Hallo Jan und alle anderen Forums-Mitglieder.
Ich habe diese Beiträge nun heute erst gelesen und es sträuben sich bei mir schon die Nackenhaare und mein Magen dreht sicht auf halb acht.
Kann nur jedem abraten der was mit "CRPS 1" zu tun hat, sich in die Hände des Herrn Dr. K... zu begeben.
Ich selber war auch dort gewesen und hatte mich blenden lassen, weil ich wirklich nach jedem Hoffnungsschimmer auf Besserung meines CRPS 1 gehofft habe.
Meine Reha-Beraterin hat mir diese Klinik in den höchsten Tönen vorgeschwärmt und gemeint, das wäre doch nach all den gescheiterten Krankenhausaufenthalten mal wieder ein Lichtblick und sie hätten dort gute Erfahrungen mit anderen Patienten gemacht. Hatte dabei wohl vergessen zu fragen, ob sie "CRPS 1 - Patienten" dorthin geschickt haben oder andere Beschwerdebilder.
Nun ja, es hiess auch von meiner BG, ich würde dort zuerst einmal eine Woche dort bleiben und danach würde dann in einem Gespräch mit dem besagten Dr. K..., einer Ärztin und jemanden von den Therapeuten, der Reha-Beraterin der BG und meiner Wenigkeit sich nach dieser Woche am runden Tisch zusammen gesetzt und dort dürfte ich frei entscheiden ob ich da bleiben wolle oder nicht.
Mir wurde auch durch Dr. K.... und seiner Ärztin mitgeteilt, das Sie vor haben in Absprache mit mir, meine Medikamente abzusetzen bis ich keine mehr nehmen müsste und Ihr Konzept aufgehen würde.
Auch ich sollte nach 12 Wochen als geheilt entlassen werden. Das hatte mich schon aufhorchen lassen, jedoch haben Sie es dort auch ganz geschickt eingefädelt das ich dann wohl in meiner Blindheit doch zugestimmt hatte dort zu bleiben.
Denn in der 1. Woche waren die Anwendungen erst ab 10 Uhr angesetzt und spätestens gegen 16 Uhr zu Ende, manchmal sogar früher, weil die Therapeuten wohl nicht die richtige Lust an den Tag legten.
Naja, ich habe mich irgendwie überrumpeln lassen und der Reha-Beraterin mitgeteilt, dass ich weiter machen wollte.
Dort hatte ich mich auch sehr schnell mit noch einer Patienten angefreundet die den CRPS 1 schon über 6 Jahre hatte und von dieser Methode rein gar nichts hielt, weil der Dr. K.... so sehr auf seine Methode behart, das andere Ärzte keine Ahnung hätten und das wir dort nach den 12 Wochen rausgehen würden und uns fragen würden, warum wir nicht sofort bei ihm in Behandlung gegangen sind, dann wäre es viel Leid erspart geblieben.
Ich könnte heute noch kotzen, wenn ich an diese Zeit denke.
Die Übernachtung war im Therapiezentrum nicht möglich, dort gab es nur ein Mittagessen.
Frühstück gab es im Hotel und für Abendessen oder zwischendurch war jeder für sich alleine verantwortlich. Meine BG hatte sich jedoch mit einem gewissen Geldbetrag daran beteiligt.
In der 2. Woche wurde sogleich der Therapie-Plan ausgeweitet. Es gab Gruppensport, dort musste jeder dran teilnehmen, egal welche Krankheit man hatte, dann gab es KG, Ergo; arbeiten in der Gruppe für die Feinmotorik; Krafttraining, Psychologe; Entspannungsübungen in der Gruppe etc, Wechselbäder etc.
gewisse Übungen wurden aufgeschrieben, diese mussten wir auch immer dann machen, wenn Leerlauf zwischen den Behandlungen oder Anwendungen waren, im Hotel und auch wenn wir am Wochenende nach Hause fahren, dies wäre massgeblich für den Behandlungserfolg.
Bei meinem Aufenthalt wurde ich schon gedrängt, wann ich denn mit meinem Entzug der Medikamente anfangen wolle (sollte ich doch selber frei drüber entscheiden dürfen
).
Naja, dann hatte ich all meinen Mut zusammen genommen und die Medikamente mit Rücksprache der Ärztin dann abgesetzt, von Ihr auch ein Medikament bekommen, falls es zu gravierenden Entzugserscheinungen kommen würde, das ich dieses dann nehmen dürfte.
Bei einnahme von diesem Medikament hatte ich plötzlich starken Blutdruckabfall bekommen, Schweissausbrüche, Zittern, Diarrhoe was natürlich auch mit dem Entzug zu tun hatte.
Am nächsten Tag bin ich dann mit ach und krach zum Therapiezentrum, die Ärztin meinte dann nur, das wäre normal und ich solle nur mit halber Kraft meine Anwendungen durch ziehen. Das konnte ich nicht, denn ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Ein Therapeut hat mich dann wieder ins Hotelzimmer zurück geschickt und wenn es mir weiterhin nicht gut ginge, solle ich mich hier melden, dann würde jemand rüber kommen und nach mir sehen.
Doch das waren leider alles nur leere Worte.
Mir ging es im Hotelzimmer immer schlechter, vom Therapiezentrum kam kein Anruf und es hat auch keiner nachgefragt wie es mir ginge. Bin immer wieder in den Schlaf gefallen und schweissgebadet in der Nacht wach geworden.
Am nächsten Tag habe ich mich fast auf allen vieren rüber zum Therapiezentrum begeben und dort nachgefragt, ob sie mir einen Taxi-Schein ausstellen könnten, damit ich einigermassen heile nach Hause fahren könnte. Dies wurde mir nicht gewährt, zudem hätte ich es ja bis zum Therapiezentrum geschafft, dann würde ich die paar Meter rüber zum Bahnhof auch noch hin bekommen. Ich war fassungslos.
Als ich dann nach meiner Bahnfahrt halbwegs zu Hause angekommen war, hat mich ein Bekannter zuerst einmal zum Hausarzt gefahren, weil in ein Krankenhaus wollte ich nicht. Meine Ärztin war fassungslos und meinte dies wäre unverantwortlich ich solle mir überlegen Strafanzeige zu stellen. Sie hat mir dann was an Medikamenten aufgeschrieben und wenn es mir nicht besser gehen sollte, ich zum Krankenhaus müsste.
Von diesem Entzug habe ich noch lange gezerrt. Meine Ärzte die mich zu Hause behandelten konnten dies alles nicht fassen und die ganze Arbeit die vorher geleistet worden war bzgl. meines CRPS 1 war fast umsonst. Nun fing die erneute Einstellung der Medikamente an.
Das CRPS 1 hat sich über die Behandlung in Koblenz gefreut, denn es war im wahrsten Sinne des Wortes gefundenes fressen.
Denn bei der ERGO und auch KG wurde mein Arm und Hand dermassen bearbeitet, das er blaube Flecken auf wies, dabei würde mir von der Therapeuten versichert das dies nicht weiter schlimm wäre und Sie bei mir die Behandlung noch gelinde gesagt, sanft ausführen würde. Wenn ich länger dort bliebe, hätte sich die Hand dran gewöhnt, das wäre am Anfang bei fast allen so.
Also ich für meinen Teil, halte rein gar nichts für Patienten mit einem CRPS 1, für einen Aufenthalt dort.
Es gibt dort andere Patienten, die z.B. vorher in einem Rollstuhl gesessen hatten durch einen Unfall (hatten kein CRPS 1 , weil es hier auch Leute gibt die im Rollstuhl sitzen), die dort wieder die ersten Gehversuche gemacht haben, jedoch auch Monate dort verbracht haben. Doch für CRPS 1 das reinste NO-GO.
Zudem kann die BG keinen Zwingen an diesen Massnahmen teil zu nehmen, denn jeder hat das Recht, wenn es eine geeignete Klinik oder bei sich am Heimatort die passenden Ärzte und Therapeuten die Behandlungen dort ausführen zu lassen.
Dies wusste ich leider zu diesem Zeitpunkt auch alles nicht. Doch auch ich bin lernfähig
Ich hoffe ich bin nicht zu weitschweifig geworden, dann entschuldige ich mich hier in aller Form bei Euch. Doch dieses Erlebnis sitzt mir sehr stark in den Knochen und ich bin auch nicht die Einzige die das dort wiederfahren ist.
Mit dieser besagten Frau wo ich dort in Kontakt getreten bin, hat Ihre Reha dort auch nicht zu Ende gebracht. Sie geht ihrem Job weiter nach auch wenn es nicht immer einfach ist, wir geben uns gegenseitig Mut.
Manchmal tut es einfach nur gut, mal über seine Lebenssituation zu schreiben, wir sitzen doch alle im gleichen Boot und provotieren doch von den Erfahrungen aller hier. Der Eine mehr, der Andere weniger. Hoffe mit meinem Beitrag ein wenig helfen zu können.
Wünsche Euch allen eine schmerzfreie Zeit
lg. Schlawinchen