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Wie organisiert Ihr Euer Leben -> Tages- u. Arbeitsablauf

Kasandra

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Registriert seit
28 Sep. 2006
Beiträge
8,674
Ort
Irgendwo im Nirgendwo
Hallo*,

was mich schon länger interssiert, wie kommt Ihr tägl. über die Runden?
Also, ich arbeite (glücklicherweise) noch 100%, d. h. 40 Stunden/Woche zzgl. diverser Überstunden.
Feierabend / Freizeit Woche pro Woche:
-ein Haushalt ist zu führen, putzen, waschen, bügeln, kochen, einkaufen.
- soweit es geht mindestens 2x abends etwas körperliche Ertüchtigung (wegen meines Arbeitsunfalls, dies geht auch zu Lasten meiner Freizeit)
- KG-Termine wahrnehmen (ebenfalls zu Lasten meiner Freizeit)
- nerviger Schriftverkehr mit Ämtern & Behörden (das kennen wir ja auch alle)
- mal 1-2 Stunden / Woche die Familie o. Freunde treffen
- dann mal zum Friseur, Kontrolltermin beim Zahnarzt usw.
- mal einen Termin wegen meiner Handycaps beim Arzt teilnehmen (aber bitte außerhalb der Arbeitszeit)

Ich muss zugeben, ich bin oft erschöpft und falle Abends platt ins Bett. Gerne möchte ich mir mal meine BG-Akte anfordern. Aber für solche Termine braucht man auch etwas Planung und Ruhe.
Irgendwie geht bei mir alles nur schleppend voran.

Wie leistet Ihr Euren Tagesablauf?

Ich würde mich über eine rege Diskussion sehr freuen.

LG Kasandra
 
Hallo Kasandra,

wenn Du jetzt nicht dazu geschrieben hättest das Du eine Arbeitsunfall gehabt hast hätte ich gesagt die Frau steht voll im Leben!
Da fehlen nur noch ein / zwei Kinder und dann gibt es da absolut keinen Unterschied!
Zitat
Ich bin oft erschöpft und falle Abends platt ins Bett
Hast Du Dir einmal die Frage gestellt wie lange dies bei Dir gut geht? Nun gut mit 20-30 J. steckt man noch einiges weg!

Was mich abgeht muss ich schon sehr gut drauf sein wenn ich Nachts ein/zwei Uhr einschlafe! Bedingt durch die Schmerzmittel läuft
alles etwas langsamer! Ich habe mir ein Hobby (Orchideen) gesucht um irgendwie etwas zum abzuschalten, ablenken zu haben!
Die ganze Dinge von Hausarbeit bis Zahnarztbesuch laufen immer schleppender! Da die BG nicht daran denkt dies endlich mit
den Therapien zu klären! Sondern der Meinung ist OK "ein Kilo Schmerzmittel am Tag" ist auch OK! So zieht man sich Stück für Stück zurück!
Ja und setzt man sich schon mal an den PC das geht aber nicht lange gut!
Ich habe leider das Problem das man mir meinen Unfall nicht ansieht - ich humple nicht einmal....!

Nun gut man isst halt zwischendurch etwas - zumeist allerdings etwas Schnelles - nur Sonntags wird richtig gekocht!

Gruss Joachim
 
Hallo Kasandra,

ich bin auch verheiratet, habe drei Kinder gehe 20h in der Woche arbeiten - und studiere im 7. Semester weil mir die BG keine Umschulung in einem 'höher qualifizierten Beruf' finanziert.
Und ich bin jeden Tag am Ende mit meiner Kraft......
Hobbys habe ich schon lange nicht mehr - manchmal lenkt mich lesen von meinen Schmerzen ab und von allem anderen was ich seit dem Unfall nicht mehr kann.....
Naja, Krankengymnastik habe ich auch 2-3 mal in der Woche...diverse Arzttermine......Termine mit den Kindern.....manchmal schaffe ich es sogar einen Abend alleine mit meinem Mann auszugehen.....
Oft bin ich froh über jeden Tag den ich 'gut' überstehe....

Oh ja, die BG habe ich auch noch am Hals.......die meint das mein Sudek, meine steifen Finger, die Schmerzen und alles nur gespielt ist...warum auch nicht - irgendwie muss ich ja ein wenig Abwechslung in mein Leben bringen!
Im Moment weis ich persönlich nicht wie es weitergehen soll....
Bin gespannt was andere schreiben......
Vielleicht kann mir jemand neuen Mut machen.....
Gertrud
 
Hallo Kassandra,

eigenartige Frage, die du hier in einem UO-Forum stellst.

Mein Kommentar zu meinem Tagesablauf:

Mein Tag ist kein Tag, dem auch keine Nacht folgt, was die Tag-Nacht-Zeiteinteilung betrifft.

Bei mir gibt es nur einen Stundenablauf, der ausschließlich bestimmt wird von meinem gesundheitlichen Zuständen.

Haushalt, in dem Sinne des Wortes, gibt es bei mir nicht.

Lebensnotwendiges wird erledigt nach gesundheitlichem Befinden und körperlicher sowie mentaler Funktionsmöglichkeit.

Soviel zum "Tagesablauf" eines Unfallopfers.

Deine Frage erinnert mich an die Fragerei meines Gutachters (Gerichtssachvertändiger) von der BG.

Anstelle meiner Antwort hat er seine eingenen Vorstellungen dokumentiert, also Verfälschung pur!

Gruß Ariel
 
Tagesablauf?

Hallo
Glücklicherweise habe ich nun eine geregelte Woche. Sieht wie folgt aus.
7 Uhr aufstehen Frühstück machen, Geschirr abwaschen. 9 Uhr Therapie
(Mo,Fr Physio ,Di Ergo, Do Bewegungsbad, Mi Ruhetag) gegen 11 Uhr daheim Mittag (wird geliefert) dann schlafen, gegen 13.30 Uhr noch irgend etwas Wichtiges erledigen (meist Aufträge von meiner Frau) und immer schön langsam, 18 Uhr Abendbrot, dann auf die Liege teilweise Fernsehen teilweise Schlafen 21 Uhr ab zu Bett, mehr ist nicht drinn!:(
 
Organisation?

Hallo Kassandra,
die Idee Deiner Frage finde ich grundsätzlich gut, aber ich glaube die geht für viele der UO am Thema knapp vorbei.
Ich schließe mich, stellvertretend für meine Frau, meinen Vorrednern an.
Es geht vielen weniger um die Organisation und viel, viel mehr um die Bewältigung des Alltags.
Und auch wenn meine Frau immer wieder versucht die Rolle der (ver-)sorgenden Hausfrau und Mutter auszufüllen - um sich von den Scherzen/der Situation abzulenken, um nicht in Depressionen zu verfallen, um ... um wenigsten etwas Selbstwertgefühl zu behalten - gesteuert werden die Möglichkeiten, durch ihren Körper, durch die Chemie, das Wetter, die Verdauung etc.
Ganz simples Beispiel:
Durch die Morphine ist der Verdauungstrakt praktisch untätig. Irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem die Schmerzen/die Aufdehnung des Magens nicht mehr erträglich sind. Dann nimmt sie eine Doxepin. Ob die Wirkung nach 1, nach 3 oder nach 6 Stunden einsetzt, lässt sich nicht planen. Also abwarten ...
Oder wir beschließen einkaufen zu gehen. Ab zum Einkaufszentrum, Wagen geschnappt und los. Aber irgendeiner der lieben Kunden passt nicht auf, rumpelt sie an (nicht schwer, aber spürbar) und schon durchsticht ihren Körper eine Schmerzwelle. Das wars mit einkaufen. Nur noch weg hier ...
Oder die Sache mir dem Kurzzeitgedächnis, die sicherlich auch viele kennen. Also alles aufschreiben, damit man nichts vergißt. Und wegen lauter Zettel dann die Zettel aufräumen, die sich erledigt haben. Denn man vergißt ja nicht alles, aber ab und an halt doch. Planen, was man nicht planen kann ...
Und das mit der Konzentration ... Irgendwann ist die einfach weg. Unvorbereitet - von jetzt auf gleich. Man unterhält sich und bekommt nichts mit.
Ja, meine Frau hat einen Tagesplan.
Aufstehen mit Mann und Kind.
Danach das machen was geht und immerwährend hoffen, dass es nicht wieder so ein übler Tag wird. Aber meistens wird es eben doch so ein übler Tag. Wie gestern, wie vorgestern, wie vorvorgestern, wie eigentlich jeder Tag seit dem Unfall.
Wegen der Schmerzen oder wegen dem Magen oder wegen der Erkenntniss was alles nicht mehr geht oder wegen der Erinnerung daran, wie es früher war oder weil andere unerfüllbare Anforderungen haben oder, oder, oder ...

Ich hoffe Dein Zustand und Deine Möglichkeiten bleiben Dir noch lange so erhalten, wie Du es beschrieben hast.

Alles gute für Deine Zukunft!

oohpss
 
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