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Können Unfallfolgen Depressionen auslösen?

Können Unfallfolgen Depressionen auslösen?


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Hallo,

ich hatte 1983 einen Unfall, an dem ich selbst schuld hatte, da ich hinter einem Bus hervorgekommen bin und dann frontal von einem Trabbi erfasst wurde. Der Trabbi hatte 60 km/h drauf und ich war am laufen, wurde an Unter-und Oberschenkel von Stoßstange und Motorhaube getroffen und flog in die Frontscheibe, wobei diese zerstört wurde. Durch das Bremsen des Fahrers rutschte ich dann runter und knallte auf die Straße - mit dem Kopf auf den Asphalt. Meine Arbeitsjacke hatte eine Kapuze und die schützte meinen Kopf einigermaßen. Kurz vor mir kam glücklicherweise das Auto zum Stehen.
jedenfalls erlitt ich dieses riesiges Horn am Hinter-Kopf, die später im KH aufplatzte und blutete, einige Prellungen und einen verstauchten Fuß. Das alles heilte aus.

Zurückgeblieben ist bis heute eine Angst. Angst über die Straße zu gehen. Ich gehe, aber wenn wir mehrere Leute sind, suche ich mir unterbewusst immer einen Schutzschild.
Lange Zeit hatte ich Alpträume von diesem Geschehen, träumte, wie ich über die Straße geh und dann durch die Luft wirbele......

Seit dem Unfall bin ich nicht mehr der Mensch, der ich vorher war.
Da damals der Kopf nur geröntgt wurde und ich am gleichen Tag - nach ambulanter kurzer Behandlung - wieder nach Hause konnte, weiß ich nicht, ob von damals etwas zurückgeblieben ist.

Ich jedenfalls bin der Meinung, dass ein Unfall und dessen Folgen Depressionen und andere seelische Schädigungen hervorrufen können. Je nachdem, wie die Verletzungen ausheilen und ein Mensch dies verarbeiten kann.

Gruß Ramona
 
hallo ..,

das Thema Depressionen ist ein schwieriges Thema bei einem Unfall! Ich fürchte die Kostenträger warten nur auf so eine Diagnose um sagen
zu können da ist doch einiges .. physisch!
Da gibt es statt einer Reha ein paar schöne bunte Pillen! Vor allem wenn es um eine Rente geht könnte das Schwierigkeiten geben!
Ich schätze es wird hier im Forum Tausend verschiedene Meinungen zum Thema geben aber die Kostenträger werden u.U. entsprechend handeln!
Siehe z.B. Morbus Sudeck ...!

VG Joachim
 
meine Meinug:

Hallo Allerseits, :rolleyes:
da ich selber für 8 Jahre vom Oberarzt der Neurologie aus 4 mal täglich 2 verschiedene Medikamente eingenehmen sollte und dadurch den ganzen Tag so vor mich her geschlafen hatte, kann ich nur sagen, dass es „mir“ mit meinen Folgen eines SHT seit dem ich das nicht mehr mache viel besser geht. Ich habe erst richtig zu leben angefangen.
Als ich noch die Medikamente zu mir nahm, musste ich dies auch noch pünktlich machen, denn sonst hatten sie als einzige Wirkung sehr starke Schmerzen.
Ein weiterer Nachteil war, dass eines der zwei Medikamente auch noch sehr Teuer war da es nicht von der italienischen Krankenkasse bezahlt wurde.
Wenn ich jetzt denke wie viel Geld ich mir Sparen hätte können, dann kommt in mir ein Zorn hoch.
Mich hatte meine Freundin darauf gebracht die Medikamente einfach langsam, langsam abzubauen, denn ich war so von den Schmerzen geblendet, dass ich diese Möglichkeit nie in Betracht gezogen hätte.

Als ich dann die Ärzte darüber informierte konnten sie nur dazu sagen, dass die Medikamente nur als Schmerzdämpfer für die erste Zeit nach den Unfall gedacht waren.
Aber darüber hatte mich niemand früher informiert.

Deshalb kommt mir die ganze Sache wie ein Betrug der Medizinfirmen vor. Aber um das genau sagen zu können fehlt mir die Kompetenz, denn das selbst erlebte ist wohl zu wenig.

Jetzt hoffe ich einen nützlichen Beitrag in diese für mich neue und für viele nützliche Internetseite geleistet zu haben.

Jedenfalls kann ich nicht sagen ob das für alle Medikamente so ist,
meine waren Antispastica mit den Namen; Liuresal und Sirdalud,
beide mit dem Wirkstoff Baklofen oder so.
 
Hallo,

ergänzend noch ein paar Aspekte:

Einerseits ist erwiesen dass Schmerzen (mindestens) rezidivierende depressive Störungen hervorrufen lt. ICD 10 F.32.

Weiterhin ist wissenschaftlich belegt, dass Schmerzen depressive Episoden hervorrufen oder verstärken können.

Insofern befindet sich das typische Unfallopfer ohnehin der Gefahr eines Teufelskreises ausgesetzt: Schmerz -> Depression, Depression -> Schmerz.

Zieht man dann noch die anderen denk- und gefühlsbezogenen Aspekte des Schmerzes und der Depression auf dei Persönlichkeit hinzu, wie z.B. Störung des Kurzeitgedächtnis, Störung des bildhaften Sehens, Veränderung der Persönlichkeit etc., dann ist das Unfallopfer, dass von chronischen Schmerzen belastet ist, nach wissenschaftlichen Erkentnissen massiv der Möglichkeit ausgesetzt, dass sich im Lauf der Zeit (unfallbedingt) eine depressive Störung entwickelt bzw. verfestigt.

Insofern erscheint mir der Schmerz ein wesentlicher Faktor, um zu belegen, dass eine depressive Störung unfallbedingt ist.

Spätestens dann also wäre die depressive Störung, soweit nicht eindeutge Hinweise auf die entsprechende Störung vor dem Unfall vorlagen, als unfallbedingt anzuerkennen.

Man muss nur den Facharzt finden, der die entsprechenden Zusammenhänge kennt ...

Grüße
oohpss
 
ich denke schon, dass Unfallfolgen Depressionen hervorrufen können. Vorallem dann, wenn man von der Gesellschaft ausgegrenzt wird, wenn man dauernd operiert wird, dauernd Schmerzen hat, dauernd Medikamente nehmen muss, kann man gar nicht alles aushalten.............
Shine
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Guten Morgen,
diese Diskussion hatte ich schon in einem anderen Thread.
http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?p=109794#post109794
http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?t=14067&page=2
Ich kann dies noch nicht bestätigen oder dementieren...Fakt ist, das die Depressionen erst auftraten, als ich meine Schmerzen ,die eindeutig Unfallfolgen sind, nicht mehr in den Griff bekam und auf sehr starke Schmerzmittel eingestellt wurde. Diese psychischen Störungen sind nach der langen Zeit zwar keine unmittelbaren Unfallfolgen..aber ohne den Unfall hätte ich heute keine Arthrosen im Knie und der LWS,und ohne die endgradigen Arthrosen müßte ich somit auch heute nicht dieses ganze Gift(Tilidin/Novalgin) schlucken und könnte am gesellschaftlichen Leben nach wie vor teilnehmen. Seitdem traten halt die Depressiven Störungen auf die ich nun auch noch behandeln lassen muß...und vor allem auch will. Da aber in dem anderen o.g. Thread die wirklich sehr kompetenten und erfahrenen Teilnehmer Seenixe und oohpss der Ansicht sind das ein kausaler Zusammenhang so gut wie unmöglich zu beweisen ist, möchte ich an der Umfrage nicht teilnehmen. Bin halt verunsichert was dies betrifft.
LG...Papajoe
 
Ich bin ein glücklicher der nicht zu Depressionen neigt:

Wie schon gesagt, neige ich nicht dazu depressiv zu sein, vielleicht aus dem Grund, da ich mir so wenig Probleme wie möglich mache und auch Probleme so einfach wie möglich löse, oder wenn möglich umgehe. Nicht dass ich nie Probleme habe, aber es gibt so viel positives im Leben, warum sollte man sich dann mit den schlechten Teilen befassen. :D
Also wenn es irgendwie geht sollte man sich die gute Stimmung von niemanden vermiesen lassen, vor allem nicht vom eigenen Kopf.
Natürlich ist es schlimm, wenn man ganz unerwartet Depressionen bekommt so wie ein guter Freund von mir der ebenfalls ein Unfallopfer ist den ich in einer Klinik kennen gelernt hatte. Der ist ein ganz netter und lustiger Typ der aber in den kälteren Monaten depressiv ist. Ich merkte davon nichts da ich ihn an einem Sommer kennen lernte.
Da ich aber von allen als ein sehr sonniger Menschen bezeichnet werde, hoffe ich nie in irgend eine Depression zu fallen.
Denen die aber schon mitten drin sind, wünsche ich ihr Leben so wenig wie möglich von denen steuern zu lassen und positive Erlebnisse im Kopf gespeichert zu haben, die ihnen (so wie mir) dann
helfen wieder guter Laune die schlechten Zeiten zu überstehen.
Wie immer habe ich keine medizinischen und vor allem keine
psychischen Kenntnisse. :rolleyes:
Vielen Dank

 
Hallo Mr. Coon,

ich freue mich für Dich, dass Du so lebenslustig bist! Leider kann man sich das nicht aussuchen, wenn oder ob man depressiv wird...

Ich für meinen Teil muss leider sagen, dass mich die letzten Kämpfe und Operationen, verbunden mit nicht enden wollenden Schmerzen total runtergezogen haben. Hinzu kamen einige komische Pechsträhnen dieses Jahr... Eine Depression ist es vllt. noch nicht, aber zumindest eine depressive Verstimmung mit Anpassungsstörung (wiso hat man eine Anpassungsstörung, wenn man sich mit dem Zustand nicht anfreunden kann?), wie es die Ärzte so toll formulieren. Das Schöne sehen... tja, ich weiß nicht:rolleyes: Der Nebel und Regen verdeckt es oft:eek:.

Trotzem versuche ich wenigstens andere aufzumundern, das gibt auch Kraft;).

VG und alle Alle: Kopf hoch!
Santafee
 
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