@Isländer
Ja es brennt noch nicht, aber ich will halt einfach nichts übersehen.
Zugegeben etwas verunsichert bin ich jetzt schon, ob der Anwalt wirklich das beste macht...
Aber noch mal zu der Geschichte meines Mannes, ich versuch es kurz zu fassen, was schwierig werden dürfte.
Am 26.8.23 fuhr mein Mann mit seiner 42er Harley Flathead auf der Vorfahrtsstraße durch ein Dorf. Ein Traktor, mit heruntergelassener Schaufel nahm ihm die Vorfahrt. Mein Mann schlug angeblich in der Schaufel ein und rutschte dann irgendwie unter den Traktor.
Mit dem Rettungshubschrauber wurde er in die Uniklinik Augsburg gebracht wobei folgende Diagnosen gestellt wurden:
SHT Grad 1 - Mittelgesichtsfrakturen links (Orbitaboden, Sinus maxillaris und Hämatosinus), Os zygomaticum - Nasenbeinfraktur - Bennetfraktur des MHK 1 rechts - Radiusfraktur rechts - geringgradige Lungenkontusion im rechten Oberlappen - Stich-/Risswunde links ventraler Unterschenkel.
Erinnerungslücke im Sinne einer retrograden Amnesie - Tiefe Risswunde im Bereich des linken Augenlides - Monokelhämatom links. Deutliche Schwellung und Druckschmerz im linken Oberarm - Diskreter Thoraxkompressionsschmerz - Beide Beine oberflächliche Schürfwunden, deutliche Schwellung im rechten Oberschenkel - und bei der Stichwunde war es eine Fasziendurchtrennung.
Nach 24 Stunden wurde er aus der Klinik "entlassen" - ich weigerte mich ihn mitzunehmen, aber sie sagten es sei kein Bett frei und sie würden ihn dann mit dem Taxi heimschicken. Am darauffolgenden Morgen musste ich den Rettungsdienst rufen, da er sich mehrmals erbrach. Der Rettungsdienst untersuchte ihn und meinte es sei sehr mutig gewesen ihn zu entlassen und nahm ihn aber nicht mit, weil anderer Landkreis und er wäre in ein anderes Klinikum gekommen. Sollte er wieder erbrechen erneut Rettungsdienst rufen oder selbst ins Uniklinikum fahren. Zum Glück ging alles gut.
An den darauffolgenden 4 Tagen mussten wir aber jeden Tag 1 Stunde ins Uniklinkum fahren für alle OP Vorbereitungen und so weiter und so fort. Er sackte mir oft im Rollstuhl weg - wegen Müdigkeit und Schmerzen. Zur OP blieb er 1 Nacht an der Hand und 2 Nächte bei der Gesichtsop.
Bei den Kontrollen und beim Hausarzt erwähnte er immer wieder dass er Schmerzen im Gesäß hat, sowie am rechten Knie und am linken Handgelenk. Es hieß immer nur Prellungen. Nach 5 Wochen machte ich aber bei einem Orthopäden einen Termin, der dann MRT forderte und bis das dann aber stattfand war es dann schon Mitte oder Ende Oktober als wir erfuhren, dass am linken Handgelenk ebenfalls eine distale Radiusfraktur mit Gelenkflächenbeteiligung und am Knie Impressionsfraktur - 4gradiger Knorpeldefekt mit Ödem - Distorsion vorderes Kreuzband - Degeneration des Außenmeniskushorns und kleine degenrative Läsion des Innenmeniskushinterhorns. Ödem an der Quadizepssehne - Kniegelenkerguss mit gelappter Bakerzyste. Es konnte aber nichts mehr gemacht werden, da die Brüche zum Glück gut verheilten. Am Knie bekam er Physio und es ist soweit gut, allerdings kann er sich nicht richtig hinknien oder gar in die Hocke gehen.
Am 13.11 wurde dann an der rechten Hand im Uniklinikum die Diagnose V. a. CRPS gestellt. Es erfolte eine Cortison-Stoß Therapie über 4 Wochen, wobei es dann besser wurde und seither nicht mehr ausbrach. Lediglich immer wieder Schmerzen und ab und an Schwellungen wofür er einen Kompressionshandschuh erhalten hat, den er dann tragen muss oder eben eine Schiene, je nachdem was gerade mehr überwiegt.
Zwischenzeitlich litt er auch unter Lagerschwindel, der aber mit Übungen dann verging.
Wo er allerdings bis heute Probleme hat ist das Sitzen. Es wurde aber bisher nichts gefunden. Das MRT der LWS zeigte nur eine flache Bandscheibenprotrusion L5/S1, das soll angeblich nichts ausmachen.
Im Februar war er dann auf Reha, wobei aber überwiegend nur das Knie behandelt wurde und festgestellt wurde, dass mein Mann unter einer mittelschweren Depression leidet und dringend psychologische Hilfe benötigt. Im Mai konnte er dann zum ersten mal zur Psychologin, diese erwähnte dann eben auch, dass er sich auch noch neurologisch wo vorstellen sollte. Die neue Hausärztin befürwortete das dann auch und im August hat er dann dort einen Termin. Neue Hausärztin deshalb, weil die andere in der Gemeinschaftspraxis aufhörte und weit weg zog.
Aktuell finden die letzten Ergotherapiestunden statt, da es keine Besserung mehr gibt und da er jetzt erst mal als austherapiert gilt und erst in 6 Monaten wieder ein Rezept erhalten kann. Physio sind es jetzt auch die letzten Stunden. Daher kommen wir auch jetzt nach fast einem Jahr erstmals ein wenig zur Ruhe, denn seit Oktober hatte er täglich entweder Ergo - Physio - T-Rena - Psyche oder Arzttermine und dazu immer die weiten Fahrten.
Ich hoffe Euch damit einen halbwegs guten Einblick geschaffen zu haben.