Teddy
Sponsor
Hallo Lilie,
so eine Verhandlung läuft meist als Dreiergespräch zwischen dem Richter und den beiden Anwälten der streitenden Parteien ab. In dem Antrag, den dein Anwalt bereits gestellt hat, sollte alles aber auch alles bereits aufgelistet sein, was dir rechtlich zusteht und zwar an der obersten Grenze der Möglichkeiten.
Bei mir kam es mir so vor, dass ich mich als "Gast" fühlte. Die einzige Frage des Richters direkt an mich war: wie geht es heute... also du solltest kurz und kompakt eine handvoll Beeinträchtigungen parat haben, die auch bereits in den Anträgen vorgelegt worden sind. Klammere dabei aus, was schon alles geht, eher vor dem Unfall war ich aktiv da und dort, heute ist seither dies und jenes gar nicht mehr möglich. Du selber bist nur ganz wenige Minuten im Gespräch aktiv dabei. Der Richter will sich ein Bild von dir machen, ob das was er über dich gelesen hat, auch mit dem Augenschein übereinstimmt.
Mache dich darauf gefasst, dass die Gegenseite irre, wirre Theorien vom Stapel lässt, wie diese Beeinträchtigungen noch alles entstanden sein könnten. Lass dich davon nicht aus der Ruhe bringen. Bleibe sachlich und ruhig, das ist vorhanden, das ist von diesem oder jenem Prof. oder Arzt oder Behandler oder Gutachter als Fakt bestätigt. Dein Anwalt ist der Ritter auf dem Kampfplatz, der mit den von dir gelieferten Mitteln, Waffen schmiedet und gezielt einsetzt. Wundere dich nicht welche Scheinangriffe und Finten da ausgefochten werden - es ist eine fremde Welt für all jene, die erstmals im Leben diese Arena betreten. Dein Anwalt ist geübt und erfahren auf diesem Gebiet - es ist sein Beruf. So ist auch das Vorgehen der Gegenseite ihr Beruf, sie müssen ihrem Arbeitgeber, ihrer Versicherung Geld einsparen und das mit Mitteln, die dich als Betroffenen fassungslos und voller Fragen zurücklassen. Dein Anwalt kennt solche Hindernisse und hat sich darauf vorbereitet.
Der Richter hat sich die Argumente beider Seiten durchgelesen. Bei bereits vorgelegte Gutachten hat er nachgefragt, wer sie beauftragt habe und die der Gegenseite als Parteigutachten vom Tisch gefegt. Ich hatte selber keines ininziiert, sondern war vom Gesundheitsamt zu Gutachtern gesandt worden.
Mein Anwalt meinte einmal: der Richter will glauben, dass er richtig liegt bei seiner Entscheidung, er hat keine Ambitionen ein Fehlurteil zu fällen. Daher muss alles was von deiner Seite aus vorgebracht wird für den Entscheider glaubhaft sein und daher versucht die nichtzahlenwollende Gegenseite diese, für einen selber offensichtliche Ursachen und Folgen mit allen Mitteln in Frage zu stellen. Mein Anwalt hat dann manchmal deren mündlich geäußerte Hirngespinste weiter ausgemalt und dadurch als absurd vorgeführt. Das ist z.B. bei deren Aussage gewesen, wer wisse denn, was ich in den letzten Jahren getan hätte und sich dadurch mein Zustand verschlechtert hätte also Boxauto gefahren und der Nacken deshalb verrückt spielt. Und das mir, die ich zeitweise nur mit Hilfe eine Halskrause überhaupt nachts etwas Schlaf tanken konnte, nonstop in Physiotherapie zur Behandlung der chronischen Schmerzen war.
Wichtig dabei ist es, dass es zugeht wie bei einem Bazar, es wird gefeilscht und verhandelt. Der Richter wird häufig einen Kompromiss vorschlagen, also einen Vergleich. Für den hast du dann vier Wochen Zeit dich dafür oder dagegen zu entscheiden, so auch die Gegenseite. Bei mir hat er gesagt, entweder es ist dann in vier Wochen entschieden, oder er würde mich zu Gutachter schicken. Da ich im Umkreis von 50km bereits einige vorlegen konnte, würde er mich 150km weit weg schicken. Drei Monate bis er einen findet, drei Monate bis zum möglichen Termin, drei Monate zur Erstellung und weitere drei Monate bis man sich wieder vor Gericht trifft, das seien die möglichen Optionen.
Die Gegenseite geht oft lieber so einen Kompromiss ein, denn das gilt als gegenseitige Vereinbarung und Befriedung der Streitfragen und nicht als Urteil. Rechtskräftige Urteile könnten nämlich von anderen als Präzedenzfälle zitiert werden. Besonders die Höhe von Schmerzensgeld usw.
Denke dran: es ist nicht der Abschluss aller Fragen, sondern der Boxkampf geht mit Gerichtstermin in die erste Runde. Es ist möglich dass die Gegenseite per Urteil K.O. geht. Oftmals warten aber weitere Kampfrunden auf dich.
Egal, was hast du zu verlieren, dir geht es so , wie es dir geht, du hast Rechte, die bestritten werden, man will dich klein machen, klein halten, verunglimpfen, unglaubwürdig abstempeln etc. Lass das nicht auf dir sitzen, leider gilt wer nicht kämpft hat schon verloren, wer kämpft kann verlieren, aber auch gewinnen!!!
Ich wünsche Dir Geduld und viel Erfolg, dass es so glücklich ausgeht.
LG Teddy
so eine Verhandlung läuft meist als Dreiergespräch zwischen dem Richter und den beiden Anwälten der streitenden Parteien ab. In dem Antrag, den dein Anwalt bereits gestellt hat, sollte alles aber auch alles bereits aufgelistet sein, was dir rechtlich zusteht und zwar an der obersten Grenze der Möglichkeiten.
Bei mir kam es mir so vor, dass ich mich als "Gast" fühlte. Die einzige Frage des Richters direkt an mich war: wie geht es heute... also du solltest kurz und kompakt eine handvoll Beeinträchtigungen parat haben, die auch bereits in den Anträgen vorgelegt worden sind. Klammere dabei aus, was schon alles geht, eher vor dem Unfall war ich aktiv da und dort, heute ist seither dies und jenes gar nicht mehr möglich. Du selber bist nur ganz wenige Minuten im Gespräch aktiv dabei. Der Richter will sich ein Bild von dir machen, ob das was er über dich gelesen hat, auch mit dem Augenschein übereinstimmt.
Mache dich darauf gefasst, dass die Gegenseite irre, wirre Theorien vom Stapel lässt, wie diese Beeinträchtigungen noch alles entstanden sein könnten. Lass dich davon nicht aus der Ruhe bringen. Bleibe sachlich und ruhig, das ist vorhanden, das ist von diesem oder jenem Prof. oder Arzt oder Behandler oder Gutachter als Fakt bestätigt. Dein Anwalt ist der Ritter auf dem Kampfplatz, der mit den von dir gelieferten Mitteln, Waffen schmiedet und gezielt einsetzt. Wundere dich nicht welche Scheinangriffe und Finten da ausgefochten werden - es ist eine fremde Welt für all jene, die erstmals im Leben diese Arena betreten. Dein Anwalt ist geübt und erfahren auf diesem Gebiet - es ist sein Beruf. So ist auch das Vorgehen der Gegenseite ihr Beruf, sie müssen ihrem Arbeitgeber, ihrer Versicherung Geld einsparen und das mit Mitteln, die dich als Betroffenen fassungslos und voller Fragen zurücklassen. Dein Anwalt kennt solche Hindernisse und hat sich darauf vorbereitet.
Der Richter hat sich die Argumente beider Seiten durchgelesen. Bei bereits vorgelegte Gutachten hat er nachgefragt, wer sie beauftragt habe und die der Gegenseite als Parteigutachten vom Tisch gefegt. Ich hatte selber keines ininziiert, sondern war vom Gesundheitsamt zu Gutachtern gesandt worden.
Mein Anwalt meinte einmal: der Richter will glauben, dass er richtig liegt bei seiner Entscheidung, er hat keine Ambitionen ein Fehlurteil zu fällen. Daher muss alles was von deiner Seite aus vorgebracht wird für den Entscheider glaubhaft sein und daher versucht die nichtzahlenwollende Gegenseite diese, für einen selber offensichtliche Ursachen und Folgen mit allen Mitteln in Frage zu stellen. Mein Anwalt hat dann manchmal deren mündlich geäußerte Hirngespinste weiter ausgemalt und dadurch als absurd vorgeführt. Das ist z.B. bei deren Aussage gewesen, wer wisse denn, was ich in den letzten Jahren getan hätte und sich dadurch mein Zustand verschlechtert hätte also Boxauto gefahren und der Nacken deshalb verrückt spielt. Und das mir, die ich zeitweise nur mit Hilfe eine Halskrause überhaupt nachts etwas Schlaf tanken konnte, nonstop in Physiotherapie zur Behandlung der chronischen Schmerzen war.
Wichtig dabei ist es, dass es zugeht wie bei einem Bazar, es wird gefeilscht und verhandelt. Der Richter wird häufig einen Kompromiss vorschlagen, also einen Vergleich. Für den hast du dann vier Wochen Zeit dich dafür oder dagegen zu entscheiden, so auch die Gegenseite. Bei mir hat er gesagt, entweder es ist dann in vier Wochen entschieden, oder er würde mich zu Gutachter schicken. Da ich im Umkreis von 50km bereits einige vorlegen konnte, würde er mich 150km weit weg schicken. Drei Monate bis er einen findet, drei Monate bis zum möglichen Termin, drei Monate zur Erstellung und weitere drei Monate bis man sich wieder vor Gericht trifft, das seien die möglichen Optionen.
Die Gegenseite geht oft lieber so einen Kompromiss ein, denn das gilt als gegenseitige Vereinbarung und Befriedung der Streitfragen und nicht als Urteil. Rechtskräftige Urteile könnten nämlich von anderen als Präzedenzfälle zitiert werden. Besonders die Höhe von Schmerzensgeld usw.
Denke dran: es ist nicht der Abschluss aller Fragen, sondern der Boxkampf geht mit Gerichtstermin in die erste Runde. Es ist möglich dass die Gegenseite per Urteil K.O. geht. Oftmals warten aber weitere Kampfrunden auf dich.
Egal, was hast du zu verlieren, dir geht es so , wie es dir geht, du hast Rechte, die bestritten werden, man will dich klein machen, klein halten, verunglimpfen, unglaubwürdig abstempeln etc. Lass das nicht auf dir sitzen, leider gilt wer nicht kämpft hat schon verloren, wer kämpft kann verlieren, aber auch gewinnen!!!
Ich wünsche Dir Geduld und viel Erfolg, dass es so glücklich ausgeht.
LG Teddy
Zuletzt bearbeitet: