Schönen guten Tag an alle Leidensgenossen,
zu Allererst: Ich bin so froh dieses Forum gefunden zu haben! Diverse Erfahrungen bezüglich Verfahrensverzögerung) und nun aktuellstens auch Einstellung jeglicher medizinischer und finanzieller Zahlungen) bestätigt mich in meinen Vermutungen über diverse rechtswidrige und befangene Prozesse der BG und auch deren Gutachter.
Ich hatte einen UNVERSCHULDETEN Arbeitsunfall, alle Diagnosen (u.a. die beiden Ausschlaggebendsten: PTBS, HWS-chronisches Schmerzsyndrom) gesichert und zweifellos auf den Arbeitsunfall zurückzuführen. Wichtig ist vielleicht noch anzumerken, dass ich mich in den Anfängen eines sehr guten, erfolgreichen Berufslebens befand. (Mitte 20 )
Leider habe ich den Fehler gemacht und bin ins offene Messer gerannt!
Die Berichte zur Befangenheit des Dr. Liske kann ich aus eigener Erfahrung genauso bestätigen.
Ich war bei dem besagten Dr. Liske und es sollte ein Gutachten für die BG zur Heilverfahrenskontrolle gemacht werden. Nach einer kurzen oberflächlichen Vorabrecherche kam ich zwar die ausschließlich negativsten Google-Bewertungen, dachte mir aber nichts dabei, da meine Symptomatik bedauerlicherweise real ist und von Beginn an zu 100% auf den unverschuldeten Arbeitsunfall zurückzuführen war.
All meine Ärzte, Therapeuten, Gutachter wurden immer durch die BG ausgesucht, was für mich nie ein Problem darstellte! Mein Ziel war immer jede Hilfe anzunehmen um schnellstmöglich wieder gesund zu werden. Und ausnahmslos alle Ärzte, Kliniken & Gutachter waren sich der Diagnosen einig.
Nun wurde ich 2 Monate nach dem letzten Gutachten, welches auch die vorherigen Diagnosen weiter stütze erneut zu einem Gutachter - diesmal Dr. Liske geschickt worden. Die Begründung des Reha-Managers, weshalb schon wieder ein Gutachten: Dies beschleunige den Prozess bezüglich der stationären Reha. Ich hatte im Übrigen wie die Meisten hier berichten, keine 3 Gutachter zur Auswahl. Der Termin wurde bereits durch die BG fest vereinbart. Irgendwann trudelte dann bei mir das Einladungsschreiben der Praxis ein.
Also bin ich trotz der negativen Bewertungen mit meiner kompletten Akte zu diesem 4-stündigen Termin erschienen. Dr. Liske ging überhaupt nicht auf mich als Patientin ein, im Gegenteil: Es wurden quasi bereits vorgefertigte Sätze aus einem einzelnen Fragebogen vorgegeben. Diese sollte man nur kurz und oberflächlich beantworten, sonst wurde man unterbrochen um Bruchteile ins Diktiergerät zu sprechen. Auf den eigentlichen Arbeitsunfall wurde gar nicht eingegangen, was mich zwar verwunderte, aber ich hatte mich zu diesem Zeitpunkt auf die vermeintliche Kompetenz und deren Fachwissen ("Wer einen sozialen Beruf ausübt, muss es ja auch am Besten wissen wie man behandelt und handelt ebenso sozial und aus keinerlei wirtschaftlichen Gründen") verlassen habe. Auch ging dieses Gespräch nur knapp 20 Minuten - wie man sich nun denken kann viel zu wenig Zeit für solch ein komplexes Thema! Man merke an, ich befinde mich seit knapp 2 Jahren regelmäßig in ärztlicher Behandlung und befand mich auch über 3 Monate in 2 Kliniken. Diese konnten ergo sehr präzise Aussagen zu meinen Beschwerden treffen.
Wie sich jetzt in diesem Falle auch herausstellt: Ein gravierender Fehler mich nicht im Vorab gründlich zu informieren. Dinge, um die man sich eigentlich keine Gedanken machen sollte um die Zeit und Kraft dafür lieber in den Heilungsprozess zu investieren. (Mein 1. Reha Manager war super engagiert und hilfreich, in dieser Zeit waren die Fortschritte im Heilungsprozess konstant positiv, leider hat sich dann die Zuständigkeit gewechselt) Eigentlich das vermeintlich gleiche Ziel, welches die BG anstrebt, oder? Könnte man eigentlich meinen... Ist in meinem Fall aber nicht so. Und wie ich jetzt u.a. hier in diesem Forum sehe, dass dies nicht nur ein "Einzelfall" ist, sondern so viele Unfallopfer einen langwierigen Kampf für ihr Recht aufnehmen müssen.
Für mich eine Grätsche zwischen alle Kraft in den anstrengenden Klageprozess gegen die BG (den ich zweifellos gehen werde wenn es so weit kommen muss) und dem eigentlichen Ziel des Gesundwerdens.
Ich erhielt im Übrigen am selben Tag, an dem der BG der Bericht vorlag einen Anruf: Die BG übernimmt keine Behandlungen & Therapien mehr, sie wären nicht mehr zuständig. Das Gutachten von Dr. Liske unterstellte mir wohl Zweifel an meinen Beschwerden, also Simulation.
Mir sind die Augen aus dem Kopf gefallen!!! Ständig kämpft man mit dem Unfall und den Folgen, muss lernen damit umzugehen, die Situation zu akzeptieren um sich selbst nicht im Wege zu stehen. (Detailliertere Schilderungen würden den Beitrag sprengen
)
Und dann wird von einem 20-minütigen Gespräch mit einem Fremden solch eine Unterstellung abgegeben?
Angewiesen auf die wöchentlichen Therapietermine, stehe ich nun im Leeren. Ohne Hilfen - sei es finanziell (BGHM hatte das Verletztengeld bereits vor 2 Monaten eingestellt, Widerspruchsverfahren läuft und ggf. folgendes Klageverfahren angestrebt).
Gibt es hier inzwischen vielleicht auch noch weitere Leidensgenossen oder Erfahrungen mit diesem dubiosen Gutachter?
Ich freue mich auch über jegliche Erfahrungen oder Anregungen hierzu !
Und werde erstmal übers Wochenende in den Forenbeiträgen hier versinken.
Danke das es dieses Forum gibt und bestätigt das Vieles nicht Rechtens abläuft, es Gleichgesinnte gibt und man (wenn auch bedauerlicherweise) nicht alleine mit solch einer Situation damit ist.