erst mal noch ins Unreine..
Hallo,
ich bin erst kürzlich zu dem Forum gekommen und lese so das erste Mal von eurem Kampf.
Es sind viele Baustellen an denen Ihr gleichzeitig kämpfen müsst und es ist ein himmelschreiendes Geschehen, was euch euer Leben schwerer als eh schon macht. Doch das wisst ihr.
Sie/du schreiben im ersten Beitrag, euer Sohn erinnert sich an einen Verfolger. Hat sich das erhärtet oder wird das abgetan als Alkoholeinfluss? Wenn er sich dessen sicher ist könnt ihr euch an den Weißen Ring wenden, so etwas zu versuchen lohnt sich vielleicht, wenn ihr in Niedersachsen wohnt gibt es dort auch eine landesinterne Opferhilfe. Das OEG bietet sich auch noch an, aber da kann ich eigentlich nur abraten, in dem Fall wo ein Beweis, dass euer Sohn Opfer einer Straftat wurde, kaum denkbar ist, werden die das mit langem Atem abschmettern. Das andere würde euch nicht im Rechtstreit helfen aber es könnten vielleicht finanzielle Hilfen installiert werden.
Oder ist der Weg perse ausgeschlossen, weil es als Unfallgeschehen deklariert ist?
Zum Thema, Presse. Ja, mir ist aufgefallen dass Medien sehr wohl auch kneifen können. Es ist gut, dass ihr nicht den Weg an die Bildzeitung geht. Es ist sehr schlimm wenn man sich versucht zu wehren und wirklich mit Windmühlen ringt. Man wurde eh schon Opfer und fühlt sich nun auch noch hilflos, wieder zum Opfer gemacht. Mir geht es so, dass ich unbedingt dazu etwas sagen möchte, dass jeder es hört und endlich jemand auf die Ungerechtigkeit reagiert... Zum Thema Presse habe ich persönlich Erfahrung. Es wird Interesse bekundet und dann doch abgelenkt oder es stehen dann dafür keine Mittel zu Verfügung. Aber ich denke auch, dass es sich lohnt dranzubleiben. Ganz wichtig finde ich jemanden zu finden dem man sich anvertrauen kann. Denn man darf nicht aus dem Blick verlieren, dass die Presse andere Ziele hat als man selbst. Doch so wie Ihr/dein Schreiben formuliert ist habe ich da keine Sorge.
Ich würde mich an den Spiegel oder den Stern wenden. SternTV finde ich auch ok. Ich denke auch, wie manche anderen hier, das der Weg in die Öffentlichkeit genügend Druck aufbauen kann, damit zumindest gehandelt wird und ihr nicht weiterhin hingehalten werdet.
Regional gibt es auch Fernsehdokus die helfen. Juri hilft ect.
Besonders das Thema mit der einen Versicherung finde ich im Sinne der Presse "interessant". Ich denke auch, dass ihr eine Möglichkeit bei SternTV haben würdet.
Die Aussage des "Zeugen" müsste man doch angreifen können, bei den Verquikungen seiner Person mit Inhaber und Versicherung,... dafür müsste es natürlich erst mal zu einer Verhandlung kommen...
Das ist das nächste Problem. Die Versicherung sitzt es aus und das Gericht zieht mit. Ich warte seit 2004 auf einen Termin bei Gericht im Zuge eines OEGVerfahrens.
Ich kenne einen Mann, der ans Gericht für Menschenrechte gegangen ist und Deutschland verklagt hat. Wegen zu langer Verfahrensdauer und unzumutbarer Wartezeit mit einhergehender Missachtung der Menschenwürde. Er ist diesen Weg nach 7 Jahren gegangen und hat Recht bekommen. Deutschland musste eine Entschädigung (14.000€) zahlen und die Gerichte haben sich endlich bewegt und den Fall beschieden. Man kann also Gerichte so zwingen zu handeln.
Nun noch was persönliches, habt Ihr euch genügend Hilfe besorgt bei der Pflege und Versorgung eures Sohnes? Habt ihr da alle möglichen Wege beschritten? Es gibt Stiftungen die Pflegepersonen stellen. Oder bei der Pflegekasse kann man zusätzlich einen Posten von 1200 Euro fordern, für Verhinderungspflege (ich vermute Ihre Sohn bezieht Pflegegeld nicht Pflegeleistung, wenn er von Ihrer Frau gepflegt wird).
Habt ihr genügend Puffer um eure Kräfte aufzufüllen? Bitte schauen Sie da hin. Sie müssen beide auf sich achten, damit Sie nicht an der unserer Gesellschaft, der Welt und dem Schicksals Ihres Sohnes verzweifeln. Haben Sie Hilfe für sich selbst für Ihre seelische Belastung (Sie meint hier Sie und Ihre Frau)?
LG Pfiffigunge