Hallo Anja,
wer Statistiken der Bundesregierung zum Thema BG ließt, wird feststellen, dass in den letzten 13 Jahren die Anerkennungsquote
bei AU und BK maximal 13 % betragen hat. Der Durchschnitt liegt bei unter 5 %.
Schau Dir mal die BT-Drs. 19/29319 zum Thema Corona Berufskrankheit an und
Zeit-Online berichtet darüber:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2021...hmerzensgeld-fleischindustrie/komplettansicht
Buzzfeed bzw. FR und anderen hatten bereits zuvor über einen Teilaspekt berichtet:
https://www.fr.de/politik/spargel-c...itsunfall-nicht-entschaedigt-zr-90787623.html
In der Auswertung zur BT - die mir vorliegt - steht u.a.
COVID-19: Über zwei Drittel der gemeldeten Arbeitsunfälle nicht anerkannt
Auswertung der Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage „Entschädigung arbeitsbedingter Corona-Erkrankungen durch die DGUV“ (Drs. 19/29319) von Jutta Krellmann u.a., DIE LINKE
Zusammenfassung:
Bis zum 30. April 2021 wurden 119.675 Anzeigen auf Verdacht von COVID-19 als Berufskrankheit gestellt und 71.232 Fälle anerkannt. Dies entspricht einer Anerkennungsquote von knapp 60 Prozent. Etwa sieben von zehn Anzeigen wurden bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege gestellt, etwa 60 Prozent davon wurden anerkannt.
Von 20.392 gemeldeten Fällen von COVID-19 als Arbeitsunfall wurden 6.107 anerkannt, dies entspricht Anerkennungsquote von knapp 30 Prozent. Die meisten wurden bei den Unfallversicherungsträgern der öffentlichen Hand und der BG Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) gemeldet. Die Anerkennungsquote bei den Unfallkassen liegt bei knapp 45 Prozent, bei der BGN bei etwa 14 Prozent.
O-Ton Jutta Krellmann, MdB, Sprecherin für Mitbestimmung und Arbeit, DIE LINKE im Bundestag:
„Wer bei seiner Arbeit an Corona erkrankt, muss sich auf den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung verlassen können. Angesichts hunderttausender schwer Erkrankter und zunehmender Langzeitfolgen glaubt doch kein Mensch, dass sich nur so wenige bei der Arbeit angesteckt haben. Es darf nicht sein, dass berechtigte Ansprüche ins Leere laufen, damit die Arbeitgeberbeiträge zur Unfallversicherung niedrig bleiben. Hier brauchen wir volle Transparenz und eine klare Linie. Als LINKE fordern wir einen Weg der Anerkennung für alle: Corona muss für jede Beschäftigtengruppe als Berufskrankheit anerkannt werden können. In der Pandemie ist dies letztlich eine politische Frage, die politisch beantwortet werden muss. Außerdem brauchen wir endlich Beratungsstellen für Betroffene von Berufskrankheiten flächendeckend und in jedem Bundesland “.
Ich wurde im Vorfeld zur Anfrage kontaktiert obwohl ich kein Wähler der Linken Partei bin, aber im Rahmen von Berufskrankheiten und Arbeitsunfall aktiv arbeite.