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Nach der Hüft Operation ?

Hallo Markus,

ich verstehe leider auch so manches nicht.

Cortison ist schädlich für Knochen:



Das kann unendlich fortgeführt werden.

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo Kasandra,

bei diesen Injektionen handelt es sich nicht um eine systemische Langzeitbehandlung mit Kortison, sondern um eine, maximal zwei lokale Anwendungen. Hab ich auch schon vom Orthopäden in Gelenke bekommen und ist so auch ok, so lange kein Langzeittherapie daraus wird. Alles andere verstehe ich aber nicht.

Grüße Jova
 
Hallo Jova,

genau das ist der Punkt - Langzeittherapie!

Hier muss man sehr aufgeklärt sein.

Insbesondere, wenn man noch aufgrund anderer Erkrankungen häufig oder dauerhaft Cortison einnimmt.

Für viele Ärzte ist es auch ein schönes Geldmodell bei Arthrosen Lido + Cortison den Patienten regelmäßig zu spritzen.....

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo zusammen. Die Tatsache, dass ihr nur " Bahnhof " versteht, dürfte vermutlich auch meine eigene Verwirrung seit mittlerweile 10 Monaten darstellen. Gerne noch einmal eine Zusammenfassung, doch vorab sei kurz gesagt, dass ich vom Orthopäden zum einen als letzte Option die Möglichkeit mit Kortison genannt bekam und ansonsten mit lapidaren Sprüchen wie " von 100 Operationen gehen 2 schief und sie sind leider einer davon " abgespeist werde.

Zusammenfassung :

Operation vor 10 Monaten ( Ersatz linke Hüfte durch zementfreies Implantat )
Operation ging anstatt der geplanten 45 Minuten über 3 Stunden
Während der OP wurden insgesamt 4 Implantate eingesetzt und wieder raus geholt, da man die Knochen nicht vermessen hat
Anschließend wurde ich für 6 Wochen ohne jegliche Unterstützung nach Hause geschickt. Null Belastung auf dem operierten Bein
Nach diesen 6 Wochen ging es für 4 Wochen in die Reha Klinik
Geringfügige Besserung nach der Reha in puncto Biegsamkeit des Beines
Gang ohne Gehstützen auch nach der Reha unmöglich
Anschließend TRENA + Krankengymnastik seit 4 Monaten
Mittlerweile sind 20 Meter ohne Gehstützen möglich
Linke Außen Seite des Oberschenkels nach wie vor geschwollen und beim Laufen steinhart
Zudem teilweise Schmerzen im Hüftstrecker bei längerem Sitzen
CT Anordung durch Orthopäden. Befund = beginnender Muskelschwund trotz regelmäßigem Training
Anwalt ist seit 3 Monaten eingeschaltet und die Freigabe der Rechtschutzvers. erfolgte umgehend
Motorik wie erwähnt nach wie vor stark eingeschränkt ( maximal 20 Meter ohne Stütze möglich )

@ Jova : das mit der Schleimbeutelentzündung habe ich bislang noch von Niemandem gehört, bietet mir jedoch einen neuen, weiteren Ansatz. Vielen Dank hierfür. Ich hab Dr. Google mal befragt ( was generell keine gute Idee ist ) und davon passt definitiv einiges und auch die Stoßwellentherapie ziehe ich in Betracht
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Markus,

danke für deine Zusammenfassung. Ich habe gerade wieder einige Patienten mit einer Schleimbeutelentzündung in diesem Bereich, die sekundär infolge der Fehlstellung auftritt. Neben den starken Schmerzen und Gehbehinderungen ist jeweils der Tractus verkürzt und geschrumpft, aber auch der Quadriceps (Kniestrecker) verkürzt, aber auch geschwächt. Ich muss da manuell immer sehr viel lockern und dehnen, aber auch vorsichtig mobilisieren.

Der Physio macht ja auch einen Befund, nach dem er dich behandelt. Lass dir doch mal von ihm die Problemstellung erklären. Er kann dir genauer sagen, welche Muskeln nun verkürzt oder geschwächt sind, wo welche Bewegungseinschränkungen vorliegen und warum. Er ist der eigentliche Fachmann dafür.

Ansonsten verlange auf jeden Fall eine Kopie des OP-Berichtes! Wenn bei dem intraoperativen Multi-Prothesenwechsel Blutgefäße verletzt wurden, dann kann in der Folge Muskelgewebe zugrunde gehen, egal wie du trainierst. Das gleiche gilt für mögliche Nervenschädigungen. Das wäre dann eine Erklärung für ursächliche strukturelle Schädigungen, eine Schleimbeutelentzündung tritt lediglich sekundär als Folge auf.

Und nochmal: Ein CT bildet Knochenstrukturen ab, zur Weichteilbefundung sind MRT oder Ultraschall Standard. Vielleicht kannst du ja noch ein MRT von Becken/Hüfte machen lassen. Das wäre erstmal mein direktester Vorschlag. Bislang ist diagnostisch noch nichts Essentielles dabei, da wird noch vertuscht und im Nebel gestochert.

von 100 Operationen gehen 2 schief und sie sind leider einer davon
Damit musst du dich nicht abspeisen lassen. Selbst wenn einiges schiefgegangen ist hast du Anspruch auf bestmögliche Hilfe. Du kannst dich zusätzlich mit deiner Krankenkasse beraten und/oder eine entsprechende Patienteninitiative konsultieren. Du hast auf jeden Fall das Recht zu erfahren, was bei dir schief gelaufen ist. Danach sollte qualifizierte Hilfe anlaufen, keine blöden Sprüche.

OT:
Ich hatte mal eine Patientin mit einer Schulterprothese und überaus schwieriger Nachbehandlung. Irgendwann gabs bei der Behandlung ein Malheur, nix war wie vorher. Sie war dann in der Endo-Klinik zur Nach-OP. Tatsächlich hatte man bei der Erst-OP die Prothese "zu hoch" eingesetzt, also ein unpassendes Implantat. Dadurch ist eine Sehne buchsäblich durchgescheuert und bei der Behandlung dann endgültig gerissen.

Ansonsten musst du dir nur mal bildlich vorstellen, was mit dem Knochen und dem Knochenmark passiert, wenn so ein Implantat 4 x mit dem Hammer reingekloppt wird - und dann auch wieder rausgepult. Das kann nicht ohne größere Schäden abgehen. Die ganze Sache samt "Genesungsverlauf" stinkt zum Himmel, leider. Bleib dran und lass dich nicht bequatschen.

Anschließend wurde ich für 6 Wochen ohne jegliche Unterstützung nach Hause geschickt. Null Belastung auf dem operierten Bein
Da wurde auf jeden Fall reichlich Knochenstruktur zerstört. Nach der OP sind die Hüften i.d.R. übungsstabil, je nach Konzept nach ca. 10 Tagen belastungsstabil. Guck mal auf die Website deiner Klinik. Evt. findest du dort auch das postoperative Vorgehen / Konzept.

https://focus-arztsuche.de/magazin/therapien/was-ist-eine-hueft-totalendoprothesehueft-tep

Hier habe ich dir mal den regulären Behandlungs- und Heilungsverlauf verlinkt. Den kannst du gerne mit deinen eigenen Erfahrungen vergleichen.

Grüße Jova
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Markus, noch ein Nachtrag:

Hast du die CT-Bilder zur Hand bzw. Zugriff darauf? Du kannst sie in jedem Fall noch einmal befunden lassen. Hilfe kannst du auch über die zuständige Verbraucherzentrale erhalten. Die können dir evt. einen diesbezüglichen unabhängigen Experten empfehlen. In Hamburg ist dort auch gleich die Patienteninitiative lokalisiert.

Ansonsten habe ich die Website eines deutschen Radiologen in den USA, der diesen Service samt Kollegen ebenfalls anbietet, Preis ist dort Verhandlungssache. Ich weiss aber nicht, ob das hier evt. vor Gericht akzeptiert wird.

Grüße Jova
 
Vielleicht kannst du ja noch ein MRT von Becken/Hüfte machen lassen. Das wäre erstmal mein direktester Vorschlag.
Sorry, geht ja nicht wegen des Implantats. Die Beule/Verhärtung an der Aussenseite kann man aber per Ultraschall checken, eigentlich fast die gesamte Hüft- und Oberschenkelmuskulatur:

https://www.ortho-zentrum.de/unsere-leistungen/diagnostik/ultraschall-sonographie/

Das sollten dann allerdings Spezialisten sein mit entsprechender Zusatzausbildung. Ich hatte so einen wegen meiner Schultern in einem Klinikzentrum. Entsprechende Adressen müsste eigentlich deine zuständige Ärztekammer kennen. Die Weichteilschäden gehören jedenfalls aufgeklärt, zumindest ergänzend zum CT.

http://www.gesundheits-lexikon.com/...hen-Gelenke/Ultraschall-des-Hueftgelenks.html

Grüsse Jova
 
Hallo Jova. Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Bei der Physio hatte ich einen Bericht angefordert, doch darin steht lediglich, dass ich maximal 20 Meter ohne Stütze gehen kann. Ansonsten beruft man sich dort auch immer auf den Orthopäden und man fragt mich, was dieser denn gesagt hat ? Im Grunde werde ich wie beim Völkerball hin und her " geworfen " bzw. Niemand sagt irgendetwas konkretes. Auch meine Hausärztin verweist mich an den Orthopäden und dieser ist am Ende mit seinem Latein. Welche Muskeln verkürzt oder geschwächt sind ? Absolut Niemand kann mir diese Frage bis dato beantworten.

Mein Anwalt hat mit der Krankenkasse vor einigen Wochen Kontakt aufgenommen und diesbezüglich den medizinischen Dienst kontaktiert. Beim " Reinkloppen " der Implantate kam es übrigens dann beim vierten und finalen Implantat dann auch noch zu einem Haarriß im Beckenbereich. Die CT Bilder liegen mir als CD vor. Rund 98 Bilder die ebenfalls an die Krankenkasse / med. Dienst gingen. Danke für den Hinweis mit dem Ultraschall. Ich bin allerdings mittlerweile wirklich sauer, dass so etwas bislang von keinem einzigen Arzt kam !!!!! Man kennt den Satz " ein gesunder Patient ist ein verlorener Kunde " und genau so komme ich mir mittlerweile seit 10 Monaten vor
 
Hallo zusammen. Mir wurde erneut zu Cortison Spritzen bezüglich der leider immer noch vorhandenen Schwellung am Oberschenkel ( außen ) geraten. Ich habe null Erfahrung mit diesem Präparat, bin jedoch skeptisch, da ich auch etwas Bluthochdruck habe und Candesartan 16 mg täglich nehme und Cortison soll wohl den Blutdruck sogar noch steigern. Ich kann das daher leider nicht einschätzen und wäre daher für einen Tipp dankbar. Den Aussagen der Ärzte traue ich offen gesagt leider kaum noch, da ich mir ohnehin schon wie ein Versuchskaninchen vorkomme. Der Link von Kasandra klingt jedenfalls bezüglich des Bluthochdrucks nicht berauschend https://www.rheuma-liga.de/rheuma/t...arate/therapieregeln-bei-kortison-praeparaten
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Markus,

Jedes Medikament greift in das Mobile Gesundheit ein, manche stärker manche schwächer, das ist immer eine ganz individuelle Sache. Ein Arzt ist immer nur ein Berater, dieser hat aus seiner Erfahrung heraus dir den Vorschlag gemacht dein Problem mit einer kurzzeitigen Gabe von Cortison zu verbessern. Das hat bestimmt einigen schon geholfen, sonst hätte er es dir nicht vorgeschlagen z.B. bekommen MS Leute kurzfristig eine irre hohe Cortisondosis, damit deren körperlichen Entzündungsgeschehen der Hahn abgedreht wird und sich wieder beruhigt.

Ob und wie weit es dir hilft, kann niemand im vor hinein sagen. Aber es ist nach deinem Leidensweg vielleicht ein Versuch wert. Du musst es ja nicht ewig über Monate, Jahre zu dir nehmen. Deine Unsicherheit ist verständlich, aber ist ein Vorschlag eines erfahrenen Mediziners nicht eine Chance. Falls es dich zu sehr belastet und du zu viele Nebenwirkungen verspürst, kannst du es ja nach und nach reduzieren. Wichtig ist es bei Cortison nicht Knall auf Fall absetzen sondern langsam ausschleichen. Vielleicht verträgst du es ja auch besser als gedacht.

Der Körper produziert ja selber auch diesen Stoff und bei Krankheit, Überbelastung usw. kommt diese eigene Produktion in stottern. Mit der Gabe von künstlichem Cortison gibt es die Möglichkeit die Körperabwehr, die für die Entzündungsreaktion verantwortlich ist, wieder zu stärken und für kurze Zeit das Depot wieder künstlich zu füllen. Cortison verdichtet die löchrig gewordenen Gewebedurchgänge und schützt vor den überschüssigen Entzündungsprodukten, die die Nerven übermäßig reizen, die dann die Produktion der Entzündungsprodukte wieder ankurbelt und die Nerven wieder reizt. Cortison kann ein Weg aus diesem Teufelskreis sein, weil es das Rad blockieren kann.

Wie schon geschrieben, jeder reagiert sehr individuell auf Cortison und wie schon Paracelsus sagt: nur die Dosis unterscheidet eine wirksame Medizin von einem tödlichen Gift. Und ebenso gilt: du bist der beste Arzt für dich, alle anderen auch wenn sie noch so medizinisch gebildet sind, sind nur Berater, die dir aus ihrer Erfahrung heraus anbieten einen Weg zu versuchen, der anderen Linderung und Heilung gebracht hat.

Da bist du nun Tag täglich dein eigenes Versuchskaninchen, ob du Nahrung zu dir nimmst, Bewegungsübungen machst, oder ob du mit dem Blutdrucksenker Candesartan zu recht kommst, das brauchte ja auch ein paar Wochen die richtige Dosis herauszufinden. Ich selber sollte nach 15 Jahren mit einem anderen auf das Blutdruckmittel Candesartan umsteigen. Es hat ein Jahr gedauert bis ich damit wirklich zu recht kam- erst zu hohe Dosis für ein paar Wochen, dann reduzieren, das war zu gering, dann eine Dosis dazwischen und noch die Dosis auf den Tag verteilen und die Einnahmezeit verändert. Von totaler Müdigkeit bis erdrückende Kopfschmerzen, schlaflosen Nächten und binnen von wenigen Minuten heftig schwankende Werte, alles war drin. Heute geht es mir damit wesentlich besser als für mich vermeintlich gutem Körpergefühl während der Zeit mit dem alten Medikament.

Falls du wegen dem Cortison unsicher bist, rede mit deinem Hausarzt darüber, hole dir deine Info nicht nur über den Beipackzettel, der verwirrt mehr als dass er hilfreich ist.

LG Teddy
 
Nu mal langsam:

Bei der dir vorgeschlagenen Behandlung handelt es sich weder um eine Langzeitbehandlung noch um eine Stoßbehandlung wie bei den sonstigen erwähnten Krankheitsbildern. Somit sind Vergleiche unsinnig. Es gibt eine lokale Einmalapplikation, die recht niedrig dosiert ist, da das Medi lokal und direkt vor Ort eingebracht wird. Da gibt es nix zum Reduzieren oder Ausschleichen etc.

Manchmal genügt nur eine Spritze, manchmal sind einige erforderlich, niemals jedoch eine Langzeitbehandlung! Du kannst nach der ersten Injektion beurteilen, ob sie dir Erleichterung bringt und ob sie überhaupt systemische Auswirkungen hat. Die sind nämlich dabei wesentlich seltener als mögliche Infektionen an der Einstichstelle. Auftreten können sie natürlich, besonders bei mehreren Injektionen. Bei einer einzigen Spritze wäre es allerdings schon eine Rarität.

Ich nehme auch mehrere Blutdruckmedikamente und anderes Zeugs. Auf Gelenkinfiltrationen habe ich recht gut reagiert, auf eine niedrigdosierte systemische Kurzzeitbehandlung bin ich allerdings allergisch abgeseilt mit Hautjucken, Tachycardie und Schlaflosigkeit. Da reagiert jeder Körper etwas anders. Es spricht allerdings erstmal nix dagegen, erstmal eine Injektion zu probieren und den Effekt abzuwarten. Weder dein Blutdruck noch dein Blutzucker werden daraufhin entgleisen. Besprich deine Sorgen ruhig nochmal mit deinem Arzt. Ich hatte letztes Jahr noch eine diagnostische Hüftgelenksinfiltration mit der einzigen "Nebenwirkung", dass sie nix gebracht hat, weil die Ursache der Beschwerden eine andere war.

Grüße Jova
 
Vielen Dank für die beiden sehr informativen Beiträge. Okay - dann werde ich mir mal eine erste Spritze verabreichen lassen. Sorgen bereitet mir wie erwähnt der Punkt mit dem Blutdruck. Ich hatte mal eine Packung Candesartan mit 32 mg bekommen und hab diese dann geteilt um auf meine tatsächliche Dosierung von 16 mg zu kommen und hatte das Ganze leider nicht 50 / 50 geteilt, so dass die Tablette 3/4 groß war und somit ca. 24 mg ausmachte, genommen. Der Körper hatte dies sofort mit Herzrasen und Schwindel quittiert. Mein Orthopäde ist eher von der " ich hau das mal rein und schau mal was passiert " Sorte und meine Hausärztin windet sich immer mit Pauschalaussagen wie " das kann ich nicht sagen, da jeder Körper anders reagiert " raus. Ich werde es dennoch riskieren, denn das ist so alles kein Zustand mehr. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle
 
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