Hallo Quack,
ich wollte mit dem Beitrag nur auf die Behauptung reagieren, dass ein Anwalt ja ein eigenes Interesse daran haben muss, zu klagen, weil er daduch mehr Geld verdient. Aus einer rein monetären Betrachtungsweise ist diese Behauptung eben nicht unbedingt richtig....
Richtig ist aber, dass der Anwalt überhaupt nicht nach eigenen Interessen handeln soll und darf, sondern ausschliesslich das Wohl des Mandanten im Blick haben muss. Seine Arbeit richtet sich nach dem Wunsch des Mandanten. Wenn der klagen will, muss geklagt werden, oder er muss, wenn er eine Klage nicht vertreten kann, das Mandat niederlegen. Es gibt nämlich tatsächlich eine Vielzahl von Gründen, warum eine Klage nicht unbedingt der bessere, und schon gar nicht immer der schnellere Weg ist, ein Verfahren zu beenden! Aber all das sollte der Anwalt in der Lage sein, seinem Mandanten nachvollziehbar zu erklären, ihm auch die Risiken eines jahrelangen Prozesses aufzuzeigen - Kommunikation ist dabei alles und wenn Anwalt und Mandant nicht vernünftig darüber sprechen können, oder wenn trotz vieler Gesprâche der Mandant immer noch nichts versteht oder viele Fragen offen bleiben, spricht das möglicherweise für ein gestörtes Verhältnis zwischen Anwalt und Mandant.....
Ja, Halter, Fahrer und Versicherer haften nebeneinander. Man kann alle drei aus einem Unfallereignis gemeinsam verklagen. Dafür gibt es sogar gute Gründe, denn mit dieser Vorgehensweise schiesst man den unfallverursachenden Fahrer als möglichen Zeugen zu Gunsten des Versicherers aus dem Verfahren. Wer Partei eines Prozesses ist, also entweder Kläger oder Beklagter, kann nicht gleichzeitig Zeuge sein - beides schliesst sich gegenseitig aus...
Weiterhin viel Erfolg,
Double999
Hallo Double,
vielen Dank für deine Antwort.
Natürlich will ich nicht ein Verfahren in unnötige länge ziehen, es kommt mir auch nicht in den Sinn, dass anzustreben.
Warum ich diese Aussage treffe?
Das ich die Klage einreichen will ist denkbar einfach. Viele von deinen Mandanten und auch die Unfallopfer hier im Forum erleben es Tag für Tag, diese Ungeduld und auch Hilflosigkeit.
Ich kann und will nicht mehr warten ob es denn heissen kann, ja wir machen oder nein wir müssen warten. Ich bin es Leid, es nagt an mir so sehr

ich will das alles nicht mehr.
Ich persönlich finde die Entscheidung zu treffen, dass ein Richter, einen Termin auf Tag XY anlegt für entspannender als diese Ungewissheit. Ich will mich einfach nur noch zurücklegen und wissen,
an dem Tag hab ich einen Termin und an dem Tag kommt eine Entscheidung wie es weitergeht, als ständig vertröstet zu werden, dass man nicht weiß wie es weitergeht.
Es macht mich Kaputt, Physisch und Psychisch

ich bin nicht mehr der Mensch der ich vor dem Unfall war, meine Mitmenschen sagen mir Tag für Tag wie sehr ich mich veränder.
Ich hab nur noch diese Gedanken, den Versicherer aufgrund seiner Verweigerungstaktik möglichst viel Schaden zuzufügen und der Unfallgegnerin für Ihre Lügen die mich in diese Lage
gebracht haben Verurteilen zu lassen. Die kleine Geldstrafe die Sie erhalten hat (und wegen Hartz4 vermindern konnte), wegen Körperverletzung gibt mir keine befriedigung,
nicht im geringsten.
Daher denke ich, ist es für mich am besten einen Tag zu haben auf den ich blicken kann, wo es dann "vielleicht" ein Ende hat.
Viele Grüße