• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Vorbereitung LSG Verhandlung

seenixe

Super-Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
31 Aug. 2006
Beiträge
8,877
Ort
Berlin
Liebe Mitstreiter,
viele werden sich gefragt haben, warum ich in den letzten Tagen so wenig im Forum war.
Darauf gibt es eine einfache Antwort: seit ca. fünf Wochen weiß ich, dass am 23. August die Verhandlung vor dem LSG stattfindet. Das Wissen um diesen Termin lähmt meine Gedanken. Seit über 7 1/2 Jahren hoffe ich mir, das dieser Termin herankommt und endlich Klarheit in mein Verfahren kommt.
Zu viele Ungewissheiten, zu viele Erniedrigungen, Fehleinschätzungen, Kämpfe haben stattgefunden. Gutachten erstellt und wieder aus den Akten entfernt. Das Gericht plant für die Aufarbeitung und Entscheidung 1 Stunde ein. Wie viel Zeit im Verhältnis zu dem Erlittenen?
Man muss sich konzentrieren auf die wesentlichen entscheidenden Fragen, nicht die Demütigungen oder das geschehene Unrecht darf im Mittelpunkt stehen, sondern einzig und allein die Frage: Sind die anderen, nicht anerkannten Unfallfolgen durch den Unfall selbst oder mittelbar verursacht oder bekommt die BG mit ihrer Abwehrstrategie recht und wären die anderen Unfallfolgen zur gleichen Zeit mit der gleichen Stärke eingetreten wenn es nicht zu dem Unfall gekommen wäre.
Seit mehreren Wochen und Tagen gehe ich genau diese 1 Stunde die mir bleibt um das Unfallgeschehen aufzuarbeiten, durch. Dabei lähmt der Gedanke, dass man genau das falsche als Frage stellt oder aufgrund des Geschehens zu impulsiv auf die Verharmlosungen und falschen Darstellungen eingeht. Vor dem LSG haben wir vor drei Jahren die Klage einlegt. Und in den letzten 20 Tagen hat zum Beispiel die Richterin den von ihr beauftragten Gutachter, der nachweislich voreingenommen und parteiisch alle Fragen nach Kausalität und Unfallzusammenhang verneint dazu befragt, ob denn, wie von uns in der Klageschrift bereits ausgeführt nicht nur primäre sondern auch mittelbare Schäden entstanden sein könnten, Diese hat verneint und als völlig abwegig dargestellt.
Als Kläger darf ich weder als Jurist noch als Arzt, weil ich es ja nicht bin, sondern nur als Betroffener meine Fragen stellen. Das Gericht hat im Vorfeld die Ladung des Gutachters nach Paragraph 109 und des Sachverständigen für den technischen Unfallablauf abgelehnt. Auch unsere Bemühungen, die Erwiderungen des voreingenommenen Gerichtsgutachters durch den Gutachter nach Paragraph 109 noch einmal aufzurollen wurden verweigert. Bereits jetzt siehe ich eigentlich die Grundlage zu einer fairen Verhandlung überhaupt nicht mehr gegeben. Andererseits habe ich im Forum ja auch feststellen können, wie anstrengend und wie schwierig eine Revision durch das BSG zu erreichen ist.
Viele von euch, die ihre Gerichtsverfahren bereits hinter sich haben kommen werden verstehen, welche Probleme ich derzeit habe. Wer mag, der kann gerne am 23.8.2012 um 10:00 Uhr zur Verhandlung in das LSG Berlin Brandenburg kommen und sich den Ablauf dieses Verfahrens anschauen. Ungern erinnere ich mich an die Verhandlung vor dem Sozialgericht. Damals kam die Richterin mit dem fertigen Urteil in den Gerichtssaal und hatte selbst Schwierigkeiten die veränderte Sachlage dann im Urteil darzustellen. Aber sie zog damals ihren Stiefel einfach durch.

So, die letzten Tage habe ich jetzt genutzt, um mich wieder zu motivieren. Man muss den Kopf für die wesentlichen, entscheidenden Fragen frei bekommen zum einen sind es nur ganz wenige Fragen, die eine grundsätzliche Rolle spielen zum anderen sind auch die Richter nicht bereit, länger als nötig zuzuhören. Nun werde ich versuchen, meine Fragen zusammenzutragen.
Schön, dass ihr euch die Zeit genommen habt diesen Beitrag zu lesen.

Gruß von der Seenixe
 
Liebe Seenixe !

erst einmal drücke ich alle Daumen die ich habe, dass das Verfahren zu Deinen Gunsten endet !

Ich habe in einem gänzlich anderen Verfahren vor dem Familiengericht ein Urteil erhalten, da verstand ich die Welt nicht mehr..mein Rechtsbeistand sagte damals, Richter entscheiden oftmals so, weil sie die Ungerechtigkeit gegenüber des Betroffenenen sehen und wollen eine Grundsatzentscheidung von einem höheren Gericht damit erwirken.

Machte mich in dem Moment auch nicht glücklicher und ich dachte nur: Warum ausgerechnet bei mir ?

Es kam wie es kommen sollte, das OLG hat tatsächlich ohne zu zucken zu meinen Gunsten entschieden, wie vorhergesagt von meinem Rechtsbeistand.

Was ich damit sagen will, vielleicht (hoffentlich) ist es bei Dir genauso
und Du bekommst Dein Recht zugesprochen und das Urteil ist u.U. wegweisend für viele andere Betroffene :)

Also denke ich ganz positiv für Dich !

Viel Erfolg !

Louise
 
LSG Verfahren

Hallo seenixe,

ich kann dich sehr gut verstehen.
Egal, wie es ausgeht, lass dich nicht unterkriegen, nimm jemanden mit, der dich hinterher unterstützen kann und plane den Tag so, dass du hinterher etwas tun kannst, was dir guttut und dich ablenkt.

Der Verfahrensverlauf klingt für mich nicht nach einem fairen Verfahren. Ist es überhaupt zulässig vom Gericht, deinem Antrag auf Ladung der Sachverständigen nicht zu folgen? Liegt hier nicht eine Verletzung des Grundrechtes auf rechtliches Gehör vor? Hast du das Gericht vorab deswegen schon gerügt?

Viele Grüße,

muppet
 
Hallo Seenixe,
erst mal alles Gute.
Dieses Nachdenken und Durchspielen der Situationen kenne ich.
Konzentrier Dich auf die Sachen, die Du einwandfrei wider- bzw. belegen kannst.

Ich hatte ja nur das Vergnügen einer verlorenen Soz.-Ger.-Verhandlung; denn nach 2, für mich positive Gutachten, ist die BG auf anraten des Gerichts eingeknickt, aber vorher musste ich die Gutachter mit meiner Argumentation überzeugen.

Nun betraf meine Argumentation techn. und damit nachvollziehbare Fakten und keine individuellen körperliche Beschwerden.
Momentan erlebe ich es gerade mit meiner Frau. Sie hat, hatte einen glatten Armbruch kurz über dem Handgelenk.
Aussage der Ärzte, 14 Tg. mit und 4 Wochen ohne Operation.
Fazit, wir laborieren jetz schon 13 Wochen, einschliesslich Lympfdrainage und Krankengymnastik.
Arbeitsfähig wäre meine Frau immer noch nicht, aber was wäre, wenn es ein BG-Fall wäre?
Was man nicht genug betonen kann, jeder von uns ist ein Individuum und reagiert auf gleiche Traumata (Verletzungen) nicht nach der statischen Norm

Also Seenixe, plantsche mit dem Schwanz und mach die alle nass.
Ein mitplantschender
Paro
 
Hallo seenixe,

Du hast bis jetzt ein grosses Engagement gezeigt, sicher auch durch die geschilderten Erfahrungen bedingt.

Leider kenne ich Deinen Fall nicht. Ich würde die ganze Sache gerne einmal (oder auf mehrere Male, wenn zu umfangreich) nachlesen. Hast Du es schon einmal eingestellt? Bin ganz ehrlich: in den tausenden "Eingaben" ist es mir zu beschwerlich, "Deine" Sache herauszufischen.


Gruss

Sekundant
 
Hey Seenixe,

danke für deine offenen Worte.

Auch wenn es wenig hilft, denn das eigene Leid wird angesichts des Leides anderer mitnichten kleiner, so möchte ich dich doch wissen lassen, dass ich deine "Gefühlswelt" sehr gut nachempfinden kann.

Mein Fall ist anders... und doch sehr speziell.

Ich habe voraussichtl. in einem Monat den ersten frühen Verhandlungstermin eines Verfahrens, dass über die Existenz meiner Familie entscheiden wird. Ich mache mir keine Illusionen: ich gehe davon aus, dass die Beklagte alles tun wird um den Termin hinauszuzögern und das Verfahren so weit wie möglich in die Länge zu ziehen. :mad:
Gelinde gesagt: ich dreh´ am Rad!

Kopf hoch!
Ich denk´ and ich und drücke alle zur Verfügung stehenden Daumen!

Herzlichen Gruß
greek
 
Hallo Seenixe,

ich wünsche Dir am 23. einen klaren Kopf, einen ruhigen Puls, die richtigen Worte und sehr sehr viel Glück, dass Du endlich zu Deinem Recht kommst.

Kai-Uwe und ich drücken die Daumen
Lieben Gruß
Kai-Uwin
 
Hallo Seenixe,

es gibt nicht viel zu sagen,außer das wir Dir viel Glück und ein faires Verfahren wünschen !
Vielen hier im Forum hast du sehr geholfen und Mut zum kämpfen gegeben,nun kämpfst du deinen eigenen Kampf und wir drücken dir dafür die Daumen !

Liebe Grüße Ilka und Paul
 
Hallole Seenixe,

hm, ehrlich gesagt, ja, ich habe mich schon ein wenig gewundert, dass man in letzter Zeit nicht viel von dir gelesen hat.

Habe erst an die Urlaubszeit gedacht - war ja im allgemeinen nicht so viel im Forum los.

Aber als ich jetzt deinen Bericht gelesen haben, mensch, Gänsehaut pur. Mir fehlen irgendwie die Worte, was du da alles schon durchgemacht hast.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, Glück / Gerechtigkeit / und vor allem einen fairen Richter/in.

Bin mir ganz sicher, dass ganz ganz viele Leute hier aus dem Forum und bestimmt auch aus deinem privaten Umfeld, am 23. ganz arg an dich denken und dir alle Däumlein drücken.

Liebe Grüßlein
Würmlie
 
Hallo Seenixe,

ich wünsche dir viel viel viel Glück. Leider liegt Berlin zu weit weg für mich.
Was ich mich frage warum das Lsg. den Gutachter nach § 109 nicht als Zeuge lädt.
Mir steht dies noch bevor im moment hat der vom Lsg beauftragte Gutachter wieder eine Stellungnahme abzugeben bis November, wird sich also noch hin ziehen meine Verhandlung. Bei mir sind es erst 5 Jahre wenn ich genauso lange warten muss wie du dann habe ich noch ein paar Jahre.
Ich wünsche dir auf jedenfall einen positiven Ausgang des Verfahrens.

Gruss tdy
 
Top