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Fragen über Fragen zu Halo und Fraktur C2

Saexin

Mitglied
Registriert seit
5 Jan. 2014
Beiträge
30
Hallo ihr Lieben!

Ich hoffe ich bin hier an der richtigen Stelle.
Ich hatte am 01.12. letzten Jahres einen schweren Reitunfall. Ich bin im Galopp aus dem Steigbügel gerutscht, hab mein Gleichgewicht verloren und bin kopfüber vom Pferd gefallen. An den Sturz selbst kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich weis nur, dass ich danach ganz normal wieder aufgestanden bin und mich erstmal hinsetzen musste. Dann hab ich das Pferd noch abgesattelt und in die Box gebracht und bin auf Grund der Schmerzen selbst in die Notaufnahme gefahren, bis dahin wusste ich ja nichts von dem Bruch.
In der Notaufnahme bin ich erstmal zusammen gestaucht worden, weil ich selbst in die Notaufnahme gefahren bin. Erste Station war der Schockraum. Die diensthabende Ärztin ist Gott sei Dank selbst Reiterin und konnte mich verstehen. Dann kam das Röntgen. Ich musste fast eine halbe Stunde auf die Aufnahmen warten (da der Schock über die Bilder sehr tief in den Knochen stecken musste, nach den Erzählungen des Pflegers, den ich später mal getroffen hatte). Dann ist noch ein CT gemacht worden. Dort stellte sich dann entgültig raus, dass ich mir den 2. Halswirbel (Effendi 2, Josten 2) gebrochen habe. Mir ist ein Stützkragen angelegt worden und ich bin auf Station gekommen unter strikter Bettruhe.
2 Tage später ist noch ein MRT gemacht worden zur OP- Vorbereitung, weil der Bruch an der Stelle ist wo die Vertebrales verläuft. Und dann der Schock: das Gefäß ist in den Bruch gerutscht. Da ich nur in einem kleinen Kreiskrankenhaus lag und die Ärzte so ehrlich waren und gesagt haben, dass sie sich da nicht ran trauen bin ich nach Leipzig in die Uniklinik verlegt worden.
Nach einigen hin und her in der Uniklinik ob OP oder nicht, ist dann entschieden worden, dass ich einen Halo-Fixateur bekomme. Einen Tag nach Nikolaus bekam ich dann mein nachträgliches "Geschenk" den super schicken Halo.
Jeder Arzt den ich in der Zeit begegnet bin, der erzählte mir, wie viel Glück ich gehabt habe, dass ich nicht Tod oder Querschnittsgelähmt bin. Ich hab das bis jetzt immer noch nicht richtig realisiert, aber egal.
Jetzt bin ich wieder zu Hause und habe ein Haufen "ärger" und Fragen über Fragen.

Ich bekomm die Pins gepflegt, von einer Pflegekraft, aber ich habe das Problem, dass die eine Pinstelle nässt. Wahrscheinlich weil die locker waren und verrutscht sind ist die eine Stelle eingerissen und jetzt nässt das. Habe es schon meiner behandelten Klinik mitgeteilt und die meinten weiter pflegen und abwarten. Kann es selber ja nicht sehen, schmerzen tut es auch und mein Mann ist da auch keine große Hilfe. Aber wie merke ich, dass sich so eine Pinstelle entzündet?

Bekomm ich mit dem Halo eine Pflegestufe? Beantragt ist sie schon, aber da gewesen ist noch keiner. Gibt es da noch ein paar Tricks und Kniffe?

Ich muss zur Kontrolle nach Leipzig fahren, dass sind von meiner Wohnung aus ca. 190 km, habe ich Aussicht, dass ich die Fahrtkosten von der Krankenkasse übernommen bekomme? Kann ja nicht mit den Öffentlichen fahren und hier in dem Dorf wo ich wohne fährt noch nicht mal ein Bus.

Was habt ihr in der Zeit mit dem Halo alles gemacht?
Ich habe einen 2 jährigen Sohn, der geht wegen meines Unfalls 9 h in die Kita, damit mein Mann in bringen und holen kann, aber nimmt ja keine Rücksicht. Und ich bin schnell erschöpft oder bekomm Kopfschmerzen.

Wie ist das mit der Reha? Kennt ihr eine gute Rehaklinik, die auf HWS- Frakturen bzw. auf Wirbelsäulenverletzungen spezialisiert ist? Oder auf was muss ich bei der Auswahl achten? Bekomm ich überhaupt eine Reha?

Ich hoffe ich habe nichts vergessen, dass passiert mir seit dem Unfall viel zu oft. Und wenn nicht stell ich einfach noch ein paar fragen.

Viele Grüße Säxin
 
Hallo Saexin und Herzlich Willkommen im Forum für Unfallopfer!
zu allererst-hast Du eine Reiter-Unfallversicherung oder eine
private Unfallversicherung, ist es denn Dein eigenes Pferd?
Wo passierte Dir der Abwurf, bei der Dressur, eigener Hof?
Ob Du eine Pflegestufe und Reha bekommst kann ich Dir leider nicht beantworten, momentan zahlt die Kasse, richtig?
Ok, einen Halo hatte ich zwar nicht aber dafür einen Fixateur extern am Bein. Entzündete Pins passieren, dagegen gibt es Salben und Tinkturen,(Antiseptika) bei mir wurde z.B. immer u.a. mit Betaisodona gepinselt. Eine Entzündung am Pin tut schon sehr weh, bei Berührung, das Nässen scheint ein Signal zu sein.
Du must darauf achten das die Haut nicht die Stäbchen hochwächst, das müste aber die Pflegekraft doch wissen.
Du wirst ja auch bestimmt regelmäßig zur Nachuntersuchung müssen.
In regelmäßigen Abständen muß der Sitz überprüft werden, um eine optimale Heilung zu gewährleisten. Da darf normal nix locker sein, ansosnten muß der Fixateur nachgestellt werden.
Du hattest Glück im Unglück- würde ich mal sagen,

soviel von mir fürs erste, vieleicht hilft Dir noch jemand anders weiter.

erstmal Gute Besserung von mir!

LG Lara
 
Hallo!

Danke erstmal für deine Antwort.

Eine Reiterhaftpflicht habe ich nicht, aber meine Eltern haben eine Private Unfallversicherung noch für mich gehabt.
Der Unfall ist beim Probereiten für eine Reitbeteiligung passiert. Das war in einer Reitschule, die auf ihren Schulpferden (alles ehemalige oder noch aktive Turnierpferde) Reitbeteiligungen anbieten. Hab auch gleich gesagt, dass ich seit einiger Zeit raus bin und teilweise bissl unsicher bin. Der Besitzer und Reitlehrer hat eine A-Trainerlizenz. War in der Halle der Reitanlage.

Wegen den Pflegekräften, die sind alle super lieb und nett, aber haben nur Erfahrungen mit alten Menschen, die es hier zu Hauf gibt. Wohn nun mal am ********** der Welt und die haben keine Erfahrung damit.
Mach die Pins schon mit einer antiseptischen Wundpflege sauber. Es wird schon besser, seit der Fixateur wieder fest ist.
Das mit der Haut und den Hochwachsen wusste ich noch nicht, dass ist gut zu wissen.

Donnerstag hab ich Nachkontrolle und die Klinik hat grade angerufen und sich bei mir gemeldet, dass ich die Fahrten bezhalt bekomm, die machen das schon alles. Wenigstens ein was positives.

Wie hast du das mit den Haaren um deinen Fixateur gemacht? Entfernt
oder wachsen lassen?

Viele Grüße Sabine
 
Mahlzeit Sabine,
Theoretisch müstes Du doch auch einen Schadenersatz dem Besitzer der Reitschule geltend machen können.
Haben die sich mal irgendwie dazu geäussert?
Hier lief letztes Jahr mal ein ganz ähnlicher Thread, wenn ich mich recht erinnere ging es da um etwas ähnliches, finde aber den Beitrag jetzt leider nicht wieder.

Jedenfalls schonmal positiv das Dir die Fahrtkosten erstattet werden.
1 Monat mit Fixateur hast Du ja schon rum, weißt Du wielange der noch dran bleiben muß?
Ich hatte meinen übrigens am Unterschenkel, dort habe ich keine Haare.

alles Gute weiterhin, :)

LG Lara
 
Mahlzeit!

Hab dem Besitzer meine Verletzung mitgeteilt und war jetzt schonmal im Stall, aber er war nicht da. Wegen Schadenersatz kümmert sich schon mein Anwalt drum um zu schauen, was man da "rausholen" kann, aber da ich momentan noch ein anderen Fall am Laufen habe, der hoffentlich bald beendet ist, ist der erstmal wichtiger. Und ich will halt gern mit dem Besitzer vorher nochmal reden, bevor ich den Anwalt draufhetz.

Echt? Da kann ich dann auch nochmal schauen.

Also irgendwas zwischen 6 Wochen und 3 Monaten. Sind jetzt aber von 3 Monaten ausgegangen und da hab ich noch 60 Tage :) Schneid jeden Tag am Maßband rum.
Unterschenkel stell ich mir auch unangenehm vor, aber hast es ja überlebt ;)

LG Sabine
 
Hallo ihr Zwei,

entschuldigt bitte, wenn ich mit einer anderen Frage reinplatze, aber mich würde mal interessieren Lara, was Du für eine Unterschenkelverletzung hattest und wie lange die Heilung gedauert hat. Ich hatte auch erst einen Fixateur extern im Unterschenkel bevor auf Osteosynthesematerial gewechselt wurde und ich habe nach über einem Jahr noch eine offene Fraktur die nicht so wirklich heilen will. Dieses Warten zermürbt einen langsam. Hattest Du einen besseren Verlauf oder war er ähnlich? Ich bin am Überlegen ob es an der Zeit ist sich eine weitere Meinung in der Charite Berlin oder an der Unilklinik Heidelberg einzuholen. Oder ob abwarten wirklich ok ist? Ich stehe im Moment wirkllich zwischen den Stühlen. Das Vertrauen zu den Ärzten ist aus bestimmten Gründen nach so langer Zeit auch nicht mehr da.

LG Dreamer
 
hey Dreamer,
ich hoffe es ist in Ordnung in Sabines Thread zu antworten, normal macht man besser einen eigenen auf, wenn die Fragen anfangen abzuschweifen.
Ich hatte eine offene 2 Etagen Fraktur mit viel Weichteildefekten, die hatten eine Hautverpflanzung machen müssen, daher der Fixateur.
Ich hatte zudem noch eine Oberschenkelfraktur die zuerst mit Platten, später dann mit einem Nagel osteosyntetisch versorgt wurde.

Allerdings ist es bei mir jetzt soviele Jahre her, das ich Dir mit meinem persönlichem Heilungsverlauf nicht wirklich weiterhelfen kann.
Denke die haben heute schon wieder ganz andere Methoden, zudem heilt es bei jedem anders, ich weiß aber das ich septisch geworden bin und das es alles noch sehr weit rauszögerte. Auch habe ich eine Stelle auf dem Schienenbein gehabt, die erst nach einigen Jahren völlig ausgeheilt war.
(war damit zum Schluss bei einem Heilpraktiker in Behandlung)
Ich lag aber zu einer Zeit in der Klinik, wo sie Patienten noch nicht gleich nach ein paar Tagen vor die Tür gesetzt haben, sondern wo man einige Wochen oder auch Monate gelegen hat.

alles Gute auch Dir, kann Dir bei einer Entscheidung auch nicht wirklich weiterhelfen, vieleicht nochmals einen anderen Facharzt aufsuchen.;)

LG Lara
 
Hallo Dreamer,

da ich hier nicht im Thread "dreinpfuschen" will, nur ganz kurz:

Offener Trümmerbruch (23.08.13) Fibula und Tibiaschaft, winkelstabiles Oseosynthesematerial per Not-OP, Spongiosatransplantation wegen schwerer Weichteilverletzungen zum OP-Zeitpunkt nicht möglich. Tibia heilt nicht, sieht noch immer aus wie nach der Not-Op. Am 21.01.14, also 5 Monate nach Verletzung, "darf" ich Einrücken zur Spongiosatransplantation. Wenn du näheres wissen magst, mach bitte einen eigenen Thread auf oder mail mich an Mankalita@arcor.de

Netten Gruß - Mankalita
 
Hallo Säxin,

zu Frage der eventullen Ansprüche, die Du gegen den Pferdebesitzer hast, würde mich mal interessieren, wem das Unfallpferd gehörte. Konkret; ein privater Pferdebesitzer oder die Reitschule, die das Pferd gewinnbringend vermietet ? Denn daran wird sich dies entscheiden.

Und; wie alt was das Pferd ? Was weisst Du über seinen Charakter ? Wie kam es genau zu dem Sturz ?

Gute Besserung

LG

Sabine
 
Konkret weis ich es nicht. Aber ich denke mal, dass es der Reitschule. Die Reitschule hat erst neu aufgemacht bzw. die zwei Brüder versuchen die Reitanlage neu zubeleben und wiederaufzubauen, dass der Betrieb wie früher läuft, momentan ist absolut tote Hose dort.
Es sollte eine richtige Reitbeteiligung werden. 3x die Woche Reiten, davon min. einmal im Unterrricht und sonst ist es einem selst überlassen was man macht.

Es war eine 10 jährige Hannoveraner Stute (Stockmaß 1,65) und ist ein erfahrerens Turnierpferd. Springen bis M und Dressur bis L ausgebildet. Im Umgang lieb und freundlich. Allerdings sehr feinfühlig in der Hilfegebung und daher nicht für blutige Anfänger geeignet. So die Beschreibung der Homepage.
Wo ich drauf saß fand ich sie sehr hibbelig. Sie war eher unruhig und man bekam keine richtige Ruhe rein. In der Hilfegebung war sie mehr als feinfühlig jedes bisschen zu viel ist "bestraft" worden.

Wie es genau zu dem Sturz gekommen ist, kann ich so direkt nicht sagen, weis nicht mehr viel davon. Die Halle war voll gestellt mit Hindernissen. An der einen langen Seite stand eine Kombination aus 4-6 Hindernissen und ein Kreuz stand auf der anderen langen Seite. dann sollte ich galoppieren. Hab dann auf der einen langen Seite mit nur einem Sprung den Steigbügel verloren und die Stute wurde immer schneller. In der Ecke verlor ich dann das Gleichgewicht und knallte auf der anderen Seite vor den Kombinationen auf den Boden. So in etwa weis ich es noch, wie genau und Details keine Ahnung.

LG Sabine
 
Hallo Saexin,

zur Haftung bei Deinem Unfall ist es ganz wichtig, dass Du Dich bei dem Besitzer des Pferdes, von dem Du gefallen bist, erkundigst ob er für dieses Pferd eine Haftpflichtversicherung mit Fremdreiterrisiko hat. In diesem Falle würde die Versicherung des Pferdes eintreten. Wenn nur eine normale Haftpflichtversicherung besteht, könnte es evtl. schon Probleme geben. Ist es ein Schulpferd das Gewinnbringent vermietet wird, dann müßte für eine korrekte Absicherung auch eine gesonderte Versicherung abgeschlossen sein, evtl. in einer Reitschule sogar Betriebshaftpflicht, bei einem Verein Vereinshaftpflicht und bei einem Reitverein ist jeder Sportler, egal ob Voltigierer, Reiter etc. (übrigens auch im Gelände oder im Beheimateten Stall, nicht nur auf Vereinsgelände) über den Verein zusatzversichert.
Erkundige Dich mal.

LG Dreamer
 
Hallo Saexin,


grundsätzlich haftet der Pferdeeigentümer für alle Gefahren, die von seinem Pferd ausgehen.

Bei einem sog Luxuspferd bleibt die Haftung grundsätzlich bestehen. Handelt es sich dagegen um ein Nutzpferd, kann der Eigentümer einen Entlastungsbeweis führen (dass er die erforderliche Sorgfalt halt walten lassen). In dem letzteren Fall haftet der Eigentümer nicht, wenn er den Entlastungsbeweis erfolgreich führen kann. Wenn das Pferd also gewinnbringend als Schulpferd eingesetzt wird, dann spricht viel dafür, dass es sich um ein Nutzpferd handeln könnte. Dann kann es für Dich schwieriger werden, den Eigentümer in die Haftung zu nehmen. Wenn er darlegen kann, dass er sorgfältig war ( Sattelzeug in Ordnung, Pferd als barv bekannt etc etc), kann er u.U. einen Entlastungsbeweis führen.

Aber das musst Du mit Deinem RA abklären.

Was sagt eigentlich Deine Krankenversicherung, hat die sich schon an den Eigentümer gewandt ?

LG

Sabine
 
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