Hallo geschätzte Foristen,
ich lese schon eine Weile in diesem thread mit und finde den Ansatz sehr gut und wichtig.
Ob sich allerdings die Intention, sozusagen im Vorfeld eines Unfalles schon Hilfestellung anzubieten, umsetzen lässt und auch angenommen würde, da bin ich doch im Zweifel.
Wenn man alleine sieht, wie wenig Menschen in der Regel sich auf für sie negative Entwicklungen einstellen (mit z.B. Vorsorgevollmachten etc.), selbst wenn deren Eintreten eine hohe Wahrscheinlichkeit für jeden hat, dann bin ich fast sicher, dass es nur sehr, sehr wenige sein werden, die sich auf einen Unfall, der Ihnen irgendwann zustoßen könnte, aktiv vorbereiten würden.
Ich sähe einen möglichen Ansatz, wenn etwa Unfallversicherungen bei Abschluss einen Hinweis oder Anstoß für Vorbereitungen auf den Schadensfall gäben. Aber würden die das tun? Sie wären es doch, denen am unvorbereiteten Gegenüber gelegen ist.
Ich glaube, es geht eher darum, dass man die Existenz solcher wie auch immer gearteten „Schadensbüros“ im öffentlichen Bewusstsein verankert. Da müsste man dann nachdenken, wo mögliche Anlaufstellen und Multiplikatoren sitzen können. (z.B. ADAC, Selbsthilfegruppen, Anwaltskanzleien, vielleicht Krankenhäuser…).
Wenn ich nur von mir selbst ausgehe: Vor meinem Unfall hätte ich im Leben nie damit gerechnet, solche Unterstützung zu benötigen und nie daran gedacht, mich aktiv darauf vorzubereiten. Es liegt ja in der menschlichen Natur, sich solche schlimmen Ereignisse selten für sich selbst vorzustellen, solange es einem gut geht. Wenn das Kind dann aber im Brunnen liegt und die Hütte brennt, dann zählt jeder Tag und hier muss meiner Meinung nach der Ansatz liegen.
Dieser Einwand soll aber Euren Elan auf gar keinen Fall bremsen, vielleicht liege ich ja auch falsch mit meiner Einschätzung der menschlichen Natur und ich freue mich auf jeden Fall über jeglichen Fortschritt in diesem spannenden Projekt.
Grüße
Juliomo