Hallo Markus,
danke für deine Zusammenfassung. Ich habe gerade wieder einige Patienten mit einer Schleimbeutelentzündung in diesem Bereich, die sekundär infolge der Fehlstellung auftritt. Neben den starken Schmerzen und Gehbehinderungen ist jeweils der Tractus verkürzt und geschrumpft, aber auch der Quadriceps (Kniestrecker) verkürzt, aber auch geschwächt. Ich muss da manuell immer sehr viel lockern und dehnen, aber auch vorsichtig mobilisieren.
Der Physio macht ja auch einen Befund, nach dem er dich behandelt. Lass dir doch mal von ihm die Problemstellung erklären. Er kann dir genauer sagen, welche Muskeln nun verkürzt oder geschwächt sind, wo welche Bewegungseinschränkungen vorliegen und warum. Er ist der eigentliche Fachmann dafür.
Ansonsten verlange auf jeden Fall eine Kopie des OP-Berichtes! Wenn bei dem intraoperativen Multi-Prothesenwechsel Blutgefäße verletzt wurden, dann kann in der Folge Muskelgewebe zugrunde gehen, egal wie du trainierst. Das gleiche gilt für mögliche Nervenschädigungen. Das wäre dann eine Erklärung für ursächliche strukturelle Schädigungen, eine Schleimbeutelentzündung tritt lediglich sekundär als Folge auf.
Und nochmal: Ein CT bildet Knochenstrukturen ab, zur Weichteilbefundung sind MRT oder Ultraschall Standard. Vielleicht kannst du ja noch ein MRT von Becken/Hüfte machen lassen. Das wäre erstmal mein direktester Vorschlag. Bislang ist diagnostisch noch nichts Essentielles dabei, da wird noch vertuscht und im Nebel gestochert.
von 100 Operationen gehen 2 schief und sie sind leider einer davon
Damit musst du dich nicht abspeisen lassen. Selbst wenn einiges schiefgegangen ist hast du Anspruch auf bestmögliche Hilfe. Du kannst dich zusätzlich mit deiner Krankenkasse beraten und/oder eine entsprechende Patienteninitiative konsultieren. Du hast auf jeden Fall das Recht zu erfahren, was bei dir schief gelaufen ist. Danach sollte qualifizierte Hilfe anlaufen, keine blöden Sprüche.
OT:
Ich hatte mal eine Patientin mit einer Schulterprothese und überaus schwieriger Nachbehandlung. Irgendwann gabs bei der Behandlung ein Malheur, nix war wie vorher. Sie war dann in der Endo-Klinik zur Nach-OP. Tatsächlich hatte man bei der Erst-OP die Prothese "zu hoch" eingesetzt, also ein unpassendes Implantat. Dadurch ist eine Sehne buchsäblich durchgescheuert und bei der Behandlung dann endgültig gerissen.
Ansonsten musst du dir nur mal bildlich vorstellen, was mit dem Knochen und dem Knochenmark passiert, wenn so ein Implantat 4 x mit dem Hammer reingekloppt wird - und dann auch wieder rausgepult. Das kann nicht ohne größere Schäden abgehen. Die ganze Sache samt "Genesungsverlauf" stinkt zum Himmel, leider. Bleib dran und lass dich nicht bequatschen.
Anschließend wurde ich für 6 Wochen ohne jegliche Unterstützung nach Hause geschickt. Null Belastung auf dem operierten Bein
Da wurde auf jeden Fall reichlich Knochenstruktur zerstört. Nach der OP sind die Hüften i.d.R. übungsstabil, je nach Konzept nach ca. 10 Tagen belastungsstabil. Guck mal auf die Website deiner Klinik. Evt. findest du dort auch das postoperative Vorgehen / Konzept.
https://focus-arztsuche.de/magazin/therapien/was-ist-eine-hueft-totalendoprothesehueft-tep
Hier habe ich dir mal den regulären Behandlungs- und Heilungsverlauf verlinkt. Den kannst du gerne mit deinen eigenen Erfahrungen vergleichen.
Grüße Jova