@Alle,
die gestrige Sendung bei Anne Will hat eins deutlich gemacht, der gesetzlich krankenversicherte, ist egal wie, immer der Dumme, weil er als Patient letztes Glied in der Kette ist, und alle ärztliche Standesvertreter tragen ihre hausgemachten Probleme auf dem Rücken der sogenannten Patienten aus. Und immerdann, wenn Politiker an solchen Talk-Runden teilnehmen - insbesondere vor Wahlen - wird´s interessant, denn dann wird das ursprünglich zu diskutierende Thema zerredet - wohlweislich der Tatsache, dass man selbst nicht seine Hausaufgaben richtig gemacht hat - und es auch viel leichter ist, den politischen Gegner abzuwatschen, als sich dem eigentlichen Thema zu stellen. So Söder, neuer bayrischer Staatsminister.
Der größte Hohlkopf, der gestern in der Talk-Runde dabei war, war der Bundesvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigungen. Er hat seiner Ärztevertretung alle Ehre gemacht, mit seinem unprofessionellem Auftreten. Denn das war er eingefordert hatte - mehr Transparenz - konnte er selbst nach aussen hin, nicht darstellen, geschweige denn, artikulieren. So kann ich mich als Bundesvorsitzender einer Ärztevertretung nicht präsentieren. Seine bisweilen überhebliche und trotzige Art, wie er sich darstellte, hat von wenig Sach- u. Fachkompetenz gezeugt, da wäre eine sachlichere und transparentere Darstellung professioneller gewesen. Deshalb war er zumindest für mich der Inkompentendeste von allen, obwohl der doch als oberster Ärztefunktionär der die Honorarvereinbarung mit ausgehandelt hatte, normal der Souveränste hätte sein müssen.
Also was hat die Sendung letztendlich an Transparenz für die vereinbarten Honorare der Ärzte gebracht. Nichts, ausser der Tatsache, dass der gesetzlich Krankenversicherte nicht nur immer der Dumme ist, nein, er wird jetzt auch als Mittel zum Zweck widerrechtlich benutzt, weil einige ärztliche Standesvertreter ihr rechtswidriges Verhalten in Form einer vollendeten Nötigung auf dem Rücken der Patienten durchsetzen wollen. Nur diese Rechtsbeugung wurde fast kaum erwähnt - ausser eines kurzen Stätementes - eines eingeladenen Verbraucherschützers.
Der Vertreter der privatärztlichen Zunft - der Prof. Mang - hat es auf den Punkt gebracht. Brauchen wir überhaupt die Kassenärztlichen Vereinigungen? Ich sage nein. Warum? Diese KV´s sind Selbstbedienungsläden von ärztlichen Lobbyisten, die nur das Ziel haben, durch Intransparenz, das Honorarsystem innerhalb der ärztlichen Fachgebiete zu decken. Warum kann ein Facharzt: ein Augenärzt, ein Orthopäde, ein Gynäkologe, ein Lungenfacharzt, ein Neurologe, ein HNO-Arzt, die alle ein gleichhohes ärztliches Niveau nachweisen müssen, nicht nach den gleichen Gebührenentgelde bezahlt werden. Warum werden Unterschiede in den einzelnen Fachdisziplinen vorgenommen? Eine unterschiedliche ärztliche Qualifikation kann es nicht sein. Denn die medizinische Ausbildung ist wie bei den Allgemeinmedizinern gleich. Die weiterführende Qualifikation wird durch eine spezifischere Weiterbildung in dem jeweiligen Fachgebiet erlangt, das sie letztendlich belegen und ausüben.
Auch die unterschiedliche Ausstattung der jeweiligen Praxiseinrichtung kann nicht ein Merkmal sein, dass es unterschiedliche Entgelde gibt. Denn wir reden über die Qualität des jeweiligen Facharztes. Also warum wird bei den Fachärzten nicht das Gleichheits (Gleichbehandlungs-) -prinzip angewandt?
Weil es von den meisten Ärzten nicht gewollt ist. Denn auch in dieser Standeszunft herrscht Neid, Mißgunst und unkollegiales Verhalten.
Transparenz kann insgesamt nach meiner unmaßgeblichen Meinung nur dann erreicht werden, wenn der gesetzl. Krankenversicherte der überwiegend mit seinen Krankenversicherungsbeiträgen dieses System finanziert, letztendlich als gleichberechtiger Partner im System integriert wird. Warum ist es nicht möglich, dass ein gesetzl. Krankenversicherter, wenn er einen Arzt(in) aufsucht, diesem mit Unterschrift quittiert, dass er eine Dienstleistung des Arztes in Anspruch genommen, wie es bei den Privatpatienten gang und gäbe ist. Keine Privat-Krankenversicherung akzeptiert eine Privat- Liquidation eines Arztes, wenn der Patient(in) nicht gegengezeichnet hat. Warum braucht ein gesetzl. Krankenversicherte dies nicht zu tun, wenn er einen Kassenarzt aufsucht? Da beginnt für mich schon Transparenz. Warum soll der gesetzl. Krankenversicherte nicht kontrollieren dürfen, was der Kassenarzt mit der Krankenkasse über ihn abrechnet. Ah, die Krankenkasse erfährt dies garnicht. Denn der Arzt rechnet ja mit der KV ab. Die KV dann mit der Krankenkasse. Wo ist denn da die Transparenz? Wird hier systematisch Verwirrung verursacht? Wird hier womöglich auch der Patient(in) getäuscht? Wieso erfährt die Krankenkasse nicht, wieviel Leistung der niedergelassene Arzt tatsächlich für die Ausübung seines Berufes erhält. Wieso schreitet die Politik nicht ein - die ja weis - wie schlecht es um unser Gesundheitssytem es mittlerweile finanziell bestellt ist? Warum schreitet die Bundesgesundheitsministerien Ulla Schmidt nicht als Aufsichtsbehörde ein, was ja auch ihr gesetzlicher Auftrag ist, und unterbindet dieses Geschachere. Warum gibt es nirgendwo in diesem hochgebriesenen Gesundheitssystem Transparenz und Aufklärung, wohin die Milliarden an Krankenkassenbeiträgen und Mitteln des Bundeshaushaltes hin versickern? Warum versucht man nicht aufzuklären, was an diesem System mittlerweile faul ist?
Die Allmacht der Lobbyisten und Funktionäre haben dieses System voll in die Hand genommen und werden es auch nicht mehr hergeben. Denn eins haben diese Herrschaften schnell erkannt. Mit diesem System ist enorm viel Geld zu verdienen. Und da ist Transparenz nicht gewollt? Denn sonst hätten wir ja nicht diese Horrorgeschichten mit den Ärzten über unterschiedliche Honorarsysteme und Bezahlmethoden. Würde der Kassenpatient die Dienstleistung seines Kassenarztes quittieren dürfen, hätte auch der Patient zumindest was seine Behandlung anbelangt, Sicherheit, dass der Arzt nicht was anderes abrechnet. Würden die Ärzte wie früher, direkt mit den jeweiligen Krankenkassen - direkt abrechnen - wir leben schließlich im Zeitalter der Digitaltechnik - wäre dann möglicherweise das Honorarsystem der Ärzte gerechter? Möglich! Aber solange, wie Zwischenärztliche Vereinigungen mit zwiespältiger Argumentation - der Transparenz nur das Wort reden - aber in der Realitität sich kontraproduktiv verhalten, solange sich die Politik von Lobbyisten und Funktionären auf der Nase tanzen läßt, solange die Krankenkasse selber dieses Szenario dulden und auch noch finanzieren, wird sich nichts, auch garnichts ändern, es sei denn, der Deutsche Michel wird endlich wach, und erteilt diesem korrupten System endlich eine Watschen.
Aber denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich fast um den Schlaft gebracht! Gute Nacht!
Gruss
kbi1989