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Machen Opiate als Schmerzmittel süchtig

6. Tag ohne Tilidin

Hallo,

es war nicht meine Absicht, diese Diskussion auszulösen. Das muß jeder individuell, zusammen mit seinem Arzt, entscheiden. Ich für mich habe gemerkt, dass mir dieses Schmerzmittel nicht mehr gut tut und deshalb lasse ich es nun weg. Meine Verdauung ist gut und ich habe keinerlei Verstopfungen.
Es war heute mein 6. Tag ohne Tilidin und ich bin schmerzfrei und das macht mich glücklich. Anfangs hatte ich ständig starke Schmerzsignale meines Körpers erhalten, vor einiger Zeit aber auch das Signal, das es reicht.

Heute hatte ich lediglich 30- 45 Minuten Kreislaufprobleme und sonst war der Tag klasse. Ich halte euch weiter auf dem Laufenden.

Grüße
Kunti
 
Wirtschaftsspiel mit Entzugserscheinungen

Hallo Michi104,

Ob sie "Süchtig" machen oder nicht ist eine Frage die sich so schnell nicht beantworten läst.
Richtig!
Sucht, also primäres suchen nach dem Stoff, das kann viele Ursachen haben. Die einen suchen nach Zigaretten, die anderen nach Pralinen, die anderen nach Sex, die anderen nach ... .
Immer ist die Ursache, man will ein Bedürfnis befriedigen, das der Körper dringend braucht, weil er Entzugserscheinungen, von was auch immer, hat.
Wenn man sie Regelmässig nimmt, umd die Schemrzen damit zu Therapieren. Ja dann brauch der Körperbrauch diese Mittel, damit er nicht in einen Entzugkommt.
Nicht jeder "Stoff" macht Entzugsschmerzen. Oft, wie bei Zigaretten, sind es unangenehme Entzugserscheinungen. Das muss man schon unterscheiden.

Entzugserscheinungen kann man mit "Ablenkung" stillen. Entzugsschmerzen dagegen muss man wieder in den Stoffwechsel eingreifen, um diese Entzugsschmerzen zu dämmen.

[/QUOTE]Aber Süchtig in dem Sinne das man ein Hochgefühl bekommt wenn man die Pillen nimmt NEIN denn der Körper ist daran gewöhnt es ist für ihn keine Besonderheit.
[/QUOTE]
Andererseits -> Schmerzfreiheit empfindet derjenige als "Hochgefühl", der an einen Stoff gewöhnt ist und Entzugeserscheinungen hat - die auch entsetzliche Schmerzen auslösen können - also eine doppelte Schmerzfreiheit bekommt, sobald er die Droge (Schmerzmittel) eingenommen ist.

Lottogewinn kann auch ein "Hochgefühl" verursachen, wenn man an notorischem Geldmangel gelitten hat.

Pharmaindustrien und deren Aktionäre sind dankbar für schmerzhafte Entzugserscheinungen, weil das wiederum Gewinne garantiert.
Auch die Tabakindustrie und deren Aktionäre, die Arbeiter in den Tabak-Fabriken, auf den Tabakfeldern, die Zwischenhändler sind den jeweilig Süchtigen dankbar.

Die Frage ist, wollen Ärzte mit der Verabreichung von bestimmten Stoffen, die bestimmte Stoffwechselveränderungen in Gang setzen, die dem Einnehmer dann schwere Entzugserscheinungen bereiten nach Absetzen des Stoffes, dem Patienten helfen die Schmerzen los zu werden oder denkt der Arzt eher an seine Vorteile, beim Verschreiben dieses Stoffes?

Gruß Ariel
 
Hallo und guten Morgen,

heute ist mein 8 Tag ohne Tilidin, also schon mehr als eine Woche. Gestern gings mir nicht so gut, können aber auch noch Nachwirkungen der OP gewesen sein bzw. eine kleine Erkältung.
Habe heute Nacht 9,5 Stunden geschlafen ohne Schwitzen, ohne Unterbrechung. War einfach ne klasse Nacht.
Früher habe ich tagsüber oft noch geschlafen, was völlig weggefallen ist. Der Körper holt sich Energie nun wieder in der Nacht, wie sich das gehört.
Bin gespannt, wie ich mich fühle, wenn ich mein Sprunggelenk wieder voll nutzen kann.
Ich bin so glücklich, weil ich eben auch keinerlei Schmerzen habe.

Grüße euch
Kunterbunt
 
Hallo an euch,

wenn es interessiert, heute ist mein 13. Tag ohne Tilidin. Ich denk, es sollte fast durch sein mit dem Entzug. Ich fühle mich natürlich noch geschwächt, aber liegt wohl an der OSG-Operation. Habe gestern gegen die Schwellung eine Voltaren Tablette genommen, die mir überhaupt nicht gut bekam. Fühlte mich total krank danach und lasse sie nun komplett weg. Mein Körper schafft das schon. Freitag lasse ich mir Blut entnehmen, um sämtliche Parameter bestimmen zu lassen. Das Gift muss raus aus meinem Körper.

Grüße
Kunterbunt
 
Hallo.


Ich nehme seid über ein Jahr schon Morphin 3 mal Täglich 30 mg dazu Gabapentin 3mal 300mg und Abends noch 400mg Katadolon 400mg ,die aber erst seid 4 Monaten.Zusätzlich nehme ich noch Paroxat für die Phsyche.
Da ich manchmal total erschöpft bin und dann im Bett liege Schlafe ich fast den ganzen Tag und nehme die Medis dadurch nicht richtig oder garnicht ein und habe trotzdem keine Probleme mit Entzugsbeschwerden.Aber dann sind irgendwann die Schmerzen unerträglich und ich muß mich durchringen die Medis zunehmen.
Bin beim Schmerzarzt der die multimodale Schmertherapie macht und fühle mich dort gut auf gehoben.as zuviel gemacht und die Schmerzen sind dann unerträglich bekomme ich auch Spritzen von Ihn.Alles wird regelmäßg kontroliert und meine Blutwerte sind super.Ich hatte nach meiner Knietepe Sovredol in der Klink bekommen und da waren die Leberwerte schlecht was sich nach Absetzen gebessert hat.Ich muß auch immer ein Schmerztagebuch führen um zu sehen durch was und wann die Schmerzen am stärksten sind.
Ohne die Medis könnte ich die Schmerzen nicht ertragen.Habe nen BSV und das ISG ist auch angegriffen sowie Arthrose in den Knien Händen und auch WS.
Sind am überlegen ob mir ein Nervenstimulator hilft um die Medis zu reduzieren aber wo will man anfangen.Der Arzt hat vorgeschlagen den unten in der LWS ein zusetzen wegen der Nervenschmerzen habe aber auch die Beinschwäche und auch Zehenheberschwäche und noch das Problem mit der fehlenden Streckung und das alles links.Dadurch belaste ich rechts mehr und da mußte erstmal ne Artroskopie mit Knorpelentfernung und Glättung sowie den Meniskus repariert werden.
Leider bin ich deshalb auf Medis angewiesen und habe dadurch natürlich auch Nebenwirkungen wie Schwitzen ,Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche.Es gibt Tage wo ich total schlapp bin wenn ich auch nur Besuch hatte selbst das strengt an.Ich wäre froh wenn ich keine Medis brauchen würde aber leider benötige ich die .

IST DAS SCHON EINE ABHÄNGIGKEIT


LG SONJA
 
Hallo Sonni,

auch wenn die Ärzte sagen, dass keine Abhängigkeit entsteht, möchte ich aus meiner Erfahrung berichten und kann dir sagen, dass ich selbst nach nun 16 Tagen noch an leichtem Entzug leide. Ich habe Valoron mit dem Wirkstoff Tilidin als Retard Tabletten eingenommen. (150/12 mg)
Glücklicherweise habe ich durch den Entzug aber feststellen können, dass meine Schmerzen ohne Tilidin gut auszuhalten sind. Wäre dem nicht so, würde ich es wohl weiter nehmen bzw. hätte mich auf ein weniger "abhängig machendes" Medikament umstellen lassen.
Heute, am 16 Tag, habe ich lediglich noch kalte, schwitzige Hände und finde erst nach 30-45 Minuten in den Schlaf, aber alle anderen Entzugserscheinungen sind weg. Einfach weg. Es fühlt sich prima an, nur hätte ich nie gedacht, dass es so lange dauert. Die Halbwertszeit kannst du mit 30 Tagen ansetzen, obwogl im Internet von ca. 15 Tagen gesprochen wird. Jeder reagiert dazu noch sehr individuell.

Ich Grüße dich und wünsche dir, dass deine Schmerzen weniger werden und du dieses Teufelszeug irgendwann los bist.

Kunterbunt
 
Guten Morgen,

heute ist mein 19. Tag ohne Tilidin. Kalte, schwitzige Hände habe ich nur noch selten. Auch wurden und werden die Kreislaufprobleme deutlich besser. Gestern war mein erster Tag ohne wirkliche Beschwerden. Da ich seit ner knappen Woche auch mein Bein wieder belasten darf, bin ich wieder mobil und bewege mich deutlich mehr. Das hilft zusätzlich.

Grüße euch
Kunterbunt
 
Wie wahr...

...ich erinnere mich noch.. wie ich frisch aus dem OP nach der Blinddarmentfernung vor Schmerzen im Bett lag - was ich bekam war ne Injektion von Navolgin (obwohl ich deutlich vor der OP gesagt habe, dass ich dagegen allergisch bin und habe sogar meinen Pass gezeigt!). Mir ist sofort schlecht geworden, bekam Luftnot und fing an zu zittern. ich meine, klar ist es nicht mit Abhängigkeit zu vergleichen, aber eine allergische Reaktion allgemein auf Schmerzmittel ist genauso mies wie von etwas abhängig zu sein.. wenn nicht noch schlimmer. Seit diesem Vorfall kamen bei mir auch noch weitere Reaktionen auf andere Schmerzmittel wie ASS, Dolormin, Migräne-Präparate und Co. raus. Wenn ich Schmerzen habe, dann muss ich die ertragen :(

Solche Sachen haben mein Interesse mehr geweckt.. ich hab mich diesbezüglich weiter im Internet schlau gemacht und bin dann auf diese Seite gestoßen: schmerzmittel.de - echt hilfreich.

Liebe Grüße
Antje





Hallo,

hier ein Link über die Abhängigkeit von Opiaten:

[FONT=&quot]http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=29652&no_cache=1&sword_list[0]=opioide&sword_list[1]=sucht[/FONT]

allen ein schönes Wochenende
Kai-Uwin:)
 
Hallo,

ihr solltet euch mal Gedanken darüber machen, was passiert, wenn jemand mit chronischen Schmerzen keine Medikamente einnimmt, weil hier Empfehlungen gegeben werden und aus medizinischer Sicht nicht vertretbar sind!

Chronische Schmerzen kann man weder mit Yoga noch mit Meditation behandeln! Chronische Schmerzen entwickeln sich schnell zu einer eigenständigen Krankheit.

Man muss daher zwischen akuten und chronischen Schmerzen unterscheiden!

Wer schreibt: "Wenn ich Schmerzen habe, dann muss ich die ertragen", kann meiner Ansicht keine starken Schmerzen haben, die sich nicht nur über Stunden hinziehen, sondern über Monate und Jahre.

Dann bildet sich ein Schmerzgedächtnis, was dazu führt, dass man Schmerzen empfindet, obwohl sie vielleicht gar nicht vorhanden sind.

Es gibt sogar schmerzhafte Unfallfolgen, wie z. B. CRPS, bei denen sich die Verletzungsfolge von Schmerzen ernährt.

Kein Arzt verschreibt Opiate bei Wehwehchen oder wenn beim Patienten von einer Suchtneigung auszugehen ist. Sie dürfen auch nicht von jedem Arzt verordnet werden!

Bei der Einnahme von Opiaten ist die Suchtgefahr sehr gering, wenn diese korrekt eingenommen werden. Außer natürlich man hat keine Schmerzen oder verfügt über eine Suchttendenz.

Ich selber war, bis zu meinem Unfall, wahrlich kein Freund von Schmerzmitteln und erst recht nicht von Opiaten. Aber nur durch die Einnahme ist es mir möglich, am sozialen Leben teilzuhaben!

Natürlich helfen mir auch meine nichtmedikamentösen Therapien, doch können die mir leider die Opiate nicht ersetzen!

Dieser Link zur Info, was chronische Schmerzen sind:

http://www.neurologie.uni-goettingen.de/index.php/chronische-schmerzen.html



Viele Grüße
Derosa
 
Hallo Deros,

ich bin da völlig auf deiner Länge. Wer starke, chronische Schmerzen hat, kann nicht auf sein Schmerzmittel verzichten. Was aber, wenn die Nebenwirkungen so extrem sind, wie Antje24 beschreibt.
Erträgt man dann lieber Schmerzen oder nimmt man die extremen Nebenwirkungen in Kauf. Sicherlich sollte man so lange testen, bis das richtige Medikament gefunden ist.
Das ist sicherlich sehr individuell, genauso individuell wie die Schmerzskala.
Patienten nehmen bei gleichen Verletzungen oder Beschwerden die Schmerzen sehr individuell war. Der eine bei 4, der andere bei 9.
Mein Arzt sagte mir damals, sie müssen unbedingt dieses Schmerzmittel nehmen, damit sich kein Schmerzgedächtnis bildet. Das habe ich getan, 10 Jahre lang. Mit den Nebenwirkungen mußte ich klar kommen. Hätte ich meine OP nicht gehabt, hätte ich nie festgestellt, dass die Schmerzen sich deutlich reduziert haben. Mein ganzer Körper tickte nur noch nach Tilidin. Morgens nach dem Aufstehen, dann um 12.00 Uhr, dann um 18.00 Uhr. Und wenn es länger wurde nochmal um 24.00 Uhr. Ich konnte während der Einnahme überhaupt nicht mehr feststellen, ob ich das Medikament überhaupt noch brauche.
Es gibt immer wieder Pro und Kontra und ich kann jeden verstehen, der wegen seiner Schmerzen auch die harten Mittelchen nehmen muß. Ich verstehe aber auch diese Patienten, die auf Medis verzichten, weil die Nebenwirkungen einfach überwiegen.
Ich bin heute 20 Tage ohne Tilidin und natürlich habe ich Schmerzen, aber bei Weitem nicht mehr so große Schmerzen, wie nach dem damaligen Unfall. Ich habe einfach Glück und nehme dieses Glück mit.

Grüße
Kunterbunt
 
Hallo,

ihr solltet euch mal Gedanken darüber machen, was passiert, wenn jemand mit chronischen Schmerzen keine Medikamente einnimmt, weil hier Empfehlungen gegeben werden und aus medizinischer Sicht nicht vertretbar sind!
Hier werden nur persönliche Erfahrungen ausgetauscht, aber es wird nichts empfohlen.

Chronische Schmerzen kann man weder mit Yoga noch mit Meditation behandeln! Chronische Schmerzen entwickeln sich schnell zu einer eigenständigen Krankheit.
Es kommt auf die Ursache der Schmerzen an. In manchen Fällen kann dies durchaus helfen. Vor allem, wenn die Schmerzen z.B. psychosomatischer Natur sind oder auf Grund von muskulären Verspannungen bestehen.

Man muss daher zwischen akuten und chronischen Schmerzen unterscheiden!

Wer schreibt: "Wenn ich Schmerzen habe, dann muss ich die ertragen", kann meiner Ansicht keine starken Schmerzen haben, die sich nicht nur über Stunden hinziehen, sondern über Monate und Jahre.
Jeder empfindet Schmerzen anders und jeder hat seine individuelle Schmerzgrenze. Das kann man nicht pauschalisieren.

Wie ich schon mal schrieb, muss jeder seinen Weg finden, um mit den Schmerzen umzugehen.
 
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