Hallo Fjordi,
eine Reha ist eine sehr gute Sache. Meine Frage ist, warum ambulant? Ich kenne mehrere, die das gewählt hatten und es bereut haben. Du wirst morgens abgeholt mit Krankentaxi. Da es sich lohnen muss, werden die aus der Umgebung auch noch eingesammelt. Statt die 10 km binnen kurzer Zeit zu absolvieren, dauerte die Anfahrt über eine Stunde. Je Verkehr waren es sogar mal zwei Stunden. Dasselbe auf dem Rückweg. Da saßen die täglich also 2h mit anderen im Auto und die z.B. operierte Hüfte bzw. Beine fangen nach ner Viertelstunde an zu meckern und zu rebellieren.
In der Ambulanten Reha ist ein Anwesenheitszeitraum von acht Stunden üblich. Also z.B. 8-16Uhr. Dort gibt es einen Aufenthaltsraum, wo du während der Therapiepausen warten kannst. Keine Liege, kein Bett, keine Möglichkeit sich zu erholen oder das Bein entsprechend hoch zulegen, geschweige denn eine Ruhezone zu haben, weil es eine ständiges Gehen und Kommen der Mitbetroffenen gibt. Zählst du die Anfahrt und Rückfahrt hinzu, bist du drei Wochen lang täglich mindestens 10Stunden unterwegs. Das macht einen mehr fix und fertig, auch wenn die gezielten Therapien wenigstens die Bruchfolgen verbessern können.
Du kannst es in deiner Wunschreha versuchen, dass du die Reha dort stationär machen kannst. Nach den Therapien hast du dein Zimmer, kannst dich erholen, bis zum nächsten Termin, kannst dich an gedeckten Tisch setzen, brauchst keinen Haushalt führen, einkaufen, sauber machen etc. Ja du bist nicht zu Hause, dabei hilft die geistige Vorstellung: die Krankenkasse zahlt mir einen dreiwöchigen Wellnessurlaub mit Massagen, Therapien usw an einem schönen Ort, damit ich mal aus dem eingeschliffenen Alltagstrott herauskommen kann.
Genau das, haben mir mehrere ambulante Rehaleute bestätigt. Ambulante Reha bietet sich eher für Patienten an, die selbst anfahren können und deren Einschränkungen nicht so heftig sind, wie bei den meisten, die hier schreiben.
Noch ein weiterer Vorteil einer stationären Reha, ist der stetige Austausch mit Betroffenen. Man sieht, wie andere mit derselben Situation umgehen, man spricht über mögliche Alternativen, man erhält einen ganzen Strauss von Möglichkeiten, die danach zu Hause in den Momenten, wo man selber nicht mehr weiter weiß, vielleicht eine Alternative ist zum ausprobieren. So ist man der Situation, wo man verzweifelt ist, sich unter Schmerzen krümmt, nicht mehr so ohnmächtig ausgeliefert. Sondern kann das eine oder andere des Erfahrungsschatzes anderer Betroffener für sich ausprobieren und sich selber helfen. Beim gemeinsamen Warten auf Therapien, den Mahlzeiten, den Begegnungen in den freien Zeiten, diese Momente sind nicht zu unterschätzen. Es hilft einem zu erleben, wie andere in ähnlichen oder noch schwierigeren gesundheitlichen Beeinträchtigungen umgehen und wie die Ressourcen einsetzen. Dazu hat man die Möglichkeit, wenn man von all den anderen die Nase voll hat, sich auf sein eigenes Zimmer zurückzuziehen und auf Abstand zu gehen. Außerdem wird häufig ein Freizeitangebot vorgestellt, bei denen man freiwillig teilnehmen kann. Das Ausprobieren von Tätigkeiten, die man sich selber nie zugetraut hätte, lässt Raum für neue Hobbys. Das alles vor Ort, ohne abends sich aufschwingen zu müssen zu einem Volkshochschulkurs zu fahren. Wenn es einem gut geht, macht man mit, wenn nicht dann vielleicht beim nächsten Termin. Es ist ein schnuppern in neue Welten, für das man im früheren Leben im Hamsterrad des eigenen beruflichen Werdegangs keine Zeit und Möglichkeit hatte.
Ich weiß so eine Entscheidung ambulant oder stationär ist eine ganz individuelle. Ich möchte nur auf die Realität hinweisen, mit denen andere zu kämpfen hatten. Die Kostenübernahmestelle schlägt meist eine ambulante Reha vor, ist ja klar, ist für die natürlich günstiger. Mit einem Schreiben der momentan behandelnden Ärzte, lässt sich diese Hürde von ambulant in stationär meist einfach beschleunigen.
Wichtig ist was ist für dich das bessere, hast du die Kraft und Energie die anstrengenden Therapien und die langen Zeiten vor Ort tatsächlich ohne Probleme auf dich zu nehmen, oder würde dieser bisher nicht gekannte Stress einer zügigen Gesundung entgegen sprechen.
Wie schon geschrieben, jeder ist da anders gestrickt und es gibt immer Vor- und Nachteile zu bedenken. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass eine stationäre Reha nicht vergleichbar ist mit einer ambulanten und sie andere echte Chancen bietet für die Verbesserung des eigenen akuten Ausnahmezustands.
LG Teddy
eine Reha ist eine sehr gute Sache. Meine Frage ist, warum ambulant? Ich kenne mehrere, die das gewählt hatten und es bereut haben. Du wirst morgens abgeholt mit Krankentaxi. Da es sich lohnen muss, werden die aus der Umgebung auch noch eingesammelt. Statt die 10 km binnen kurzer Zeit zu absolvieren, dauerte die Anfahrt über eine Stunde. Je Verkehr waren es sogar mal zwei Stunden. Dasselbe auf dem Rückweg. Da saßen die täglich also 2h mit anderen im Auto und die z.B. operierte Hüfte bzw. Beine fangen nach ner Viertelstunde an zu meckern und zu rebellieren.
In der Ambulanten Reha ist ein Anwesenheitszeitraum von acht Stunden üblich. Also z.B. 8-16Uhr. Dort gibt es einen Aufenthaltsraum, wo du während der Therapiepausen warten kannst. Keine Liege, kein Bett, keine Möglichkeit sich zu erholen oder das Bein entsprechend hoch zulegen, geschweige denn eine Ruhezone zu haben, weil es eine ständiges Gehen und Kommen der Mitbetroffenen gibt. Zählst du die Anfahrt und Rückfahrt hinzu, bist du drei Wochen lang täglich mindestens 10Stunden unterwegs. Das macht einen mehr fix und fertig, auch wenn die gezielten Therapien wenigstens die Bruchfolgen verbessern können.
Du kannst es in deiner Wunschreha versuchen, dass du die Reha dort stationär machen kannst. Nach den Therapien hast du dein Zimmer, kannst dich erholen, bis zum nächsten Termin, kannst dich an gedeckten Tisch setzen, brauchst keinen Haushalt führen, einkaufen, sauber machen etc. Ja du bist nicht zu Hause, dabei hilft die geistige Vorstellung: die Krankenkasse zahlt mir einen dreiwöchigen Wellnessurlaub mit Massagen, Therapien usw an einem schönen Ort, damit ich mal aus dem eingeschliffenen Alltagstrott herauskommen kann.
Genau das, haben mir mehrere ambulante Rehaleute bestätigt. Ambulante Reha bietet sich eher für Patienten an, die selbst anfahren können und deren Einschränkungen nicht so heftig sind, wie bei den meisten, die hier schreiben.
Noch ein weiterer Vorteil einer stationären Reha, ist der stetige Austausch mit Betroffenen. Man sieht, wie andere mit derselben Situation umgehen, man spricht über mögliche Alternativen, man erhält einen ganzen Strauss von Möglichkeiten, die danach zu Hause in den Momenten, wo man selber nicht mehr weiter weiß, vielleicht eine Alternative ist zum ausprobieren. So ist man der Situation, wo man verzweifelt ist, sich unter Schmerzen krümmt, nicht mehr so ohnmächtig ausgeliefert. Sondern kann das eine oder andere des Erfahrungsschatzes anderer Betroffener für sich ausprobieren und sich selber helfen. Beim gemeinsamen Warten auf Therapien, den Mahlzeiten, den Begegnungen in den freien Zeiten, diese Momente sind nicht zu unterschätzen. Es hilft einem zu erleben, wie andere in ähnlichen oder noch schwierigeren gesundheitlichen Beeinträchtigungen umgehen und wie die Ressourcen einsetzen. Dazu hat man die Möglichkeit, wenn man von all den anderen die Nase voll hat, sich auf sein eigenes Zimmer zurückzuziehen und auf Abstand zu gehen. Außerdem wird häufig ein Freizeitangebot vorgestellt, bei denen man freiwillig teilnehmen kann. Das Ausprobieren von Tätigkeiten, die man sich selber nie zugetraut hätte, lässt Raum für neue Hobbys. Das alles vor Ort, ohne abends sich aufschwingen zu müssen zu einem Volkshochschulkurs zu fahren. Wenn es einem gut geht, macht man mit, wenn nicht dann vielleicht beim nächsten Termin. Es ist ein schnuppern in neue Welten, für das man im früheren Leben im Hamsterrad des eigenen beruflichen Werdegangs keine Zeit und Möglichkeit hatte.
Ich weiß so eine Entscheidung ambulant oder stationär ist eine ganz individuelle. Ich möchte nur auf die Realität hinweisen, mit denen andere zu kämpfen hatten. Die Kostenübernahmestelle schlägt meist eine ambulante Reha vor, ist ja klar, ist für die natürlich günstiger. Mit einem Schreiben der momentan behandelnden Ärzte, lässt sich diese Hürde von ambulant in stationär meist einfach beschleunigen.
Wichtig ist was ist für dich das bessere, hast du die Kraft und Energie die anstrengenden Therapien und die langen Zeiten vor Ort tatsächlich ohne Probleme auf dich zu nehmen, oder würde dieser bisher nicht gekannte Stress einer zügigen Gesundung entgegen sprechen.
Wie schon geschrieben, jeder ist da anders gestrickt und es gibt immer Vor- und Nachteile zu bedenken. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass eine stationäre Reha nicht vergleichbar ist mit einer ambulanten und sie andere echte Chancen bietet für die Verbesserung des eigenen akuten Ausnahmezustands.
LG Teddy