Hallo Anna,
es freut mich, dass du einen Weg gefunden hast, welcher deine Schmerzen deutlich gemindert hat.
Ich hatte übrigens auch mal eine Weile WingTsun gemacht (schon ein paar Jahre her) und habe es hier immerhin bis zum 10. Schülergrad gebracht. Danach hatte ich aus Kostengründen aufgehört. In den 90igern war diese Art Kampfsport alles andere als günstig (Monatsgebühr, Jahresgebühr, Prüfungsgebühr, Ausrüstung, usw.). Keine Ahnung, wie es heute ist. Wie auch immer...
Zumindest weiß ich, dass manche (jedoch nicht alle!) WingTsun Lehrer/Meister nicht nur Ahnung vom kämpfen sondern auch von Körper und Geist hatten und Auslandsaufenthalte in China (woher dieser Kampfsport auch kommt) hatten, um dort spezielle Techniken zu lernen, die sich nicht nur auf den Kampf an sich bezogen. Möglich, dass dein Herr Z. so einer ist. Aber: Nicht jeder Lehrer wird dieses Wissen mitbringen.
WingTsung ist nun mal auch haupsächlich auf Selbstverteidigung ausgerichtet und es wird sicher schwer jemanden wie Herrn Z. zu finden. Mein Lehrer hat bei keinem irgendwo rumgedrückt und wir hatten durchaus auch Gesundheitlich Eingeschränkte mit in der Gruppe. Dieser Kampfsport (genaugenommen ist es eine Kampfkunst) ist durchaus auch für Menschen mit Beeinträchtigung geeignet. Aber ich denke, da gibt es auch Grenzen. Bei WingTsun braucht man am meisten die Hände und Arme. Wenn die Beine und Füße nicht gut funktionieren ist das weniger tragisch. Das Training ist auch oft schmerzlich. Nicht selten kam es vor, dass ich mit vielen blauen Flecken heim gekommen bin. Wenn man eh schon unter chronischen Schmerzen leidet, stelle ich mir das nicht gerade angenehm vor. Von daher würde ich diesen Kampfsport Schmerzpatienten nicht gerade empfehlen, vor allem denjenigen nicht, die was mit der Hand haben. Glaub mir, du hättest diese Art Sport nicht lange durchgezogen, wenn du nicht glücklicherweise dieses Trainer getroffen hättest, der Ahnung von TCM und Triggerpunktmassage hatte.
Ich gehe jedoch in dem Punkt mit dir mit, mal jemanden aufzusuchen, der sich mit TCM und/oder Triggerpunktmasage auskennt. Aber da muss man eben schon Glück haben, das man dieses gerade in einer WingTsun Schule findet. Dann lieber jemanden suchen, der dies beruflich macht und da muss man dann leider auch eventuelle Kosten mit in Betracht ziehen. Soviel ich weiß werden Triggerpunktmassagen von der Kasse übernommen. Muss man sich nur noch umhorchen, wer dieses Art Therapie durchführt. Bei TCM weiß ich jetzt nicht wie das läuft.
Respekt auch dafür, dass du einen Schmerzmittelenzug durchgezogen hast. Ich persönlich habe trotz Schmerzen gar nicht erst mit Opiaten angefangen, weil ich auch der Meinung bin, dass das mehr schadet als nutzt. Muss aber jeder für sich entscheiden. genauso wie jeder für sich entscheiden muss, welchen weg er geht und welche Therapien er durchführt oder welchen Sport er treibt. Ich habe auch einen für mich hilfreichen Weg eingeschlagen. Ich betreibe Yoga über einen Youtube-Kanal, welcher nix kostet und mache zusätzlich noch etwas Krafttraining (auch zu Haus und nicht in einem kostenpflichtigen Fittnessstudio) und Schmerzmittel nehme ich nur bei Bedarf. Ich gehe auch mal über meine Schmerzgrenze hinaus, aber versuche, mich nicht zu sehr zu überfordern. Das mache ich jetzt schon über drei Jahre so und zumindest habe ich keine Dauerschmerzen mehr sondern nur noch bei bestimmten Belastungen. Ich habe zwar auch kein Morbus Sudek - im Grunde weiß keiner so richtig was ich habe - aber das ist ja jetzt unerheblich.
Gruß
Sheep