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Machen Opiate als Schmerzmittel süchtig

Hallo Hans-Jürgen,

erst einmal von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Das Problem kenne ich durchaus.

Erst meine Schmerzärztin kam auf die gloreiche Idee, mir gleich Macrogol mit zu verschreiben. Welche Erleichterung;)

Viele Grüße

Derosa
 
Hallo Hans-Jürgens,
auch von mir ein herzliches willkommen bei uns im Forum.
Ich kann mich derosa nur anschließen.
Mein Schmerzarzt hatte mir gleich von Anfang an Macrogol verschrieben, damit ich es bei Bedarf direkt nehmen kann.
Das ist wirklich ein sehr gutes "Pülverchen".:D

LG
Silvia
 
Hallo,

habe diesen Thread mal oben geholt, weil ich nun seit 6 Tagen einen kalten Entzug von Tilidin mache. Da ich letzte Woche operiert wurde, hat sich das angeboten.
Bisher habe ich 3-4 mal täglich ca. 75 mg Tilidin retard Tabletten eingenommen, um meine Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen.

Die Tage 1 und 2 liefen prima ohne irgendwelche Entzugserscheinungen.
Die Tage 3 bis 5 waren die Hölle: stark schwankende Kreislaufprobleme, Hitze- und Kältewallungen wechselten sich ab. Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, aber ich habe bewußt auch an diesen Tagen auf jegliche Medikamente verzichtet, außer die Spritze gegen Thrombose. Was ich jedoch festgestellt habe, ich konnte fast jede Nacht 1 Stunde länger schlafen und zwar wie ein Stein. Begonnen hat es mit ca. 3 Stunden Schlaf und heute Nacht waren es schon 9 Stunden.
Auch ist mein Kreislauf heute an Tag 6 bisher sehr stabil. Ich habe keinerlei Schmerzen, jedoch leicht erhöhten Puls. Ich trinke viel und gönne mir, alleine schon wegen der Operation, viel Ruhe und bin immer von meinen Lieben umgeben.
Denkt ihr, ich habe das Gröbste hinter mir und bin das Zeug bald los. 6 Tage ohne macht mich stolz und es verwundert mich, dass ich keinerlei Schmerzen habe.
Grüße
Kunti
 
Meinereiner gehört wohl zu der seltenen Gruppe, die Schmerzen "aushält". Warum ich das tue hat mehrere Gründe. Aber erst mal zur Vorgeschichte: Ich habe seit einem Virusinfekt Anfang 2012 chronische Schmerzen im Gesäß und linken Bein. Anfangs hatte ich Metamizol eingenommen, aber das hat nicht so richtig gewirkt. Daher habe ich es nach 3-4 Wochen ganz sein lassen. Wozu auch etwas einnehmen, was eh nicht richtig wirkt. Ich habe dann natürlich auch andere gängige Schmerzmittel ausgetestet. Aber die wirkten auch nicht so richtig. Außerdem wusste ich, dass diese bei mir nach längerer Einnahme auch Asthmaanfälle und Magenbeschwerden auslösen können und das wollte ich nicht.
Mein Hausarzt (auch Schmerztherapeut) hat gar nicht erst mit Opiaten angefangen. Ich habe zudem noch eine PTBS und da ist man ja mit suchtfördernden Medikamenten etwas vorsichtig. Da unter einer PTBS eine sehr hohe Suchtgefahr besteht. Also versuchten wir es erst mal mit konservativen Methoden wie eben Physiotherapie und Bewegung.
Das Schlimmste, was man seinem Körper antun kann ist Schonung. Ich habe mich trotz Schmerzen immer bewegt. Auch Sport getrieben. Jedoch habe ich schon darauf geachtet, dass die Beine nicht zu sehr belastet, aber schon bis zu einem gewissen Grad gefordert werden.
Es ist auch schon etwas besser geworden. Aber es geht halt leider nur in kleinen Schritten vorwärts. Das größte Problem ist auch, dass ich nicht lange sitzen kann und auch nicht so lange laufen.
Mit der Zeit habe ich auch irgendwie gelernt, mit den Schmerzen umzugehen. Es ist auch immer ein wenig eine Kopfsache, würde ich mal behaupten. Daher versuche ich auch meinen Kopf durch Yoga und Meditation etwas frei zubekommen. was aber halt auch nicht immer so einfach ist, wenn man zu alldem noch eine PTBS hat.
 
Hallo,

Was willst du jetzt damit sagen? Alle die Schmerzen haben sollen sich nur orxentlich bewegen und dann ist alles gut? Dann denkst du nicht anders als ein Gutachter

Ich habe auch chron. Schmerzen
, bewege mich regelmäßig, muss aber trotzdem Oxicodon nehmen, zwr nur 30mg tgl., aber es ist und bleibt ein Opiat.....

Man muss auch wissen, dass diese Opiate kein "Kick" bewirken...man ist nicht psychisch abhängig, lediglich körperlich.....
Deshalb ist auch ein äußerst vorsichtiges Absetzen nötig.Niemals abrupt absetzen...das wäre fatal....
Bzgl. Einer Verstopfung ist macrogol zu verwenden oder eine entsprechende Ernährung.
Ich nehne Targin..da ist Naloxol mit drin, damit es erst gar nicht zu einer Verstopfung kommen kann.
Mit Targin kann ich wieder leben....
 
Was willst du jetzt damit sagen? Alle die Schmerzen haben sollen sich nur orxentlich bewegen und dann ist alles gut?
Das habe ich so nicht geschrieben. Letztendlich muss jeder seinen Weg finden, um mit seinen Schmerzen umzugehen. Bei einigen wird es auch ohne Schmerzemittel gar nicht anders gehen. Kommt eben auch immer auf den Einzelfall an. Ich wollte nur sagen, dass es auch anders gehen kann.
Ich bin jedoch auch der Meinung, das manche Schmerzen durchaus hausgemacht sind und ja, ich bin auch der Meinung, dass zu viele in eine Schonhaltung verfallen, was ja eher kontraproduktiv ist. Aber mir ist auch klar, dass das nicht auf alle zutrifft. Nicht, dass jetzt hier jemand sagt, ich würde alle Schmerzpatienten in eine Schublade stecken.
 
Hallo sheep, man sollte vielleicht trotzdem erwähnen, dass Schmerzenaushalten zu einem ausgeprägten Schmerzsyndrom bzw. zur Chronifizierung der Schmerzen führt dann zu Depressionen usw.
Ich war auch so ein "heldenhafter" Schmerzaushalter - jahrelang ohne Medikamente nur mit Ergo und KG sogar noch schnellstmöglich arbeiten gegangen - wo bin ich jetzt nach 3 Jahren Schmerzen? Depression mit Suizidversuch, Jobaufgabe wegen Überforderung, 4 Ops an einer Hand wegen anhaltender Schmerzen und vieles mehr.
Jetzt nehme ich Medikamente auch Opiate, anders wäre das Leben nicht mehr zu meistern, aber einiges hätte ich mir ersparen können ,wenn ich mich damals nicht so "heldenhaft" aufgeführt hätte.
Gruß
Verdi2005
 
Zuletzt bearbeitet:
@verdi
Hallo sheep, man sollte vielleicht trotzdem erwähnen, dass Schmerzenaushalten zu einem ausgeprägten Schmerzsyndrom bzw. zur Chronifizierung der Schmerzen führt
Kann, muss aber nicht. Zu chronischen Schmerzen kommt es eher, wenn man die Ursache der Schmerzen nicht kennt oder behebt oder nicht beheben kann.

Klar, Schmerzmittel machen die Schmerzen aushaltbar, aber man sollte auch bedenken, dass diese nicht die eigentliche Ursache der Schmerzen beheben.

Dass das zu psychischen Problemen führen kann, will ich nicht abstreiten. Ich habe auch hin und wieder Tage, wo ich verzweifelt und heulend auf der Couch liege. Wenn man dazu eh schon psychisch angeschlagen ist, macht es das Ganze nicht besser und es ist noch schwerer damit umzugehen, weil man nicht nur ein Problem sondern zwei oder noch mehr Probleme an der Backe hat.

Ich war auch so ein "heldenhafter" Schmerzaushalter - jahrelang ohne Medikamente nur mit Ergo und KG sogar noch schnellstmöglich arbeiten gegangen - wo bin ich jetzt nach 3 Jahren Schmerzen? Depression mit Suizidversuch, Jobaufgabe wegen Überforderung, 4 Ops an einer Hand wegen anhaltender Schmerzen und vieles mehr.
Jeder geht mit Schmerzen anders um. Ich für meinen Teil habe meinen Weg gefunden und habe Nutzen und Risiko abgewogen. Mir ist das Risiko einfach zu groß Schmerzmittel einzunehmen, eben auch wegen dem Asthma. Da reagiere ich bei Schmerzmitteln echt ziemlich empfindlich darauf. Bei der Kombination Opioide und Asthma ist da auch ziemliche Vorsicht geboten.
 
Hi,

auch ich denke es kommt auch auch die Erkrankung an sich an. Bei mir ist es so manchmal bringt bewegung eine verbesserung.

Ob sie "Süchtig" machen oder nicht ist eine Frage die sich so schnell nicht beantworten läst.

Wenn man sie Regelmässig nimmt, umd die Schemrzen damit zu Therapieren. Ja dann brauch der Körperbrauch diese Mittel, damit er nicht in einen Entzugkommt.
Aber Süchtig in dem Sinne das man ein Hochgefühl bekommt wenn man die Pillen nimmt NEIN denn der Körper ist daran gewöhnt es ist für ihn keine Besonderheit.

Sonst würden auch Gewisse sachen Schwierig werden, wenn man jedesmal dein "hochgefühl" bekommt. wer nach einer OP mach Schmerzmittel im KH bekommen hat weis was gemeint ist.

Grüße Michi
 
Hi,
Leider führen Schmerzen über längere Zeit zur Chronifizierung also zur Schmerzkrankheit, nur die Zeit ist individuell so wie die Schmerzempfindung individuell ist. Es ist leider dann eine selbständige Schmerzkrankheit unabhängig von der Ursache - diese kann dann bereits sogar behoben sein. Es ist leider so, ob man es hören will oder nicht.
Aber natürlich macht jeder seine Erfahrungen mit Schmerzen selbst, ich war keine Ausnahme, habe auch meine Asthma, Herz Probleme, Übergewicht usw. als Grund zur Verweigerung der Schmerzmittel vorgeschoben.
Ich wollte eigentlich nur Denkanstoß geben. Nicht jeder muß meine schmerzhafte Erfahrungen wiederholen.
Verdi2005
 
Leider führen Schmerzen über längere Zeit zur Chronifizierung also zur Schmerzkrankheit, nur die Zeit ist individuell so wie die Schmerzempfindung individuell ist. Es ist leider dann eine selbständige Schmerzkrankheit unabhängig von der Ursache - diese kann dann bereits sogar behoben sein. Es ist leider so, ob man es hören will oder nicht.
Kannst du deine These auch belegen?
Wie gesagt, ich will nicht abstreiten, dass es dazu kommen kann. Aber ich bezweifel sehr stark, dass es in jedem Fall dazu kommen muss.

Ich habe übrigens nicht das erste Mal in meinem Leben chronische Schmerzen. Die chronischen Schmerzzustände die ich vor meiner jetztigen Erkrankung hatte, konnten letztendlich auch nur behoben werden, als die Ursache gefunden und behoben wurde. Mit Schmerzmitteln hätte ich meine Probleme nur vor mir her geschoben.

Ich wollte eigentlich nur Denkanstoß geben. Nicht jeder muß meine schmerzhafte Erfahrungen wiederholen.
Ist ja auch gut so, dass du warnst. Bist auch nicht der erste, der meiner Methode skeptisch gegenüber steht. Mein Psychotherapeut, der auch gleichzeitig Arzt ist, hält davon auch nicht viel und hat mich auch schon auf die möglichen Gefahren einer selbständigen Schmerzkrankheit hingewiesen.
 
Hallo Sheep!

Gehöre eher zu deiner Gattung, auch ich bin ein Mensch der eher auf
kausale Behandlung steht!:)

Natürlich muß man auch bei den jeweiligen Krankheitsbildern differenzieren,
inwieweit Schmerzmedikation, und vorallem über welchen Zeitraum,
gegeben wird!
Eine gewisse Schonhaltung (physischer Bereich)durch Schmerzen
kann auch zu Folgeschäden führen!

Es gibt leider wenig Ärzte , sei es durch Überlastung oder auch
Unkenntnis, die dann andere Heilverfahren einleiten.

Was mir bei diesem Thema immer wieder zu kurz kommt,
ist die Tatsache, das es nicht nur zu einer körperlichen und oder
psychischen Abhängigkeit kommen kann, sondern über langer
Medikation hin, sich auch schlimme Folgeschäden für Leber,Niere usw.
einstellen!


VG

riesling
 
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