Hallo Manuel,
Das Fahrradfahren war von Anfang an ausgeschlossen, jede Erschütterung rüttelte am ausgeleierten Bandapparat. An Trampolin ist überhaupt nicht zu denken, Hatte dann anfangs die ersten Monate die Probleme im HWS Bereich auf die Krücken geschoben, von denen ich nach fünf Monaten mal eine ablegen konnte. Aber selbst nach deren Wegfall blieben die Probleme. Mein fünfjähriges Kind umarmen, geschweige denn hoch heben, es abends am Hochbett einen gute Nacht Kuss geben usw. das fiel alles schwer oder ganz aus.
Auto fahren nach mehreren Monaten habe ich ganz langsam wieder angefangen. Zuerst nur auf kurzen bekannten Strecken ein paar hundert Meter so zum Einkaufen, weil ich das zu Fuß gar nicht konnte, geschweige denn länger überhaupt etwas tragen (hatte auch noch einen offenen Waden- und Schienbeinbruch, der mich ausbremste).Nach drei Jahren hatte ich mal eine Autostrecke von 15km geschafft ein Jahr später musste ich zum Gutachter ST aus TÜ und war ganz stolz die 30km ohne Begleitung zu meistern. Heute bitte ich beim Mitfahren lieber gerade Autobahnen zu nutzen, statt kurviger Strecken, unebene Straßenbeläge vertrage ich nicht, Rütteln und Erschütterungen sind Gift für meine HWS.
Mit den HWS Problemen hieß es, bleiben sie senkrecht - gehen sie in die Knie, mit dem kaputten Bein hieß es, bücken sie sich, Kniebeugen gehen nicht - und für einbeinige Kniebeugen war ich nicht artistisch genug, eine echte Zwickmühle.
Thema Übungen: kein Kopf kreisen lassen, kein Kopf in den Nacken bzw auf die Brust legen, alles Überdehnen vermeiden. Dafür bei senkrechtem Kopf Handfläche flach auf die Stirne und für fünf Sekunden mit dem Kopf gegen drücken und loslassen, das dann bis zu zehn Mal wiederholen. Dasselbe auch am hinteren Oberkopf die vorwärts bzw. rückwärtige Bewegung, sowie die Seitneigung dafür die rechte Hand über dem rechten Ohr, llinke Hand über dem linken Ohr jeweils mit dem Kopf gegendrücken. Eine Ergänzung ist mit der linken Hand über den Kopf am rechten Ohr festhalten und dasselbe auch mit der rechten Hand über den Kopf geführt am linken Ohr festhalten. Jeweils bei den Übungen den Kopf senkrecht halten und nur mit dem Kopfdruck arbeiten, dabei gilt die Handstütze als Grenze. Diese Übungen dehnen die schrägen Muskelstränge. Bei allem musst du beachten, dass die Schulter locker hängen bleibt.
Das alles lässt sich im Alltag in allen möglichen Momenten einbauen, ob bei der Ampelpause, im Aufzug, im Stehen, Warten in der Schlange - es gibt keine Ausrede, es nicht zu tun.
Wie viele Jahre hat es gedauert bis es zu deinem heutigen Zustand gekommen ist? Dann braucht es wieder mit allen Übungen konsequent und pausenlos durchgezogen meistens wieder solange bis eine wirkliche Verbesserung spürbar wird. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und träge, es braucht täglichen Anschub, den inneren Schweinehund zu überwinden. Das ist nur allzu menschlich und Erfolge stellen sich in Wellen ein. Nach Juchuu es wird besser, folgt meist ein Rückschlag. Drei Schritte vor und zwei zurück aber nur so kommst du voran, zwar mühsam aber stetig kann es besser werden.
In schwierigen Zeiten habe ich eine Schmerztherapeutin mit einbezogen, die mich teils unter Vollnarkose mal für ein paar Tage Schmerzfrei bekam. Auch habe ich 10 Akupunktursitzungen ausprobiert und habe wöchentlich über 10 Jahre lang zwei Mal die Woche Physiotherapie absolviert. Dabei wurde ich massiert u.a. liegend teilweise in Seile gehängt oder manualtherapeutisch behandelt. Alles um festgeklebten Muskeln zu lockern und parallel deren Stärke aufzubauen. Stationäre Rehas könnte ich dir empfehlen, weil doch Jahr für Jahr neue Ansätze bekannt werden, die einen neue Weg eröffnen um sie für sich auszuprobieren.
Es ist eine ganz individuelle Sache, aber jeder ist anders, jeder spürt Schmerzen und Belastung verschieden und es gibt keinen goldenen Weg. Eines ist wichtig, trainieren, trainieren, trainieren, immer nur ran bis zur Schmerzgrenze, aber nie drüber, das wäre kontraproduktiv.
LG Teddy
Hallo Teddy,
du machst also isometrische Übungen.
Die habe ich die letzten Tage auch mehrfach absolviert, zusammen mit einer anderen Übung, die sich erst als ok herausstellte und jetzt als Mist. Ergebnis: meine Hinterkopfmuskulatur und damit auch meine Schultermuskulatur ist jetzt wieder fest wie vor der Reha und damit die verstärkte Übelkeit wieder da. Vermutlich hat sich das KG verschoben. Längere Zeit hatte ich mit derartigen Verspannungen und Schmerzen Ruhe.
Jetzt wieder Physiotherapietermine auf mich zu nehmen, kann ich mir nicht vorstellen, weil ich kaum Kraft habe oder mittlerweile die Erschütterungen im Bus ertrage, zur Physio zu fahren. Außerdem hat der Physiotherapeut es in monatelangen Sitzungen nicht geschafft, die Zone am Hinterhaupt zu lösen. Das hat in einer Sitzung die Therapeutin in der Klinik geschafft. Da kann ich aber nicht mehr hin. Nach dieser Behandlung nahm aber die Verschlimmerung auch ihren Lauf, weil die KG dann mit einem Mal komplett frei waren. Die sind da noch mehr hin- und hergesprungen, als jetzt.
Ich hoffe inständig, dass sich diese Verspannungen diesmal durch in Ruhelassen wieder geben. Die letzten Male hat es so funktioniert, auch wenn da Verspannungen da etwas anders waren und etwas anders lokalisiert. Ich hoffe es.....
Da ich eine atlantodentale und craniozervikale Instabilität habe und dadurch meine Wirbel sogar beim leichten Bewegen auf dem Kissen oder Atmen oder Gähnen krachen und sich verschieben (also total leicht beweglich), frage ich mich tatsächlich, ob die minimalen Übungen mit dem BioFeedback Stabilizer und die Laserpointertherapie überhaupt in irgendeiner Weise eine Stabilität der oberen Wirbel wieder herstellen können.
"Wie "groß" ist die "Chance" dafür überhaupt", dass das funktionieren kann? (rhetorische Frage)
Andere Übungen kann ich ja nicht machen (siehe oben bei den isometrischen Übungen).
Bei den isometrischen Übungen von vorn an der Stirn merke ich immer, wie instabil mein Kopf-Kopfgelenksübergang ist. Es fühlt sich richtig an, als sei da keine Verbindung und ich könnte den Kopf verschieben.
Selbst die Nickbewegungen mit dem Stabilizer reizen ja schon bei mir (mein Transversum-Band reizt ja permanent mein Rückenmark). Dennoch habe ich sie seit vier Wochen gemacht, in der Hoffnung, damit meine Tiefenmuskulatur zu aktivieren.
Bisher mache ich aber nur Rückschritte. Es wird schlimmer.
Wie lange es gedauert hat, bis es zu meinem Zustand gekommen ist, kann ich nicht genau sagen.
Schnell schlimmer ist es seit Anfang/Mitte 2020 geworden.
Das erste Mal Benommenheit, Schwindel, Sehstörungen hatte ich nach meinem Sturz (Kopfschleudern, ohne Aufschlagen) Sommer 2016. Das habe ich nach anderthalb Jahren aber irgendwann so mit Sport (da konnte ich noch Sport machen, weil es rückwirkend gesehen noch nicht so schlimm war) wieder so hinbekommen, dass ich wieder Autofahren konnte ohne Gefühl des schweren Kopfes und wieder am Leben teilnehmen konnte (allerdings war die Benommenheit, Schwindel, Sehstörungen, Knirschen im Nacken, Ohrrauschen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit nie weg). Leider habe ich es da mit diversen Sachen "übertrieben", da ich das mit den KG zwar geahnt hatte, aber nicht sicher wusste und auch nicht wusste, was das bedeutet.
Rückwirkend denke ich aber, dass das mit den KG bei mir schon viele Jahre vorher geschlummert hat und schleichend kam, weil ich schon immer mit schwachen Beinen und manchmal mit Koordinationsstörungen in den Beinen zu tun hatte. Der Sturz 2016 war dann zuviel.
Seit Mitte 2019 hatte ich dann aus privaten Gründen keinen Sport mehr gemacht und hatte schlechte Haltungen bei der PC Arbeit und Autoschrauben und diverse andere "blöde" Aktivitäten, dass es schlimmer wurde.
LG,
Manuel