Liebe Grüße
 
Hallo mäuschen01,

ich habe aus Deinem letzten Beiträgen den Eindruck bekommen, dass Dein Arzt eigentlich keine Lust hat, Dir zu helfen. Stell Dir nur mal vor, was passieren würde, wenn die Schmerzen nicht vom Skelettsystem ausgingen sondern von einer eventuell bösartigen Erkrankung und Du triffst auf einen solch lustlosen Arzt? Die Antwort darauf weisst Du ja selbst. Such Dir einfach einen neuen, der Dich ernst nimmt.

Hallo santafee,

die Psychologisierung für Schmerzpatienten kann aber gründlich in die Hose gehen. Wenn ein Schmerzpatient wegen vermeintlicher psychischer Befindlichkeiten die wirksame Therapie verweigert wird, dann kann das nachhaltig schädigen. Die Richtung ist uns beiden klar: Schmerzen können die Psyche nachhaltig negativ beeinflussen.

Umgekehrt gibt es psychische Erkrankungen, die sich körperlich manifestieren. Hypochondrie ist hierzu ein gutes Beispiel. Noch deutlicher sind Depressionen, die sich durch Schmerzen bemerkbar machen: man fühlt sich erschlagen, alles tut weh...

Es ist durchaus wichtig, dass bei einer Schmerztherapie die Psyche ein Stück weit auch beleuchtet wird, gerade um differentialdiagnostisch psychische Erkrankungen auszuschließen. Wenn aber sekundär eine depressive Verstimmung auf Grund der länger bestehenden Schmerzen einschleicht, hilft vermutlich doch eher eine angemessene Schmerztherapie und nicht die Gabe von Psychopharmaka.

Liebe Grüsse von Cateye
 
dann warte nicht zu lang und suche Dir einen kompetenten Arzt! Versuche auch mal andere Wege (evtl. auch Schmerzarzt), sammle Befunde (fordere auch best. Untersuchungen ein!) und finde DEINEN Weg, der Dir hilft![/quote]


Das ist auch mein dringender Rat, ich selbst bin 20 Jahre mit einem Meniskussriss ( Klasse 3) rumgelaufen und habe Schmerzmittel genommen bis nichts mehr ging. Wäre der Meniskussriss ( und anderes) vor 20 Jahren gefunden worden, wäre jetzt mein Kniegelenk noch zu retten und ich vieleicht nicht Schmerzkrank.

Vielen Dank Ihr beteiligten Ärzte !
 
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