Viel geschrieben...
viel zu lesen, und wieder wissen wir nichts.
kbi + Santafee, gerne gelesen, einiges habe ich mir zu Herzen genommen.
Ariel, trotzdem sollte man sich zu Herzen nehmen, dass dieser Junge das bestimmt nicht aus Spaß gemacht hat. Ich fand es nicht passend von Dir, den Ausdruck "Visage" in seinem Zusammenhang zu benutzen. Mit tut nämlich der Junge auch fürchterlich leid. Und ich finde, auch als Mörder kann man ihn nicht so gering achten.
Schwer zu vermuten, was hinter diesem Kindergesicht im Kopf vorging.
Mobbing der Gleichaltrigen, die allesamt erwachsener als dieses Kind wirken?
Das Auslachen von Mädchen, das er nicht verkraften konnte.
Jugendliche gehen nicht sorgsam miteinander um. In der heutigen Gesellschaft, in der gelehrt wird Ellenbogen zu benutzen, kann man mit Empathie, Zuvorkommenheit und guten Manieren wahrhaftig keinen Gewinn mehr erzielen. Gutmütigkeit wird in Zeugnissen schon mit eingeschränkter Auffassungsgabe übersetzt, also deutlich gesprochen, als bescheuert.
Und wo lernt man sich über andere gefahrlos erheben zu können?
Na klar, auf dem Spielplatz, in der Schule, im Verein. Keiner bremst dort ein ungehobeltes Benehmen aus. Nichts anderes ist für mich Mobbing.
"Was Du nicht willst..." davon wird geredet, aber es wird nicht danach gehandelt.
Als Erwachsener ist das dann eingefahren. Bislang war doch dieses Verhalten normal? Warum sollte ich mich jetzt ändern? Wer achtet denn auf das Miteinander an einem Arbeitsplatz? Wenn die Mitarbeiter ihre Leistung erbringen und der Kleinkrieg die unteren Chargen beschäftigt, dann hat der Chef doch ein ruhiges Dasein.
Ich persönlich meine, der Junge ist in die Enge getrieben worden. Erweiterter Selbstmord (?) nennt man das so, wenn noch viele den Tod dabei finden?
Amokläufer gab es immer schon. In den 60er Jahren hat ein ehemaliger Schüler mit 43 Jahren in der Nähe von Köln eine Grundschulklasse durch das geöffnete Fenster im EG mit einem Flammenwerfer! attackiert, etliche damit getötet und viele für das restliche Leben entstellt mit schrecklichen Narben, die nie aufgehört haben zu schmerzen.
Oder gestern (?) Amoklauf im Altersheim. Ganz neu diesmal. Demnächst in Geschäften, in der Fußgängerzone oder sonstwo?
Wer und was soll schuld sein?
"Killerspiele", dass ich nicht lache.
Waffen im Haus? Dass ich mich nicht wundere. Da fiel mir ein, ich habe irgendwo auch solch ein "Spatzengewehr", (mein Mann schimpft, wenn ich das so nenne) allerdings dürfen wir keine Munition dafür haben, können auch keine kaufen. Ich glaube auch, dass Ding geht eher nach hinten los, sollte ich es einmal ausprobieren. Ich bin mit Waffen groß geworden. Alle in meiner Familie hatten einen Jagdschein (einen echten, keinen nur so genannten

).
Ich bin auch nicht brutalisiert worden, nur weil <Bambi> vor meinen Augen ausgewaidet wurde. Noch nicht mit der Nase über den Tisch reichend stand ich auf dem Schemel und habe alles genau betrachtet: Leber, Därme+Magen mit Inhalt, ich fand das vollkommen normal und hatte deswegen auch nie Alpträume.
Waffen, Jagd, Killerspiele, PC und Internet sind es wahrhaftig nicht.
Eher das Gefühl des Verlassenseins, der Einsamkeit, verlacht, gedemütigt, und beiseitegeschoben. Manch einer hat keine Unterstützung, das zu durchleben und zu ertragen (!) und rächt sich.
Vielleicht ist das Simple das Wahre:
Die Rache. Auch menschlich. Ich glaube, Tiere haben dieses Gefühl nicht.
Traurig.
Ich trauer um alle, die außerhalb des natürlichen Todes ums Leben kommen. Es musste nicht sein. Es wird aber immer wieder passieren.
Der Presse gehört allerdings kräftig in die Suppe gespuckt. Nachahmer finden es toll auch öffentlich einmal beäugt zu werden. Die zur Schau gestellte Betroffenheit der Politiker, Lehrer, Mitschüler (!), Sauerei, um es einmal beim Namen zu nennen. Und höchst illegal ein Arzt, der sich aus Tims Krankenakten ohne Zustimmung des Betroffenen selbst öffentlich wichtig macht. Allein dem gehört ein Verfahren an den Hals, das sich gewaschen hat.
Ebenso übertrieben:
der Nockherberg fiel aus. Allerdings kam der Amoklauf den Veranstaltern wie gerufen, derbleckte Politiker hatten einfach keine Zeit sich in die Provinz zu begeben um dem Unsinn beizuwohnen, es kam kaum einer zu diesem Tag. Wie praktisch, abzusagen und damit gleich kostenlose Werbung betreiben zu können.
Paulaner Gutmenschentum.
flügellahm