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Ulla Schmid und Co. will Fachärzte weghauen?

Hallo,

heute Morgen der Bericht in der Zeitung. (Q. Berlin dpa)

Gesetzliche Kassen erzielen Überschuss!

Die gesetzlichen Krankenkassen haben 2008 fast eine
Milliarde € Überschuss erzielt. Bundesgesundheitsministerin Ulla
Schmidt nannte ein Plus "in hoher dreistelliger Millionenhöhe"

Wunderbar sehr toll und dies wiederum auf Kosten des Patienten, die
nur noch eine Minimalversorgung erhalten und diese wird durch die Honorangelegenheit verstärkt.


Spitzenmedizin für ein paar € das ich nicht lache.


Was für Leistungen bekommt man z. B. beim Orthopäde:

Kurze Untersuchung, Spritze, 6 KG, kommen sie nächstes Quartal wieder, ach ich möchte sie noch über die Therapie xy informieren
(Igelleistungen).

Beim Hautarzt;
ja das Hautscreening müssen Sie gerade selber wieder zahlen,
sie können aber die Rechnung bei ihrer Krankenkasse einreichen.
Gesagt, getan! Geht uns nichts bzw. können wir nichts machen, wenden sie sich an die KV.

Beim Augenarzt:
Noch beim Anmelden drückt die Arzthelferin mir gleich die Zusatzleistungen in die Hand, auf meine Nachfrage,
wir können sie nur noch minimalst untersuchen.

Beim Neurologe:
Wir sehen uns im nächsten Quartal wieder, sollte dazwischen etwas sein, bitte gehen sie in die Ambulanz der Uni.

Beim Hausarzt Check ab 35:
Ich bekomme die und die Blutuntersuchung nicht mehr abgerechnet und auch die Ultraschalluntersuchung.

usw.

Grüße

Siegfried21

Hallo Natascha,

Dein Zitat:

"Ehrlich gesagt Siegfried 21 verstehe ich Dein Querulatentum überhaupt nicht, alle Sozialleistungsträger bemühen sich redlich viel für sich einzustreichen, und deine Undankbarkeit bringt dafür nicht das geringste verständnis auf".


Wer zu viel trinkt, sieht weiße Mäuse Natascha!

Ich geh jetzt zu meinem Hausarzt und lass mir einen Einlauf geben, dass hat schon bei machem "Wunder" bewirkt und ist kostengünstig.

Grüße

Siegfried21
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

der Überschuss der Krankenkasse.....dies ist schon ein Hammer, zumal sie alle Jammern, aber die brauchten ja auch das Geld für die Erhöhung der Bezüge der Vorstände, wie ich heute lesen konnte.
Aber dies war ja nicht die eigentliche Diskussion. Um diese nicht aus den Augen zu verlieren möchte ich hier aus der heutigen Berliner Zeitung zitieren:
Das irre Honorarsystem der Ärzte
Es ist schon irre. Jeder vernünftige Mensch verweigert unter normalen Umständen die Unterschrift unter einen Vertrag, dessen Auswirkungen er nicht abschätzen kann. Nur für die Ärzte scheint das nicht zu gelten, sie lassen sich ihre Arbeit nach einem System bezahlen, das sie selber nicht verstehen. Rückblick: Im vergangenen August einigten sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Krankenkassen nach monatelangen Verhandlungen auf ein neues Honorarsystem für die Ärzte. Neu war zum einen, dass die ärztlichen Leistungen zu einem fixen Preis vergütet werden sollten und nicht mehr nach Punkten, denen erst im nachhinein ein Geldwert zugesprochen wurde. Und zum anderen wurden die Verteilungsregeln verändert. Die Konsequenz daraus war ein Honoraraufschlag von insgesamt 3,3 Milliarden Euro oder mehr als zehn Prozent. Besonders profitieren die Ärzte in den neuen Bundesländern, weil so die Ärzteflucht aus strukturschwachen Regionen gestoppt werden soll. Dafür müssen Ärzte in Bayern und Baden-Württemberg eine Nullrunde hinnehmen.
Zwei Monate nach Einführung der neuen Regeln stehen die Ärzte Kopf. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung denkt in internen Papieren bereits über bundesweite Praxisschließungen nach. Was ist passiert? Die neuen Regeln benachteiligen - so scheint es - systematisch Ärzte, die deutlich mehr Patienten behandeln als der Durchschnitt der Arztgruppe, der sie angehören. Sie erhalten für jeden Patienten, den sie mehr in ihrer Praxis haben, nicht mehr die volle Vergütung. Zu den Verlierern gehören aber auch die Ärzte, die zwar wenige Patienten behandeln, nach alten Regeln aber mehr Geld pro Patient erhalten hatten. Und schließlich hat es auch die erwischt, die keine Möglichkeiten haben, außerhalb des Budgets zusätzliche Einnahmen zu generieren, zum Beispiel Neurologen, Nervenärzte und Psychiater.
Natürlich ist der Aufschrei groß. Alleine bei der Kassenärztlichen Vereinigung in Berlin beschwerten sich von Mitte Dezember 2008 bis Mitte Januar 2009 über 1 800 Ärzte. Einige verlangen von ihren Patienten nun sogar Vorabzahlung. Das verstößt gegen das Gesetz. Und wer Vertreter an den Verhandlungstisch mit den Krankenkassen schickt, die ein offenbar schlechtes Ergebnis aushandeln, der braucht das nicht die Patienten spüren lassen. Auch die Forderung, dass mehr Geld ins System muss, nur weil man nicht weiß, wo dieses versickert, scheint nach dem Honoraraufschlag gar einfach. Nun will Bayern den Ärzten mit einer Not-OP zu Hilfe eilen. Heute bringt das Land eine wenig aussichtsreiche Bundesratsinitiative ein, um die Reform zurückzudrehen. Ein Erfolg würde bedeuten, dass der kranke Patient tot ist.

Nun also mal wieder die Frage: Ärzte vergraulen? Milliarden Zuschüsse versenken? Patienten wieder zur Kasse bitten?

Fragen über Fragen....

Gruß von der Seenixe
 
Hallo,


wenn ich mich mit meinen Hausarzt (kenne ich schon aus der Schule) über das Thema unterhalte und das ist in den letzten Wochen sehr oft,
wird er immer wieder stinke sauer.
Die Frage sei doch gestellt, wo geht das Geld hin?

Wir Patienten haben hohe Zusatzkosten, irgendwie stimmt das System nicht mehr.

Korruption auch hier?

Mag sich jeder seine Gedanken dazu machen.
 
... wird er immer wieder stinke sauer. ...
Hallo oerni,
meiner wird auch sauer, auf die KV und auf das System.
Er sieht sich schon in ein paar Jahren als Verkäufer, wie im Edeka, wo Du aus dem Leistungsregal im Eingangszimmer Deine Leistungen einkaufen kannst. Ganz untern, als NoName-Ware, die Standardleistungen ohne Aufpreis und in Augenhöhe, die Leistungen, die durchs Marketing gerade Hip sind. (z.B. Gebärmutterkrebsvorsorgeimpfung für alle Mädels, Prostatakrebsbehandlung für 80-Jährige etc.).
Dann gehste an die Kasse und wirst noch gefragt ob Du den Doc noch was fragen willst (gegen Aufpreis), ansonsten ab in die Behandlungskabine (Economy=zuzahlungsfrei, die anderen gestaffelt nach Aufpreis).

Worauf ist den Deine Hausarzt sauer?
Hat er Begründungen für seine Emotionen?
Es wäre doch mal interessant ungeschminckt/unverfälscht zu hören, wo die Ärzte die Schuld bzw. das Verbesserungspotetial sehen.

Grüße
oohpss
 
Hallo,

ich sehe das Ganze so:

Die Ärzte sind sauer über die Gesundheitsreform. Ist auch logisch, wenn man erkennt, wer arbeitet und wer das Geld bekommt - ist fast wie moderner Feudalismus, nur dass der Adel hier die Kassen (-vorstände) sind... und wie ist es in der Machtausübung: sie geht immer von oben nach unten, also geben die Ärzte ihren Frust an ihre Pat. weiter.

Die Pat. sind gefrustet über ihre Behandlung und den "Einkauf" von Leistungen u.v.m.. Außerdem wird die Lustlosigkeit der Ärzte rasch gefährlich...

Nun demonstrieren Ärzte gegen diese Honorarbezahlung (wg. Existensängste - möchte trotzdem mal wissen, was ein Arzt verdient? Und um welche finanziellen Einbusen es sich hier handelt?) allein!
Und wir als Patienten murren auch rum... weshalb macht man nicht mal was zusammen: Ärzte und Pat. gegen diesen Idiotismus der Regierung! Da käme geballte Macht gegen eine "kleine" zusammen... so schnell könnten sich die Machtverhältnisse ändern:rolleyes:

Außerdem könnten doch die Ärzte ihren Frust konstruktiv einsetzen und GA endlich objektiv bearbeiten... :p

VG Santafee
 
Hallo Santofee

zitat
möchte trotzdem mal wissen, was ein Arzt verdient?

Frau Dr. Angela Merkel sagt , Hausärzten geht es Super

http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_politik_aktuell_einkommen_1205410465.htm

In Österreich
http://www.oe24.at/zeitung/oesterreich/politik/article293542.ece

In Niedersachsen und Hamburg mit der besten Versorgung.

http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_politik_finanzen_aerzte_1156161827.htm

In Deutschland

http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Fragen-des-Tages;art693,2501355

Verhungert ist noch keiner, ob 2 Porsche/Golf in der Garage Parken müssen ?


vg natascha
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Natascha,

so sah es 2006 aus... und jetzt? Wieviel Euronen/Porsche können sie nach dem Honorarsystem nun weniger einnehmen?

Ist es wirklich so, dass erste Praxen schließen müssen oder zwingt "nur" deren Lebensstil dazu?

Ich finde es zum k***en wenn ich nun wegen jedem Schnupfen zum HNO-Arzt muss, damit mein HA mich los ist... für mich bedeutet es weitere Wege, Wartezeiten und Stress, zumal ich ja auch nicht fit bin:mad:

VG Santafee
 
... Ich finde es zum k***en wenn ich nun wegen jedem Schnupfen zum HNO-Arzt muss, damit mein HA mich los ist... für mich bedeutet es weitere Wege, Wartezeiten und Stress, zumal ich ja auch nicht fit bin
Hallo Santafee,
ich denke das behinderte wieder mal die MEnschen sind, die durchs Raster fallen.
Denn die "Trivialerkrankungen" eines an sich Gesunden soll er ja selbst behandeln.
Das ein kleiner Schnupfen oder eine normalerweise poppelige Halsentzündung für einen Vorgeschädigten Leid ohne Ende bedeuten, dass ist dabei nur eine der üblen Erscheinungen unserer heutigen Gesellschafts(re)form.

Die "Kleinen" stützen die Norm(alen):
Familien finanzieren ihren "Kinder-Mehraufwand".
Behinderte tragen den Mehraufwand ihrer Behinderung.
Kleinstwagenfahrer verbessern die CO2-Bilanz der Bolidenfahrer.
Kassenpatienten finanzieren Krankenhäuser und Praxiseinrichtungen für Privatpatienten.
usw.
That´s the way it goes.

Grüße
oohpss
 
Hallo Santafee,

Es ist wirklich so, dass Praxen schließen und viele Ärzte warum auch immer
vor dem Ruin stehen.

Sicher lags bei manchen daran "nur" deren Lebensstil dazu?

Sicher ist nur es wird für die Betroffenen noch schlimmer, ganz zu schweigen von Hausbesuche sind in Praxen ein Unwort.

Mein Tipp wegen Schnupfen und kot.. nimm

http://de.wikipedia.org/wiki/Hildegard-Medizin und selbst ist der die Frau/Mann

http://www.netsuche.net/haushaltstipps/index.html


vg natascha
 
Hallo,

naja, "Schnupfen" war schon etwas untertrieben, doch m.M. sollte auch ein HA in der Lage sein eine NNH-Entzündung zu behandeln. Der HNO-Arzt verschreibt auch nur Antibiotika und "besondere Schnupfenmittel".

Vorher versuche ich natürlich selbst das ganze zu stoppen, habe verschiedene hilfreiche Methoden entwickelt, aber bei Fieber und Quälerei gehts dann nicht anders, als zum Arzt zu gehen...:eek:

VG Santafee
 
Hallo,

die neuen Honorarregelungen, die Leidtragenden sind die Patienten!

Grüsse

Siegfried21


Quelle:
ZdF ML Mona Lisa 08.03.2009

http://monalisa.zdf.de/ZDFde/inhalt/16/0,1872,7531248,00.html

Wer soll das bezahlen?
Behandlung nur
gegen Barzahlung?

Die Fälle häufen sich

Seitdem für Fachärzte neue Honorarregelungen gelten, häufen sich die Beschwerden von Kassenpatienten. Nicht selten werden sie bei ihrem Arzt vor die Wahl gestellt, entweder selbst zu bezahlen, oder den Termin ins nächste Quartal zu verschieben, weil das Budget bereits ausgeschöpft ist. Während Patientenverbände davor warnen, solchen Vereinbarungen zuzustimmen, sehen die Ärzte durch das neue Honorarsystem ihre Existenz gefährdet. Der Leidtragende ist am Ende, wie so oft, der Patient.

Die neuen Honorarregelungen
So geht es nicht, darin sind sich Krankenkassen und Patientenverbände einig. Kühn-Mengel: "Ich finde es nicht in Ordnung, wenn Patienten für eigene Anliegen instrumentalisiert werden." Also: Nicht im Voraus bezahlen oder unterschreiben. Ärzte dürfen eine notwendige Behandlung nicht ablehnen. Tatsache aber ist: Durch den neuen Honorar-Verteilungsschlüssel kommt bei den Fachärzten erheblich weniger Geld an. Ein Augenarzt bekommt von der kassenärztlichen Vereinigung 18 Euro zugeteilt, ein Orthopäde erhält für jeden Patienten 26 Euro, ein Gynäkologe muss mit 16 Euro auskommen.

Die Leidtragenden sind die Patienten, auch wenn das von den Ärzten nicht gewollt ist. Thomas Scharmann vom Deutschen Facharztverband erklärt: "Es wird zur Verknappung der Sprechstunden und Ausdünnung der Notdienste kommen. Bestimmte Leistungen werden nicht mehr erbracht werden können. Das ist ein Schaden für die Patienten, den man
 
Hallo,

die Sachen "stinken" zum Himmel.
wer diesen Links folgt, kann schauen, wie die Zahlen so übereinstimmen.

Lassen Sie uns die bisher erreichten Vorteile der Honorarreform zusammenfassen:

* Im Jahr 2009 kommen rund drei Milliarden Euro mehr im Vergleich zu 2007 in die ambulante Versorgung. Der Spitzenverband Bund der Gesetzlichen Krankenversicherung wollte uns übrigens ursprünglich gerade mal ein Plus von 0,5 Milliarden Euro zugestehen.

* Es wurde Transparenz geschaffen. Sie rechnen nun in Euro und Cent ab, nicht mehr in Punkten. Diese Transparenz hat aber auch zur Folge, dass die Unterschiede der bisherigen 17 verschiedenen Honorarverteilungen der KVen deutlich werden.

* Die Leistungen der Vertragsärzte werden in großen Teilen zu Euro-Preisen bezahlt, die im gesamten Bundesgebiet einheitlich sind.

* Das Morbiditätsrisiko geht stärker auf die Krankenkassen über. Damit ist die unsinnige Kopplung der Honorarentwicklung an die Grundlohnsumme nach nunmehr fast 20 Jahren aufgehoben.
* Die Trennung von hausärztlicher und fachärztlicher Vergütung wird beibehalten.
so Dr. Köhler Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung auf der Homepage.
Die lieben Mitglieder in BW schreiben dagegen, dass sie 40% Honorareinbußen haben und in allen großen Tageszeitungen dagegen mobil machen müssen.

3 Milliarden mehr als 2007 und trotzdem 40% weniger? Aber wie geht denn das? Wurde vorher ungerecht verteilt? Was geht hier los?

Gruß von der Seenixe
 
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