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Ulla Schmid und Co. will Fachärzte weghauen?

Jetzt bei Anne Will in der ARD genau zu diesem Thema eine Diskussion.
 
ZdF Sendung Anne Will vom 08.03.06


Hallo,

es steckt bei manchen Personen schon viel Populismus dahinter, bzw. erst wirkten die Damen und Herren bei der Gesundheitsreform mit und danach, ja alles nicht gut, gescheitert, muss man wieder ändern.

Zugleich wurde auch mit der Pauschale aufgeräumt, dass alle Ärzte 120000 €
verdienen. Nach Abzug von den Abgaben, Personalkosten, Versicherungen bleiben manchem 2500- 3000 € netto und dies verdient z. B. auch ein guter Metallfacharbeiter.

Dann wie soll ein Arzt mit dem jetzigen Honorar auskommen, er ist gezwungen die Patienten schnell durchzuschleifen und was erwarten manche Patienten für die paar €, etwa Spitzenmedizin, spitzen Behandlungen und ein ½ Gespräch.

Seit ich meinen Unfall hatte (9 J). muss ich z. B. für einen Termin beim Orthopäden min 4-6 Wochen warten und bekomme nur, was die Kasse für gut hält und das ist außer Spritzen (die sind auch für Kassenpatienten beschränkt)
wenige KG und weitere nicht viel mehr.

Behandlungen die Erleichterungen bringen wie z. B. Osteopathie, Chirotherapie, Akupunktur, Enzymtherapie, Dorn-Breus, Signaltherapie, Induktionstherapie, Homöopathie, Phytotherapie usw. muss ich selber zahlen.

Wenn ich dies finanziell nicht kann, dann bleibt mir nur eimerweise Schmerzmittel (Ipuprofen) zu Fressen bis mein Magen, Nieren, Leber “jouhou“ schreien.

Egal wer da jetzt wieder schuldig ist und den schwarzen Peter am Hals hat, der leidtragende ist wiederum der Patient.

Grüße

Siegfried21



Info:

Maßgeblich für die Versorgung unserer Kassenpatienten ist Absatz 1 § 12 des Sozialgesetzbuches V. Dieser beinhaltet das „Wirtschaftlichkeitsgebot“ für Leistungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen:

Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten.

Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht erwirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.“ Quelle: http://bundesrecht.juris.de/sgb_5/

Zu diesem Gesetz ist aus unserer Sicht folgendes zu bemerken:
Das Problem dieses Gesetzes besteht darin, das nicht festgelegt ist, was notwendig wirtschaftlich, zweckmäßig und ausreichend ist.

Fragen Sie als Patient bei Ihrer Krankenkasse nach, erhalten Sie in der Regel die Antwort, dass Ihnen alle Therapien zustehen, die ihr behandelnder Arzt medizinisch als „notwendig“ erachtet. Es erfolgt in der Regel kein Hinweis, dass Ihnen gesetzlich nur eine „ausreichende“ (= Schulnote 4) und keine optimale Therapie zusteht.


Quelle SWR: Autor: Dr. Markus Bohn

Gibt es in der Krebsbehandlung eine Zweiklassenmedizin?

Ja. Auch viele reiche Menschen werden vom Krebs unerbittlich dahingerafft. Aber wer privates Vermögen einsetzen kann oder auch nur privat versichert ist, hat manchmal bessere Heilungs- oder Überlebenschancen.

Für Kassenpatienten gibt es nur, was "ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich" ist. So schreibt es das Sozialgesetzbuch vor, und das gilt ganz generell. Teure technische Verfahren oder Medikamente, zu denen es preiswertere Alternativen gibt, werden deshalb in der Regel nicht erstattet.

Beispiel: Die Krebsbehandlung mit Protonenstrahlen ist in vielen Fällen wirkungsvoller und zugleich schonender als der Einsatz von Röntgenstrahlen. Der hohen Kosten wegen wird sie von den gesetzlichen Kassen aber nur in Ausnahmefällen bezahlt, z. B. bei Netzhautmelanomen oder bestimmten Tumoren an der Schädelbasis, wo ihre Überlegenheit nicht zu bestreiten.

Therapiewahl Behandlung erster und zweiter Klasse

Dank der Fortschritte der Medizin können immer mehr Krebspatienten geheilt werden oder zumindest länger mit ihrer Krankheit leben. Manche hochwirksamen Medikamente sind aber so teuer, dass sie längst nicht jedem Patienten verschrieben werden.

Sandra Munkler ist so ein Beispiel. Sie war 32 Jahre alt, als bei ihr Krebs diagnostiziert wurde. Neun Monate lang verweigerte ihre Krankenkasse, das einzige rettende Medikament zu zahlen. Zunächst glaubte die Patientin an ein Versehen: "Ich dachte, das kann nicht sein, dass die Krankenkasse die Therapie nicht übernimmt. Wir sind uns sicher, dass privat versicherte Leute diese Probleme, die wir hatten, nicht durchstehen müssen."

Recht muss manchmal eingeklagt werden

Dass sich manche gesetzliche Krankenkasse zunächst weigert, die Kosten für teure Medikamente und Therapien zu übernehmen, ist leider kein Einzelfall.

Aber wenn der Einsatz aufgrund von Tests Erfolg verspricht, sollte man sich damit nicht abfinden. Michael Schlander, Professor für Gesundheitsökonomie an der Fachhochschule Ludwigshafen kennt einen ähnlichen Fall: Die Patientin musste den Weg über die Sozialgerichte zur zweiten Instanz gehen, um die Finanzierung der Therapie bewilligt zu bekommen. "Und die Zweiklassenmedizin setzt genau in dem Punkt ein, dass natürlich nicht jeder Patient in der Lage ist, seine Interessen in dieser Weise zu vertreten und durchzusetzen", sagt Prof. Schlander.

Teurere Therapien für Kassenpatienten in Einzelfällen

Für Kassenpatienten gibt es nur, was "ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich" ist. So schreibt es das Sozialgesetzbuch vor. Teuere Medikamente oder technische Verfahren, zu denen es preiswertere Alternativen gibt, werden deshalb in der Regel nicht erstattet. Beispiel:

Die Behandlung mit Protonenstrahlen. Sie ist in vielen Fällen wirkungsvoller und zugleich schonender als der Einsatz von Röntgen- oder Gammastrahlen. Der hohen Kosten wegen - pro Patient rund 20.000 Euro - wird sie von den gesetzlichen Kassen aber nur bei ganz wenigen Tumorarten bezahlt - nämlich dann, wenn die Überlegenheit der Protonentherapie nicht zu bestreiten ist.

Bis sich neue Diagnose- und Therapieverfahren in klinischen Studien als eindeutig besser erwiesen haben, können Jahre vergehen. Derweil haben Kassenpatienten das Nachsehen. Ist dieser Nachweis jedoch erst einmal erbracht, zahlt auch die gesetzliche Krankenversicherung. Prof. Christof von Kalle, der Direktor des Nationalen Zentrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg, nennt als Beispiel die Knochenmarkstransplantation bei Leukämie, die in den Anfangsjahren sehr aufwändig war. Investitionen "im Millionenmaßstab" seien für den einzelnen Patienten erforderlich gewesen, erzählt der Mediziner. Dennoch sei das Verfahren weiterentwickelt worden und habe sich so stark verbreitet, dass es heute Patienten, die es wirklich benötigen, zur Verfügung steht.
 
Bei dem ganzen Hickhack, sollte man doch mal die früher "auskömmliche" Abrechnung der heutigen Methode gegenüber stellen.
Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass da früher mehr nach der Methode "corrige la fortune" abgerechnet werden konnte.
An der Neuordnung war doch auch die Ärztelobby beteiligt, haben die geschlafen?
Sachstand ist: 3 Milliarden mehr, Ärzte angeblich am Hungertuch, Patienten unter- bzw. minimalst versorgt. Ist etwa die Pispersche Satire Realität?
 
Hallo zusammen,

auch ich kann hier ein Beispiel liefern.
Meine Tante und meine Schwester bekamen zur gleichen Zeit Krebs.
Meine Tante ist privat versichert und meine Schwester war es nicht.
Meine Tante bekam alles was man sich vorstellen kann verschrieben auch sämtliche pflanzlichen Medikamente ( Enzyme usw. )
Meine Schwester brauchte vor und nach ihrer OP Chemo und die wurde auch gegeben. Sie schlug hervorragend bei ihr an. Der Krebs war weg nur leider kam er wieder, aber ihr wurde diese gute Chemo verweigert. Sie bekam eine andere. Später stellten wir fest, dass die neue Chemo sehr viel billiger war als die erste die sie bekam.
Das Ende vom Lied ist, meine Tante lebt und ist gesund.
Meine Schwester ist tot.......hatte drei Kinder.

MFG Pharao50
 
Hallo allerseits :)

wieder mal ein schönes Beispiel wie wir für doof verkauft werden sollen.

Früher war es so, nur eine Praxis mit vielen Scheinen war eine gute Praxis ... es gab einen Extrabonus für Abrechnungscheine und ein Originalkrankenschein war mehr wert als eine Überweisung.

Und nun soll uns weis gemacht werden, daß die Ärzte für Behandlungen der Patienten kein oder weniger Geld bekommen ? Also ich verstehe das so: Es gibt pro Abrechnungsschein diese Zahlen wie im Eingangsposting genannt und die Leistungen wie eingehende Untersuchung, Krankschreibung, Rezept, telefonische Beratung und Röntgenuntersuchungen werden weiterhin bezahlt.



http://www.wpv.de/media/aerzte_tip/256/01_o_EBM_HWS-Syndrom_korrigiert_b.pdf


fliedertigerische Grüße :p:p:p

das ps: noch ein Link mit einem Hinweis an Ärzte wie abzurechnen ist: https://www.facharzt.de/content/red.otx/574,34164,0.html?sID=c261561f06ac1df3eb84bd6f16c9d3cc
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Fliedertiger,

wer gestern die Sendung von Anne Will gesehen hat , weiß doch jetzt wie der Hase läuft.
Hier kam wieder mal zum Vorschein ,das die KV die Betrüger sind. Der Bundesvorsitzende Herr Kröger hat dabei gesessen und war mundfaul- Ihm wurde aufgezeigt, dass die KV 3 Mrd.Euro mehr bekommen hat, als im letzten Jahr und die KV schafft es nicht die Gelder vernüftig und sachorientiert zu verteilen. Der Wasserkopf KV muß Weg. Das zeigte der Abend. Die eingesparten Gelder können auf die Ärzte verteilt werden. Die KV hat bei den ganzen Verhandlungen am Tisch gesessen und zugestimmt und jetzt bekommen sie gegenüber ihren Ärzten den Mund nicht auf:mad::mad:.

Dann sitzt da noch ein HR. Söder von der CSU und sagt doch tatsächlich, dass die Ärzte in Bayern nicht finanziell bluten dürfen, wenn in anderen Bundesländern nicht so gute bez. Arbeitnehmer weniger einzahlen als in Bayern...:mad:. Wir haben doch einen einheitlichen Beitrag.
Eine Umfrage zeigte ,das der durchschnittsverdienst eines Arztes 120000,€
beträgt .....noch Fragen.
es wurde auch ein Film über demonstrierende Ärzte gezeigt, alle gingen davon aus ,der Film ist aus 2009:p. Er war aus dem Jahr 1996..
Noch Fragen:confused:.
Es gibt Praxen den geht es nicht gut, aber nur weil die Ärzte die in der Vergangenheit super verdient haben, nicht bereit sind zu teilen und die KV 3 Mrd. € zusätzlich bereitgestellte Gelder nicht vernüftig verteilen kann.

Gruß Buffy07
 
Zuletzt bearbeitet:
... und die KV 3 Mrd. € zusätzlich bereitgestellte Gelder nicht vernüftig verteilen kann. ...
Na ja, Buffy07,
die meinen die teilen das schon SEHR vernünftig auf.
Deshalb reicht es ja auch nicht ....

Und wenn ich als fette Made im Speck sitze, dann ist mein Mund doch wieder voll, wenn ich den auf mache. Deshalb die Schweigsamkeit. Das läuft doch alles hinter den Kulissen ...

Grüße
oohpss

PS: Ach ja CSU. Das ist doch die Partei, die nun populistisch ohne Ende auftritt, damit die nicht noch mehr Prozente im "eigenen" Bundesland verlieren. Bedauerlich das und wie solche Interessenlagen Bundespolitik beeinflussen.
 
Hallo allerseits :)

und Danke Buffy07, daß Du mir mit 1996 auf die Sprünge geholfen hast.

Ich kann mich noch sehr gut errinnern, wie die Ärzte damals auf hohem Niveau gejammert haben ... u. a. ging es darum:

http://www.welt.de/print-welt/article657247/Aerzte_Protest_gegen_Gesundheitspolitik.html

und im öffentlichen Dienst wurde ein ganz böser Kompromiß geschlossen. Es hat die Krankenschwestern und Angestellten nicht ärmer gemacht, nein, sie mußten nur wieder länger arbeiten ...

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=2266

http://www.zeit.de/1996/22/oetv.txt.19960524.xml

Als ich wegen Dr. Binz und dem ihm vorgeworfenen Abrechnungsbetrug gegoogelt habe, habe ich eine Ansprache von Fernsehdoktor Gerhardt gefunden, seines Zeichen auch Vorsitzender einer KV ... na ja, sie haben das ja alles nicht gewußt, es ist denen von anderen Kommissionen aufgezwungen worden ...

Irgendwie auch schön, wie man uns auf die bevorstehenden Wahlen vorbereitet ...

fliedertigerische Grüße :p:p:p
 
Hallo,

ich finde, dass dies alles so gekommen ist, daran sind zum größten Teil die Ärzte selbst schuld: So hat man doch vor Jahren den Pat. (fast) alles hinterher geschmissen. Ich kenne z.B. eine ehemalige Mitauszubildende, die für ihre damals 2jährige Tochter sogar die "Reiseapotheke" (Pflaster, Kühlgel, Fiebermittel u.a. - alles prophylaktisch) verschrieben bekam. Außerdem wurden Medikamente noch und nöcher verschrieben, ohne dass sie auch genommen wurden... Gelder wurden ausgegeben ohne an die Folgen zu denken!

Naja und jetzt wird gejammert... Und ich denke auch nicht, dass die Ärzte nun am Hungertuch nagen müssen. Jeder muss halt in schweren Zeiten den Gürtel enger schnallen - auch Ärzte und es ist gut zu wissen, was sie verdienen: Dann kann man doch seinem Arzt ganz anders gegenüber treten, nach dem Motto: Du bekommst für mich Geld, also tu auch was dafür!:D (Trotzdem finde ich das Honorarsystem verwirrend und irreführend - aber das soll wohl so sein:()

nachdenkliche Grüße!
Santafee
 
Hallo Santafee,

dein Zitat:

So hat man doch vor Jahren den Pat. (fast) alles hinterher geschmissen.

Ja gebe ich dir Recht vor 15 J. die letzten 10 J. nach meinen Erfahrungen, aber nicht mehr.


dein Zitat:

Jeder muss halt in schweren Zeiten den Gürtel enger schnallen - auch Ärzte und es ist gut zu wissen, was sie verdienen: Dann kann man doch seinem Arzt ganz anders gegenüber treten, nach dem Motto: Du bekommst für mich Geld, also tu auch was dafür!


Für 20-30-40-50 € im Quartal soll ich dem Arzt gegenübertreten, wo z. B. jeder Handwerker nicht mal sein Werkzeug auspackt?. Geschweige was
der Tierarzt verlang wenn Miau-Wau wau krank ist?

Wenn ich z. B. wegen einer Erkältung einmal den Arzt ausuche, ok mit
30 €, aber wenn 3-4 mal und wenn er z. B. weitere Untersuchungen machen muss, sind 30 € einfach zu wenig.

Wenn ich denke, was man so für Urlaub und Auto ausgibt, da spielen tausende
von € keine Rolle und 30 € für ein Arzt dann bricht die Welt zusammen?

Ich finde, gute Arbeit sollte auch gut belohnt werden, der Arzt sollte mehr Zeit für seine Patienten haben und vorallem sollten die Kassenpatienten
nicht nur die Minimalversorgung bekommen.

Grüße

Siegfried21
 
Hi,

der Arzt bekommt pro Patient der in die Praxis kommt, den Betrag von ca. 30 Euro ... jede Unterschrift gibt extra Kohle ...

hat die Verwirrungstaktik der oberen also funktioniert ...

fliedertigerische Grüße :p:p:p
 
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