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Polytrauma mit SHT 3

  • Ersteller des Themas Ersteller des Themas luftine
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum

luftine

Neues Mitglied
Hallo miteinander :)

Ich bin schon länger dabei mich durch dieses Forum zu lesen und finde es nicht nur sehr interessant, sondern in vielen Fällen auch äußerst hilfreich.

Ich selbst bin "nur" als Angehörige betroffen. Mein Freund hatte vor einigen Wochen einen schweren Verkehrsunfall mit Polytrauma. Ein SHT dritten Grades mit einem Hirninfarkt in der Nähe des Sehzentrums war wohl die schwerwiegendste Verletzung neben vielen "kleineren". Aufgrund dessen wurde ihm ein Teil der Schädeldecke entfernt, mittlerweile jedoch wieder eingesetzt. Nach ca 3 Wochen künstlichem Koma, wurde er wieder geweckt. Offenbar hat das Wecken auch sofort funktioniert, bereits nach 3 Tagen waren seine Augen geöffnet und 5 Tage nach Reduktion der Narkose war eine erste Kommunikation mit Nicken und Kopfschütteln möglich. Mittlerweile ( insgesamt gut 5 Wochen nach dem Unfall ) sind alle OPs erfolgreich abgeschlossen, die entfernte Schädeldecke wieder eingesetzt und auch der Luftröhrenschnitt verschlossen worden.

Nach der ersten Erleichterung über seinen - den Umständen entsprechend - doch recht guten Zustand habe ich jetzt doch einige Fragen....

Das Sprechen funktioniert sehr flüssig, ich habe auch den Eindruck dass er alles versteht. Trotzdem klingt es sehr...naja...verwaschen! Eigentlich sogar eher wie stark betrunken. Auch die Stimmlage hat sich ziemlich verändert.
Außerdem scheint er nicht zu realisieren wo er ist, geschweige denn was passiert ist. Er merkt, dass er sich nicht gescheit bewegen kann, aber er fragt nicht warum. Die Uhrzeit, das Datum...das bekommt er alles nicht auf die Reihe. In Bezug auf Personen und sich selbst war das am Anfang auch so, hat sich aber innerhalb einer Woche stark gebessert.

Die Ärzte sind fassungslos wie gut er sich nach anfänglich sehr düsterer Prognose erholt hat. Meine Angst ist natürlich, dass sein Geisteszustand so bleibt. Seit 2 Tagen ist er nun in der Frühreha. 2 Tage sind sicherlich noch viel zu wenig Zeit um Aussagen treffen zu können. Aber vielleicht hat jemand von euch ja selbst ähnliche Erfahrungen an sich selbst oder seinen Angehörigen gemacht und kann mir was darüber erzählen!
Schon mal vielen vielen Dank :)

Luftine
 
Sht 3

Hallo luftine,

herzlich willkommen im Forum für Unfallopfer.

Persönlich kann ich Dir hier leider keine Hilfestellung bieten, aber die
Hilfe kannst Du auch durch das lesen anderer Berichte erhalten.

Lese in den Beiträgen von "schuftine", der Lebenspartner von ihr ist
das "Unfallopfer". Mit ihren Berichten bekommst Du viele Informationen.

http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?p=173558#post173558



Alles, alles Gute für Deinen Freund und Dich

Meggy
 
Moin un d Willkommen im Forum @luftine :) moin zusammen,

Hallo miteinander :)
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Das Sprechen funktioniert sehr flüssig, ich habe auch den Eindruck dass er alles versteht. Trotzdem klingt es sehr...naja...verwaschen! Eigentlich sogar eher wie stark betrunken. Auch die Stimmlage hat sich ziemlich verändert.
Außerdem scheint er nicht zu realisieren wo er ist
, geschweige denn was passiert ist. Er merkt, dass er sich nicht gescheit bewegen kann, aber er fragt nicht warum. Die Uhrzeit, das Datum...das bekommt er alles nicht auf die Reihe. ..............

Das erinnert mich an was: Ich erlitt ein Polytrauma mit einem SHT (sagen wir 1. Grades). Ich will dir nicht Bange machen, aber auch bei mir zeigten sich die (tieferen) Auswirkungen erst einige Wochen nach dem Crash und halten bis heute (sechs ein halb Jahre danach) immer noch an, wenn auch sehr abgeschwächt - ich war wie in einer anderen Welt. Eine Art "Zwischenwelt" - weder richtig drüben noch richtig hier. Das Leben um mich rum war wie hinter einer milchigen Glaswand, die Gespräche kamen wie durch Watte und eigentlich wollte ich das alles nicht. Akustisch habe ich nur die Hälfte verstanden und inhaltlich hatten die Ärzte "Kommunikationsprobleme" mit mir, denn ich habe nach deren Worten "nicht richtig zugehört". :rolleyes:

.........
Die Ärzte sind fassungslos wie gut er sich nach anfänglich sehr düsterer Prognose erholt hat. ...........

Die Ärzte sind nach meiner Meinung in einem Dilemma: Sie wollen natürlich niemandem die Hoffnung nehmen und immer Mut machen.
Auf der anderen Seite gibt es heute sehr viele wissenschaftliche Studien usw., mit denen mögliche Folgen solcher Verletzungsmuster wissenschaftlich nachgewiesen wurden. Sie kennen also auch die Verzögerungszeiten, bis die Wirkungen voll eintreten können.
Und nicht zuletzt, wenn es Vertragsärzte von Versicherungen sind wurden sie ja auch darauf geschult, von Beginn an auch die eventuellen Versicherungsrelevanten Folgen zu berücksichtigen.

Verliert den Mut nicht und schau mal was ich hier oben geschrieben habe - nach einem Polytrauma mit SHT ..... das lässt doch hoffen.

Gute Besserung und lasst euch nicht treiben und verliert den Mut nicht und seht jeden kleinen Schritt weiter als einen riesen Erfolg :)
 
Guten Morgen Luftine,

als ich deine Zeilen gelesen habe, sind mir sofort meine eigenen Erinnerungen in den Kopf gekommen. Ich habe einige Parallelen ausfindig machen können. Auch ich hatte ein Polytrauma mit SHT 3 (incl. Koma, auch 3 Wochen) und habe einen riesigen Marathon hinter mir. Aber ich habe gekämpft und werde weiter kämpfen! Ein wichtiger Punkt ist, dass dein Freund, wie auch alle Angehörigen auf keinen Fall die Geduld verlieren! Geduld muss man bei einer solchen „Erlebnis“ haben. Es wird nicht von einem Tag auf den anderen wieder alles okay sein und braucht Zeit. Aus meiner Sicht, musste ich erst lernen, mir die Zeit zu geben. Dies ist ein langer Prozess!

Auch bei mir hatten die Ärzte zuerst düstere Prognosen gestellt. Überleb ich das überhaupt und wenn ja, dann voraussichtlich ein Pflegefall. Mit der Prognose „Pflegefall“ will ich dich auf keinen Fall ängstigen! Denn es kann auch, wie bei mir, anderes kommen. Wenn du dir meine Beiträge anschaust, wirst du sehen, was man alles im Stande ist, zu leisten. Das Thema SHT ist halt ziemlich komplex und die Ärzte können eine Prognose nicht zu recht stellen (Thema „Glaskugel“). Viele Faktoren spielen bei der Genesung eine Rolle. Ein wichtiger Faktor ist auf jeden Fall, dass man selber will und was dafür tut! In einem meiner Beiträge habe ich ein Gleichnis aufgestellt. Was ich mittlerweile geschafft habe rechne ich zu 60% mir selbst an, weil ich mich selbst nicht aufgegeben habe und zu 40% der medizinischen Versorgung.

Es ist wirklich so, dass sich das Gehirn langsam erstmal erholen muss. Das braucht seine Zeit! Auch ich habe nie gefragt, warum ich etwas net mehr so gut kann. Bei mir lag es aber an der fehlenden Krankheitseinsicht. Ich habe immer gedacht: „Was wollt ihr alle von mir? Ich bin doch fit!“ Aber das war bei mir leider ein Trugschluss. Ich habe meine Einschränkungen (überhaupt keine körperlichen) erst Monate später selber wahrgenommen. Das passt zu dem, was frank geschrieben hat. Die Auswirkungen können sich wirklich erst später zeigen. Aber auch ich will dir damit überhaupt keine Bange machen

Du hast es gut erkannt. Nach 2 Tagen Frühreha ist eine Aussage wirklich noch zu früh angesetzt. Bei mir hat die Frühreha über einen Monat gedauert und es ging Schritt für Schritt. Die erlebten Fortschritte haben mir sehr viel geholfen, mit der Situation klar zu kommen.

Wenn du noch irgendwelche Fragen haben solltest, frag ruhig. Ich stehe auf jeden Fall zur Verfügung :).

Ich wünsche deinem Freund und dir alles erdenklich Gute!

LG Daniel
 
Wow! So viele Antworten nach so kurzer Zeit! Vielen Dank :)

@Frank
Das mit dem Schleier scheint mir recht plausibel zu sein...Er kann mir völlig korrekt beschreiben, was in seinem Zimmer so rumsteht, was er anhat und heut mit ihm gemacht wurde. Aber das tiefere Verständnis, das ist einfach ausgeblendet ( vielleicht WILL er das ja auch gar nicht wahrhaben. Ich wär an seiner Stelle völlig geschockt ).
Mit den Ärzten hast du bestimmt auch Recht! Entweder ich bekam jeden Tag von einem anderen Arzt eine andere Antwort, oder es war gleich schlimmste Schwarzmalerei....Sicher liegt das z.T. daran - wenns gut geht, sind die Ärzte super - wenns schief geht, dann habens sies ja gesagt. Das Dilemma mit den verschiedenen Antworten wurde ganz einfach durch wöchentliche Termine beim Chefarzt gelöst.


@meo78
Ich habe mir deinen Unfallbericht durchgelesen...meinen Respekt wie du das alles schaffst! Ich seh da auch einige Parallelen, vor allem ist bei uns auch das Wort "Pflegefall" gefallen. Davon haben alle Ärzte jedoch gottseidank wieder Abstand genommen. Ich denke bei der "Heilung" eines SHT kommt es zu einem gewissen Grad auch darauf an, welche Persönlichkeit man vor dem Unfall hatte. Hat man sich schon immer gerne selbst bemitleidet oder neigte zu Depressionen, schätz ich den Verlauf schwieriger ein als bei einer Kämpfernatur ( die du ja zu sein scheinst ;) ).

Ich frage mich jetzt natürlich: was hat euch geholfen, wieder klar zu werden? D.h. soll ich ihn konfrontieren und ihm immer wieder vor Augen halten, wo er ist und was passiert ist? Soll ich nur was sagen, wenn er konkret danach fragt? Gar nichts sagen?
Was ich im Moment versuche ist ihn so viel wie möglich geistig zu fordern. Ich frage ständig nach der Uhrzeit, wie man den Fernseher bedient, wann er Geburtstag hat, wie seine Telefonnummer ist usw. damit er mitdenken muss und nicht nur rumliegt ( aufgrund seiner Verletzungen - Arme und Beine gebrochen - ist er bis auf liegen und sitzen noch nicht sonderlich mobil ). Ist das richtig?
 
Geduld!

Liebe Luftine,

ich habe eine Vorstellung davon, was Du wohl gerade durchmachen musst. Ich habe vor 3,5 Jahren ein SHT3 mit diversen anderen Versetzungen überstanden. Daher möchte ich versuchen, Dir einen Rat zu geben:

GEDULD! Das wird Euer Lieblingswort werden (müssen). Stelle keine Zeitpläne auf, lass ihm Zeit, freu Dich mit ihm über jedes Detail, das er dazugelernt hat. Bis zum letztendlichen Zustand rechnen Ärzte mit drei Jahren. Ich war über 3 Monate in Kliniken, danach noch diverse OPs zur Metallentfernung. Nach etwa nach 7 Monaten zum ersten Mal wieder in der Firma zur schrittweisen Wiedereingliederung, nach 14 Monaten gesund geschrieben.

Ergeiz ist gut, aber Druck bedrängt. Versuche ihn zu motivieren, aber verlange nicht zuviel. Er muss alles neu lernen. Ich habe anfangs sogar die Logik eines Rosamunde-Pilcher-Films nicht verstanden. Denkspiele sind gut, aber noch besser sind kleine praktische Aufgaben, z.B. Wege merken, Gesichter erkennen, ein Spiel spielen usw. Er darf aber nie den Eindruck haben, er könne deine Erwartungen nicht erfüllen.

Versuche, ihm beizustehen. Es wird nicht leicht werden und er steht noch ganz am Anfang. Ich habe erst viele Wochen später begriffen, was eigentlich passiert ist. Jeder neue Schritt ist wertvoll. Versuche, ihm bei Rückschlägen zu helfen. Das ist keine Einbahnstraße, auf der es immer nach oben geht. Ich habe immer wieder Phasen, in denen ich mir selbst einfache Dinge nicht merken kann und die Konzentraktion verrückt spielt.

Möglicherweise wird er nicht mehr so, wie er vorher war. Sei es durch die Hirnverletzung selbst oder durch Persönlichkeitsveränderungen. Das muss aber zwangsläufig alles negativ sein, es gibt such viele positive Erfahrungen.
Gehe den Weg mit ihm gemeinsam. Das wichtigste, das er braucht, ist Unterstützung und Verständnis. Ich wünsche Euch viel Glück.

Mandy
 
Hallo Mandy!

Vielen Dank für deine Anwort!
Das Wort Geduld hat in den letzten Wochen eine ganz neue Bedeutung für mich angenommen...;)
Darf ich fragen, wie es dir heute geht? In meiner Panik habe ich sämtliche Ärzte mit Fragen gelöchert und das komplette Internet nach Schädelhirnverletzungen und möglichen Folgen durchforstet. Es kann einem richtig schlecht werden, was man so alles liest und hört! Nichts davon wünsche ich ihm und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
 
Hallo Luftine,

Mandy bringt es genau auf den Punkt und spricht, ähhh, schreibt mir aus der Seele! Genau diese „Phänomene“ habe ich auch durchlebt, und durchlebe sie weiterhin. Genau wie sie. Das wichtigste ist wirklich, dass du ihm beistehst. Das wird ihm enorm viel Kraft geben, versprochen! Es ist zwar sehr lobenswert, dass du ihn so viel wie möglich forderst, aber das könnte leider nach hinten losgehen und ehr das Gegenteil auslösen. So schlimm es sich anhört. Aber auch hier hat es Mandy gut beschrieben. Wenn er den Eindruck bekommt, deine Erwartungen nicht zu erfüllen, wird es ihn in ein tiefes Loch reissen :(. Also ich habe auf jeden Fall zuviel gekriegt, wenn ich etwas nicht so wie früher machen, bzw. verstehen konnte. Das hat mich verrückt gemacht! Ich habe halt keinen Vergleich, bzw. er zählt nicht mehr. Denn was ich früher im Schlaf konnte, bereitet mir im Moment leider Schwierigkeiten. Ich musste erst lernen, damit zurecht zu kommen. Das ist halt das Problem an der Sache mit einem SHT, besonders beim „schweren“. Man muss sich wirklich selbst neu erkunden und neu einschätzen, was geht und was halt nicht mehr geht, bzw. sehr schwer. Deswegen kann ich dir einen Rat geben, dass du lieber den Therapeuten die Dosierung der Forderung überlässt. Es kann nämlich wirklich sehr schnell zu einer Überforderung kommen. So war es bei mir. Ich wollte zu schnell, zu viel, weil es halt eine komplett neue Situation für mich ist, der man sich zu stellen hat. Aber wenn man lernt, damit umzugehen, kann man echt ein schönes Leben genießen. Ein Leben, das deinem Freund neu geschenkt worden ist. Es sollte es nutzen!

Vielen Dank übrigens, dass du mich als eine Kämpfernatur bezeichnest :). Aber bis dahin wusste ich selber garnicht, welche Kraft in mir steckt! Vor dem Unfall war ich ehr so, wie du einen schwierigen Verlauf beschreibst. Sehr zurückgezogen und nachdenklich. Aber irgendwie habe ich mich seit dem total geändert und mir wurden wohl die Augen geöffnet. Ich bin selbst über mich überrascht und ertappe mich in Situationen, die ich früher nicht so gemacht hätte. Echt merkwürdig. Sogar meine Therapeutin sieht meinen „Fall“ als einen sehr ungewöhnlichen Verlauf an. Aber eine eventuelle Erklärung konnte sie mir geben. Sie meinte, dass das SHT dazu neigt, ehr wenig ausgeprägte Eigenschaften, enorm zu verstärken. Meistens aber leider negative, wie Aggression und so (will dir auf keinen Fall Angst damit machen). Bei mir sind aber wohl die positiven Eigenschaften in den Vordergrund gekommen. Das freut mich total! Die Liste meiner Veränderungen ist echt schon sehr lang und wird immer länger. Ich kann da Mandy auch total bestätigen. Es gibt auch positive Erfahrungen :).

Ich habe auch das Internet nach Hirnverletzungen durchforstet. Ich wollte einfach wissen, was mit mir da passiert, weil ich von den Ärzten nicht so viel erfahren habe. Ich hatte das Gefühl, dass darüber irgendwie hinter vorgehaltener Hand gesprochen worden ist. Logisch gibt es wirklich sehr heftige Folgen. Aber du bemerkst das sehr richtig: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Ich wiederhole gerne Mandy´s letzte Sätze (sorry Mandy *g*). Und zwar aus Überzeugung! Gehe den Weg mit ihm gemeinsam. Das wichtigste ist wirklich Unterstützung und Verständnis!

LG
Daniel
 
Habe noch was vergessen. Es freut mich sehr für euch, dass die Ärzte von dem Wort "Pflegefall" nun Abstand genommen haben. Dein Freund ist also auch eine Kämpfernatur! :)
 
LUFTINE Hallo ich bin cecil b. Du kannst devinitiv hoffen ! Ich habe ein SH4 knapp überlebt. Ich hatte ähnliche Folgen wie du sie von deinem Freund beschrieben hast. WICHTIG : Die Ärzte hatten meiner Mutter damals gesagt, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn ich gestorben wäre. Der Unfall ist Jahre her, und ich habe gerade mein Fachabitur mit 2.0 abgeschnitten ! Ärzte sind sehr hart und direkt in ihrer Aussage, aber sie wollen keine falschen Hoffnungen machen. Wenn sie mehr versprechen würden, als wahrscheinlich ist, wären sie in einer schwierigen Position. Wenn sie eine harte Prognose machen und sich diese zum Glück nicht erfüllt, sind sie in der Position zu beglückwünschen. Auch wenn es dir manchmal nicht so erscheint, auch das unkontrollierte Sprechen zeigt nicht, dass die Gefühlswelt des Opfers nicht unterbewusst alles wahrnimmt, wie es ist. Liebe gibt kraft. Ich bin vom Rollstuhl zum gut im Sportunterricht gekommen. Mein Leben ist anders, ich bin anders, aber der Kern ist unzerstörbar.Wenn dich dein Freund irritiert, vergiss nicht, dass sein Kern dich spürt ! Freunde und Familie haben mich oft nicht verstanden, aber sie spürten meinen Kern. Es braucht wirklich Zeit, aber die gegenseitige Wertschätzung steigt mit der Zeit ungemein ! Und ich bin mittlerweile mehr ich, als ich es jemals gewesen bin. Alle die mich lieben scheinen dies als Bereicherung zu empfinden. Das alles lässt dich wachsen. Die Kraft die du brauchst wirst du spüren. Wahrscheinlich wirst du stark dadurch, dass du deine Kräfte kennen lernst. Der Moment in dem er wieder recht flüssig sprechen wird, wird wohl sehr wertvoll sein.ich hatte ein Sh 4 und weiß jetzt, was Lebenslust bedeutet. Menschen sind stärker, als sie glauben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Wahrer Schlusssatz von cecil b demented! Menschen sind wirklich stärker, als sie glauben! Das kann ich voll und ganz bestätigen. Warum? Weil ich es weiß :).

Auch ich bin nun mehr ich, als je zuvor. Meine Veränderungen werden von meinen Lieben auch mehr wertgeschätzt. Aber das hat erstmal ein bisschen gedauert. Am Anfang war es ihnen nicht ganz geheuer und es wurde gedacht, dass es vielleicht nur eine Phase ist. Aber weit gefehlt. Nun ist der "Groschen" bei meiner Familie gefallen und es gefällt ihnen, wie der NEUE Daniel ist :).
 
Um himmels willen! was ist denn ein SHT4 Bei meinem Freund stand in der Akte "offenes SHT III". Da war ich ja schon fix und fertig, aber jetzt seh ich schlimmer gehts immer!
also ich muss euch allen sagen...ich bin schwer beeindruckt! Knapp am Leben geblieben und dann noch die Kraft finden, das eigene Leben zu meistern und anderen auch noch Ratschläge zu geben - Hut ab!

@Meteo und Mandy
Da habt Ihr sicher Recht, überfordern bringt sicher gar nichts. Es ist nur wirklich schwer vermeintlich "tatenlos" rum zu sitzen....das kann einen irre machen sag ich euch!

Die Krankenschwester hat heute zu mir gemeint "ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper". Da ist sicher was wahres dran. Ganz bestimmt werde ich diesen Weg mit ihm gehen! Nur weil er jetzt gerade nicht ganz so funktioniert wie sonst, ist das ja kein Grund sich umzudrehen und zu gehen. Vielleicht bekomm ich auch einen "anderen" Freund ( allerdings fand ich den alten schon ziemlich super ;) ).

Wie habt ihr denn den Moment erlebt, als euch klar wurde, dass irgendwas ganz ganz schlimmes passiert sein muss? Konntet ihr euch an einen Unfall erinnern, war alles weg, oder habt ihr euch zusammen gereimt was passiert ist? Ich frage das, weil ich vorbereitet sein will, wenn die Erkenntnis bei ihm einsetzt. Ich will ihn einfach so gut ich kann unterstützen!
 
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