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Oberschenkelbruch - und dann bricht der Nagel

Annaminna

Mitglied
Registriert seit
11 Sep. 2006
Beiträge
61
Vielleicht kann mir jemand hier helfen. Mein Mann hat sich im vergangenen Jahr bei einem häuslichen Sturz den rechten Oberschenkel 2fach, ziemlich kompliziert gebrochen. Er wurde sofort operiert und der Bruch durch einen 250 mm PFNA fixiert. 3 Monate später sollte er das Bein , nach erfolgter Reha und Anschlußheilbehandlung, voll belasten. 8 Tage ging das gut, dann brach dieser Nagel. Mein Mann musste erneut operiert werden, da der Oberschenkelknochen wieder, diesmal 7 - 8 mal , gebrochen war. Weitere Detaills kann ich mir sparen, da es hier nur um folgendes geht. Ich suche Betroffene, denen auch ein PFNA der Firma Synthes GmbH eingesetzt wurde, und bei denen dieser auch nach kurzer Zeit brach. Labidar Materialermüdung nach 3 Monaten als Ursache für den Bruch anzugeben finde ich eine Frechheit. Ein Ärztefehler scheidet definitiv aus. Mein Mann will sich das auch nicht gefallen lassen, denn er muss jetzt zuim 3. Mal ,auf grund des Nagelbruches, operiert werden. Es wäre klasse , wenn ich hier weitere Betroffene finden könnte, denn das würde uns den Beweis erheblich erleichtern, dass diese Nägel häufiger brechen als zugegeben wird.
 
Hallo Annaminna,

kann Dir leider keine Infos zum Materialbruch des Gammanagels geben, aber Du solltest versuchen alle Beweise zu sichern.

Habt Ihr den Nagel? Ich denke, dies ist besser, als wenn das KH den Nagel zur Reklamation einsendet.
Wenn Ihr diesen habt, dann würde ich den erstmal privat zum Gutachten bzw. Materialzusammensetzung geben!

In Eurer Patientenakte ist wahrscheinlich auch ein Aufkleber mit der Herstellungscharge des Nagels. Wäre sicherlich auch nicht schlecht, hiervon eine Kopie zu haben.

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo Kassandra, wir haben den Nagel und auch schon Klage eingereicht. Wir sind aber in der Beweispflicht. Unsere 2 Anwälte sind absolute Spezialisten auf dem Gebiet des Medizinrechtes, aber Du weisst ja, Recht haben und bekommen sind zwei Paar Schuhe. Aus diesem Grunde versuche ich, weitere Patienten zu finden , denen es auch so ging. Denn das wichtigste Argument der Gegenseite ist, so was passiert eigentlich nicht, oder nur durch Fehlverhalten des Patienten.
 
Hallo Annaminna,
darf ich mal fragen wie und wann der Nagel dynamisiert wurde?
Ich bin zur Zeit auch noch mit einem Gammanagel "unterwegs", die Firma weiß ich aber leider nicht, nur das die bei mir falsch dynamisiert haben.Von der Haltbarkeit habe ich momentan keinerlei Probleme, ist allerdings auch schon der 2te.
War der erste Nagelbruch ein normaler Femurnagel?

Gruss Jan
 
Bei einem Oberschenkelmarknagel wird nach Ablauf einer bestimmten Zeit dynamisiert-bei mir waren es ca.12 Wochen. Da werden dann proximal oder distal Schrauben aus dem Nagel entfernt, die an diesem seitlich dran sitzen. Zuerst ist der Nagel "statisch verriegelt" rutscht dann somit nach der Dynamisierung nochmals etwas zusammen, so ist das System gedacht, praktisch kann man danach schrittweise vollbelasten.
(Ich hatte Femurschaftfraktur)
So war es jedenfalls bei mir.
Es gibt aber ja verschiedene Osteosynthesearten; (geschlossene Marknagelung, verriegelte usw.)

Nochmal meine Frage, der Nagel der bei Deinem Mann gebrochen ist: Gammanagel?

L.G. Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jan, bei meinem Mann war der Fermurschaft kompliziert, zweifach gebrochen. Der Nagel heißt genau so, wie ich es in meinem ersten Posting geschrieben habe. (PFNA) Die Brüche wurden mittels eines 250 mm PFNA, 95er Schraube, einem 40er Querbolzen sowie 5 Drahtcerclagen versorgt. Danach erfolgte Reha und Krankengymnastik sowie eine Anschlußbetreuung in einer ambulanten orthopädischen Klinik. 3 Monate nach dem Unfall sollte mein Mann das Bein voll belasten, 4 Tage später brach der Nagel,die Cerclagen rissen und der Knochen brach erneut ( ca 7 - 8 mal ). Eine Dynamisierung ist vorher nicht erfolgt.
 
Hallo nochmal,
man das ist ja echt bitter.
Vor allen Dingen weiß ich selbst mit wieviel Schmerz und Zeit das alles verbunden ist. Ich hatte fast 1 Jahr damit zu tun. Bei mir ist der erste Nagel allerdings nicht direkt gebrochen, sondert hat sich rausgedreht. Das sollte dann durch die einzigartige Funktion des Gammanagels unterbunden werden- ( der Verriegelungsbolzen sichert dann die Schenkelhalsschraube gegen die Rotation) Man ist ja irgendwann mal an den Punkt gekommen, dass die neueste Forschung nur noch Marknagel als das Optimum zuläßt:rolleyes:
Früher wurden Platten an den Knochen geschraubt.
Nachteil war zwar, größerer Eingriff, aber der Krankheitsverlauf war wesentlich unkomplizierter. Also ich weiß echt wovon ich hier schreibe, hatte nämlich diverse Refrakturen. Was mir noch besonders auffiel, ich bin zu der Zeit in ein anderes Krankenhaus verlegt worden. Mein Bettnachbar hatte auch eine O.S. Fraktur, der war 18 Jahre alt. Nagel hielt nicht: alternativ wurden Platten verschraubt. Ist schon unglaublich, sind keine Zufälle, alleine durch meine Erfahrungen sind Marknägel nicht der neueste Stand der Technik-sondern einfach nur der übernommenste.:eek:

Ich werde versuchen mal für Dich rauszubekommen, welcher genaue Typ mein erster Nagel war.

Gruss Jan
 
Ich habe Gestern Abend meine ganzen Krankenunterlagen gesichtet, aber nicht den Typ des Nagels finden können. Dann fiel mir aber ein, dass ich ja meinen entfernten Unglücksnagel noch irgendwo hatte.
Also auf dem Nagel ist ein Quadrat mit einem S drin obendrauf so´n Dreizack, davor die Zahl 7, dann steht da noch AESCULAP mit einer Nummer: KD347T und Ø 10x460 drauf.
Nun hoffe ich Dir etwas geholfen zu haben. Übrigens ist der andere Kollege den ich im Krankenhaus kennengelernt habe, hier auch mal im Forum aktiv gewesen.

L.G. Jan
 
Hallo Jan , danke für Deine Bemühungen. Dieser PFNA ist ein Marknagel. Nach dem dieser gebrochen war, hat man mit 2 Platten , die übereinander geschraubt wurden , das Ganze geflickt. Da aber die oberste Platte zu lang ist, rollt der Muskel bei jedem Schritt über diese Platte. Die Folge sind höllische Schmerzen. Nun wird mein Mann wieder operiert und diese obere Platte entfernt. Was dann kommt wissen wir noch nicht. Es ist schon echt bitter, und ich hoffe sehr, dass ich noch einige auch betroffene Patienten finde. Liebe Grüße !
 
Gammanagel gebrochen

meine Mutter (73) hat nach einer Oberschenkelfraktur im Juli 09 einen Gammanagel implantiert bekommen. Dieser ist nach ca. 1 Monat am letzten Tag in der Rehaklinik ohne Sturz oder Fremdeinwirkung im Bereich der oberen Schraube gebrochen. Meine Mutter wurde trotz großer Schmerzen (war ja wieder ein Bruch) und völlig unfähig nur bis zu Toilette zu gehen nach hause entlassen. Drei Tage später musste sie wieder operiert werden. Sie erhielt wieder einen (längeren) Gammanagel. Der gebrochene Gammanagel konnte entfernt werden. Ich habe nun als Tochter über ihre Krankenkasse zunächst die Anfertigung eines Gutachtens in die Wege geleitet. Ich wollte die Ursache des Implantatbruches und die Entlassung meiner Mutter mit dem gebrochenen Implantat nach hause geklärt wissen. Mittlerweise wurde durch den medizinischen Dienst der Krankenkasse festgestellt, dass die OP fachgerecht ausgeführt wurde und auch seitens der Rehaklinik die Entscheidung meine Mutter ohne Krankentransport nach hause reisen zu lassen richtig gewesen sein soll. Für mein Verständnis ist das trotzdem unverantwortbar. Aber darum geht es nur secundär, denn am Ausgang hat das letztendlich nichts geändert. Die Ursache ist also laut Med. Dienst allein beim Hersteller des Implantates zu suchen. Die Rechtsabteilung der Krankenkasse bemüht sich nun seit Monaten vergeblich um eine Stellungnahme der Firma Stryker zur Produkthaftung. Nun haben sie ihre Kosten für die Wiederholungs-OP der Firma Stryker in Rechnung gestellt. Bisher auch ohne Reaktion. Der Hersteller muss doch reagieren? Da ein Fremdverschulden und ein ärztlicher Behandlungsfehler ausgeschlossen wurden müssen die doch haften? Meine Mutter gilt mittlerweise als austherapiert. Ihr wurde ein erheblicher Schaden zugefügt. Sie ist kaum in der Lage ein paar Schritte in der Wohnung mit großen Schmerzen zu gehen.
 
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