Hallo liebes Forum,
ich habe hier schon über Jahre in diesem Beitrag diverseste Problematiken angesprochen und möchte nun über negative Entwicklungen berichten welche mir aus dem Leben vor dem Unfall nicht bekannt waren.
Als ich mit dem Motorrad unterwegs war, nahm ich plötzlich ein Auto wahr und kurz darauf ist der Unfall auch schon passiert. Hatte ca. eine Sekunde Zeit um zu reagieren, und an allem was danach geschah habe ich keine Erinnerung. Es war auch der Helm gebrochen und in diesem Bereich gab es eine Nasenbeinfraktur.
Das ich sofort bewusstlos war ist wohl klar, aber Erinnerung habe ich in den Folgestunden keine, weder am Unfallort, noch im Helikopter und auch nicht bei der Einlieferung ins Krankenhaus. Erst etwa 20 Stunden später wachte ich im Krankenhaus auf und ab hier kommt auch meine Erinnerung wieder.
Zum Punkt mit der Bewusstlosigkeit ist es mir bis heute ein Rätsel, dass zum einen mir die Dauer der Bewusstlosigkeit nicht bekannt ist, und sollte ich tatsächlich nur 10- 15 Minuten bewusstlos gewesen sein, warum ich von Allem was um mich geschah nichts mitbekommen habe bzw. ich mich an nichts erinnern kann?
Der Unfall war im July 2010 und ich bin dann folgend im Dezember 2010 zum Hausarzt gegangen und berichtete das ich Einschlafstörungen habe. Auch damals im Krankenhaus hatte ich um Mitternacht oft noch nicht geschlafen.
Ich wurde in die Neurologie wegen der Einschlafstörungen überwiesen, und habe dort einige Jahre immer wieder Termine wahrgenommen. Bis heute noch bestehen diese Einschlafstörungen, und unter eineinhalb Stunden kann ich selten einschlafen, ich würde behaupten, das es meist noch deutlich länger dauert. So zweieinhalb Stunden muss man rechnen. Dazu kann ich mit Sicherheit sagen, das ich vor dem Unfall in max. 30 Minuten eingeschlafen habe.
Obwohl ich nach einem sehr langen Krankenstand im damals ausgeübten Beruf wieder langsam angefangen habe zu arbeiten (wusste zu diesem Zeitpunkt nicht wie sich die Verletzungen im Verlauf bemerkbar machen) und demnach nach einigen Monaten wieder die üblichen Tätigkeiten ausgeübt habe, kam eben 3 Jahre nach dem Unfall die Kündigung.
Insgesamt war ich 7 Monate im Krankenstand, einige Wochen später 3 Wochen und eineinhalb Jahre nach dem Unfall nach einer Metallentfernung 6 Wochen.
Zudem tauchten im Januar 2013 erste Halswirbelsäulenprobleme auf, die natürlich bis heute immer wieder zu starken Beschwerden führen.
Durch diese Kündigung war dann eben klar, dass ich diesen Beruf nicht mehr ausüben kann, und konkret würde ich dazu sagen, dass dadurch das arbeiten auf Baustellen nicht mehr zumutbar bzw. zu empfehlen ist.
War somit das erste Mal arbeitslos und dann folgend in beruflicher Reha. In dieser Reha wurden mir die Ausbildung Schwachstromtechnik (komme ursprünglich aus Elektrotechnik) oder auch Mechatronik aus arbeitsmedizinischer Sicht nicht genehmigt. Betriebslogistik was mir vorgeschlagen wurde wollte ich nicht machen, und somit war für mich diese berufliche Reha zu Ende.
Ich musste mich dann auf Arbeitsuche machen, welche sehr langwierig war und glücklicherweise fand ich nach sehr langer Arbeitslosigkeit wieder ins Berufsleben. Habe mich aber nicht ganz an die Vorgaben der Arbeitsmedizin gehalten und bin seither immer bei den Tätigkeiten schon deutlich darüber gegangen. Nach drei Jahren wechselte ich den Arbeitgeber, und nach weiteren 2 Jahren wechselte ich erneut den Arbeitgeber wo ich nach einem Jahr gekündigt wurde.
Somit war ich etwa 6 Jahre durchgehend in Arbeitsverhältnissen und auf einmal wieder arbeitslos. In diesen 6 Jahren kam es natürlich immer wieder zu diversen körperlichen Problemen, habe aber geschaut, dass ich nicht zu viele Krankenstandstage zusammenbringe.
Diese neuerliche Arbeitslosigkeit war/ ist wiederum eine sehr schwere Zeit, da ich weiß, dass es wieder sehr schwer wird etwas einigermaßen passendes zu finden.
In Bezug auf meine Beschwerden habe ich anfangs immer wieder Therapien für die Halswirbelsäule gemacht, 3 mal orthopädische Manualtherapie, 6 Behandlungen in Osteopathie, 2 Behandlungen in Chiropraktik, 8x Rücken Fit, einige Behandlungen in Bowentherapie, einige Behandlungen in Craniosacral Therapie, 2 Behandlungen in Pohl Therapie (Sensomotorische Körpertherapie) und auch Therapien für die Hüftproblematik hinter mir.
Im Vorjahr wurde die erste Reha nach der Reha von 2010 absolviert und dazu war ich in den letzten 4 Jahren 2 mal je eine Woche im Ausland in einem Rehazentrum.
Über viele Jahre nun schon stelle ich fest, dass viele Tätigkeiten die ich mache (auch außerhalb der Arbeit) deutlich erschwerter und anstrengender sind, und habe das Gefühl das die Energie und Kraft weit unter der Hälfte davon liegt von dem was ich früher gewohnt war. Dies führt zu vermehrter Anstrengung mit starker Ermüdung und zudem löst das eine Stressreaktion aus, weil ich es nicht wahrhaben möchte das es nicht so geht.
Weiters bin ich jetzt schon viele Jahre nach dem Aufwachen die ersten Stunden ziemlich erledigt, und es dauert zumindest eineinhalb bis zwei Stunden bis sich das einigermaßen gibt. (Kann auch bessere Tage geben, wo das nicht ganz so stark ist)
Zudem ist sehr oft eine Art Wut und Aggression da, was auch nicht zu meinem früheren Leben passt.
Obwohl ich damals schwer verletzt war und einen sehr anstrengenden Weg vor mir hatte, war in den ersten Jahren nach dem Unfall vieles davon nicht da und kann sich daher nur nach und nach entwickelt haben.
Das geht schon fast soweit, dass ich in der Arbeitswelt gar nicht mehr gebraucht werde.
Grüße
Hrc4Life