• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Traumabewältigung

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Hallo,

war nun heute wieder bei meiner Traumatherapeutin. Sie machte mir den Vorschlag in eine Traumaklinik zu gehen und mich dort behandeln zu lassen.

Was meint Ihr dazu? Hat jemand Erfahrungen mit solchen Kliniken? Muß man dort Medikamente zur Bewältigung des Traumas einnehmen(was ich sofort ablehnen würde denn ich mag keine Medi`s mehr zu mir nehmen weil ich während meiner Krankenhausaufenthalte nach meinem Unfall damit voll gestopft wurde)?

Habe mich im I-Net schon mal schlau gemacht und gesehen, dass man in solchen Kliniken meistens in 2- oder 3-Bett Zimmern untergebracht wird. Das mag ich aber überhaupt nicht. Im Zimmer bin ich lieber für mich alleine. Was für Erfahrungen habt Ihr da gemacht?

VG pswolf
 
Hallo,

aufgrund meiner persönl. Erfahrung kann ich die Klinik Roseneck, Prien/Chiemsee empfehlen.

War dort ca. 3-4 Monate stationär (u.a. PTBS, Depr., u.a.).

Die Behandlungen waren Gruppen-u. Einzeltherapie, Malen, Sport, soziale Kompetenz (war super!) u. noch vieles mehr.

Ich habe dort keine Psychopharmaka genommen. Ich war in einem 2-Bett-Zimmer, das aber so abgeteilt war, dass man seine Privatsphäre hatte.

Ich habe dort sehr viele Dinge gelernt, konnte Dinge endlich verstehen, eine andere Sichtweise bekommen u. bin auch viel selbstbewußter geworden. Mir ging es während d. Aufenthaltes manchmal nicht gut, weil meine Problematik bearbeitet wurde. ABER Dafür war jederzeit ein Ansprechpartner da.

Ich würde zu jederzeit wieder in diese Klinik gehen.

Bei weiteren Fragen, frag einfach,...

Alles Gute für Dich
LG
Marcela
 
Hallo,

habe mit meiner Verwaltungs-BG gesprochen wegen einer Traumaklinik. Mir wurde vorgeschlagen in die BG-Klinik Bad Reichenhall zu gehen. Dort ist seit ein paar Monaten ein Traumazentrum ganz neu aufgemacht worden. Dort wäre ich auch in einem Einzelzimmer unter gebracht(was mir natürlich sehr zusagt!).

War schon jemand dort und hat Erfahrungen?

VG pswolf
 
...

Ich war letztes Jahr fuer 6 Wochen in Isny in der Klinik Alpenblick http://www.klinik-alpenblick.de/ und war sehr zufrieden. Unterbringung war in Einzelzimmern, ich war auch froh, meine Ruhe zu haben, wobei die Klinik 2 mit 40 Patienten wesentlich intimer ist als das grosse Haus. Deine Bedenken mit den Medikamenten kann ich verstehen, ging mir auch so. Erst am Ende hatte ich mich nach vielen Gesprächen mit Mitpatienten überzeugen lassen, im nachhinein hätte ich sie lieber von Anfang an genommen.
Ich denke mal, dass ein Klinikaufenthalt eine grosse Chance für dich ist!
Solidarische Grüsse,
Danton
 
Hallo,

war nun gestern wieder bei meiner Therapeutin. Weil sie nun ihre Beurteilung an meine BG sendet, fragte ich sie, ob sie mir eine Abschrift von der Beurteilung gibt. Sie sagte darauf nur, das Psychologische Gutachten grundsätzlich nicht an den Patienten ausgegeben werden. Als ich ihr dann sagte, dass ich einmal pro Jahr Akteneinsicht bei der BG nehme wurde sie ganz komisch.

Meine Frage: Kann ich verlangen, dass ich eine Abschrift von der Beurteilung bekomme?

VG pswolf
 
Hallo pswolf,

grundsätzlich hast du natürlich Anspruch auf diesen Bericht........

Bei Psychologischen Berichten kann dies manchmal leider anders sein. Deine Therapeutin kann dir diese Einsicht verweigern, wenn sie der Meinung ist, dass du mit dem Inhalt des Berichtes psychisch Überfordert bist oder deine momentane Situation dadurch verschlechtert wird.....soweit das Rechtliche.....

Mein Psychologe hat mir seine Berichte an die BG immer in Kopie mitgegeben - wir haben den Bericht zusammen besprochen - und ich durfte auch inhaltlich Mitentscheiden was hineinkommt und in wie weit.....alles natürlich bedingt......

Sprech mit deiner Therapeutin - sag ihr du würdest den Bericht gerne mit ihr Zusammen durchgehen - wenn du stark genug dafür bist - ich kenne deine Situation nicht genug - lese aber aus deinen Berichten heraus das du im Moment psychisch sehr labil bist.......

Überleg es dir also....grundsätzlich bin ich auch für Offenheit zwischen Arzt und Patient - was könnte da drin stehen was sie nicht von dir weis?

Gruß
Gertrud:)
 
Hallo,

@ Marcella: Vielen Dank für die Links. Sie sind sehr hilfreich. Nur schade das die Urteile dazu nicht gerade Patientenfreundlich sind.

@Gertrud1: Meine Therapeutin sagte mir auch sowas, dass ich durch den Inhalt des Berichtes psychisch überfordert und gefährdet sein könnte. Leider weigert sie sich mir Kopien der Unterlagen zu überlassen. Was sie mir geben könnte ist, eine eingeschränkte Fassung des Berichtes.

Was mir Angst macht ist aber das, was sie über mich schreibt und und der BG berichtet weil ich da in die Unterlagen keinen Einblick erhalte.

VG pswolf
 
Hallo pswolf,

Was mir Angst macht ist aber das, was sie über mich schreibt und und der BG berichtet weil ich da in die Unterlagen keinen Einblick erhalte.
das ist genau was ich meine wenn ich dir schreibe das Offenheit und Transparenz - gerade in der Psychotherapie - sehr, sehr wichtig sind!.!

Sprich bitte noch einmal mit Ihr darüber - mach ihr deutlich wie wichtig Transparenz für dich in dieser Beziehung ist!.!

Wie gesagt - ich kenne dich und deine jetzige Situation nicht - ich kann nicht einschätzen was in dem Bericht stehen 'könnte' was dir nicht schon bekannt ist......
Hälst du dich für suizidal ?.?.

Ich finde diese Situation von weitem schwer Einschätzbar.......

Sag ihr einfach wie wichtig dir Offenheit ist - das dein Vertrauen zu ihr sonst vielleicht gefährdet ist. Wie sollst du weiterhin offen mit ihr arbeiten wenn nicht klar ist, welche Informationen über dich an 'dritte' weitergegeben werden?.!.

Wenn dich noch etwas beschäftigt oder du weitere Fragen hast - Sehr, sehr gerne!:)

Sei lieb gegrüßt von
Gertrud :)
 
Hallo Gertrud,

da hast du Recht, das mit der Offenheit und Transparenz. Habe schon mit ihr darüber gesprochen. Muß mal beim nächsten Termin sehen, dass sie mir dennoch den Bericht in Kopie überlässt.

Wie Du bestimmt schon gelesen hast, habe ich in 2007 einen schweren Motorradunfall gehabt. Ein Auto hat die Vorfahrt nicht beachtet und ist mir rein gefahren. Dabei erlitt ich eine Tibiakopftümmerfraktur welche nicht mehr reparabel war. Da mein Unterschenkel und das Knie dauernd entzündet war, habe ich dann in 2008 eine Knie-Tep implantiert bekommen. Durch die dauernden OP`s(insgesamt 7 Stück in 10 Monaten) hat sich mein Knie total versteift.

Meine Hobbys: Skilanglauf, Radfahren, Bergwandern, Fallschirmspringen kann ich auch nicht mehr ausüben. Das fehlt mir alles sehr!

Habe mich deswegen dann immer weiter in mich zurück gezogen. Gehe nicht mehr unter Menschen und bin am liebsten alleine.Habe auch keine Freunde mehr und meine Lebensgefährtin mag nun auch nicht mehr so recht mit mir zusammen sein(muß dazu sagen, sie hat mir immer beigestanden in der Zeit). Aber da ich nichts mehr mit ihr unternehme ist sie auch schon sauer.

Wenn ich mit meinem Auto an Kreuzungen(vor allem an die, an der der Unfall geschah) komme bin ich übervorsichtig. Habe auch schon mal wieder probiert Motorrad zu fahren. Aber da bin ich sehr unsicher geworden und traue mich nicht mehr damit zu fahren.

Du fragst, ob ich mich für suizidal halte. Nun, es ist so, dass ich manchmal, wenn ich Auto fahre, denke wie es wohl wäre an einen Baum zu fahren und das dann das ganze Elend vorrüber ist. Aber dann denke ich wieder: Das kann ich meinen Kindern nicht antun! Das habe ich auch schon den Therapeuten gesagt und die sind der Meinung, dass ich nicht suizidgefährdet bin.

So, nun habe ich Dich aber ganz schön zugelabert, oder? Entschuldige bitte!

VG pswolf
 
Hallo pswolf,

für was entschuldigst du dich?.? Ich habe dir doch geschrieben das du dich an mich wenden kannst wenn dich etwas beschäftigt...OK?.!.

Deine Situation ist im Moment sicher sehr schwierig - dein Unfall liegt mittlerweile 3 Jahre zurück - und du hast immer noch Schwierigkeiten dein Trauma zu bewältigen......

Aber du weist es.!
Das ist schon mal richtig gut!.! Du glaubst gar nicht wie wichtig die Einsicht in dieses Problem ist. Wenn du der Meinung bist du kannst dieses 'Problem' ambulant doch noch lösen - mach ambulant weiter. Falls nicht - solltest du dir wirklich überlegen eine Stationäre Traumatherapie zu machen. Dazu solltest du dir die Klinik allerdings sehr genau aussuchen.!

Bitte nichts in dem die BG drin hängt - die meinen es einfach zu gut mit dir...;)

Vielleicht würde dir ein wenig Abstand gut tun - auch tut es gut sich vielleicht wärend so eines Aufenthaltes mal 'fallen' lassen zu können - was Zuhause und vor Kindern sicher so nicht möglich ist.

Du sagst du trauerst deinen Hobbies nach - was machst du jetzt in deiner freien Zeit?.?
Bist du noch in einem Arbeitsverhältnis?.!
Was fängst du mit dir an?.!
Und woran würdest du merken das es besser bzw. schlechter bei dir wird?.?

Oft muss man sich solche Fragen stellen......ich z.B. habe chr. Schmerzen.....ich MUSS mich ablenken....wenn ich es NICHT tue geht es mir noch schlechter.......

Wenn du magst wende dich ruhig an mich - ist OK.....

...und rede dringend mit deiner Therapeutin.

Lieber Gruß
Gertrud:)
 
Hallo pswolf,

kann mich nur gertud1 anschließen. Versuch nach vorn zu gehen und zieh Kraft aus den Dingen die dir Spaß machen. Bei mir siehts in etwa so aus wie bei dir. Unteranderem Motorradunfall, Tibiakopftrümmerfraktur, viel Krankenhaus, anhaltende REHA, Berufs- und dadurch Arbeitsplatzverlußt- was zur Folge hatte das ich an Depressionen oder depressiven Schüben leide. Bin ebenfalls in ambulanter psychatricher Betreuung, was auch gut hilft(meistens zumindest). Lese schon einige Zeit mit und es ist teilweise wie ein Spiegelbild.Ich schöpfe einen großen Teil meiner Kraft aus meiner Familie und aus meinem täglichen Sportprogramm.Ja, ich habe täglich Schmerzen, ja, es gibt Tage da will ich nicht Aufstehen aber ich will mich einfach nicht hängen lassen. Ich will nicht verlieren!

Klingt vielleicht etwas seltsam, evt kannst du es verstehen.

Grüße Hainrich :cool:
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Top