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Machen Opiate als Schmerzmittel süchtig

@ all,

ich kann das persönlich nur bestätigen......ich bin seit 12 Jahren BTM-Patient.

Es gab bis zum sog. Wendepunkt des Schmerzes, eine lange Odyssee meines Körpers.

Ich habe das Problem, das ich ja nicht "durchtrennt" bin, sondern ein gequetschtes Rückenmark in zwei Bereichen habe.

Leider mit fast allen Auswirkungen, wie ein "Durchtrennter".

Nur das bei mir halt die Empfindung noch weitesgehend vorhanden ist.
(an für mich guten Tagen bin ich komplett-taub, auch wenn es komisch klingen mag.....aber es ist so dann erträglicher)
Man spricht dann vom sog. "Vernichtungsschmerz" - bedeutet: es gab Tage, da habe ich um "Erschießung" gebettelt - so schlimm war es.

Nun bin ich sehr hoch mit Morphin eingestellt - komme gut damit klar.
Nur muss ich halt auch aufpassen, welche Zusatzmedis ich bekomme - also immer auch selbst "schlau" machen - da es von Aufhebung über Wechselwirkung bis hin zur Extremunverträglichkeit in Verbindung kommen kann.

Ich persönlich bekomme 4x am Tag meine 8 Stunden Ration an Morphin in Kapselform - kleine Kügelchen mit unterschiedlichem Langzeitverhalten dosieren mich dann.
Vergesse ich eine Ration - geht es mir innerhalb 2 Stunden "Hundeelend".

ERGO: Ein Suchtverhalten ist klar nachzuweisen.....dennoch ist es bei mir, nach einigen Studien anderer Medikation das Mittel der Wahl ohne Qual.

Ich bin dafür sehr, sehr dankbar, läßt es so doch ein zumindest relativ menschenwürdiges schmerzgemindertes Leben zu.

Gänzlich Schmerzfrei bin ich nie.....soll auch so nicht sein, da somit eine Restgabe im ernsten Notfall gewährleistet bleibt.
Hinzu kommt, das ich ein komplizierter Anästhesie Fall bin/wäre, käme es zu einer notwendigen OP oder ähnlich.

Das Gute an Morphin ist aber, das eine relativ kurze "Entgiftungszeit" ausreicht, den Körper wieder auf ein "gesundes" Maß zu bringen.

Es wäre dann kein Verlangen vorhanden, wie bei Rauschgiften aus der Scene......und das ist eines der kleinen Wunder bei Morphin.

Morphin hinselbst ist übrigens ein sehr altes Medikament - in anderer Zusammensetzung schon im Mittelalter im asiatischen und persischem Raum bekannt.
Auch aus dortigen Aufzeichnungen ist nicht bekannt, bzw. geht hervor, das es früher zu einer Dauersucht kam.......hm...mal davon abgesehen, das diese Zeiten ja sehr kriegerisch waren und man wohl auch keine Chance hatte, lange süchtig zu sein/zu werden.....
Auch wenn im Asia-Raum oft von sog. Opium-Höhlen, oder Höllen die Rede war und es dort Dauergäste bis zum Tode gab.....die gibt es aber heutzutage in Kneipen auch noch - oder?......Prost...;)

Mein Leben/Überleben wäre jedenfalls ohne Opiate heute nicht möglich.....das ist mir klar - gut es gäbe eine Art der Gewöhnung, auch an den Schmerz - da gibt es eindrucksvolle Studien drüber - aber trotzdem wäre es bei mir so nicht gewährleistet, da jede falsche Bewegung, bzw. eingeleitete falsche Bewegung bei mir eine unmittelbare Reaktion auf meinen Spinalkanal (im Grunde die Datenautobahn der Nerven in der Wirbelsäule des Körpers) hat - mit extremen Auswirkungen für mich.
(Beschert mir leider auch immer wieder Klinikaufenthalte)

Für mich ist es eine positive Sucht - die ich nicht verteufel.
Dennoch ist im Umgang mit Opiaten hohe Vorsicht, Beratung und vor allem Unterweisung sehr, sehr wichtig, denn es kommt bei Jedem Menschen zu den unterschiedlichsten Reaktionen, die man selbst oft "missdeuten" kann.......nur zu menschlich....

Eine wirklich begründete Angst sollte man vor Opiaten also nicht haben - trotzdem muss der Respekt vor diesem stark wirkenden Medikament erhalten bleiben.

Opiate sind für schwer kranke Menschen KEINE Droge, sondern bleiben immer eine Medizin - mit direkter und indirekter Folge!

Gute Besserung an alle Schmerzpatienten und alle Anderen!

Brommel :)

P.S. den freien Umgang mit Betäubungsmitteln und sei es nur "Haschisch", lehne ich persönlich strikt ab. BTM immer nur von/durch Doktorhand! Sorry an alle "Freikrautsmoker".....ist bei mir Überzeugungssache.....kann ich nix für....:rolleyes::p
 
Hallo,

Opiate sind für schwer kranke Menschen KEINE Droge, sondern bleiben immer eine Medizin - mit direkter und indirekter Folge!

Hier folge ich ganz und gar Brommels Ausführungen.
Wenn man vor lauter Schmerzen schier wahnsinnig wird sind Opiate eine gute Alternative, das hat nichts mit einer Sucht im herkömmlichen Sinne zu tun.

Wenn einem Schmerzpatienten das Opiat entzogen wird hat er nach einer gewissen Zeit Schmerzen und es geht ihm schlecht. Klar, aber das sind doch keine Schmerzen die durch das Medikament entstanden sind, sondern die die durch das Opiat gedeckelt oder gar komplett unterdrückt wurden.
Wenn Ironman seine Pillen vergißt (kommt halt auch ab und zu vor) hat er innerhalb einer Stunde sehr starke Rückenschmerzen, nach zwei Stunden kann er nicht mehr laufen oder sitzen.
Die Medikamente erlauben ihm aber ein relativ normales Leben, sodass er auch wieder arbeiten kann.
Regelmässige Komtrolle durch den Schmerzarzt und Bluttests läßt er immer machen.
Das das keine Lutschtabletten sind weiß er auch, aber welche Alternative hätte er? Schmerzen bis zum abwinken?

Er hat nur dieses Leben, soll er sich absolut unnötig quälen?

Im Übrigen teile ich auch Brommels Ansicht mit den lieben "Tüten", ich sehe sie immer noch als Einstiegsdroge Nr. 1.

VG
Gitti
 
Liebe Vorredner,

danke für eure Berichte aus eurem Leben. Das hat mir wirklich mehr als GUT getan.
Vielleicht bin ich etwas heftig in diese Thematik mit meinem vorherigen Bericht eingestiegen, aber vielleicht sind da meine Erlebnisse ein wenig mit schuld.
Als mein Sudeck ausbrach, wurde ich nochmals am Sprunggelenk operiert (OP Nr. 6 innerhalb 3 Monate). Für meine wahnsinnigen Schmerzen bei jeder Berührung und die Verbände, die wie glühende Kohle brannten, hatte keiner Verständnis. Danach wunderte man sich über die nicht heilen wollende Narbe im Gegensatz zu den früheren Op's. Man erkannte den Sudeck viel zu spät und ich wurde völlig falsch behandelt. Calcitonin musste ich mir selbst in die Weichteile spritzen und man begann erst weitere 3 Monate später mit Morphinen gegen den Schmerz anzukämpfen.
Zuvor wurde mir der dringende Besuch beim Psychater nahegelegt, wenn ich meine Schmerzen schilderte.
Mit Transtec Pflastern und M-Beta 100 Tabletten hatte ich relativ schnell eine sehr hohe Dosis an Morphinen und ein starkes Suchtgefühl machte sich bemerkbar. Mein Morphin-Haushalt wurde von einem Facharzt bestimmt.
Irgendwann merkte auch er, dass die stete Steigerung der Dosis nicht zur Schmerzlinderung führte und so musste ich Monate des Entzugs durchmachen, die ich nicht mal meinem Erzfeind wünschen möchte.
Dann kam eine Odyssee durch das Arsenal der Opiate und Schmerzmittelkombinationen, welche zum Teil heftige Reaktionen auslösten.

Irgendwann bin ich bei Tilidin (birgt genauso Suchtgefahr) gelandet und ich vertrage es mit den anderen Medis relativ gut.

Aber für mich ist eines klar. Wer länger starke Schmerzmittel einnehmen muss, gehört irgendwann zum Club der Süchtigen. Dort sehe ich mich auch, aber ich bin nicht freiwillig dort, so wie die, die zu wenig Phantasie haben und sich in eine Scheinwelt beamen müssen.
UND den Club der Süchtigen wegen starker Schmerzen muss man klar abtrennen von den eben Beschriebenen, die sich das Zeug freiwillig reinschieben und dann der Sucht erliegen.

Ich bin froh, auf diese Weise ein Leben führen zu können, das zwar nicht einmal annähernd an das eines gesunden und schmerzfreien Menschen gereicht, aber für mich wieder lebenswert ist.

Für blaue Zehen entschuldige ich mich jetzt schon mal! (Falls ich jemand auf dieselben gelatscht sein sollte:confused:)
LG an alle, die im selben Boot rudern!
Ib.
 
Machen OIpiate als Scmerzmittel süchtig

Hallo zusammen,
ich bin leider auch ein Schmerzpatient und leider auch ein Opfer der Opiaten geworden. Ohne dieses Medikament könnte ich die Schmerzen auch nicht mehr aushalten und mein Schmerztherapeut sagte auch,dass es passieren könne, dass ich nie mehr ein Schmerz freies Leben haben werde.
Menschen,die noch nie Nervenschmerzen hatten, könne sich überhaupt nicht in die Lage hinein versetzen,was ständiger Schmerz überhaupt bedeutet.
Mir wurde auch schon gesagt,sass ich nicht so viel von diesen "Dingern" nehmen sollte und dass die Tabletten nur süchtig machen würden.Das aber genau durch diese "Dinger" die Schmerzen einigermaßen erträglicher sind,das verstehen Sie nicht.

@ Brommel,
ich bewundere immer und immer wieder Deine Einstellung zum Leben und vorallen Dingen,wie Du versuchst Betroffenen hier im Forum zu helfen und auch immer wieder versucht neuen Mut und Lebensfreude zu vermitteln.
Ganz vielen herzlichen Dank dafür.

LG
Silvia
 
Hallo Ibinsnur,

ich habe mich selber über längere Zeit gegen Schmerzmittel gewehrt. Aber irgendwann musste auch ich erkenne, dass es ohne sie nicht mehr geht. In der Hinsicht hat mich mein Sudeck besiegt.

Meine Befürchtungen, irgendwelche Wahnvorstellungen zu bekommen, blieben zum Glück aus.

Wir sind zwar süchtig, weil wir wegen unserer Schmerzen regelmäßig Schmerzmittel benötigen, aber wir dröhnen uns nicht den Kopf just for fun zu, um zu schweben.

Daher hast du den Nagel auf den Kopf getroffen: Sucht ist nicht gleich Sucht.

Mich macht es wütend, wenn man uns mit Junkies in einen Topf wirft. Wir nehmen die Medis nicht zum Spaß, sondern um am Leben teilhaben zu können.

Liebe Grüße

Derosa
 
Moin!

Ja, BTM sind Medikamente. Ich habe es auch immer gehasst, wenn ich von den Apothekern doof angeschaut wurde wenn ich mein BTM-Rezept eingelöst hatte. Irgendwann bin ich immer nur noch zu einer Apotheke gegangen und denen hatte ich gesagt was ich habe. Dann blieben wenigstens die prüfenden Blicke aus...

Habe wegen meinem CRPS insgesamt fast zwei Jahre BTM genommen, angefangen mit L-Polamidon, dann kam Morphin und irgendwann Palexia und dann wieder Morphin.

Im April habe ich in einer Schmerzklinik einen Entzug vom Morphin gemacht. Dieser hat insgesamt gute 9 Tage gedauert und war wirklich die Hölle auf Erden. Die Schmerzverstärkung darunter war echt Hölle und auch sonst bin ich völlig am Rad gedreht. Ich war vollgepumpt mit Psychopharmaka habe aber trotzdem in der Zeit nicht geschlafen, bin völlig ausgetickt und am Ende hätte ich mich am liebsten umgebracht - so dass ich dann die erste Zeit nur noch in Begleitung die Klinik verlassen durfte...*ups* Nach der Entzugsphase haben sich die Schmerzen wieder auf dem Niveau wie mit dem Morphin eingespielt (schmerzfrei war ich nie darunter - immer NRS 7-8). Das ging dann auch eine ganze Zeit gut, aber seit ungefähr 2 Wochen habe ich wieder vermehrt Schmerzen, habe diesen fiesen stechenden Dauerschmerz vermehrt und das ist echt nicht schön...

Ich nehme noch den ganzen anderen Kram gegen die neuropathischen Schmerzen, und seit der Schmerzklinik nehme ich Trileptal gegen die einschießenden Schmerzen - die sind seither auch echt besser, ich habe deutlich weniger Schmerzattacken. Aber der Dauerschmerz kommt leider immer stärker durch... :(

Einen Termin zur Kontrolle in der Schmerzklinik habe ich erst Anfang August... Und ich möchte die auch ehrlich gesagt eine mögliche Neueinstellung machen lassen und nicht meine Schmerztherapeutin hier zuhause.... Also entweder beiße ich bis dahin die Zähne zusammen, oder es muss doch die Schmerzi hier machen... Aber der Gedanke an den Entzug und wie dreckig es mir ging halten mich davon ab wieder BTM zu nehmen... Das war echt keine schöne Zeit....

Also ich kann irgendwie jedem nur raten erst einmal die "anderen" Schmerzmittel auszuprobieren ehe man zu den BTM kommt. Denn davon loszukommen ist nicht einfach... Im Nachhinein finde ich, dass mein alter Schmerztherapeut vielleicht zu schnell zum L-Polamidon gegriffen hat..... Aber naja.. Passiert ist passiert und jetzt gerade bin ich ja BTM-frei...

Mich macht der "Junkie-Vergleich" auch immer wütend, denn alles was wir Schmerzpatienten wollen ist die Schmerzfreiheit und die möglichst normale Teilhabe am Leben. Wir suchen ja nicht den Kick und das außergewöhnliche Sinneserlebnis.... (ich bin übrigens nie "geflogen" wenn ich eine Dosissteigerung hatte, im Gegenteil dann ging es mir meistens die ersten Tage ziemlich dreckig)

Liebe Grüße
Tine
 
Opiade machen abhängig

Hallo Pswolf,
wie Du schon richtig festgestellt hat haben Opiate einen Gewöhnungseffekt, Deine Dosis muß Dir regelmäßig, vom verordnenden Arzt, überprüft und gg neu eingestellt werden. (Suchtpotential ist sehr hoch--> kommt auf die Dauer und Dosis der Anwendung an)

lg Balu
war im früheren Leben mal statl. geprüfter Pharmarefernt
 
Hallooo

Machen Opiate süchtig-

Natürlich machen sie das.
Damit meine ich nicht, dass ich keine nehmen würde,
wenn ich starke Schmerzen hätte, würde sicher alles
schlucken was mir ein Arzt verschreibt.

http://www.aoz-soest.de/pas_haeufig-gestellte-fragen/items/machen-starke-schmerzmittel-suechtig.html

Auf dieser Seite steht

Von Sucht spricht man jedoch nur bei einer unkontrollierten, zwanghaften Einnahme einer Droge. Unter Überwachung eines erfahrenen Arztes kommt eine Sucht bei medikamentösem Gebrauch von Opiaten so gut wie nicht vor. Da Opiate bei retardierten, d.h. verzögert ihren Wirkstoff abgebenden Präparaten ihre Wirkung nicht schubartig entfalten, kommt es auch nicht zu rauschähnlichen Zuständen.

Alles schön und gut-
Drogenabhängige nehmen (spritzen) natürlich keine regelmässigen Dosen
von Opiaten.
Weswegen auch nach dem abklingen der Wirkung,
die Sucht nach einer erneuten Auffrischung hochkommt.

Weil sie ohne Ihre Suchtmittel unter fürchterliche Schmerzen leiden.


dann allerdings auf derselben Seite
ich zitiere

Eine körperliche Gewöhnung tritt bei fast allen Medikamenten ein, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Medikamentengewöhnung ist jedoch keine Sucht im eigentlichen Sinn, da die Gewöhnung jederzeit veränderbar ist. Aber auch unter einer Opiat-Dauertherapie mit zum Teil sehr hohen Dosen entwickeln Patienten eine körperliche Abhängigkeit. Bei abruptem Absetzen der Medikamente entstehen Entzugssyndrome wie z.B. Schwitzen, Übelkeit, Unruhe, Schlaflosigkeit. Diese Entzugserscheinungen lassen sich durch langsames Ausschleichen der eingenommenen Medikamente aber minimieren.

:confused:Wie jetzt Sucht nicht im "eigentlichen Sinne" sondern
im "uneigentlichen",:confused:
was dann bedeutet das sich verordnete Einnahme (weil erlaubt)
anders ist als unerlaubte?

Ich lag auf einer Schmerzstation, mit erlaubten verordneten Schmerzpatienten,
bei denen die Dosen schon so hoch waren auch keine Möglichkeit mit der Gabe anderer Opiate (weil alles ausgereizt)
nur eine Möglichkeit noch alles abzusetzen ansonsten
nur noch der "goldene Schuss" oh Verzeihung eine tödliche Überdosierung,
möglich gewesen wäre
die Dosierung aber nicht mehr erhöht werden konnte.

So dass der Körper erstmal-entgiftet (so nannten es die Ärzte) werden musste.
also hatten diese Leute zum grössten Teil ältere Leute
keine geringeren Entzugserscheinungen als Suchtkranke.
Und die waren nicht lustig.
Weil auch Ihr Körper logischer Weise,
süchtig nach diesem Opium war.

Vielleicht haben diese Patienten, es rein psychisch leichter.
Da sie einen anderen Einnahmegrund hatten.

Nur: auch da speichert das Hirn Schmerzen-Einnahme - Schmerzen weg
und die eigentliche Ursache-warum die Einahme von den
Opiaten, kapputte Wirbelsäule, Arm, Bein ........
ist ja dann mit der Abgewöhnung auch nicht weg.

Was passiert dann-möchte man dann keine süchtigmachenden,
oder wenns besser gefällt, "körperabhängig machende" wie im Text genannt,
Medikamente mehr?

Bestimmt, diese Medikamente sind vor allem in der Palliativen-Medizin,
unbedingt einzusetzen und auch bei absolut fürchterlichen Schmerzen.

Aber ich bin der Meinung Opiate sollten
niemals derartig verharmlost werden.
Was hier gemacht und von Pharmakonzernen durch
Ihre bezahlten/beschenkten Ärtzten propagiert wird,

Ist natürlich gut für die Pharma-verkaufsmässig/Gewinnorientiert.
Jeder sollte sich unbedingt ganz genau überlegen
ob er diese Art von Medis braucht.

Gruss
maja
 
Hallo Maja,

der Unterschied zwischen einem Süchtigen und einem Schmerzpatienten ist, dass der Schmerzpatient nicht high wird durch die Einnahme von verschriebenen Opiaten. Es macht sein Leben nur wieder lebenswerter.

Der Süchtige nimmt Drogen weil er high werden will, er will auf "Reisen" gehen und sich ausklinken für eine Zeit.
Dadurch das die "Farben" mit der Zeit immer mehr verblassen, weil eine Gewöhnung eintritt nimmt er immer mehr bis er im schlimmsten Fall damit sein Leben beendet.

Auch bei einem Schmerzpatienten tritt nach Jahren der Einnahme eines bestimmten Opiates eine Gewöhnung ein, dann muß er auf ein neues Opiat eingestellt werden.
Was aber bei kontrollierter Einnahme nicht dem Entzug eines Süchtigen/Drogenabhängigen gleich kommt.

Leider gibt es genug Patienten die wahllos selber Medikamente nehmen, dass können schon Nasentropfen sein...da hilft oft nur der Entzug und der kann hart sein.

Hat man Vertrauen zu seinem Schmerzarzt (Anästhesiologe, Palliativmedizin, Schmerztherapie) dann erklärt er alles ganz genau und verständlich.

Wir vertrauen ihm.:)

Gruß
Kai-Uwin
 
Hallo Kai -Uwin!

Es geht hier doch nicht darum
ob jemand "Farbenspiele" sehen möchte.

Es geht um Opiate die letztendlich Abhängig machen.
Auch Schmerzpatienten!

Und nicht um soziale Abstufung -als Süchtiger hingestellt zu werden.

Hier in Deinem eigenen Thema gibt es auch dazu Berichte (richtig lesen bitte)
Natürlich würde ich es zum Beispiel wie Brommel, Dein Mann, jeden der CRPS hat wenn es hilft und.......
es auf jeden Fall auch nehmen

In meinem Fall und ich hatte schon dolle Schmerzen-
habe sofort Valloron und weil die Dosierung nichts half
noch ein wenig mehr dann noch Novalgin dazu
hat es nicht wirklich etwas an den Schmerzen geändert
die immer nur etwas verschwommener waren.

Aber ich war ständig high wie betrunken-
was ich überhaupt nicht leiden kann.

Ich hatte mehrere Schmerzärzte im UKB.

Dann bin ich zu einem Schmerzarzt in meiner Nähe-
welcher mir noch stärkere Mittel verschreiben wollte-
was ich ablehnte.

Ich sagte ihm- ich möchte einen starken Muskelentspanner und Ibu 800
nach Bedarf - werde meine Muskeln -ganz langsam
Aufbauen. geziehlt bestimmte Bewegungsmuster, abgewöhnen
den Muskelentspanner( Katdolon) runterfahren .
Denn der machte auch high aber nur abends.

Und siehe da nach 5 Jahren jetzt komme ich gut klar,
wenn ich nicht zu lange laufe-sitze- stehe oder liege.

Ok- manchmal mache ich dann doch zuviel -
dann brauche ich auch wieder Ibu wenn das nicht hilft
Spritzen mit Kortison und Schmerzmittel,
weil ich Kopf stehe.

Aber ich brauche jedenfalls auch dann ein Glück noch nichts "härteres".

Und Kai -Uwin auch wenn ich bei unseren Gesprächen nicht gejammert habe
Schmerzen hatte ich schon des öfteren und keine Leichten.

Aber ich hätte sonst was von den jeweiligen Ärzten bekommen
können -wenn ich gewollt hätte.

Und sicher werd ich das in Anspruch nehmen
wenn gar nichts mehr geht,
auch mit dem Wissen, dass es meinen Körper abhängig (süchtig)
werden lässt.

Du hast Recht - der Süchtige nimmt das Opiat oder.....
was weiss ich ersteinmal um high zu werden.

Dann aber wenn er die Dosis nicht erhöht
oder keines zu sich nimmt,
auf welchen Weg auch immer, hat er ohne sie körperliche Schmerzen.
Und dies überall-wie ein fürchterliches Rheuma oder so ähnlich,

genau wie ein Schmerzpatient.

Wenn sie oder er es absetzen muss und auch kein anderes Mittel BTM
nehmen kann.

Es schmerzt dann nicht nur die Hand , das Bein oder weswegen er es auch immer genommen hat sondern ALLES.
Und genau so ist es für einen Schmerzpatienten, wenn er schon alle
Medikamente kontrolliert, ausprobieren durfte,
nichts mehr hilft und er eine Entgiftung-Entwöhnung-Entzug
machen muss.

Es ist die Hölle-und das steht auch hier schon in Deinem Thema.

Und wenn Du ein wenig googelst -dann gibt es genug
Berichte -von kontrollierten Schmerzpatienten,
die das durch haben und der Meinung
sind sie hätten es für Ihre Sache, von ihrem staatlich geprüften Arzt zu schnell
verschrieben bekommen und es am Ende bitter bereut.

Es geht -mir nochmal-darum das diese Medikationen
nur in wirklich bösen Fällen verschrieben werden
und sich jeder darüber klar wird was er da nimmt
und das es süchtig macht-

Wobei es nicht um entgangene Reisen
sondern um massive Schmerzen handelt!

Also Kai -Uwin -bitte nicht herunterspielen
auch wenn es die Pharmakonzerne * Helfer herunterspielen

Gruss
maja
 
Hallo zusammen,


Die Sucht und Ihre SToffe, Schmerzmittel,

Thema/Gegenstand
Information zu Schmerzmitteln (Opiate und Opioide)


diese Broschüre habe ich mal von meiner Therapeutin bekommen.

Info: www.bzga.de/botmed_34007002.html

PDF-Datei zum Herunterladen. Sehr interessant beschrieben.

Thimonreiten
 
Hallo Maja,

als CRPS-Betroffene bleibt mir seit einigen Jahren nichts anderes mehr übrig, als Morphin zu nehmen, um mit meinen Schmerzen klar zu kommen.

Da mich meine Schmerzärztin langsam daran gewöhnt hat, blieb das Highsein aus.

Weiterhin benötige ich auch keine immer größeren Dosen.

Mein Körper verwendet das Morphin, um die Schmerzen einzudämmen. Würde ich das Zeug jedoch ohne Grund nehmen, wären die Nebenwirkungen mit Sicherheit fatal.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Arzt einem Opiate ohne die notwendige Diagnose verordnet.

Da für diese Verordnung ein sogenanntes "Betäubungsmittelrezept" ausgestellt werden muss, kann dieses nicht einfach mal so über den Hausarzt erfolgen.

Der ausstellende Arzt hat einen Durchschlag des Rezeptes 3 Jahre zu archivieren.
Weiterhin bekommt nicht jeder Arzt so einfach die notwendigen Rezepte sondern werden nur bestimmten Ärzten von der Bundesopiumstelle zugeteilt.

Man bekommt das also nicht auf Verlangen vom Arzt!

Was die Entzugserscheinungen betifft, habe ich bislang nur die Erfahrung gemacht, dass mein CRPS sich ganz gewaltig rächt, wenn ich mein Morphin nicht ausreichend nehme. Ich habe einen 2-wöchigen "Entzug" hinter mir, weil ich kurzfristig eine Geschäftsreise ins Ausland tätigen musste und es mir nicht möglich war, eine Bescheinigung von der obersten Landesbehörde zur Mitnahme meiner Medikamente austellen zu lassen.

Während der ganzen Zeit habe ich jedoch keine Entzugserscheinungen gehabt!

Viele Grüße

Derosa
 
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