Medikament bei Kopfschmerzen

Hallo @HWS-Schaden,

ich versuche zur Ruhe zu kommen, nur arbeitet das alles noch im Kopf und ich fühle mich noch etwas benommen durch den Blutdruckabfall, Kopfschmerzen sind eh noch da.

Ja, die Ärzteleitung war sehr streng in den Gruppensitzungen und fast täglichen Visiten.
Die therapeutischen Maßnahmen haben uns immer wieder gesagt, langsam, so wie es geht kein Stress. Uns wurde sogar der Diagnoseschlüssel in einer Therapiestunde genauesten erklärt.
Dann wiederum die Ärzte, dort heißt es nun wenden sie die Übung an und der Schmerz geht. Sie haben den Schmerz angelernt und nun vergessen sie ihn auch wieder! Aber wie?
Und keine Ruhephasen, suchen sie sich eine Arbeit, sei es auch ehrenamtlich. Bei manchen Patienten geht das auch, bei anderen ist es eben schwieriger. Aber alle werden über einen Kamm gezogen.

Bezüglich der Unterlagen. In der ersten Woche wurde mir mitgeteilt, dass kein einziger Bericht von mir vorliegt. Ob ich Unterlagen mitbringen könnte, was ich selbstverständlich bejahte. Ich brachte meinen Ordner mit. Dieser lag eine Woche bei der Stationsschwester und die Ärztin teilte mir mit, dass sie noch keine Zeit hatte reinzuschauen. Da ich den Ordner benötigte nahm ich ihn wieder nach einer Woche zu mir. Es gab danach nicht noch einmal eine Aufforderung die Unterlagen abzugeben. Die Schwester die für ubs zuständig war bestätigte mir, dass nichts eingespannt wurde …

zu meinem Trigger am Abschlusstag: jede Visite war mehr oder weniger angespannt, da es immer wieder hieß, sie müssen etwas verändern. Störfaktoren müssen weg. Aber ich sollte mich auch ausruhen und nicht den Haushalt auf Hochglanz bringen. Das geht eh nicht.
Nun kam die letzte Visite, die ich mit leichteren Schmerz betrat. Auf die Frage wie es weiter geht sagte ich, ich werde die Bewegungsübungen anwenden, die machen Sinn und erhoffe mir weiter Besserung, ebenfalls versuche ich mehr Kraft zu schöpfen und erholungspausen einzubauen. Da wurde ich unterbrochen und mir wurde lautstark vermittelt: falsch!!! Das ist falsch und reicht nicht. Dann wäre alles umsonst gewesen. Das wäre auch gegenüber der BG nicht haltbar. Das würde alles nicht so gehen. Und ich war schon überfordert. Ich solle meine Störfaktoren aus dem Leben schaffen und mir eine Arbeit, sei es ehrenamtlich suchen. Ich bin aber einfach noch nicht so weit zu arbeiten. Ich schaffe ja kaum den Papierkram den ich selber erledigen muss.
Wiederum hatte ich die Unterstützung der Psychologin, die mir sogar riet Therapie-Pausen einzulegen, da bei mir große Erschöpfung zu spüren ist.
Nun hat mich das so sehr gerriggert , dass ich schön während der Visite den Kopfschmerz spürte der stärker wurde. Ich war so verzweifelt, dass ich bat die Visite zu unterbrechen. Und dann wurde alles nur noch schlimmer. Auf meine Bitte hin bekam ich keine Tabletten gegen die Schmerzen, ich hatte leider auch nichts dabei. Ich fühlte mich sehr sehr verzweifelt, dann kam noch das krampfen im Hals, der Druch … Dann wiederum um Hilfe gebeten und dann kam die Blutdruckmessung nach dem erneuten Arztgespräch und der Bitte mir zu helfen oder ich würde in die dortige Notaufnahme gehen. Unzuvorkommend war das alles und meine Bitte um Hilfe und Ablehnung war sehr kontraproduktiv für meine Psyche. Ich weiß, ich bin empfindlicher geworden. Aber ich hätte mir etwas mehr Empathie der Ärzte gewünscht, da auch versprochen worden ist bei Schmerzattacken würde man uns helfen können. Und dann Hilfe ablehnen, alleine schon die Aussage, nein, sie bekommen nichts, das was sie gelernt haben wenden sie jetzt bitte an - das ist schon heftig.
Das hat sich schon sehr bei mir eingeprägt.


Viele Grüsse
Edina
 
Hallo Edina,

ich stimme @ HWS Schaden voll und ganz zu.

Ergänzend, nach meinem Wissen sollte/müßte eine psychische Diagnostik eigentlich auch immer eine organische Ausschlußdiagnostik beinhalten. Beispiel zur Vereinfachung, jemanden wird gesagt, die Person hätte eine Depression. So weit so gut, aber, wenn z.B. übersehen wird, das die Person eine Schilddrüsenunterfunktion hat, ( im Labor bestimmen der TSH Hormone über das Blutbild beim Hausarzt) die einhergehen kann mit einer Depression, ist das ziemlich blöd.

siehe dazu auch hier: Ausschlussdiagnose - DocCheck Flexikon

Die Behauptung, dass PTBS nur bei Kriegsveteranen vorkomme, ist eine Frechheit und widerspricht dem aktuellen Stand der Wissenschaft.
Genau, es ist eine Frechheit das es Menschen mit PTBS gibt z.B. nach Autounfällen, wenn über jemanden die Decke der Lagerhalle einstürzt, nach Vergewaltigungen, dem Zugunglück von Eschede, nach 9/11, nach Überfällen an Tankstellen und das sind nur einige Beispiele. Das ist wirklich eine Frechheit, das diese Menschen und deren Behandler sich alle nicht daran halten was diese Ärztin gesagt hat.
(Entschuldigt bitte, falls das noch nicht ganz so glücklich formuliert ist. Schwarzer Humor ist nicht so eine meiner Stärken)

Aus meiner Sicht wäre wichtig zu klären, warum die Werte - Blutdruck so hoch waren und auch, ob das etwas mit deinen Kopfschmerzen zu tun hat? Vielleicht kennen sich die anderen da besser aus wie man vorgehen kann?

LG
Helios
 
Hallo @Helios,

danke für Deine Rückmeldung.

In den ganzen vier Wochen wurde weder ein Blutbild gemacht, noch in ein vorheriges Blutbild geschaut, noch wurde Blutdruck gemessen bei irgend jemanden - bis zum letzten Tag bei mir, da es mir nicht gut ging und auf mein Drängen nach Hilfe zur Schnerzlinderung. Nur ein EKG wurde bei mir gemacht da sie das amitrpitylin erhöhen wollten von 10 auf 25 und dann noch weiter hoch bis 50, evtl 100.

Viele Grüsse
Edina
 
Hallo Edina,

gehört das denn nicht eigentlich mit dazu? Schmerzmedikamente ohne Blutbild? Ohne ...?

Könntest du nicht vielleicht über deinen Hausarzt beantragen, das das von ihm untersucht wird? Die anderen wissen das besser als ich, mir würde jetzt nur einfallen, ein Langzeit EKG mit Blutdruckmessung, Blutbild auch mit Leber und Nierenwerten?

Und, vielleicht über das Wochenende Abstand zu dem Geschehenen zu bekommen. Was tut dir gut?

Viele Grüße
Helios
 
Hallo Edina

es tut mir wirklich sehr leid, was Du alles durchmachen und erfahren musst. Das ist manchmal schwierig auszuhalten - ich kenne das eigener Erfahrng. Obwohl man sehr geschwächst ist, braucht man ein sehr, sehr dickes Fall, um vieles nicht an sich herankommen zu lassen. Das hat häufig sehr wenig mit Dir zu tun. Es ist leider sehr, sehr erscheckend, wie wenig Menschen, Ärzte, Psychologen wirklich wissen, was es bedeutet eine PTBS zu haben und was eine traumasensible Begleitung wirklich aus macht. Du brauchst definitiv einen multimodularen Ansatz. Sei gedrückt und in den Arm genommen.

Wegen der Schmerzproblematik schau Dir bitte mal die Fachlinik Enzensberg und das Interdisziplinäre Schmerzzentrum dort.

@ alle: Bitte schaut Euch mal das an:

Psychotherapeutische Versorgung schwer psychisch kranker Menschen verbessert​

Bundesrat beschließt Ermächtigungen für vulnerable Gruppen, 25.02.2025

Vulnerabilität im Gesundheitskontext bezieht sich auf Personen mit erhöhtem Risiko für Unterversorgung, Fehlbehandlungen oder gesundheitliche Verschlechterungen aufgrund individueller oder sozialer Faktoren. Nach der Rechtsprechung muss keine bestimmte Anzahl an Kriterien erfüllt sein. Die Aner-kennung ist fallbezogen.

Entscheidend ist, dass eine Kumulation von Risikofaktorenvorliegt, die das gesundheitliche Schädigungsrisiko objektiv erhöht (Rechtsprechung zu §13 SGB V und den Präventionsvorgaben des §20 SGB V.

Mit der Kombination aus aus psychischer und somatischer Erkrankung dürfte das gegeben sei (Stichwort komplexe Versorgungsnotwendigkeit). Daher der Bedarf an kombinierten Therapien (Physiotherapie, Ergotherapie, Schmerzmanagement, Psychotherapie).

Das könnte für uns eine wirkliche Verbesserung sein, was meint Ihr? Habt Ihr das gewusst, ich habe es per Zufall im Netz gefunden.
Merci für Eure Einschätzungen.

LG





 
Hallo thinktwice,

danke für den Hinweis.

Interessant, mir fällt auf wenn ich dem link weiter folge"
2. In § 32 Absatz 3 wird nach Satz 1 folgender Satz eingefügt:
„In den Fällen der Weiterbildung nach § 95c Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch ist
eine Vergrößerung der Kassenpraxis auf das 1,5fache, bei hälftigen Versorgungsaufträgen auf das 1,0fache der
Vollauslastung einer Vertragspsychotherapeutenpraxis zulässig.“

Ich frage mich, wo die Kapazitäten dafür herkommen? Eine hälftige Auslastung einer Praxis aufzustocken halte ich für realistisch. Eine vollausgelastete Praxis um 50% (wenn ich das richtig lese sind bei 1,5 % o,5% mehr dann entsprechend 50%?) aufzustocken halte ich für unrealistisch. Es ist ein Mangel an Kassenplätzen für Praxen da. Diese aufzustocken würde bedeuten mehr Anbieter für Psychotherapie.

Und weiter:
"von Personen,
die intellektuell beeinträchtigt sind, unter einer bestehenden Suchterkrankung leiden oder aufgrund eines
erheblich eingeschränkten Funktionsniveaus sozial benachteiligt sind, zu ermächtigen."
Da frage ich mich, wie genau das definiert ist?

Viele Grüße
Helios
 
Liebe @thinktwice ,
während einer Fernsehsendung im Februar 2025, berichtete der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz, dass K.Lauterbach eine Anordnung erlassen hatte, damit mehr Psychotherapeuten die Genehmigung erhalten, eine Praxis zu eröffnen, um vor allem für gesetzlich versicherte Behandlungsmöglichkeiten zu schaffen.

Vorher berichtete eine Teilnehmerin des Forums, dass traumatisierte Geflüchtete keinen Behandlungsplatz finden.

Eine andere Teilnehmerin (Migrantin) wollte sich zur Psychologischen Psychotherapeutin ausbilden lassen. Die Suche nach einer Ausbildungsstelle blieb bisher erfolglos und der Lebensunterhalt sei während der Ausbildung nicht gesichert.

LG KS1973
 
Hallo @thinktwice, vielen Dank für Deine Nachricht. Ich bin aktuell etwas erschöpft und habe keinen klaren Kopf, sobald ich wieder etwas Kraft geschöpft habe schaue ich mir das an.
Es passiert gerade viel bei mir und das beunruhigt mich zusätzlich, aber gut …
Es ist wirklich sehr schwer, ich hätte mir niemals denken können wie schwierig das alles ist. Auch kognitiv ist echt schwierig und das stresst mich auch.

Viele Grüsse
Edina
 
Fakt ist:

was sind "vulnerable Menschen"?

Wo und wie sind diese definiert?

Reden wir hier von Migranten oder von Unfallopfern, Opfern hier zulande mit Übergriffen, Angriffen und Überfällen?

Dies erschließt sich für mich aktuell nicht wirklich.

Fakt ist - Menschen mit psychischen Belastungen durch Unfall, Erkrankung, Übergriffe (privat o. beruflich) bekommen zeitnah keine Therapie und Hilfe.

Mindestwartezeit mehr über 6 Monate. Somit Manifestikation!

Also, ganz wichtig, wie werden die "vulnerablen Menschen" definiert und wie bekommen die Menschen zeitnah gute Hilfe und Unterstützung?

Viele Grüße,

Kasandra
 
Hallo zusammen,

das Thema geht auf den Bundestagbeschluss vom 14.02.2025 zurück und ist daher noch sehr "neu". Das, was ich über Recherchen herausbekommen habe ist folgendes - kein Gewähr, dass das alles zu 100% stimmt. Mir erscheint, dass vieles auch Auslegungssache ist (ob dies nun positiv oder negativ ist, das hängt wahrscheinlich stark vom Einzelfall ab.

Vulnerable Menschen sind laut Bundestagsbeschluss vom 14.02.2025 insbesondere Personen mit intellektuellen, psychischen oder sozialen Einschränkungen, die einen erschwerten Zugang zur Versorgung haben. Im Kontext von PTBS und chronischen Schmerzen sind sie besonders gefährdet, da beide Erkrankungen sich gegenseitig verstärken können und häufig mit sozialer Ausgrenzung und funktionellen Beeinträchtigungen einhergehen. Beispiele sind traumatisierte Gewaltopfer, Menschen mit Suchterkrankungen und sozial benachteiligte Personen. Und wenn dann noch schwere funktionelle und strukturelle Schädigungen der HWS bzw. Instabilität der Kopfgelenke hinzukommen, dann ist dies aus meiner Sicht Psyche + köperliche Bescherden + Chronifizierng, all das beträchtigt in Summe maßgeblich die Teilhabe am beruflichen und sozialen Leben.

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und chronische Schmerzen stehen in einem engen Zusammenhang mit Vulnerabilität:
  • Menschen mit PTBS oder chronischen Schmerzen sind häufig besonders vulnerabel, da sie oft unter erheblichen funktionellen Einschränkungen, psychischer Belastung und sozialer Isolation leiden
  • Die gegenseitige Beeinflussung von PTBS und chronischen Schmerzen ist wissenschaftlich belegt: Viele PTBS-Betroffene leiden unter chronischen Schmerzen (Prävalenz 45–87 %), und umgekehrt haben viele chronische Schmerzpatienten eine PTBS (Prävalenz 20–34 %)
  • Traumatische Erlebnisse können sowohl PTBS als auch chronische Schmerzen auslösen oder verstärken. Die Kombination beider Erkrankungen führt oft zu einer besonders starken Beeinträchtigung der Lebensqualität und erschwert den Zugang zu adäquater Versorgung
Vulnerable Menschen sind Personen, die aufgrund bestimmter Merkmale oder Lebensumstände ein erhöhtes Risiko für Benachteiligung, gesundheitliche Schäden oder gesellschaftliche Ausgrenzung haben. Die genaue Definition und die Kriterien für Vulnerabilität hängen vom jeweiligen Kontext und gesetzlichen Rahmen ab.

Im Zusammenhang mit aktuellen Bundestags- und Bundesratsbeschlüssen (z.B. am 14. Februar 2025) werden insbesondere folgende Gruppen als vulnerable Menschen benannt:
  • Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen oder Behinderungen
  • Menschen mit erheblich eingeschränktem Funktionsniveau (z.B. durch geistige oder psychische Beeinträchtigungen)
  • Personen mit Suchterkrankungen
  • Menschen, die sich aufgrund ihrer Erkrankung oder Beeinträchtigung nicht ausreichend im Gesundheitswesen orientieren können oder besondere Hürden beim Zugang zu medizinischer Versorgung haben
Die Kriterien für die Einstufung als vulnerable Person variieren, umfassen aber typischerweise:
  • Vorliegen einer schweren oder chronischen Erkrankung (z.B. PTBS, chronische Schmerzen)
  • Dauerhafte Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen oder psychischen Gesundheit
  • Erhebliche Einschränkungen im Alltag oder im Zugang zu medizinischer Versorgung
  • Soziale Benachteiligung oder erschwerter Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen und Unterstützungssystemen
Beispiele:
  • Eine Person mit chronischen Schmerzen, die regelmäßig Medikamente benötigt und dadurch in ihrer Lebensführung eingeschränkt ist.
  • Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), die aufgrund ihrer psychischen Erkrankung Schwierigkeiten haben, medizinische oder soziale Hilfsangebote wahrzunehmen.
  • Personen mit geistigen Behinderungen, die auf spezielle Versorgungsstrukturen angewiesen sind.
Wie viele Kriterien müssen erfüllt sein? Es gibt keine bundesweit einheitliche Mindestanzahl an zu erfüllenden Kriterien. Entscheidend ist, dass eine Person durch eine oder mehrere der genannten Merkmale in ihrer Teilhabe, Gesundheit oder Versorgung besonders benachteiligt ist. In der Praxis reicht oft bereits das Vorliegen einer schweren chronischen Erkrankung oder einer erheblichen Beeinträchtigung aus, um als vulnerable Person im Sinne der jeweiligen Regelung zu gelten.

Vielleicht hilft dem ein oder anderen weiter. Ich denke es zeigt sehr gut auf, dass bei dieser Komplexität eine ganzheitliche Behandlung,d.h. ergo, physio und psychotherapeutische Maßnahmen ineinander greifen sollen. Ich bin auch gespannt, wie das umgesetzt wird. Ich habe gelesen, dass vulnerable Personen priorisiert Zugang zu solchen Maßnahmen haben sollen. Das könnte u.a. als Argumentationsstütze genutzt werden, um auf Wartelisten weiter noch oben gerückt zu werden.

Meine Einschätzung, es könnte durchaus sinnvoll sein, dass Thema mal im Auge zu behalten und zu schauen, wie die Umsetzung ist.

LG
 
Liebe @thinktwice ,
während einer Fernsehsendung im Februar 2025, berichtete der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz, dass K.Lauterbach eine Anordnung erlassen hatte, damit mehr Psychotherapeuten die Genehmigung erhalten, eine Praxis zu eröffnen, um vor allem für gesetzlich versicherte Behandlungsmöglichkeiten zu schaffen.

Vorher berichtete eine Teilnehmerin des Forums, dass traumatisierte Geflüchtete keinen Behandlungsplatz finden.

Eine andere Teilnehmerin (Migrantin) wollte sich zur Psychologischen Psychotherapeutin ausbilden lassen. Die Suche nach einer Ausbildungsstelle blieb bisher erfolglos und der Lebensunterhalt sei während der Ausbildung nicht gesichert.

LG KS1973
Hallo KS1973,

ich denke, dass Problem ist noch allumfassender: mit den Maßnahmen der GVK (tiefenanalyistisch: führtbei Trauma vestärkt in die Instabilität, kognitive Verhaltenstherapie und systemsiche Therapie) kann kein Trauma allein bearbeitet und integriert werden.

Du kannst Trauma nicht nur allein über den Verstand/Kognition/Mindset lösen, weil Dein Hippocampus während dem Trauma "offline" war.

Die Lösung ist, dem Körper/Gehirn/Nervensystem durch neue, korrigierende Referenzerfahrungen zu zeigen, dass Du JETZT sicher ist. Und so der Hippocampus die Vergangenheit endlich als Vergangenheit abspeichern kann d.h. das Trauma nicht länger fragmentiert, sondern räumlich und zeitlich zugeordnet wird.

Was heißt das nun konkret?
1) Der Körper/Gehirn/Nervensystem muss verstehen, dass es im hier und jetzt sicher ist.
2) wir brauchen neue Körpererfahrungen, die alte Muster überschreiben, dafür bedarf es sichere Räume mit Co-Regulation und zig Wiederholungen, wir brauchen Zeiten und Schutzräume mit möglichst wenig Triggern - (was leider häufig nicht das Leben bzw. der Alltag ist)
3) Nervensystemregulation ist top, jedoch nicht in der Intention "um...zu", sondern, es geht darum das Nervensystem neu zu formen.

Es braucht körpertherapeutische Ansätze, die neurochemische und hormonelle Vorgänge berücksichtigen und Anwender, die darum wissen, wie sich das Gehirn unter Trauma verändert. Und diese Experten habe ich leider noch nicht im System der GVK gefunden.

EMDR als Klassiker mag manchen helfen (wenn es zeitnah, d.h. spätestens 2 Jahre nach der Traumatisisierung von fachkundiger Person) durchgeführt wird, viele Betroffene erfahren dadurch keine Stabilisierung, sondern genau das Gegenteil - so meine eigene Erfahrung und aus dem Austausch mit anderen Betroffenen.

Wir brauchen die modernen Ansätze in der Psychotherapie, diese sind im System der GVK noch nicht vorhanden, als Selbstzahler stehen diese zur Verfügung. Da bei PTBS jedoch die Behandlungszeiten sehr lang sind (Monate, Jahre) können sich das die meisten nicht leisten.

LG
 
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