Hallo
Wilhelm Schlötterer – ein neues Buch
Amigo-Filz, der Fall Mollath und „Wahn und Willkür“ in Bayern
Wilhelm Schlötterer, geboren 1939 in Regensburg, studierte Jura in Berlin und Würzburg. Nach der Promotion zum Dr. iur. trat er 1968 in die bayerische Finanzverwaltung ein. Von 1973 bis 1974 war er Vertreter des bayeministeriums an der Landesvertretung in Bonn. Anschließend leitete er im Finanzministerium in München das Referat für Steuerfahndung, Steuerstrafrecht, Steuererlass, Abgabenordnung und Außensteuerrecht. Später für andere Referate zuständig, wechselte er schließlich 1998... mehr
Gustl Mollath, der am 6. August 2013 nach siebenjährigem Aufenthalt in der forensisch-psychiatrischen Abteilung des Bezirkskrankenhauses in Bayreuth urplötzlich entlassen wurde, verdankt Wilhelm Schlötterer die Wende seines grauenvollen Schicksals.
Der Fall „Gustl Mollath“ wird auf 100 Seiten umfänglich dokumentiert. Mollath hatte aus seiner Anstalt diverse Briefe an die Außenwelt geschrieben, die als das Erzeugnis eines Verrückten gewertet wurden. Im Jahr 2009 erhält Wilhelm Schlötterer erstmalig Post und wird hellhörig. Er kümmert sich intensiv um alle Fakten, besucht Gustl Mollath mehrfach in Bayreuth und macht sich ein Bild von dem inzwischen bekannt gewordenen Skandal. Der behandelnde Psychiater und Chefarzt Dr. Klaus Leipziger, der offenbar ein fiktives Gutachten (kein Explorationsgespräch, keine körperliche Untersuchung) erstellt hatte, lässt sich verleugnen. „Dr. Leipziger verdrehte das völlig normale Verhalten Mollaths in ein pathologisches. Das Hören auf die Stimme des Gewissens münzte Leipziger um in ein mögliches paranoides Hören von Stimmen.“
Über mehrere Jahre sammelt Dr. Schlötterer akribisch zahlreiche Belege über den unheilvollen Justizirrtum. Der Psychiater Professor Friedemann Pfäfflin bestätigte vor Gericht die Einweisungsdiagnose der "wahnhaften Störung" Gustl Mollaths. Hierzu gibt es ein Gegengutachten des sehr noblen Psychiaters Dr. Friedrich Weinberger, Vorsitzender der renommierten Walter-von-Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie. Die Szenarien wurden bis zuletzt immer bizarrer. Der Ruf der Psychiatrie wie auch der Justiz in Bayern steht auf dem Prüfstand. Die Untätigkeit der bayerischen Justizministerin Beate Merk war an bajuwarischer Dickfälligkeit kaum zu überbieten.
Der Autor berichtet von einem anderen skandalösen Fall in der Psychiatrie Bayerns. Der weltweit bekannte Teppich- und Kunsthändler Eberhart Herrmann hatte Probleme mit seiner Ehefrau, die ihn durch Psychiater bespitzeln ließ. Schließlich fertigte der langjährige Chefarzt der psychiatrischen Universitätsklinik München (LMU), Professor Dr. Hans-Jürgen Möller gegen ein Honorar von über 1 Millon DM (so im Buch nachzulesen) ein Gefälligkeitsattest an – den Patienten Herrmann hatte er nie untersucht und/oder vorher gesprochen: „Herr Herrmann ist als psychisch krank und selbst- und fremdgefährlich zu betrachten. Seine sofortige Unterbringung in einer geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik ist zwingend erforderlich. Die Unterbringung könnte in unserer Klinik erfolgen.“
Das Buch „Wahn und Willkür“ rüttelt auf, fordert zum Nach- und Umdenken heraus. Es gehört in jeden Haushalt eines an rechtstaatlicher Demokratie interessierten Bürgers
Wahn und Willkür
Wilhelm Schlötterer
Heyne 2013
447 Seiten. Gebunden.
19,99 €
ISBN 9783453200470
Lese-Probe zu „Wahn und Willkür“
Wahn und Willkür von Wilhelm Schlötterer
http://www.weltbild.de/3/17926034-1/buch/wahn-und-willkuer.html?wea=8064232
Gruß
licht
Wilhelm Schlötterer – ein neues Buch
Amigo-Filz, der Fall Mollath und „Wahn und Willkür“ in Bayern
Wilhelm Schlötterer, geboren 1939 in Regensburg, studierte Jura in Berlin und Würzburg. Nach der Promotion zum Dr. iur. trat er 1968 in die bayerische Finanzverwaltung ein. Von 1973 bis 1974 war er Vertreter des bayeministeriums an der Landesvertretung in Bonn. Anschließend leitete er im Finanzministerium in München das Referat für Steuerfahndung, Steuerstrafrecht, Steuererlass, Abgabenordnung und Außensteuerrecht. Später für andere Referate zuständig, wechselte er schließlich 1998... mehr
Gustl Mollath, der am 6. August 2013 nach siebenjährigem Aufenthalt in der forensisch-psychiatrischen Abteilung des Bezirkskrankenhauses in Bayreuth urplötzlich entlassen wurde, verdankt Wilhelm Schlötterer die Wende seines grauenvollen Schicksals.
Der Fall „Gustl Mollath“ wird auf 100 Seiten umfänglich dokumentiert. Mollath hatte aus seiner Anstalt diverse Briefe an die Außenwelt geschrieben, die als das Erzeugnis eines Verrückten gewertet wurden. Im Jahr 2009 erhält Wilhelm Schlötterer erstmalig Post und wird hellhörig. Er kümmert sich intensiv um alle Fakten, besucht Gustl Mollath mehrfach in Bayreuth und macht sich ein Bild von dem inzwischen bekannt gewordenen Skandal. Der behandelnde Psychiater und Chefarzt Dr. Klaus Leipziger, der offenbar ein fiktives Gutachten (kein Explorationsgespräch, keine körperliche Untersuchung) erstellt hatte, lässt sich verleugnen. „Dr. Leipziger verdrehte das völlig normale Verhalten Mollaths in ein pathologisches. Das Hören auf die Stimme des Gewissens münzte Leipziger um in ein mögliches paranoides Hören von Stimmen.“
Über mehrere Jahre sammelt Dr. Schlötterer akribisch zahlreiche Belege über den unheilvollen Justizirrtum. Der Psychiater Professor Friedemann Pfäfflin bestätigte vor Gericht die Einweisungsdiagnose der "wahnhaften Störung" Gustl Mollaths. Hierzu gibt es ein Gegengutachten des sehr noblen Psychiaters Dr. Friedrich Weinberger, Vorsitzender der renommierten Walter-von-Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie. Die Szenarien wurden bis zuletzt immer bizarrer. Der Ruf der Psychiatrie wie auch der Justiz in Bayern steht auf dem Prüfstand. Die Untätigkeit der bayerischen Justizministerin Beate Merk war an bajuwarischer Dickfälligkeit kaum zu überbieten.
Der Autor berichtet von einem anderen skandalösen Fall in der Psychiatrie Bayerns. Der weltweit bekannte Teppich- und Kunsthändler Eberhart Herrmann hatte Probleme mit seiner Ehefrau, die ihn durch Psychiater bespitzeln ließ. Schließlich fertigte der langjährige Chefarzt der psychiatrischen Universitätsklinik München (LMU), Professor Dr. Hans-Jürgen Möller gegen ein Honorar von über 1 Millon DM (so im Buch nachzulesen) ein Gefälligkeitsattest an – den Patienten Herrmann hatte er nie untersucht und/oder vorher gesprochen: „Herr Herrmann ist als psychisch krank und selbst- und fremdgefährlich zu betrachten. Seine sofortige Unterbringung in einer geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik ist zwingend erforderlich. Die Unterbringung könnte in unserer Klinik erfolgen.“
Das Buch „Wahn und Willkür“ rüttelt auf, fordert zum Nach- und Umdenken heraus. Es gehört in jeden Haushalt eines an rechtstaatlicher Demokratie interessierten Bürgers
Wahn und Willkür
Wilhelm Schlötterer
Heyne 2013
447 Seiten. Gebunden.
19,99 €
ISBN 9783453200470
Lese-Probe zu „Wahn und Willkür“
Wahn und Willkür von Wilhelm Schlötterer
http://www.weltbild.de/3/17926034-1/buch/wahn-und-willkuer.html?wea=8064232
Gruß
licht