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Nach Krankheit/Unfall zu früh aus der Klinik entlassen, zu Hause hilflos..

Welche Erfahrungen habt Ihr mit Kliniken in dem Zusammenhang gemacht..?


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Im Unfallkrankenhaus Ludwigshafen wurde ich das erste mal, direkt nach dem Crash, operiert. Kurz nach der OP sollte ich entlassen werden. Da hatte ich zwar überhaupt noch keine Ahnung von dem, was alles noch auf mich zukommen sollte, aber ein paar Fragen hatte ich schon (was mache ich als nächstes, mit wem kann ich über meine Situation reden, woher bekomme ich Hilfe usw.).

In dem PDF von Joachim_D steht u.a.:

.... Die Ansprüche an den Arzt hinsichtlich seiner psychosozialen
Beratungskompetenzen sind in verschiedenen Disziplinen (Onkologie, Geriatrie,
Orthopädie, etc.) unterschiedlich ausgeprägt. Je nach dem, in welchem Umfang
andere Berufsgruppen ihm dieses abnehmen, ist er mehr oder weniger gefordert. In
jedem Fall spielt er aber eine entscheidende Rolle für die Stärkung der persönlichen Voraussetzungen und Ressourcen im Sinne des Mutmachens, des Motivierens und Aktivierens. Ohne diese Basisleistung der Stärkung persönlicher Ressourcen des Patienten sind weitergehende psychosoziale Hilfestellungen und Leistungen kaum möglich.
(das habe ich fett markiert)

Von dem Arzt dort (Stationsarzt?) erhielt ich auf meine Fragen hochgereizt die imho allerqualifizierteste Antwort überhaupt: "Das Leben geht weiter, Herr frank...... ! - und damit war ich entlassen.

Er rauschte wieder ab - vermutlich zur nächsten "Fallpauschale" ......
 
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Hallo Santafee und alle anderen hier im Forum!

Lese gerade von Dir, Santafee, - Zitat: ...Ich glaube auch, dass dies alles Show ist: Nach außen muss man doch einen "Sozialstaat" verkörpern, vieles ist aber nur Fassade und alles hausgemachte Niederlagen (ob das Schulpsychologen sind, die es nicht gibt; Hilfen für Behinderte, die nicht oder nur schwer bei den Betroffenen ankommen; GdB/MdE; Behindertenausweise, Parkerleichterungen;...)

...und stelle fest, Du schreibst mir aus der Seele! Du hast nur noch nicht die vielen Hochglanzprospekte erwähnt, die Dir in allen Lebenslagen Hilfe versprechen - Hilfäääääääääää! Wenn ich mir alle mit nach hause genommen hätte, hätte ich jetzt gaaanz lange Arme vom Tragen! Besonders die mit der Zusicherung neutraler Beratung hatten es in sich und wären bei Nutzung des Angebotes richtig teuer geworden!

Ich höre, sehe und lese immer wieder von den Errungenschaften der modernen Medizin; nur, warum erfahren wir das nicht im wirklichen Leben? In der Realität weiß es fast jeder im System Beschäftigte noch besser und hat sich bei dieser Gelegenheit nicht einmal die Hände desinfiziert!

GdB/MdE/Behindertenausweis/Parkerleichterungen sind ein böses Thema! Immer noch! Habe erst kürzlich eine wiederholte Ablehnung jeglicher Anerkennung erhalten! Rollstuhlfahren muß doch wohl mehr ein Hobby als eine schwerwiegende Behinderung sein!


Grüße von
Ingeborg!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
wenn man wenigstens 1 bis 2 Tage vor der Entlassung darüber informiert werden würde, wäre es ja schön. Mich wollte man bei meinem KH-Aufenthalt im Frühjahr gleich nach der Morgenvisite vor die Tür setzen. Ein Tag vorher hieß es aber noch, dass man noch eine Woche stationär versuchen wolle, mich schmerztechnisch optimaler einzustellen. Mein Protest bewirkte, dass ich einen Tag später entlassen wurde, mit dem Hinweis, meine Schmerzärztin würde schon richtig arbeiten. Den Tag mehr nutzte ich dazu, die Schmerzambulanz aufzusuchen, welche sich dann auch sofort mit meiner Schmerzärztin in Verbindung setzte.

Was mich aber überrascht hat, war, dass mich ein BG-Berater der Bau-BG am Entlasssungstag im KH aufsuchte. Dieser teilte mir mit, dass er alle drei Wochen ins KH kommen würde, um Unfallopfer über ihre Rechte aufklären würde. Ich habe ihm gegenüber mal so richtig Dampf abgelassen und ihn über die menschenverachtenden Praktiken der VBG mir gegenüber berichtet. Er versicherte mir, dass es dieses an meine BG weiterleiten würde. Gändert hat sich jetzt nur, dass sich die VBG noch mehr Zeit nimmt, um meine Fahrkosten zu erstatten. Also ein klarer Racheakt.

Wie soll man aber bei einem so plötzlichen Rausschmiss Hilfe für den Alltag organisieren?

Ich denke mal, dass man in Krankenhäusern und Reha-Kliniken absichtlich die Tätigkeiten von Sozialberatern einschränkt. Von denen würde m. E. ein viel zu großes Risiko ausgehen, dass sie den Patienten wirklich helfen wollen und damit auch gegebenenfalls Unfallopfern zu ihrem Recht gegenüber der BG verhelfen würden. (nur als Beispiel, würden natürlich auch anderen helfen!). Ehrenamtliche würde es mit Sicherheit genügend geben, so dass keine Zusatzkosten entstehen würden.

Was sollte dann die BG mit ihrem eingesparten Geld machen, wenn es nur noch wenige Wiedersprüche und Gerichtsverfahren gegen die geben würde? Wie sollte dann die BG noch ihre Macht demonstrieren? Mal ganz abgesehen davon, dass sie dann mit wahrscheinlich nur einem Viertel ihres Personals arbeiten könnten! Dann würde doch auch auffallen, dass die Beiträge der Betriebe an die BG viel zu hoch sind!

Viele Grüße
Derosa
 
Hallo Ingeborg,

ja, es ist überwiegend alles nur Show! Selbst die mutmaßlichen "Sozialberater" in
der BGs oder Reha-Einrichtungen erfüllen in der Regel nur eine Alibifunktion.
Komme gerade aus einer fünfwöchigen Reha.
Da ich ein "bischen" vom Fach bin, konnte ich der dortigen Sozialberaterin so
einiges sagen, was sie gar nicht wußte.
Sie musste sich erst einmal bei ihrem AG, der DRV zurückversichern um mir zu
bestatigen, daß es richtig ist, was ich sage.
Ein anderes Problem ist, daß jedes Versorgungsamt/Rentenversicherer Deine vollständigen Krankheitsunterlagen/Röntgenbilder zur Beurteilung haben will,
aber jeder individuel entscheidet. Selbst die Dich behandelnden Therapeuten
haben niemals die in die vorliegende "Fallakte" reingeschaut/reinschauen dürfen.

Man wird einfach "abgefertigt" und soll möglichst seinen Mund halten, nach dem
Motto "Sei froh, daß Du überhaupt etwas bekommst" oder sogar "Du bist für mich
da und nicht ich für Dich".

Kann es sein, daß dies nicht nur ein "Gefühl" ist.

Lieber Gruß

Udo
 
Ich habe heute eine Sendung gesehen Marktcheck SWR da wurden Fälle gezeigt wo Patienten viel zu früh entlassen wurden!
So Schlaganfallpatienten nach wenigen Tagen entlassen usw..
http://www.swr.de/marktcheck/gesund...166/nid=2249166/did=5359768/852dlg/index.html

/QUOTE]

Interessant. "Ein Leistenbruch dauert heute höchstens drei Tage, statt früher einer Woche."
Anfang letzten Jahres hatte ich eine Leisten-OP mit einer 15 cm langen Narbe. OP war früh um 09:00, um 17:00 musste ich das Bett verlassen und "heimgehen". Ohne die Hilfe meiner Frau waere ich nichtmal bis zur Pforte des Krankenhauses gekommen.
Aber das Wissen, einen Beitrag zur Steigerung des Gewinns des Krankenhauses geleistet zu haben macht mich stolz und glücklich und laesst die Schmerzen im nachhinein in einem anderen Licht erscheinen :/

Mit solidarischen Gruessen,
Danton
 
Hallo Danton,

das mit dem Ambulanten Operationen mag schon in Grenzen OK sein, bei kleineren Operationen! >Ambulante Operationen TK
Wenn abgesichert ist das nach solch einer OP hinterher der Patient irgendwie die nötige Hilfe bekommt! Wenn der Patient durch den Eingriff irgendwie zeitlich behindert ist! Es gibt in Deutschland immer mehr Single! Da kommt Niemand zum abholen! Von den alleinstehenden Rentnern (z.T. behindert) gar nicht zu reden! Ich weis nicht was passiert wäre, wenn dann zu Hause etwas daneben gegangen wäre! Ich höre sie dann schon sagen das war halt ihr Pech uns geht das nichts an...! Ja und wenn man hier liest http://www.dr-eder.de/hueft.htm scheinen ja die die Ärzte mit Operationsrobotern und mit künstlichen Hüftgelenken usw. sehr gute Erfahrungen gemacht zu haben! Oder welche Erfahrungen haben die Betroffenen wirklich gemacht? Also nicht gegen den Gewinn des Krankenhauses, aber nicht auf Kosten der Gesundheit der Patienten!

Viele Grüße
Joachim
 
Hallo,

wenn ich das alles so lesen, glaube ich fast, ich hab einen Sechser im Lotto mit meiner Klinik und der BG gehabt.
Als alleinerziehender Mutter wurde mir Hilfe angeboten, dass mein Sohn hätte, während des langen KH-Aufenthaltes, untergebracht werden können. Hier griff aber die interne Familienhilfe.
Ich konnte vor meiner geplanten Entlassung mit Hilfe der BG eine Haushaltshilfe organisieren, die dann vom 1. Tag zu meiner Seite stand.
Es gab auch keine Probleme, dass die Physiotherapeuten ins Haus kamen, mein Sohn durfte zur Reha mitfahren und wir hatten sogar die Wahl, ob wir Einzel- oder Doppelzimmer haben wollten.
Vielleicht ist das zur Abwechslung mal ein kleiner Lichtblick, dass es offensichtlich doch noch die kleineren Wunder gibt und alles nach Plan verläuft.

Viele Grüße
Jette
 
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