... Ich denke man ist einfach machtlos. ...
Nein! Man möge sich einmal überlegen, ob es heute in Deutschland in einem "bürgerlichen" Haushalt notwendig ist, Schusswaffen aufzubewaren.
Die Versicherungsunterlagen sollen im Safe bei der Bank liegen.
EDV-Backups sollten extern gelagert werden.
Ein Reserveschlüssel soll irgendwo hinterlegt werden, damit im Notfall jemand in die Wohnung kann.
Und Schusswaffen müssen in der Wohnung gebunkert werden?
Welch Geistes Kind ist ein Bürger unserer Gesellschaft, der so eine Meinung vertreten kann?
Wo ist den das Problem, wenn wir schon Schützenwaffen und Schießübungen als Kulturgut auffassen, dass alle Waffen zentral und entsprechend gesichert aufbewahrt werden?
Dann hätten wir für diese Ausnahmetäter eine ziemlich große Hürde geschaffen. Dann gäbe es ein Chance zur Entdeckung der Tendenz während des Versuchs eine Waffe zu kaufen.
Werr Waffen in Wohnhäusern legitimiert, der nimmt solche Taten grob fahrlässig, weil einfach vermeidbar, in Kauf!
Als Eltern kann man nur seinen Kindern genau zuhören, aber weiß denn jeder ganz genau was im Kopf seines Kindes wirklich vorgeht ?
Es kann Phasen geben, in denen Kinder weder reden möchten noch jemanden zum zuhören haben möchten. Es gibt Phasen in denen müssen sich Menschen ihren Ängsten, Hoffnungen, Befürchtungen, eben ihrem "Ich" aussetzen. Und da darf eine einfach erreichbare Schußwaffe nicht ein potentielles Ventil darstellen.
... Das einzige was mich jetzt ein wenig ärgert ist die schlechte Berichterstattung. Jeder Sender erzählt was anderes. ...
Das ist eigentlich ein gutes Zeichen. Die Menschen brauchen erstmal Ruhe um selbst einordnen zu können was passiert ist. Und eine Meute von Jornalisten ist das letzte was ich nun den direkt und indirekt Betroffenen jetzt wünsche.
Mir reicht ein Bereicht der kurz die Fakten darstellt und dann angibt, wann weitere Informationen zur Verfügung stehen.
Ich fand das gestern teilweise recht belastend, dass da jeder der irgendwo abgreifbar ar vor die Kamera gestellt wurde und dann mit Fragen bombadiert wurde. Die Leute standen doch teilweise sichtbar unter Schock.
Ich frage mich auch wie es den Eltern des Täters jetzt gehen muß.
Für die Familie wird es ebenso unfassbar und tragisch sein, wie für die Opfer. Verbunden mit dem Schuldgefühl.
Dem Vater allerdings, trifft die (Mit-)Schuld (und nicht nur das Gefühl) nach meinem Dafürhalten direkt und relativ unmittelbar.
Ich glaube wenn das mein Kind wäre könnte ich nicht damit leben.
Das wäre schade und nach meiner Meinung eine vertane Chance. denn nun sollte der Vater aus dem Schützenverein austreten und sich ebenso wie er sich bisher dafür nun dagegen engagieren. Vom Saulus zum Paulus sozusagen.
Dem Rest der Familie würde ich, soweit sie nicht eben auch "Schießfans" waren, keine Vorwürfe machen. In dem Alter des Täters wusste er dass es verschiedenste Möglichkeiten (und Hilfen) zur Konfliktbewältigung gibt. Wenn er die (offensichtlich) nicht in Anspruch nimmt, dann ist zunächst er selbst dafür verantwortlich.
Wie Du dargestellt hast, Speedwomen, niemand kann in den Kopf seines Kindes sehen, schon garnicht in dem Alter.
Übrigens gibt es das Angebot zur psychologischen Betreuung über Jahre für alle Betroffenen und indirekt Betroffenen (z.B. Angehörige der Opfer, Täter, Lehrer).
Grüße
oohpss