Hallo ihrs, heute ist der Blitz eingeschlagen, aber ich fange mal von vorne an:
Seit Ende Januar bin ich als freiberufliche Physio für ein Therapiezentrum tätig und erledige in in diesem Zusammenhang Hausbehandlungen. Im Februar bekam ich dann eine Patientin, die sich bei einem Freizeitunfall(Sturz) die rechte Schulter völlig zerfetzt hatte. In einer Not-OP wurde in der zerstörten Armschlagader eine Gefäßprothese eingesetzt, die Blutung gestoppt und die Durchblutung des Armes wieder hergestellt. Zudem wurden 12 (!) Knochensplitter entfernt und dafür eine Schulterendoprothese eingesetzt. Der Arm wurde in einer Orthese für 6 Wochen ruhiggestellt und sollte in dieser Zeit in zwei Ebenen passiv bis zu einem Maximalgrad mobilisiert werde. Inzwischen ist er zur Mobilisation völlig freigegeben.
Lange Rede kurzer Sinn: Sofort auffällig waren Nervenschäden der Hand mit Paresen der langen Fingerbeuger, der Strecker sowie heftigen Parästhesien, die sich inzwischen bessern. Tatsächlich liegt aber wohl auch eine Axillarisparese vor, denn der Arm kann aktiv nur minimal in der Schulter bewegt werden, trotz 3 x wöchentlich einer (!) Stunde Therapie. Trotzdem sind auch hier wöchentlich minimalste Fortschritte zu verzeichnen.
Kostenträger ist die Barmer. Die Patientin hat eine private Zusatzversicherung bei der SignalIduna und dort auch den Unfall gemeldet. Ihr wurde versichert, dass die PUV die Behandlungskosten übernehme würde, falls die Barmer nicht weiter dafür aufkommt.
Heute kam an das Therapiezentrum eine an mich adressierte Mail eines Medizindienstleisters. Darin fordert (!) mich die SignalIduna auf, Behandlungsunterlagen der Patientin (Therapiebericht + Bewegungsausmaß) an sie zu senden zur Prüfung und Einschätzung des Versicherungsfalles. Eine Schweigepflichtentbindung läge bei und ich könnte die Kopien nach GOÄ abrechnen...
Ich stehe in keinerlei Verbindung zu dieser Versicherung, da bislang immer noch die Barmer als Kostenträger Ansprechpartner ist. Ich sehe also keinerlei Veranlassung, derartige Infos herauszurücken, Schweigepflicht hin und GOÄ her. Generell halte ich es erstmal für angebracht, dass eine Kontrolluntersuchung zur Statusfeststellung im damaligen Krankenhaus gemacht wird und evt. Langzeitschäden und Einschränkungen ärztlicherseits dokumentiert werden. Danach können die Ärzte (!) entscheiden, ob diese Versicherung Zugriff auf diese Daten bekommt. Vor allem aber müsste sie sich erstmal als Kostenträger in irgendeiner Form ausweisen-vorab und auf Verdacht rücke ich doch keine Behandlungsdetails raus...
Was meint ihr dazu???
Grüße Jova
Seit Ende Januar bin ich als freiberufliche Physio für ein Therapiezentrum tätig und erledige in in diesem Zusammenhang Hausbehandlungen. Im Februar bekam ich dann eine Patientin, die sich bei einem Freizeitunfall(Sturz) die rechte Schulter völlig zerfetzt hatte. In einer Not-OP wurde in der zerstörten Armschlagader eine Gefäßprothese eingesetzt, die Blutung gestoppt und die Durchblutung des Armes wieder hergestellt. Zudem wurden 12 (!) Knochensplitter entfernt und dafür eine Schulterendoprothese eingesetzt. Der Arm wurde in einer Orthese für 6 Wochen ruhiggestellt und sollte in dieser Zeit in zwei Ebenen passiv bis zu einem Maximalgrad mobilisiert werde. Inzwischen ist er zur Mobilisation völlig freigegeben.
Lange Rede kurzer Sinn: Sofort auffällig waren Nervenschäden der Hand mit Paresen der langen Fingerbeuger, der Strecker sowie heftigen Parästhesien, die sich inzwischen bessern. Tatsächlich liegt aber wohl auch eine Axillarisparese vor, denn der Arm kann aktiv nur minimal in der Schulter bewegt werden, trotz 3 x wöchentlich einer (!) Stunde Therapie. Trotzdem sind auch hier wöchentlich minimalste Fortschritte zu verzeichnen.
Kostenträger ist die Barmer. Die Patientin hat eine private Zusatzversicherung bei der SignalIduna und dort auch den Unfall gemeldet. Ihr wurde versichert, dass die PUV die Behandlungskosten übernehme würde, falls die Barmer nicht weiter dafür aufkommt.
Heute kam an das Therapiezentrum eine an mich adressierte Mail eines Medizindienstleisters. Darin fordert (!) mich die SignalIduna auf, Behandlungsunterlagen der Patientin (Therapiebericht + Bewegungsausmaß) an sie zu senden zur Prüfung und Einschätzung des Versicherungsfalles. Eine Schweigepflichtentbindung läge bei und ich könnte die Kopien nach GOÄ abrechnen...
Ich stehe in keinerlei Verbindung zu dieser Versicherung, da bislang immer noch die Barmer als Kostenträger Ansprechpartner ist. Ich sehe also keinerlei Veranlassung, derartige Infos herauszurücken, Schweigepflicht hin und GOÄ her. Generell halte ich es erstmal für angebracht, dass eine Kontrolluntersuchung zur Statusfeststellung im damaligen Krankenhaus gemacht wird und evt. Langzeitschäden und Einschränkungen ärztlicherseits dokumentiert werden. Danach können die Ärzte (!) entscheiden, ob diese Versicherung Zugriff auf diese Daten bekommt. Vor allem aber müsste sie sich erstmal als Kostenträger in irgendeiner Form ausweisen-vorab und auf Verdacht rücke ich doch keine Behandlungsdetails raus...
Was meint ihr dazu???
Grüße Jova