Medikament bei Kopfschmerzen

Hallo Edina,

wie bei jedem Medikament kann es zu Nebenwirkungen kommen.

Wenn ich mein Zolmitriptan von A1 als Filmtablette bekomme, habe ich keine Nebenwirkungen. Zur Zeit gibt es aber Lieferschwierigkeiten.

Einen Versuch sollte du aber unternehmen. Ist aber verschreibungspflichtig.

MFG
 
@Helios
Man kann sich die Mühe machen und einzelne Begriffe googeln so erschließt man sich den Zusammenhang. Wenn jemand selbst davon betroffen ist kommt man von alleine darauf das etwas Stirnmassage Linderung bringt. Nicht bei jedem Kopfschmerz aber bei Spannungskopfschmerz. Und dann erklärt sich die Thematik mit Botox. Interessant wäre die Fragestellung ob es auch bei SHT und einer Schädigung der Hirnrinde hilft. Aber das ist etwas für Fortgeschrittene. “ Da bin ich raus “;-)
Piet
 
Hallo Edina,

gut dass du in Schmerztherapie bist. Ein komplexes Schmerzbild braucht einen langen Atem. Vergesse nicht, dass selbst häufig eingenommene Schmerzmittel einen Dauerkopfschmerz auslösen können.

Du hast ja wie Rudinchen schon aufzählte eine ganze Anzahl an Baustellen. Denke dran, die ganzen Ärzte und Therapeuten sind nur deine Berater, die ihre Erfahrung, was anderen half, dir mitteilen.

Solche Dauerkopfschmerzen machen einen fast wahnsinnig, das kann ich aus leidlicher Erfahrung nur bestätigen. Ich hatte seit Kindheitstagen Migräneanfälle, dazu dann Unfall SH-Trauma- HWS Schleudertrauma da sammelte sich einiges. Das brauchte leider auch einige Jahre, bis ich für mich die richtige Spur gefunden habe. Mir helfen Triptane bei Migräne - ich nehme Sumatriptan 50, bei 100 habe ich tagelange Nachwirkungen. Migräneschmerzen werden gut reduziert auf ein aushaltbares Niveau. Ein Arzt meinte, das ist sowas wie ein Epileptischer Anfall nur in einer anderen Hirnregion - die Hirnhäute "entzünden" sich und es braucht Stunden-Tage bis sich das Gleichgewicht im Gehirn wieder stabilisiert.

Nach meinem Unfall kamen ständige Kopfschmerzen hinzu und dann setzte sich die Migräne noch obendrauf. In verschiedenen stationären Rehas wurden unterschiedliche Medikamente und Therapien ausprobiert. Oftmals ist es anfangs mit einer Verschlechterung verbunden - es dauert Wochen bis z.B. eine Manuelle Therapie die verhärteten Stellen lockerten oder ein Dauermedikament z.B. Gabapentin ein Level im Körper erreicht hatte. Außerdem versuchte man Betablocker und andere Medis. Der eine Arzt meinte: lassen sie ihren Nacken in Ruhe, das wird schon wieder, ein andere sagte unbedingt Lockerungen, sonst lösen die Verhärtungen der feinen unteren Nackenmuskulatur Bewegungsstress aus und fördern Nervenreaktionen. Eine Schmerzärztin spritzte mir z.B. in der Höhe des Schulterblattes Lidocain ein, denn dieser Muskel endet am oberen Ende der HWS. Es half nur ein paar Stunden, dass der Sturzhelm aus Kopfschmerzen nachließ. Was tagelang half waren Lidocainspritzen unter leichter Vollnarkose im HWS C1-C2-C3. Nach Jahren konnte ich mal ein paar Tage wirklich schmerzfrei erleben, es gab sowas tatsächlich, ein tolles Gefühl, Stunden Tage Nächte mal irgendwie normal. Leider hielt das auch nur ein paar Tage an.

Botox wurde auch mir angeboten, weil im ganzen Schmerzgeschehen auch der Gesichtsnerv (Trigeminus) rebellierte. Er läuft dreiadrig über der Stirn unter dem Auge und am Kiefer entlang. Er funkte ständig. Botox blockiert den Muskel - lähmt ihn und der Nerv wird ruhig gestellt.

Das alles zeigte mir aber -auch für mich gibt es ein Leben schmerzärmer - und so war ich offen für viele Therapieansätze - denn eine Heilung ist ganz individuell. Jeder Körper ist anders. Das in ständiger Hab-Acht-Stellung befindliche Nervensystem, das außer Rand und Band gekommen ist und ständig funkt und überreagiert, das braucht Hilfe, Ruhe und viele viele Streicheleinheiten. Mit Energie, Kraft und Anstrengung ist dem nicht geholfen.

Klar möchte man am liebsten ein Knopfdruck Medikament - ich musste schmerzhaft lernen, das gibt es für mich nicht. Im Notfall nehme ich Novalgintropfen, die kann ich je nach Stärke dosieren, bis zu 4x täglich je 40Tropfen. Ohne kleines Fläschchen gehe ich nicht aus dem Haus.

Wie schon gesagt es ist kein Sprint sondern ein Marathon - diverse Entspannungsmethoden erlernt und ausprobiert und über Monate getestet. Tagesplanung umgestellt: regelmäßige Mahlzeiten, Ruhezeiten, tägliche Dehn- und Ausdauerübungen. Unwichtige Verpflichtungen abgewimmelt und akzeptieren müssen ich bin ein chronischer Schmerzpatient, ich bin krank, es ist eine langwierige Krankheit auch wenn Außenstehende es einem nicht ansehen.

Es ist wirklich ein schmerzhaftes Lernen mit den Auslösern zu leben und sie zu begrenzen. Flache Schuhe, Nackenstützkissen beim Schlafen, senkrechte Sitzhaltung so dass ich geradeaus bzw leicht abwärts schaue, Arbeiten über Kopf meiden (Leiter), Kopf in den Nacken vermeiden - Sterne-Feuerwerk nur mit stützender Hand im Genick, Start- und Landung beim Flug mit Halskrause etc. Schildkrötenhaltung des Kopfes kontrollieren, das sind nur ein paar Auslöser die ich bewußt angehe.

Es ist inzwischen ein Leben mit angezogener Handbremse geworden - nicht frei und ungezwungen - sondern bestimmt durch Schmerzvermeidung. Aber es ist inzwischen ein lebenswertes Leben gewordne.

Also Edina - Geduld, Geduld, Geduld - jeder Therapieweg erst einma drei vier Monate ausprobieren - dann kannst du erst erleben, ob es sich verschlechtert, gleich bleibt oder wirklich Verbesserung bringt. Kopf hoch - du hast schon so viel geschafft - du kannst die Wege, die dir die Ärzte, Therapeuten vorschlagen für dich ausprobieren, sie sind Berater, du selber bist dein bester Arzt

LG Teddy
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und vielen Dank für die vielen Nachrichten.
Ich hab jetzt die Hälfte der Schmerztherapie um und die Ärzte wollen nun, dass ich das Amytriptlin von 10 auf 20 erhöhe.
Ansonsten wird und in der Theorie viel eingeredet, dass Schmerzen auch vergessen werden können, wurde antrainiert und müssen wir wieder abtrainieren. Nun, ich weiß zwar nicht wie, aber gut …
Die Dehnübungen machen Sinn, bringen leichte Besserung in den Armen und Schultern, aber sonst alles wie immer. Schmerzen sind da.
Was mir auch die Ärztin an den kopf wirft, der Unfall war nicht so schlimm, fand ich das schon heftig. Musste die Visite vorzeitig verlassen, weil ich das nicht ertragen konnte.


VG
 
Was mir auch die Ärztin an den kopf wirft, der Unfall war nicht so schlimm, fand ich das schon heftig. Musste die Visite vorzeitig verlassen, weil ich das nicht ertragen konnte.
Liebe @Edina,
jeder Mensch, der einen Unfall erlebt hat, schätzt diesen anders ein.

Es gehört zur Vorgehensweise von manchen Ärzten (Psychiatern) mit ihren Aussagen Patienten bewußt unter Druck zu setzen bzw.zu provozieren.

Mein Rat wäre, laß Dich zur Botoxtherapie bei Kopfschmerzen einmal beraten und entscheide dann in Ruhe.

Ich habe in einer Neurologischen Praxis für kurze Zeit gearbeitet, wo Botox bei unterschiedlichsten Krankheitsbildern angewendet worden ist. Alle behandelten Patienten hatten eine sehr lange Krankengeschichte.

Herzliche Grüße,
KS1973
 
Hallo Edina,

bitte dränge in Deiner Schmerztherapie darauf hin, dass Deine Augen gründlich untersucht werden und ggf. operative Eingriffe erfolgen können mit der Splitterentfernung!

Solange die Fremdkörper im Auge sind - was soll alles bringen???

Viele Grüße,

Kasandra
 
Hallo an alle,

ich wollte nur kurz berichten, dass ich meine einmonatige teilstationäre Schmerztherapie beendet habe. Am letzten Tag, die Abschluss-Visite, wurde ich von den Ärzten so gereichert, dass ich eine Schmerzattacke erlitten habe.
Ich hatte mir erhofft, dass ein Medikament empfohlen wird, was mir hilft. War nicht der Fall, nur das Amitriptylin sollte ich massiv erhöhen, meine Tochter ins Heim geben und nach Möglichkeit arbeiten gehen. Der Unfall wäre nicht schlimm gewesen, ich soll mich bitte wieder gleich ans Steuer setzen und das Leben genießen - so die leitende Ärztin (wurde auch den anderen Mitpatienten so vermittelt).
Ebenfalls wurde mir gesagt, ich hätte keine PTBS. Das hätten nur Kriegsveteranen.

Nun, der Trigger artete so aus, dass ich nicht in der Lage war die weiteren Therapien zu folgen. Ich bat um ein Medikament, wurde abgelehnt. Zumal mir zu Beginn der Therapie mitgeteilt worden ist, sollte ich eine Schmerzattacke vor Ort bekommen, dass sie mir etwas verabreichen würden oder ein Spray geben würden, was hilft.
Ich musste mich also hinlegen und merkte eine Verkrampfung der Hals-Muskulatur, Schmerzen im Arm und Druck in der Brust. Das machte mit sorgen, da die Schmerzen nicht auszuhalten waren. Zurück zum Schwesternzimmer wurde ich zur Ärztin begleitet, diese mir nun wiederholt sagte, ich solle nun das anwenden was ich hier gelernt - Achtsamkeit und Dehnübungen - habe und die Schmerzen würden verschwinden. Ich war nicht mehr in der Lage klar zu denken, da half auch keine Übung noch ein klarer Gedanke. Ich fühlte mich sehr verzweifelt und fing an zu weinen. Die Ärztin bot mir an den Blutdruck zu messen, was ich bejahte. Sie war sich sicher, dass alles in Ordnung wäre und die Messung ergab 189/124, Puls war auch um die 120. sie fuchtelte plötzlich herum und wusste nicht was sie mir geben soll. Sie drückte mir Clodinin in die Hand und verschwand. Ich nahm die Tablette. War noch ca eine Stunde vor Ort und wir wurden alle von einem Therapeuten entlassen. Es kam keiner mehr auf mich zu, kein Arzt, niemand. Alle weg. Ist das normal? Ich kenne es, dass bei solchen Blutdruckergebnissen nachgemessen wird und erst nach Hause entlassen wird, wenn man stabil ist.
Nun, ich fühle mich benommen. Meine Kopfschmerzen sind noch da.
Was im Bericht stehen wird, weiß ich nicht.
Ich bin sehr enttäuscht und verzweifelt von der Therapie. Achtsam gehe ich mit mir um, die Dehnübungen machen Sinn, aber bei Kopfverletzungen finde ich es schwierig, dass diese komplett verschwinden, wie die leitende Ärztin sich das wünscht.
Ich weiß nun selber nicht, was ich machen soll, wie ich mit dieser Erfahrung umgehen soll.

Viele Grüsse
Edina
 
Hallo Edina,

es tut mir sehr leid, dass du dies erlebt hast. Wenn du den Namen der Klinik veröffentlichen magst, ist das hilfreich für andere. War es eine BG-Klinik? Welche Fachrichtung?

Doch leider sind Schmerztherapien häufig so, dass die Ursächlichkeit der Schmerzen auf Verhalten, Willen und Psyche der Schmerzpatienten geschoben wird. Die Äußerungen dir gegenüber (z.B. Tochter ins Heim geben) gehen über das Übliche an Negativerfahrungen aber deutlich hinaus. Die Behauptung, dass PTBS nur bei Kriegsveteranen vorkomme, ist eine Frechheit und widerspricht dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Viel schlimmer aber ist, dass dir mit dieser ärztlichen Einstellung die Unterstützung verweigert wird, deinen Gesundheitszustand zu verbessern. Dein Erlebnis zum Abschluss mit dem Bluthochdruck reiht sich ein, beides könnte man unter unterlassene Hilfeleistung fassen.

Versuche erstmal zur Ruhe zu kommen und dann deine Erinnerungen schriftlich festzuhalten und Kontakt zu Mitpatienten aufzunehmen. Wir können hier diskutieren, welche weitere Vorgehensweise empfehlenswert und für dich hilfreich sein könnte. Ich würde nicht spontan handeln, es aber auch nicht so hinnehmen, dass eine Klinik derartig agieren darf.

LG
 
Hallo @HWS-Schaden,

vielen Dank für Deine Rückmeldung. Ich bin wirklich dankbar für den Austausch hier im
Forum. Ich bin immer noch etwas durcheinander und muss mich erst einmal sammeln.

Es handelt sich um das Marienkrankenhaus in Hamburg, dort die Tagesklinik Schmerztherapie. Da die anderen Patienten auch ihre Unzufriedenheit gerade in der Visite äußerten, bin ich nicht die einzige. Ich denke immer es liegt an mir, aber die anderen berichteten auch über Negativ-Erfahrungen. Die Therapie beinhaltete täglich Physio, was dort unglaublich gut und hilfreich war für den einen mehr, den anderen weniger. Aber die Therapeutin war sehr nett und war täglich da.
Die Psychologen und die Gruppentherapien waren auch sehr gut. Meine Psychologin die mich dort begleitete bestätigte mir die pTBS ohne das ich etwas gesagt habe, sie war unglaublich feinfühlig und sie hatte mich die Zeit sehr gut aufgefangen, auch am Tag wo es zur Eskalation kam. Sie führte noch zwei Gespräche mit mir und wird auch in dem Bericht ihren Stand schreiben und auch durchlesen was die Ärztin schreibt, da die Ärztin angedroht hat, dass das für die BG nicht haltbar ist. Aber was nicht haltbar? Ich habe die komplette Therapie so gut ich konnte mit gemacht, jede Sitzung. Das bestätigen auch die Therapeuten. Was hab ich den falsch gemacht, dass das für die BG nicht haltbar ist?
Letztendlich kristallisierte sich heraus, dass alle Patienten nach den vier Wochen arbeitsfähig geschrieben werden, egal wie der Zustand ist. Und nur mit Unterstützung der Achtsamkeit und Physio/Bewegung der Schmerz verschwindet.
Meine Akte haben sie die Ärzte dort nicht einmal angeschaut. Obwohl ich gebeten worden bin Unterlageb mitzubringen, weil nichts vorlag. Sie hatten keine Vorberichte von mir. Nichts.

Wir haben in der Gruppe keine Nummern ausgetauscht. Ich schaue einmal, dass ich mir am Montag mein EKG das in der Therapie gemacht worden ist geben lasse. Das war in Ordnung sagte man mir. Und das sie mir den Blutdruckwert aufschreiben und das Medikament. Dann würde ich das mit meiner Neurologin besprechen. Es sei denn, sie verweigern mir das alles. Ich hatte den Eindruck im Nachhinein, als ob das nicht vermerkt worden ist. Aber vielleicht täusche ich mich.


Viele Grüsse
Edina
 
Hallo @Edina

Das hört sich schon etwas anders an: gute Therapien und bestätigte PtBS durch die Psychologin etc., es scheint also eher an Einzelpersonen zu liegen als an der Klinik, was nicht verharmlosend gemeint ist von mir.
War denn „nur“ das Abschlussgespräch so unterirdisch oder gab es die Äußerungen (Tochter ins Heim, PTBS nur bei Kriegsveteranen, …) auch an anderen Tagen?

Warum ist dir das EKG wichtig? Wegen des hohen Blutdrucks? Vielleicht lässt du das mal bei deinem Hausarzt durchchecken, um sicherzugehen. Dass (Stress durch) dauerhafte Schmerzen und Aufregung (Trigger) den BD ansteigen lässt, ist erstmal nicht ungewöhnlich.

Es ist Unsinn, dass jegliche Form von Schmerzen verschwindet durch Achtsamkeit, Übungen etc., leider höre ich immer wieder, dass Schmerzärzte in verantwortlicher Position diesen Standpunkt vehement vertreten. Das ist unverantwortlich, zumal wenn es an Diagnostik mangelt. (Ob deine Unterlagen gar nicht angeschaut wurden, kannst du vermutlich nicht sicher sagen, oder?)

Du hast nichts falsch gemacht. Suche die Fehler nicht bei dir!
Suche nach einem besseren Schmerzarzt. Leider habe ich keinen Tipp und man muss leider manchmal lange suchen, aber es gibt sie vereinzelt.


Erhol dich gut und versuche, dieses Wochenende an ganz andere Dinge als die Klinik etc. zu denken, erstmal den Bericht abwarten.

LG
 
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