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Laufen nach Weber C Fraktur - die II.

Hallo @unfall0815

Ich hatte die Zwinge auch ca.3 1/2 Monate lang . Dank meiner Physio, die meinen Fuß immer sehr gut gedehnt hat ,ist es weg . Die Zwinge war sehr unangenehm ,als wenn ein Band um den Knöchel immer enger wird.:rolleyes:.
Mein Unfall ist fast 5 Monate her.
Da hast Deine Physio gute Arbeit geleistet. Mein Unfall war 2018. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass es besser wird. LG Andrea
 
Bei mir sind die Beschwerden im ganzen Fuß, besonders schlimm die beiden kleinen Zehen und das vorwiegend in Ruhe.
Der Chirurg meint, das wäre nicht sein Problem, ich muss zum Neurologen. Habe momentan keine Lust dazu.
 
Ist auch nicht sein Problem, scheinen Nerven zu sein. Wirst du wohl nicht drum rum kommen, wenn du genau wissen möchtest, was Sache ist. Ansonsten lässt es sich ja damit anscheinend auch leben :)
 
Hallo an alle,

Also bewegen und belasten ist nun mal zweierlei. Selbst bei Knöchelverletzungen ohne Bruch gilt die PECH Regel - Pause, Eis, Compression und Hochlegen, also auch bei Verstauchungen und Bänderverletzungen. Also keinerlei Belastung, jedoch sanft bewegen möglich.

Thema Wadenbein: Also wenn "nur" das Wadenbein gebrochen ist, dann ist eine Belastung nach kürzerer Zeit möglich, denn das Schienbein hat eine stärkere Stützfunktion. Nicht umsonst wird sogar z.B. ein Stück Wadenbein als Knochenersatz für kaputte Kieferknochen entnommen und für eine verbesserte Gesichtsform eingesetzt. Die fehlenden Teile eines Wadenbeinknochens kann nach und nach zuwachsen. Dazu ist der menschliche Körper in der Lage.

Thema Stellschraube: sie soll anfangs verhindern, dass sich die Bruchstelle verdreht und die Knochenenden schief zusammen wachsen. Meist bleibt sie ab erst OP für die Zeit von den ersten 6 Wochen im Bein. Bis dahin kann durch die Kallusbildung ein Grad an Stabilität erreicht werden, so dass dieses Hilfsmittel nicht mehr benötigt wird. Diese sechs Wochen gelten ja auch oft bei konventionell behandelte Knochenbrüche, ein Gips bleibt 4-6 Wochen dran, bis das Knochenwachstum ausreicht die Bruchstelle zu schließen. Wird in diesen sechs Wochen der Fuß zu stark belastet, dann kann die Stellschraube abbrechen und der Bruch sich verschlimmern. Dann geht die Prozedur von vorne los - neue OP, neue Stellschraube, nochmals 6 Wochen nicht belasten.

Zum Thema bewegen mit Stellschraube: für die meisten ist es angenehm den Fuß hoch zulegen, dann schwillt er oft nicht so schnell an. Wenn du deinen Fuß bewegen kannst ohne große Schmerzen, dann tue es häufig und regelmäßig. Mit der Bewegung schafft die Muskelpumpe eine bessere Versorgung der "Baustelle" und Abbauprodukte können per Lymphe und Blutbahn abtransportiert werden. Vom ersten Tag nach OP schon mal mit Zehen wackeln, leicht auf und ab beugen, immer bis zur Schmerzgrenze und nicht darüber hinaus - nicht ruckartig - nicht zerren - reißen. Die dort verlaufenden Nervenfasern werden daran erinnert wieder ihre Arbeit aufzunehmen. So konnte ich bewußt keine Zehen mehr bewegen. Durch manuelles Auf und Ab, angeleitet durch eine gute Physiotherapie dauerte es nicht lange bis ich langsam wieder ein Gefühl dafür bekam. Der Physio meinte: manche Nerven sind beleidigt und brauchen erst mal wieder die Erinnerung, was sie tun sollen um die einzelnen Muskel zu initiieren wieder aktiv zu sein.

Thema Gefühl wie Zwinge: ich kenne das Gefühl als ob ich einen fest verschossenen Skistiefel am Bein verspüre, obwohl ich barfuß im Bett liege und der Fuß nicht mal geschwollen ist. Laut Ärzte, sei das nach einer solchen Fußverletzung nicht außergewöhnlich und man müsse sich einfach daran gewöhnen, das sei halt so. Ändern kann man das nicht, sei nicht gefährlich und es gäbe keine Therapie dagegen.

LG Teddy
 
Hallo @Teddy,
Du bist ein Sponsor, ja?
Also kannst du mir sagen, wie und wie viel ich zahlen muss, damit ich die Profile der Leute sehen kann.
Klar muss sich jedes Forum finanzieren, aber so was habe ich noch nie gesehen in den letzten 30 Jahren.
Also wie viel und wie? Kann Kreditkarte und PayPal anbieten, aber keine Klarna.
 
Hallo Lea,

ja ich bin Sponsor, seit Juni 2007 ui, ich merke gerade, das sind ja schon 15 Jahre.

Du kannst oben auf dem Reiter: "werde Sponsor" anklicken und dann dich anleiten lassen, soviel ich weiß, geht das mit normaler Kreditkarte oder mit einer Bestätigung einer Überweisung. Als Sponsor kannst du gleich die diversen Unterthemen öffnen und den einzelnen eine private Nachricht senden. Wer sich nur so informieren will, kann das ja gerne tun, keiner wird gezwungen einen kleinen Unkostenbeitrag zu leisten für einen riesigen Fundus an Erfahrungen.

Sponsor kostet für zwei Jahre 60€ - Jährlich sind das gerade 30€ im Monat 2,50€. Das ist es mir Wert, denn mit Hilfe der Hinweise konnte ich meinen langen Weg durch die Instanzen durchhalten. Ich habe eine mehrfaches dadurch gespart, weil ich die Sackgassen aufgezeigt bekommen habe, in die es sich nicht lohnt. Sondern so konnte ich mich gezielt auf die wesentlichen Dinge konzentrieren.

Wichtig war dabei: es gibt kein zurück, es wird nie wieder so, wie es früher war, es gibt nur ein neues anderes Leben mit den körperlichen, seelischen und psychischen Narben. Es zählt nicht welche Verletzungen man von sich getragen hat, sondern nur jene, die von einer höheren Person: Chefarzt, Professor, etc. als Folgen anerkannt werden, dazu noch in welcher Heftigkeit und die dann noch vor Gericht den Paragraphen entsprechen formuliert und noch nach Jahren vorhanden sind. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, man selber weiß, wie war es vorher, das interessiert aber niemanden, sondern nur was durch eine Vielzahl von Filtern, die man selber kaum nachvollziehen kann, dann noch übrig bleibt. Recht haben und Recht bekommen ist leider zweierlei.

Kurzer Überblick - leider langer Überblick: Unfall 1999 - Frontalkollision auf Landstraße mein VW Passat gegen neuem Porsche Carrera Werkswagen von Porsche. Ich war nachweislich unschuldig. Im ersten Jahr drei Arbeitsversuche gestartet, aber nach längstens sechs Wochen abbrechen müssen. Nach einem Jahr Metallentfernung. Nach zwei Jahren Versetzung in den Ruhestand (Schuldienst) aus Unfallgründen - nach drei Jahren Vergleich mit der Haftpflicht. Dachte okay, jetzt hätte ich endlich Ruhe und wenn es mir besser geht, wollte ich unbedingt zurück in den Schuldienst, aber das ging gesundheitlich nicht. Nach vier Jahren Überprüfung Dienstunfähigkeit mit der Folge Aberkennung Unfallrente (würde simulieren, Unfall sei nicht geeignet für bleibende Schäden) dagegen beglückwünschte uns der KfZ Sachverständige, weil kaum jeder zweite solch einen Crash überleben würde. 2005 Klage gegen Aberkennung - verloren - 2006 Antrag auf Berufung - 2007 Berufung angenommen neues Gutachten - 2008 lag es vor - Anhörung 2009 - Recht bekommen. Zehn Jahre 1999-2009 Hilfestellung hier im Forum und im Vorgängerforum. Das waren unschätzbare Wegweiser durch den Dschungel an Diagnosen - juristischen Finten der Nichtzahlenwollenden und Möglichkeiten, die man in der Ohnmacht und Verzweiflung gar nicht erkennen kann und man auch gar nicht die Kraft und den Durchblick hat, was man wann und wie noch tun kann.

Bertold Brecht schrieb: Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat verloren.
für mich gilt: wer nicht kämpft hat verloren, wer kämpft kann verlieren, aber auch gewinnen und hier im Forum gibt es Krücken, Rückenstärke und Mut die Geduld aufzubringen die Achterbahnfahrt zu einem guten Ende zu führen.

LG Teddy
 
Guten Morgen,
Ich hab für meinen Sponsor Ship mit PayPal bezaht, einfacher geht es nicht und der Forum ist so gut organisiert und wertvoll das sollte jedem hier tätig wert sein! Man kann nicht nur um sonst konsumieren! Es wäre natürlich das Geld so knapp dass man das bisschen (wobei man kann auch mehr bezahlen) nicht aufbringen kann.

vielen Dank übrigens für die Antwort bezüglich der „Fussfessel“, Ich melde mich wieder dazu auch um mich wenn bei Teddy zu bedanken.
 
Moin @All

@Teddy
Vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen und Erzählen deiner Leidensgeschichte.
Gerade für Neubetroffene ganz hilfreich .Danke dafür!

@AndreaSchmidt
Ja, ich bin meinen Therapeuten echt dankbar dafür.
Ich freue mich immer wenn ich dort aufschlagen kann. Vorgestern erst wieder neue Rezepte bestellt...:cool:

Einen schönen sonnigen Mittwoch:)

Lg
 
Liebe Teddy. Plus andere,

Danke für deine ausführliche Antwort bezüglich was ich nenne der „Fußfessel„ Schmerz, Ich glaube das ist das selbe wie das was andere Schraub Zwinge nennen. Es ist immer da mal mehr mal weniger aber immer da.

Mir ist klar dass es nicht zwei vergleichbare Heilungen oder Verlauf, es gibt dennoch manchmal Ähnlichkeit.

Das ist für mich auch der Sinn so ein Forum, oder von der Selbsthilfe allgemein, vergleichen, trösten, Ratschläge geben und nehmen, Ängste verstehen etc..

Ich habe auch verstanden dass hohe Schuhe für mich passé sind, Das bereitet mich allerdings kein Problem weil ich schon seit Jahren eine Vorliebe entwickelt haben für eine bestimmte italienische Firma die nur flache Schuhe herstellt , Mokassins, Penny Loafers in alle mögliche Farbe. da wo ich mich schwertue sind Sneakers, Wobei gibt es da auch einige die modisch und vernünftig aussehen. Ich muss mich langsam ran Tasten.

ich hatte schon angedeutet dass ich mich nicht so tief mit meiner Unfall beschäftigt habe wie manche, sprich die verschiedene Fachnamen etc.
Was ich weiß reicht mir ich habe eine Weber C plus eine Fraktur der Tibia. Die diverse kleine Sachen die dazu kommen ändern nicht an meine Therapie. Physiotherapie, immer noch ab und an Lymphdrainage und wenn ich zurück aus Kreta bin Muskelaufbau. Deshalb bin ich nicht verrückt danach der letzte Kleinigkeit zu wissen außerdem habe ich immer noch das als Arzt Brief.

Vor Jahren war ich relativ schwer krank, da habe ich mich sehr mit meine Krankheit, der Organ selber, verschiedene Therapien etc. beschäftigt da würde ich sogar zum Profi (leichte Übertreibung!) Aber es war eine ganz andere Situation da musste ich mit die Ärzte Entscheidungen treffen, alternativen überlegen etc. und dafür wollte ich die nötige Kenntnis haben.

die jetzige Situation ist ein anderes letzte Ende läuft es für mich auf was ich vor geschrieben habe was Therapie angeht.

Was für eine große Zäsur war, Ich musste meinen Beruf an den Nagel hängen, ich habe schon erwähnt dass ich medizinische Ultraschall Geräte vertrieben habe beziehungsweise nicht alleine ich habe Leute die für mich es auch gemacht haben, aber ich musste sehr viel reisen, viel fahren und viel fliegen. Es war kein Beruf wo man nur auf eine halbe Stelle geht oder ein dreiviertel das war entweder oder, deshalb müsste ich aufhören. Das bedauere ich und vermisse es noch. Allerdings lohnt es sich auch nicht über die vergangenen Zeit nach zu trauen es kommt eh nicht wieder. Es ist wie altern allgemein, manche Sachen verschwinden dafür kommen neu.

Wie alle von euch, ich hab guten Tagen, ich habe den Tagen wo ich weiß schon beim aufstehen das wird doof werden, Gott sei Dank habe ich eine optimistische Grund Einstellung. Der Glas ist bei mir immer halb voll. Ihr sieht heute ist ein guter Tag.

Ganz liebe Grüße aus Kreta
 
Hallo an alle,

Also bewegen und belasten ist nun mal zweierlei. Selbst bei Knöchelverletzungen ohne Bruch gilt die PECH Regel - Pause, Eis, Compression und Hochlegen, also auch bei Verstauchungen und Bänderverletzungen. Also keinerlei Belastung, jedoch sanft bewegen möglich.

Thema Wadenbein: Also wenn "nur" das Wadenbein gebrochen ist, dann ist eine Belastung nach kürzerer Zeit möglich, denn das Schienbein hat eine stärkere Stützfunktion. Nicht umsonst wird sogar z.B. ein Stück Wadenbein als Knochenersatz für kaputte Kieferknochen entnommen und für eine verbesserte Gesichtsform eingesetzt. Die fehlenden Teile eines Wadenbeinknochens kann nach und nach zuwachsen. Dazu ist der menschliche Körper in der Lage.

Thema Stellschraube: sie soll anfangs verhindern, dass sich die Bruchstelle verdreht und die Knochenenden schief zusammen wachsen. Meist bleibt sie ab erst OP für die Zeit von den ersten 6 Wochen im Bein. Bis dahin kann durch die Kallusbildung ein Grad an Stabilität erreicht werden, so dass dieses Hilfsmittel nicht mehr benötigt wird. Diese sechs Wochen gelten ja auch oft bei konventionell behandelte Knochenbrüche, ein Gips bleibt 4-6 Wochen dran, bis das Knochenwachstum ausreicht die Bruchstelle zu schließen. Wird in diesen sechs Wochen der Fuß zu stark belastet, dann kann die Stellschraube abbrechen und der Bruch sich verschlimmern. Dann geht die Prozedur von vorne los - neue OP, neue Stellschraube, nochmals 6 Wochen nicht belasten.

Zum Thema bewegen mit Stellschraube: für die meisten ist es angenehm den Fuß hoch zulegen, dann schwillt er oft nicht so schnell an. Wenn du deinen Fuß bewegen kannst ohne große Schmerzen, dann tue es häufig und regelmäßig. Mit der Bewegung schafft die Muskelpumpe eine bessere Versorgung der "Baustelle" und Abbauprodukte können per Lymphe und Blutbahn abtransportiert werden. Vom ersten Tag nach OP schon mal mit Zehen wackeln, leicht auf und ab beugen, immer bis zur Schmerzgrenze und nicht darüber hinaus - nicht ruckartig - nicht zerren - reißen. Die dort verlaufenden Nervenfasern werden daran erinnert wieder ihre Arbeit aufzunehmen. So konnte ich bewußt keine Zehen mehr bewegen. Durch manuelles Auf und Ab, angeleitet durch eine gute Physiotherapie dauerte es nicht lange bis ich langsam wieder ein Gefühl dafür bekam. Der Physio meinte: manche Nerven sind beleidigt und brauchen erst mal wieder die Erinnerung, was sie tun sollen um die einzelnen Muskel zu initiieren wieder aktiv zu sein.

Thema Gefühl wie Zwinge: ich kenne das Gefühl als ob ich einen fest verschossenen Skistiefel am Bein verspüre, obwohl ich barfuß im Bett liege und der Fuß nicht mal geschwollen ist. Laut Ärzte, sei das nach einer solchen Fußverletzung nicht außergewöhnlich und man müsse sich einfach daran gewöhnen, das sei halt so. Ändern kann man das nicht, sei nicht gefährlich und es gäbe keine Therapie dagegen.

LG Teddy
Wow, meinen herzlichen Dank für diese wirklich sehr ausführliche , fundierte und detaillierte Antwort. Klingt für mich völlig plausibel was du sagst. Und beruhigt mich jetzt auch etwas. Dass das Bewegen kein Fehler war und eine gute Beweglichkeit kein schlechtes Zeichen darstellt.

Weil du schreibst nur Wadenbein gebrochen.?
Also nur Wadenbein und Syndesmose kaputt. waden Bein ja, aber Weber c
Nervenprobleme hatte ich bisher noch nicht. Ich konnte nur nach der OP den Fuß einen Tag nicht mehr heben. Also Fußheber. Ich hatte aber auch vor der OP eine Nervenblockade machen lassen. Damit ich nach der OP keine Schmerzen spüre. Der nar kose Arzt hatte dies empfohlen.
Dies hatte wohl eintägig zu einer Lähmung geführt
Noch mal vielen vielen Dank für dein Beitrag
 
Hallo an alle,

danke für eure Antworten, es gibt mit die Bestätigung, denjenigen durch meinen Fall, etwas die Sorgen zu nehmen, die einem im Gedankenkarussell gefangen halten. Was kommt, wie geht es weiter, kann ich jemals wieder... wovon muss ich Abschied nehmen, welche Möglichkeiten bleiben mir, welche Türchen gehen neu auf.

Manchmal ergeben sich eine ganz neue Intension, weil man zwangsweise aus dem Alltagshamsterrad geschleudert wurde. Schicksal als Chance? Jedem der mir damals einen solchen Spruch angedeihen ließ, hätte ich auf den Mond schießen wollen. Ich wollte zurück, mein altes Leben wieder. Daher meine Hinweise: es gibt kein zurück - es gibt nur das Ausprobieren, was ist im Moment möglich, was nicht, was hat noch Potential sich zu verbessern, was bleibt auf dem eingeschränkten Zustand stehen. Mit welchen Einschränkungen muss ich lernen für den Rest meines Lebens umzugehen. Diese Narben, diese Verletzungen, diese Spätfolgen gehören zu mir, die kann ich nicht ablegen, abschütteln, das bin ich und das bleibe ich. Alles andere ist irreal und das Streben diese unnötigen Erfahrungen aus der Biografie zu streichen, es nicht wahrhaben wollen, hält einen in einem Panzer und lässt die Suche nach Alternativen nur schwer zu. Das ist meine Erfahrung.

Zur Ergänzung hatte zwei Jahre vor dem Verkehrsunfall Frühjahr 1997 am Knöchel einen Wadenbeinbruch, mit Platte und Schrauben versorgt, die Ende 1997 wieder raus kamen. Dann zwei Jahre später beim Frontalcrash das gleiche Bein in die Pedale bekommen mit dem Ergebnis: offener Waden- und Schienbeinbruch in Höhe des Knöchels, wobei das der lange Schienbeinknochen mit einem ca 30cm langen Marknagel versorgt wurde, mehrere Stellschrauben, davon kam die am Knöchel nach 6 Wochen raus, solange absolut keine Belastung erlaubt, nicht mal abstellen des Fußes auf dem Boden. Der Bruch am Wadenbein wurde nicht speziell gerichtet, da hieß es das heilt schon wieder - stimmt ist gerade zusammengewachsen. Ist auch nicht an derselben Stelle gebrochen gewesen, wie zwei Jahre vorher, da meinten die Ärzte, die neue Kallusbildung ist so stark, das bricht weniger schnell als der Rest des Knochens - da denkt man das sei doch verletzbarer, aber nein, das frische Knochenwachstum würde die Stelle besonders gut stabilisieren. Stimmte auch.

Verwundert war ich, dass diverse Knochensplitter, bis so 2cm lang, die im Fuß und Bein auf dem Röntgen zu sehen waren, binnen eines Jahres restlos vom Wunderwerk Körper aufgelöst waren. Ärzte meinten, die Teile die nicht direkt mehr durchblutet werden, erkennt der Körper als Fremdstoff und baut es ab. Klang seltsam, aber auch dies hatte sich bestätigt.

Folgen heute für den kaputten Fuß und das Bein: Wetterfühligkeit, Belastungsschmerzen, Gefühl eines Panzers um die Fessel, ziehende Schmerzen, als ob ein Stacheldraht mit Gummibändern dehnbar ist und immer wieder jemand daran zieht. Da hilft mir Entlastung und das Bein hoch legen. Bewegen bis zum Schmerz hin, nicht darüber hinaus und ganz viel Geduld. Es gibt bis heute keinen Tag, keine Nacht an denen ich nicht die Folgen des Unfalls zu spüren bekomme, das kann ein Außenstehender gar nicht nachvollziehen.

Ich wünsche allen Betroffenen Geduld und Mut und fragt alles, was Euch bedrückt und holt Euch aus unserem Erfahrungsschatz das heraus, was euch selber weiter bringt. Jeder Fall ist ein Einzelfall, es lässt sich nichts verallgemeinern.

LG Teddy
 
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