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Wie lange wird ein Betriebsschaden nach Unfall bei Selbstständigen reguliert?

Guten Morgen Isländer :-)
wenn ich Leiden habe dann nur wegen den Unfall.
Es ist aber so, das ich seit dem Unfall viele Kunden verloren habe da mein geschäft 5 1/2 Monate geschlossen war. Ich habe mein Geschäft in einer Gegend, in der keine Laufkunden einfach mal rein kommen um Termine zu machen und durch Verlust der alten Kunden ist mein Kalender nicht mehr so gefüllt wie letztes jahr und ich habe kaum Neukunden dazu gewonnen. Unterm Strich würde ich gerne mehr arbeiten und so wie es ist, reicht das Geld am Ende des Monats nicht mehr, um meine Miete zu zahlen da der Unsatz zum größten Teil für die Geschäftskosten drauf geht sowie Versicherungen. Manche Tätigkeiten wie Ganzkörpermassage oder Wimpernverlängerung
klappen wegen der Schulter noch nicht, war aber nie meine Haupteinnahmequelle.
Mein Schaden liegt also nicht daran, das ich wegen der Schulter oder dem Oberarm nicht richtig arbeiten kann sondern weil ich nicht genug Kunden habe.
Ich hoffe ich habe es jetzt verständlicher erklärt :-)
Schönen Freitag erst mal

lg AnnaMontana
 
Grüß Dich, Annamontana,

jetzt blicke ich Durch. Danke. Das Problem sollte lösbar sein. Denn: Wenn sich die Kundschaft verlaufen hat, Du aber gesund bist, hast Du immer noch Schäden, die unfallbedingt sind. Nämlich, bis wieder Kundschaft aquiriert ist.
Prüfe nach, damit Du Dich gegen Ausrede wappnest:

Hat sich das Geschäftsumfeld geändert? Etwa: Mords-Baustelle, die Straße ist auf 1 km Länge aufgerissen. Oder hat ein Konkurrent eröffnet?

Dann: Gibt es einen Berufsverband, der Sachverständige hat, die die Lage kaufmännisch-sachverständig bewerten können und sagen können, wie man den Schaden mindert?

Ich würde dann mit dem Gutachten in der Hand mit der Versicherung reden: Ob man z.B. bereit ist, eine Anzeigenkampagne zu finanzieren, zur Schadensminderung. Oder einen gewissen Ausfall, wenn Du in der Zeitung mit Sonderpreiswochen wirbst (damit die Leute wieder kommen.) Aber bitte eines: Nicht so: "Gut, aber damit sind wir dann quitt!" (Abfindungslösung). Denn: Sorgen habe ich, was passiert, wenn die Verletzung wieder stärkere Folgen bekommt. Ob sie das tun wird, weiß ich nicht, dazu weiß ich von dieser Vereltzung zu wenig. Aber es gibt solche Effekte, vor allem, wenn Knochenbrüche in der Nähe eines Gelenkes sind oder gar durch das Gelenk gegangen sind. Also gar nicht so selten. Das sollte man im Auge haben.


ISLÄNDER
 
Hallo :-)

ja so sieht es aus. Viele Kunden kamen nach dem Unfall nicht mehr und neue wenig, der monatliche Schaden beläuft sich momentan auf 800 € netto Gewinn im Durchschnitt. Das ist schon einiges. Es hat sich nichts im Umfeld verändert, keine Baustelle, kein neues Geschäft.

Ich hatte eine Obarmkopffraktur und einen Oberarmbruch, wurde alles genagelt und geschraubt. Da ich weniger zu tun habe, weiß ich noch nicht mal, ob der Oberarmkopf Probleme machen würde. Allerdings habe ich, wenn ich konstant arbeite ohne Pausen so wie früher, Schmerzen genau da wo der oberarmkopf in die Schulter geht. Die sind zwar nicht so stark aber sie sind da. Meine Tätigkeit ist allerdings alles mit beiden Armen und ich denke auch, dass es abzuwarten ist, wie es sich auf dei Dauer verhält. Und der Arm ist nicht wieder so beweglich. Aus diesem Grund möchte ich das Metall entfernt haben. Nach einer solchen OP dauert es ca drei Wochen, wenn alles gut geht, bis man wieder fit ist und auch aus diesem Grund möchte ich keine Abfindung von der Versicherung.

Es bleibt abzuwarten wie es weitergeht. Da die SB der Versicherung Zeit hat und erst im nächsten Jahr sich überlegen will, was sie für Nachweise haben will, ist ja alles top :-(

Wünche allen ein schönes WE
LG AnnaMontana
 
Grüß Dich, Annamontana,

01
Volltreffer! Ich habs geahnt. Die Oberarmkopffraktur hat leider das Potential, dass es so kommt (ich wünsche Dir, dass es bei Dir nicht so kommt):

Aufgrund des Bruches kann es jetzt sein, dass das Gelenk nicht so belastet wird, wie vor dem Unfall. Es kann besonders so sein, dass sich das Gelenk einseitig abnutzt - dort aber besonders schnell. (Der Effekt ist so ähnlich wie beim Auto: Hat man mit dem Vorderrad den Bordstein zu heftig berührt, hat sich die Achsgeometrie etwas verschoben. Zunächst merkt man nichts. Aber nach 3.000 km hat der Reifen außen noch 5 mm, innen aber überhaupt kein Profil mehr.)
Diese einseitige Abnutzung geht nactürlich schneller als die "normale". Das merkt man in der Regel nicht. Aber nach 5 Jahren gehen die Probleme los: "Posttraumatische Arthrose" nennt man das, das ist eine entschädigungspflichtige Unfallfolge.

02
Ich würd nicht so lange warten, bis die Versicherung sagt, was sie an Belegen haben will. Dann türmt sie vor Dir einen Berg an Beweislasten auf, den der Gesetzgeber in dieser Höhe gar nicht vorgehesen hat. Versicherer sind schnell dabei, Beweiserleichterungen zu übersehen (z.B.: §§ 252 BGB, 287 ZPO). Mach besser selbst Vorschläge und fordere verbindliche, schriftliche Bestätigung, dass Du nicht gegen die SChadensminderungspflicht verstößt, wenn Du das so machst und in welchem Rahmen der Versicherer die Kosten übernimmt. Sei aber wachsam, wenn sie ablehnen, und frage hart nach den Gründen. Die wollen wir uns ansehen.

Wenn Du einen Fachmann beauftragst, der Dich berät, wie Du Dein Geschäft wieder hochbringst: Auch dessen Kosten sind Unfallfolge.

Die Schachzüge, die ich Dir vorstelle, besprich mal mit Deiner Anwältin. Wenn sie unbekannten Quellen im Netz misstraut, was ich gut verstehe: Ich bin seit 34 Jahren berufstätig mit Unfallfolgen.

Ach ja, nochwas: Hast Du schon das Thema "Haushaltsführungsschaden" unter Kontrolle? Erzähl mal!

SChöne Weihnachten!

ISLÄNDER
 
Hallo
bis jetzt hat dei gegnerische Versicherung noch keine Vorschläge gemacht welche Nachweise ich erbringen muss um zu beweisen, warum das Geschäft immer noch nicht die gleichen Umsätze wie letztes in 2011 hat.
Morgen habe ich einen Termin beim Anwalt, ich hoffe er macht eine Klageschrift fertig.
Wegen des Haushaltsführungsschaden hatte ich für die Zeit, in der ich den Arm nicht bewegen konnte, 2000 € bekommen. Die Berechnung wurde auf Grund der hier lebenden Personen gemacht, meine Tochter mit 14 Jahren und mein Partner. Ich denke, die Zahlung war ok.
Ich schreibe dann wieder wenn ich morgen vom Anwalt komme

LG AnnaMontana
 
Huhu
so, heute war ich beim Anwalt. Bevor wir überhaupt klagen können, muss ich nachweisen, wer von den Kunden im einzelnen seit dem Unfall nicht mehr kommt. Es könnte nämlich vor Gericht so ausgelegt werden, das ich nach dem Unfall schlechtere Qualität geleistet hatte und deshalb die Kunden weg geblieben sind. Jetzt werde ich alle Kunden wegen der Datenschutzentbindung anschreiben und mal sehen, was die Versicherung als nächstes sagt. Die erhöhten Steuerberaterkosten habe ich ersetzt bekommen, immerhin mal was positives :-)

LG AnnaMontana
 
Grüß Dich, Annamontana,

Das ist wieder das alte Lied!

Die Versicherungswirtschaft bringt gerne vor, es liege gar nicht daran, dass das Unfallopfer nicht mehr erfolgreich arbeiten könne. Es liege daran, dass das Unfallopfer den "sekundären Krankheitsgewinn" suche. Darunter versteht man folgende Haltung: "Herrlich! Wunderbar! Endlich kann ich mich auf Kosten eines Unfallverursachers aus dem lästigen Arbeitsleben verabschieden, das ist das, was ich schon immer gewollt habe, die Traumausrede des Jahrhunderts, ich kann mich jetzt auf die faule Haut legen und alles auf den Unfall schieben!". Lass Dich ja nicht ärgern. Panzerknackermiene aufsetzen, dem Unfug kann man Beinde machen. Das ist vor allem dazu da, damit Du es mit der Angst zu tun bekommst, das soll zum windigen Abfindungsvergleich verhelfen. Aber dazu sagen wir. "Pfeiffendeckel ist - die Rechnung geht diesmal nicht auf!"

So einfach ist es nämlich nicht:

10
Du hast dich nicht selbstständig gemacht, damit du dich auf die faule Haut legst. Es ist eine allgemein bekannte Erkenntnis, dass diejenigen Personen, die die Wahl haben zwischen "Selbstständigkeit" und "Tätigkeit im Angestelltenverhältnis", ein hohes Risiko, aber auch sehr viel Arbeit auf sich nehmen, wenn sich sich selbständig machen:Eein Selbstständiger kann mit allem rechnen. Sicher aber nicht mit einer 35-Stunden-Woche. Es ist typisch und normal, dass ein "kleiner Selbstständiger" 50 und 60 h in der Woche arbeitet.


02
Die Idee Deines Rechtsanwaltes halte ich für gut. Es rentiert sich, wenn Du dir Mühe gibst, möglichst eine eindrucksvolle Anzahl von eindrucksvollen Bescheinigungen vorlegen zu können.


03
Im übrigen: Für den Verdienstentgang hat der Gesetzgeber Beweiserleichterungen geschaffen (§ 252 BGB; § 287 ZPO), so dass Du dich nicht zu fürchten braucht, wenn er mit einem schönen Päckchen an aussagestarken Bescheinigungen aufwarten kannst.

Und jetzt: Aufgesessen, die Jagd geht los! Hallali auf den Tresor der Versicherung!

ISLÄNDER





 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo an alle,
wollte mich nach langer Zeit mal wieder melden. Bis jetzt sieht es so aus:
ich habe meine Altkunden, die nicht mehr seit dem Unfall wieder kamen, angeschrieben und darum gebeten, mir die Datenschutzerklärung zu unterzeichnen. Es kamen ca 60% unterschrieben zurück, ich hatte dann dazu auf den jeweiligen Datenschutzentbindungen das Datum und Art der Behandlung und die monatlichen Einnahmen pro Kunde dazu geschrieben. Alle Events zur Kundenneugewinnung hatte ich dazu geschickt. Das war vor zwei Wochen. Heute rief ich die Sachbearbeiterin meines Anwalts an ... sie ist im Stress und fragt heute nachmittag mal bei der SB der gegnerischen Versicherung nach.
Aha doch schon so schnell?
So, das nächste, ich hatte letztes Jahr eine Mitarbeiterin auf selbstst. Basis. Di Rechnungen, die sie mir gestellt hatte, beliefen sich auf 1700 €. Seit Januar hat mein Anwalt diese RGs vorliegen, bisher wurde diese Summe nicht für mich eingefordert.
Vor 2 Wochen hatte ich mir die Schrauben und den Stab aus dem Arm nehmen lassen. Dabei musste man die Rotatoren Manschette wieder durchtrennen, ich kann den Arm kaum bewegen :-( und habe wieder einen Verdienstausfall. Das es so kommen wird, sagte man mir nicht beim Vorgespräch im KH.
Und wieder die super Schnelligkeit meines Anwalts. Es wurde keinen Vorschuss auf den Verdienstausfall, den ich seit 3 Wochen habe, angefordert.
Denkt ihr das ist so alles normal? Kann es sein, das ein ANwalt sich kaufen lässt von großen Versicherungen?

Und am Ende auch was positives ... ich musste ergänzend Hartz 4 beantagen sonst hätte ich meine Wohnung verloren. Dadurch habe ich eine Auflage, an einem Couching, teilzunehmen. Da kam jetzt letzte Woche ein Unternehmensberater zu mir ins Geshcäft. Selbst der sagte, es sei eindeutig, das der finazielle Schaden auf den Unfall zurück zu führen wäre. Mein Geschäft wäre tip top geführt und ich komme sehr motiviert rüber. Soviel dazu, das die gegnerische Versicherung meint, ich hätte nicht viel dazu getan, das mein geschäft wieder läuft.
Der Unternehmensberater will einen Vermittlungsgutschein über 2500 € bei meinem PAP anfordern, er sieht es auch so, das der Anwalt das ganze nur noch schlimmer macht anstatt besser. Das wäre doch mal was.
Ich frage mich, ob es so mornal ist. Man wird auf dem Zebrastreifen umgefahren, unverschuldet, hat einen kaputten Arm/Schulter, OP, Schmerzen, Phsio und Reha, kann nach über fünf Monaten wieder arbeiten gehen und lebt dann erbärmlich von ergänzendem Hartz 4. Ganz schön deprimierend :-(

Wünsche allen ein schönes WE

AnnaMontana
 
Grüß Dich, Annamontana,

ich verstehe zwar, wie es zu Deinem Verdacht gekommen ist, aber das dürfte wohl andere Gründe haben. Wenn ich's mal erklären darf?

01
Bei mir sollte man meinen, dass die Verischerungswirtschaft mal genug hat. Auf die Idee aber sind sie noch nicht gekommen, mal sammeln zu gehen in der Branche, und dann bei mir nachfragen, ob ich mich nicht gegen Zahlung von 1 Mio Euro nicht in den Ruhestand verabschieden wolle. Also - Bestechung - glaubich nicht.

02
Ich glaube etwas wesentlich banaleres. Die Bearbeitung solcher Fälle braucht ziemlich häßlich viel Zeit und Ruhe. Das ist oft nicht drin. Vor allem, wennd er Fall so vielschichtig ist. Der Verdeinstentgang des Selbständigen gilt mit Recht als besonders schweres Gelände. Na ja, wie so der Mensch ist: Dann schiebt man's weiter. Das erklärt den Effekt: Aber das nutzt nichts.

03
Nicht schimpfen. Das ist kontraproduktiv. Frag eher mal nach: Sie hängt scheints etwas fest.

Liegts daran, dass einfach der Papierberg so dick ist? Dann liegt die Frage nahe, ob sie mit einem Schadensermittler zusammen arbeiten würde, der dann, juristisch verwendbar, die Daten aufarbeiten würde?

Oder gibts Probleme mit dem (schwierigen) Terrain "Verdienstentgang des Selbständigen"? Da wüsste man nämlich auch einen.


Versuchen Sie, eine Art Zeitplan auszumachen. Was machen wir bis zu welchen Zeitpunkt?

04
Gehe in Dich! Tust Du auch wirklich fleissig Tagebuch schreiben? Denn Du musst darlegen, war Du in Deinem Haushalt wegen der neuen OP an der SChulter nicht mehr tun kannst!

Und meld Dich mal wieder! Wir wollen ja auch mal lesen, dasss wieder was geklappt hat!


ISLÄNDER
 
Grüß Dich, Tinni,

da geht's mir genau so, offen gestanden, bin ich dann etwas unglücklich:

Da sucht man sich die knackigsten Tipps aus....dann hört man auf einmal nichts mehr. Dann bin ich ratlos:

Habe ich mich nicht verständlich machen können? Nicht klar ausgedrückt?

Oder ist derjenige, der den Tipp bekommen hat, damit davongezogen - doch da hätte ich gern gewusst: Was ist daraus geworden? Hat's was genutzt? Konnte er ihn umsetzten? Oder hatte er Bedenken? Dann: Welche?

Schließlich brauche ich die Rückmeldungen, und zwar aus zwei Gründen:

Erstens muss ich aus den Rückmeldungen taktische Schlüsse zu ziehen.

Zweitens: Die Rückmeldungen für mich persönlich eine Bestätigung dessen, was ich im Forum mache. Ich bin ein ausgesprochenes Herdentier, diese Reflexe und Reaktionen sind mir wichtig.

Andererseits gebe ich zu: Niemand muss; ich muss ja auch nicht auf alle Fragen antworten und tue es auch nicht (könnte es auch nicht!). So gesehen, ist das mit dem Herdengefühl im Forum ein Interpretation, mit der ich vielleicht zu viel erwarte.

Andererseits: Viele tauche einige Monate später wieder auf.

ISLÄNDER
 
Hallo Jsländer!
ich bin in hier in der selben Suituation, als gewesene selbständige Kosmetikerin. mein Geschäft musste ich durch meine Unfall bedingte Handverletzung aufgeben müssen. Habe einen langen Leidensweg. Psychiatrie ,zwei Hand O. P , Schmerztherapie, Arbeitserprobung und nun arbeite ich in einer Behinderten Werkstatt. Durch die angenommene Arbeit bin ich der Schadenminderung nachgegangen. Im Moment bekomme ich meinen Verdienstausfall bezahlt. Aber wie es so weiter geht weiß ich nicht.
Habe große Angst.

Deshalb hätte ich gerne gewusst, wie das alles ausgegangen ist.:rolleyes:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
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