Hallo Anja,
Autofahren nach 5-6 Monaten. Wenn bei dir das linke Bein betroffen ist und du einen Automatik hast, dann geht das natürlich früher. Im Bekanntenkreis durfte jemand bereits nach zwei Monaten mit seinem gesunden Bein wieder ein Fahrzeug führen, mit Erlaubnis des Orthopäden. Voraussetzung war das Herunterfahren der Schmerzmitteldosis, damit das Reaktionsvermögen nicht beeinträchtigt ist.
Das Anschwellen des Knöchels bei Belastung braucht eine ganze Weile bis es nachlässt, das kann Jahre dauern. Da lohnt es sich einen guten Knöchelschutz mit Kompression anzulegen. Noch nach zwanzig Jahren kommt es bei mir regelmäßig vor, wenn ich mehr als üblich belaste.
Zu Nervenirritationen, oft ist eine der Schrauben ein Auslöser von Gefühlsstörungen. Mein Arzt meinte, der Nerv ist beleidigt und meckert. Man kann sich mit täglicher Massage der Stellen helfen, der Physio zeigt dir wie. Auch wenn dann das Blech wieder raus ist, braucht es noch Zeit. Man unterschreibt ja auch vor der OP den Zettel, dass es, wie bei jedem Schnitt am Körper, zu Nervenläsionen kommen kann. So ein Nerv kann auch wieder wachsen, wenn er gebraucht wird. Laut Neurologen so nen Zentimeter pro Monat. Ein gravierendes Beispiel war behindertes Mädchen sogar blind geboren bei dem der Sehnerv nicht vollständig war. Durch gezielte Stimulation an bestimmten Kopftriggerpunkten, die die Eltern nach Anleitung ein Jahr lang Tag für Tag durchführten, geschah das Unvorstellbare und alle Anstrengungen waren tatsächlich von Erfolg gekrönt und dieses liebe Wesen strahlte mich an, verfolgte mit den Augen nicht nur das gehörte, sondern beobachtete das Geschehen und reagierte.
Das heißt Geduld, Geduld, Geduld und konsequente Physio, das kann einen wieder fast an das Normalmaß bringen.
Hallo Corika,
ich finde es sehr mutig, wenn du nicht "voll" wiederhergestellt bist, so eine verantwortungsvolle Aufgabe, wie Nachtwache im Heim zu übernehmen. Klar im Normalfall kannst du viel sitzen und die üblichen Laufwege sind mit oder ohne Krücke laufbar. Was ist aber im Notfall, du musst schnell rennen, jemanden, der aus dem Bett gefallen ist aufhelfen, vom Heimzimmer schnell den Notdienst anrufen und durch die Gänge sausen. Was ist beim Feueralarm, wenn du X-Leute aus den Zimmern ins Freie begleiten musst.
Ich verstehe dich ja, es hummelt einen danach wieder den früheren Alltag zu erleben und da blendet man die unüblichen Sachen aus. Aber das sind ja genau die Momente für die die Nachtwache da ist und das ist doch Kern der Aufgabe. Ich selber hatte drei Anläufe als Vertretung in der Schule, die ich aufgrund der Belastung anfangs nach einer Woche, dann zweimal nach sechs Wochen abbrechen musste.
Ich wünsche dir, dass das alles nicht passiert und dein Versuch positiv verläuft.
LG Teddy