Chris84
Mitglied
Hallo alle miteinander!
Ich bin heute Morgen bei einer meiner täglichen „Recherchen“ zum Thema „Morbus Sudeck/CRPS“ auf dieses Forum aufmerksam geworden und wühle mich seitdem von einem Thread zum Nächsten und musste mich einfach hier anmelden und vorstellen.
Ich heiße Chris, bin 28 Jahre jung und wohne in 63694 Limeshain (~40km nord-östlich von Frankfurt am Main).
Zu meiner bisher recht kurzen, aber beschwerlichen und schmerzhaften Geschichte…
…sie begann am 24.03.2012 mit einer Schürfwunde am linken Knöchel, welche ich mir bei einem Sturz beim Skifahren zugezogen habe.
Die Wunde hat sich infiziert und sah schon am 2. Tag ziemlich übel aus. Dazu war der Fuß extrem geschwollen und ich hatte starke Schmerzen. Ein paar Tage später, zurück in Deutschland, wurde im Krankenhaus die Infektion festgestellt. Ich bekam einen Gips, eine Infusion und Antibiotika. Obwohl meine erste behandelnde Ärztin auf die Wichtigkeit der Kontrolle meiner Blutwerte immer wieder hinwies, war dies allen nachfolgenden Ärzten egal. Ob das nun entscheidend war oder nicht kann man heute nicht mehr beantworten. Zu dem Übel saß der Gips sehr schlecht, ich hatte starken Schmerzen, bis ich schlussendlich den Gips selbst abnahm…vielleicht zu spät…all dies könnten Auslöser gewesen sein.
Eine Woche später war die Infektion überstanden, aber innerhalb einer Nacht ging das Leiden erst richtig los. Der Fuß verfärbte sich ziemlich übel (wie erfroren) und war auch dauerhaft eiskalt. Mein Hausarzt überwies mich ins nächste Krankenhaus, wegen dem Verdacht einer Durchblutungsstörung. Das Krankenhaus wollte mich zur Beobachtung für ein paar Tage stationär aufnehmen. Ich bekam sehr schmerzhafte Infusionen (Prostavasin). Hier wurden unzählige Untersuchungen gemacht (MRT, Röntgen, Ultraschall, …). Nach knapp 2 Wochen hatten sie Angst um den Erhalt meines Fußes und ich wurde in die Uniklinik Frankfurt/Main verlegt.
Hier wurden erneut alle möglichen Untersuchungen durchgeführt. In der Neurologie wurde dann auch eine Schädigung der Nerven festgestellt, deshalb kann ich meine Zehen auch kaum noch bewegen. Immer wieder wurde (wie auch im Krankenhaus zuvor) ein „Morbus Sudeck/CRPS“ in Erwägung gezogen. Aber bei mir würde das ein oder andere dagegen sprechen. Trotzdem wurde ich ziemlich bald mit Gabapentin und später mit Lyrica versorgt. Dazu teilweise Morphium durch den Tropf und nach verschiedenen Tabletten wurde sich auf Targin festgelegt. Die Schmerzen waren trotzdem immer präsent. Mal mehr Mal weniger…
Nach weiteren Arzt- und Krankenhausbesuchen kam ich dann im Juli zur Schmerztherapie in die Unfallklinik nach Frankfurt/Main, erst hier wurde sich auf „Morbus Sudeck/CRPS“ festgelegt, aber auch nur hinter vorgehaltener Hand und nichts schriftlich. Die ganze Zeit wurde mit verschiedenen Medikamenten (Targin 20/10, Targin 10/5, Targin 5/2.5, Hydromorphon, Cortison, Lyrica, Amlodipin, Vigantoletten, Tetrazepam, Neucrocil, Novaminsulfon, Amitriptylin) herumprobiert. Aber nichts hat mir so wirklich Linderung verschaffen können.
Zwischenzeitlich wurde auch eine Knochenszintigraphie gemacht, welche das Ergebnis hatte, dass mein kompletter linker Fuß so gut wie gar nicht versorgt wird.
Vor einiger Zeit fing der Schmerz an, vom Fuß das Bein hoch zu wandern, bis in die Pobacke. Ich habe immer Schwierigkeiten damit, den Schmerz zu beschreiben, aber ich versuche es mal…es ist eine Mischung aus Krampf, gelähmt, stechen, ziehen und brennen. Dies hat sich gerade in den letzten 2 Wochen extrem verschlimmert. Irgendwo hier im Forum habe ich gelesen, dass es bei einigen zu Krämpfen kommt. Könnte das bei mir auch so etwas sein?
Vor 2 Wochen haben wir jetzt angefangen die Tabletten auszuschleichen, aber seitdem sind die Schmerzen nicht aushaltbar geworden. Allerdings ist meine Ärztin diese Woche im Urlaub, also muss ich zwangsweise irgendwie durchhalten.
Mein Fuß ist mal mehr und mal weniger schmerzempfindlich. Anfangs war die Berührung mit einem Wattebausch schon schmerzhaft. Mittlerweile kann ich zumindest Socken tragen und den Fuß unter die Bettdecke legen. Schuhe tragen geht nur in Ausnahmefällen, denn dies führt sehr schnell zu starker Schwellung und Schmerz.
Die anfängliche bläuliche Verfärbung tritt nur noch selten und auch nicht mehr so stark auf. Meist ist der Fuß eher rötlich.
Meine Blutwerte wurden erst letzte Woche überprüft und sind alle unauffällig.
Lymphdrainage und Physio verträgt mein Fuß gar nicht. Selbst bei „leichter“ Behandlung endet das in tagelangen starken Schmerzen. Ebenso Kälte und Hitze verträgt er auch nicht. Auch direkte Sonneneinstrahlung verschlimmert den Schmerz deutlich.
Laufen klappt nur eingeschränkt und nicht zu viel, ansonsten ist der Fuß sofort wieder dick und die Schmerzen werden mehr. Deshalb lauf ich zu ~90% nur mit Krücken rum.
Von ursprünglich 70kg bin ich sehr schnell auf 58kg runter, das Gewicht konnte ich zumindest in letzter Zeit halten. Gegessen habe ich fast die ganze Zeit normal.
Schlafen klappt meistens so gut wie gar nicht, ich schlafe sehr schlecht ein und werde andauernd wieder wach.
An sich gehe ich seit 01.10.2012 wieder meinem Job als IT-Systemadministrator nach, aber das klappt allgemein mehr schlecht als recht. Die letzten Tage konnte ich mal wieder gar nicht arbeiten gehen.
Ich habe versucht meine „Geschichte“ kurz und nicht zu ausführlich zu halten, aber ist doch etwas länger geworden…
Aktuell weiß ich gar nicht so recht, was ich fragen könnte/sollte… Aber ich bin für jede Rückmeldung/Info/Tipps/... sehr dankbar!
Solltet ihr noch Fragen haben, da ich sicher das ein oder andere vergessen habe, dann immer raus damit.
Ich wünsche allen einen möglichst schmerzfreien Abend und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
Chris
Ich bin heute Morgen bei einer meiner täglichen „Recherchen“ zum Thema „Morbus Sudeck/CRPS“ auf dieses Forum aufmerksam geworden und wühle mich seitdem von einem Thread zum Nächsten und musste mich einfach hier anmelden und vorstellen.
Ich heiße Chris, bin 28 Jahre jung und wohne in 63694 Limeshain (~40km nord-östlich von Frankfurt am Main).
Zu meiner bisher recht kurzen, aber beschwerlichen und schmerzhaften Geschichte…
…sie begann am 24.03.2012 mit einer Schürfwunde am linken Knöchel, welche ich mir bei einem Sturz beim Skifahren zugezogen habe.
Die Wunde hat sich infiziert und sah schon am 2. Tag ziemlich übel aus. Dazu war der Fuß extrem geschwollen und ich hatte starke Schmerzen. Ein paar Tage später, zurück in Deutschland, wurde im Krankenhaus die Infektion festgestellt. Ich bekam einen Gips, eine Infusion und Antibiotika. Obwohl meine erste behandelnde Ärztin auf die Wichtigkeit der Kontrolle meiner Blutwerte immer wieder hinwies, war dies allen nachfolgenden Ärzten egal. Ob das nun entscheidend war oder nicht kann man heute nicht mehr beantworten. Zu dem Übel saß der Gips sehr schlecht, ich hatte starken Schmerzen, bis ich schlussendlich den Gips selbst abnahm…vielleicht zu spät…all dies könnten Auslöser gewesen sein.
Eine Woche später war die Infektion überstanden, aber innerhalb einer Nacht ging das Leiden erst richtig los. Der Fuß verfärbte sich ziemlich übel (wie erfroren) und war auch dauerhaft eiskalt. Mein Hausarzt überwies mich ins nächste Krankenhaus, wegen dem Verdacht einer Durchblutungsstörung. Das Krankenhaus wollte mich zur Beobachtung für ein paar Tage stationär aufnehmen. Ich bekam sehr schmerzhafte Infusionen (Prostavasin). Hier wurden unzählige Untersuchungen gemacht (MRT, Röntgen, Ultraschall, …). Nach knapp 2 Wochen hatten sie Angst um den Erhalt meines Fußes und ich wurde in die Uniklinik Frankfurt/Main verlegt.
Hier wurden erneut alle möglichen Untersuchungen durchgeführt. In der Neurologie wurde dann auch eine Schädigung der Nerven festgestellt, deshalb kann ich meine Zehen auch kaum noch bewegen. Immer wieder wurde (wie auch im Krankenhaus zuvor) ein „Morbus Sudeck/CRPS“ in Erwägung gezogen. Aber bei mir würde das ein oder andere dagegen sprechen. Trotzdem wurde ich ziemlich bald mit Gabapentin und später mit Lyrica versorgt. Dazu teilweise Morphium durch den Tropf und nach verschiedenen Tabletten wurde sich auf Targin festgelegt. Die Schmerzen waren trotzdem immer präsent. Mal mehr Mal weniger…
Nach weiteren Arzt- und Krankenhausbesuchen kam ich dann im Juli zur Schmerztherapie in die Unfallklinik nach Frankfurt/Main, erst hier wurde sich auf „Morbus Sudeck/CRPS“ festgelegt, aber auch nur hinter vorgehaltener Hand und nichts schriftlich. Die ganze Zeit wurde mit verschiedenen Medikamenten (Targin 20/10, Targin 10/5, Targin 5/2.5, Hydromorphon, Cortison, Lyrica, Amlodipin, Vigantoletten, Tetrazepam, Neucrocil, Novaminsulfon, Amitriptylin) herumprobiert. Aber nichts hat mir so wirklich Linderung verschaffen können.
Zwischenzeitlich wurde auch eine Knochenszintigraphie gemacht, welche das Ergebnis hatte, dass mein kompletter linker Fuß so gut wie gar nicht versorgt wird.
Vor einiger Zeit fing der Schmerz an, vom Fuß das Bein hoch zu wandern, bis in die Pobacke. Ich habe immer Schwierigkeiten damit, den Schmerz zu beschreiben, aber ich versuche es mal…es ist eine Mischung aus Krampf, gelähmt, stechen, ziehen und brennen. Dies hat sich gerade in den letzten 2 Wochen extrem verschlimmert. Irgendwo hier im Forum habe ich gelesen, dass es bei einigen zu Krämpfen kommt. Könnte das bei mir auch so etwas sein?
Vor 2 Wochen haben wir jetzt angefangen die Tabletten auszuschleichen, aber seitdem sind die Schmerzen nicht aushaltbar geworden. Allerdings ist meine Ärztin diese Woche im Urlaub, also muss ich zwangsweise irgendwie durchhalten.
Mein Fuß ist mal mehr und mal weniger schmerzempfindlich. Anfangs war die Berührung mit einem Wattebausch schon schmerzhaft. Mittlerweile kann ich zumindest Socken tragen und den Fuß unter die Bettdecke legen. Schuhe tragen geht nur in Ausnahmefällen, denn dies führt sehr schnell zu starker Schwellung und Schmerz.
Die anfängliche bläuliche Verfärbung tritt nur noch selten und auch nicht mehr so stark auf. Meist ist der Fuß eher rötlich.
Meine Blutwerte wurden erst letzte Woche überprüft und sind alle unauffällig.
Lymphdrainage und Physio verträgt mein Fuß gar nicht. Selbst bei „leichter“ Behandlung endet das in tagelangen starken Schmerzen. Ebenso Kälte und Hitze verträgt er auch nicht. Auch direkte Sonneneinstrahlung verschlimmert den Schmerz deutlich.
Laufen klappt nur eingeschränkt und nicht zu viel, ansonsten ist der Fuß sofort wieder dick und die Schmerzen werden mehr. Deshalb lauf ich zu ~90% nur mit Krücken rum.
Von ursprünglich 70kg bin ich sehr schnell auf 58kg runter, das Gewicht konnte ich zumindest in letzter Zeit halten. Gegessen habe ich fast die ganze Zeit normal.
Schlafen klappt meistens so gut wie gar nicht, ich schlafe sehr schlecht ein und werde andauernd wieder wach.
An sich gehe ich seit 01.10.2012 wieder meinem Job als IT-Systemadministrator nach, aber das klappt allgemein mehr schlecht als recht. Die letzten Tage konnte ich mal wieder gar nicht arbeiten gehen.
Ich habe versucht meine „Geschichte“ kurz und nicht zu ausführlich zu halten, aber ist doch etwas länger geworden…
Aktuell weiß ich gar nicht so recht, was ich fragen könnte/sollte… Aber ich bin für jede Rückmeldung/Info/Tipps/... sehr dankbar!
Solltet ihr noch Fragen haben, da ich sicher das ein oder andere vergessen habe, dann immer raus damit.
Ich wünsche allen einen möglichst schmerzfreien Abend und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
Chris