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Verletzung Kopfgelenke

Rollmops

Neues Mitglied
Registriert seit
15 März 2022
Beiträge
8
Hallo zusammen,
das ist nun nach langer Zeit mein erster Beitrag. Ich habe eine recht lange, mehrfache Unfallgeschichte und meine Wirbelsäule scheint meine Schwachstelle zu sein.
Schon länger her: 2004 Kletterunfall mit kompletter Querschnittlähmung LWK1 (und weiteren Verletzungen).
Seit langer Zeit (auch schon vor dem Querschnitt) immer mal wieder leichte HWS Verletzungen, mehrfach wurde eine HWS Distorsion diagnostiziert.
2019 hatte ich kurz hintereinander zwei schwere Unfälle, einmal VU und einmal Treppensturz (mit dem Rolli im Dunkeln über die Stufen im ersten OG hinausgefahren und dann quasi einen Kopfsprung auf die Treppe. Bin wohl auf der dritten Treppenstufe von unten zum liegen gekommen, also fast das ganze Stockwerk runtergeflogen. Nachdem ich wenige Wochen zuvor durch den VU bereits im Schockraum der Klinik war, in die ich dann wieder kam und psychische Erkrankungen in der Vorgeschichte bekannt sind, unterstellte man mir suizidales Verhalten (was nicht stimmte) und behandelte mich leider sehr unfreundlich. Leider wurde mir mit vielem auch nicht geglaubt.
Festgestellt wurden initial nur ein SHT, Nasenbeinfrakturen, Prellungen und ein paar Schürfwunden. Ich hatte jedoch von anfang an, als ich wieder bei Bewusstsein war, starke Probleme mit der HWS. Leider glaubten die Ärzte mir (im Gegensatz zur Pflege) nicht - CT war ja unauffällig bis auf jede Menge degenerative Probleme - und behandelten mich und auch meine HWS teilweise sehr grob. Mehrere Tage später wurde dann doch noch ein MRT durchgeführt, weil ich neurologische Ausfallerscheinungen hatte. Plötzlich veränderte sich das Verhalten der Ärzte, man wurde netter, sagte mir aber trotz Rückfragen nichts zu meinem Zustand. Immer wenn Visite war, wollten die Ärzte "später nachschauen" und am nächsten Tag war dann wieder ein anderer Assistenzarzt da....
Irgendwann wurde ein Funktionsröntgen gemacht, um eine OP-Indikation auszuschließen, allerdings war ich da extrem verspannt von den Schmerzen und auch Angst und habe ziemlich gegengehalten. Angeblich keine OP-Indikation, 8 Wochen HWS-Orthese wurden verordnet. Bis dahin hatte ich immer noch keine Info, was eignetlich los ist.
Im Entlassbrief standen dann u.a. folgende Einträge (die degenerativen, mir schon lange bekannten Punkte lasse ich mal weg):
"Zerrung/Distorsion der HWS mit Teilruptur/Blutung im PCL (posteriore ligamentärer Komplex) in Höhe HWK 1/2, schmalem prävertebralem Hämatom, Ödem im Facettengelenk HWK 2/3 rechts und schmalem Erguss im Atlantodentalgelenk"
Seit dem Unfall habe ich deutliche Probleme, insbesondere Schmerzen, kann den Kopf nicht mehr halten, kann den Kopf nicht mehr bzw. nur äußerst kontrolliert und sehr eingeschränkt nach rechts drehen (sonst gibt es sowas wie Blitzschläge durch den gesamten Körper), bin erschöpft, kann oft die Augen nicht synchronisieren, Kopf nicht nach unten tun zum Lesen beispielsweise, Kopf kann nicht seitlich geneigt werden, usw usw.
Über die Jahre wurden die Probleme zwar besser (am Anfang z.B. zusäzlich pulssynchroner Tinnitus, Sternchensehen, schwarz vor Augen bei Kopfdrehung, regelrechtes Verrutschen des Kopfs wenn ich ihn z.B. versuchte in die BAdewanne zu halten zum Haarewaschen usw.), aber seit langen ist Stillstand.
Mein größtes Problem ist, dass fast kein Arzt ernst nimmt. Mein Hausarzt meint, die Probleme kämen von den degenerativen Problemen (Bandscheibenvorfälle/-protrusionen von C4-TH1), der Orthopäde das gleiche. Neurologin glaubt mir, Schmerzmediziner auch. Phsysio ebenfalls.
Mich verunsichert es sehr, das Ausmaß der Verletzung nicht einschätzen zu können. Z.B. Risiko bei möglichen Auffahrunfällen usw. Ich weiß bis heute nicht, welche Bänder verletzt sind, unter dem Begriff PCL habe ich keine Informationen gefunden, die mir weitergeholfen haben. Versteht jemand, welche Bänder mit dem PCL gemeint sind?
Ich habe außer dem Entlassbrief und einer Funktionsaufnahme keinerlei Unterlagen aus dem KH. Wie komme ich denn da ran? Besonders die MRT Bilder hätte ich gerne...
Kennt ihr brauchbare Ärzte im süddeutschen Raum, die einen mit so einer Verletzung begleiten können? Ich weiß schlicht nicht, an wen ich mich wenden kann. Im Upright MRT sehe ich nicht wirklich Sinn, solange zum einen die Berichte alle soooo gleich sind und gleichzeitig die Berichte auch keine Anerkennung in der Medizin finden.
Ich vermute, dass mein größtes Problem eine AAI ist, da die Rotation definitv am meisten Probleme macht.

Viele Grüße
Rollmops
 
Mal abgesehen von allem Anderen: Es ist absolut unglaublich, wie manche, der "Gut"achter-Szene zugehörigen ÄrsÄrzte glauben, mit einem umgehen zu können, weil sie "denken", man könne sich nicht wehren :mad:
 
hallo,

zu deinem problem könnte ich einiges beitragen was "Teilruptur/Blutung im PCL (posteriore ligamentärer Komplex)" und die symptome betrifft. wenn dir die englische sprache nicht fremd ist, kannst du mal nach literatur dazu suchen aus meiner datenbank unter https://bibbase.org/show?bib=http://bibbase.org/zotero/Sekundant# oder mir eine pn schreiben, wenn du genug beiträge geschrieben hast oder sponsor bist.

was ich dringend raten kann: fordere unbedingt sämtliche behandlungsunterlagen bei allen kliniken und ärzten an, bei denen du in behandlung gewesen bist. du wirst sonst auf deine fragen nie eine befriedigende antwort bekommen.


gruss

Sekundant
 
Hallo Rollmops,

Du hast ein Recht, die Unterlagen einzusehen. Am besten Du fragst im KH nach und bittest um eine Kopie der MRT-CD. Meistens wird einem eine Kopie gegen eine kleine Gebühr erstellt.
Vielleicht hat dein Hausarzt ausführlichere Unterlagen und Berichte vom Krankenhaus, da solltest Du auch mal nachfragen. Veilleicht kann er die Berichte auch dort anfordern.

Viele Grüße und alles Gute

Lilie13
 
Hallo Rollmops,

Bitte um eine Kopie der KOMPLETTEN Patientenakte, also auch Pflegeakte usw. Auch alle Arzt Briefe von den Ärzten, bei denen du in Behandlung warst.

Und lass dir von deiner Krankenkasse deine Patienten- und Medikamenten- und Behandlungsquittung schicken. Dabei ist ebenfalls viel Wichtiges enthalten. Wenn du dir diese jährlich geben lässt, hast du einen Beleg für alle Arztbesuche Behandlungen und Medikamente. Das kann wichtig werden.

Viele Grüße

Rudinchen
 
Hallo Rollmops,
hallo Rudinchen,

so einfach ist das nicht mit den sog. Sozialdaten bei der Krankenkasse, denn

1. Werden im Zuge der Vorratsdatenspeicherung bei den GKVs nur bestimmte Daten gespeichert wie z.B. Stationäre Aufenthalte, Verordnungen und ein paar mehr.

2. Die meiste Daten werden bei den Kassenärztlichen Vereinigungen des jeweiligen Bundeslandes gespeichert wie z.B. Arztbesuche, Diagnosen, Abrechnungsbeträge.

3. Die bei den Kassenärztiche Vereinigungen (KÄV) gespeicherten Daten unterliegen dem Datenschutz auch gegenüber der Gesetzlichen Krankenkasse (GKV)
Es wird in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt, wie man an diese als Patient rankommt.
Es kann sein, dass diese Unterlagen der KÄVs auch bei der jeweiligen GKV mit angefordert werden müssen, weil die KÄV an die Krankenkasse verweist. Dann muß die KÄV sie aber im verschlossenen Umschlag an die GKV senden und diese übermittelt Dir dann ihre Daten und im verschlossenen Umschlag die der KÄV.

4. Patientendaten die bei den Kassenärztlichen Vereinigungen gespeichert werden, gehen die Krankenkassen nämlich nichts an !!!!! Die Kassenärztlichen Vereinigungen sind für die Abrechnungen mit den Ärzten zuständig und prüfen die Abrechnungen.

Beide Datenpools unterliegen bzgl. der Speicherdauer dem Vorratsdatenspeichergesetz, was bedeutet, dass die maximale Speicherung 10 Jahre betragen darf. Es kann aber auch sein, das Krankenkassen manche Daten nur 18 Monate speichern und Kassenärztliche Vereinigungen nur ein paar Jahre. Das wird unterschiedlich gehandhabt.

Am besten ist es, wenn man sich an beide Stellen wendet.

Gruß Bobb
 
Zuletzt bearbeitet:
da die Rotation definitv am meisten Probleme macht.
Hallo Rollmops,

da die Drehung des Kopfes zu ca. 70 % durch die obere HWS (C 0 bis C 2) ermöglicht wird, passen Deine Diagnosen zu dieser Dreheinschränkung.

Steht bei Dir nichts von segmentalen Instabilitäten in den Befunden? Bei Funktionsröntgenaufnahmen sollte die erkannt worden sein.
Schwarz vor Augen kann auch bei Instabilitäten ein Hinweis auf Rückenmarkkontakt sein. Wie zeigte sich den bei den Röntgen-Funktionsaunahmen der DENS? Bei Instabilitäten steht der in verschiedenen Position nicht mehr mittig bzw. ein sog. Dancing Dens kann zur Sklerosierung des Atlasbogens führen, die auf den Funktionsröntgenbildern zu sehen sein müßte, wenn der Unfall schon länger zurückliegt.

An den Bändern befinden sich feine Nerven, die bei einer Zerrung/Ruptur beschädigt werden > Hirnstammschädigung ?

Werde Sponsor, dann kann ich Dir einen Facharzt über PN empfehlen. Obgleich ein Upright-MRT des KZÜ nicht schlecht wäre.

Gruß Bobb

P.S. Ich würde auch mal eine Angio-MRT machen lassen der oberen HWS bzw. der Schädelbasis.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo,

zu deinem problem könnte ich einiges beitragen was "Teilruptur/Blutung im PCL (posteriore ligamentärer Komplex)" und die symptome betrifft. wenn dir die englische sprache nicht fremd ist, kannst du mal nach literatur dazu suchen aus meiner datenbank unter https://bibbase.org/show?bib=http://bibbase.org/zotero/Sekundant# oder mir eine pn schreiben, wenn du genug beiträge geschrieben hast oder sponsor bist.

was ich dringend raten kann: fordere unbedingt sämtliche behandlungsunterlagen bei allen kliniken und ärzten an, bei denen du in behandlung gewesen bist. du wirst sonst auf deine fragen nie eine befriedigende antwort bekommen.


gruss

Sekundant
uprightverfahren werden in DE u CH nicht anerkannt. vllt hilft es vom Neurologe in eine Nuclearuntersuchung ueberwiesen zu werden. Dort wer rden nach Gabe einer flussigkeit Kristalle im Bereich der vorhandenen kopfverletzungen sichtbar. beweist zumindest das vorhanden sein von verletzungen
 
Es ist nicht wahr, dass Upright-Befunde nicht anerkannt werden.
Die gesetzl. KV zahlt sie teilweise, das täte sie für nicht anerkannte Verfahren nicht.
 
Hallo Rollmops,
Ich kann dir nur den Rat geben, investiere 150€ in der Ambulanz im INI Hannover und spreche mit Prof. Sami .. er nimmt dich ernst und hilft dir weiter..
Dann weißt du was ein Profi dazu sagt.
Viel Glück und alles Gute
Piet Pender
 
Hallo ihr alle,
vielen lieben Dank für eure wertvollen Informationen.

@Sekundant: Wow, die Datenbank ist ja der Wahnsinn, ich bin total begeistert. Danke Dir, hat mich bereits schlauer gemacht. Da habe ich noch viel zu lesen.

@Sekundant, Lilie13, Rudinchen: Okay, also die komplette Patientenake. Das werde ich dann tun. Sind da die MRT-Daten mit dabei oder muss ich die separat anfragen? Reicht das per Email oder muss ich das schriftlich per Brief machen?

@bobb: von einer segmentalen Instabilität steht beim Entlassbrief nichts. Das Funktionsröntgen hat am 9. Tag nach dem Unfall stattgefunden, ich war da noch total durch den Wind und war nicht in der Lage, irgendwas zu fragen oder so. Durch das SHT hatte ich damals auch keine Konzentration, gefühlt war ich so desorientiert wie ein Kind. Ich war selber irgendwie gar nicht handlungsfähig und hatte nur riesige Angst, wenn die Ärztin meinen Kopf bewegt hat. Kaum habe ich gesagt dass es weh tut, hat sie aufgehört, ich weiß gar nicht, ob das alles überhaupt für aussagefähige Bilder gereicht hat. Leider wusste ich zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht, was für eine Verletzung ich an der HWS habe, weil ja niemand meine Fragen beantworten konnte/wollte. Deswegen weiß ich leider auch nicht, wie der Dens stand. Ich habe insgesamt 5 Bilder vom Funktionsröntgen vorliegen, in digitaler Form, aber das war seitlich. Die Klinik gab mir bei Entlassung einen QR-Code mit, wo ich die Unterlagen runterladen konnte. Ich war selbst total irritiert, dass da nur die 5 sehr ähnlichen Aufnahmen drin waren und sonst gar nichts. Dachte, da finde ich alle Dateien. Leider war ich nicht in der Lage, dem nachzugehen. Erst jetzt kann ich mich wirklich drum kümmern.
Angio CT vom Kopf hatte ich ein paar Wochen nach dem Unfall, weil man eine AV-Fistel ausschließen wollte. (war zum Glück ok), aber vom KZÜ habe ich nichts.
Danke für das Angebot zwecks Facharztempfehlung. Ich muss mal gucken, wie das mit dem Sponsor funktioniert usw. Wäre Dir unheimlich dankbar.

@Oktober2013 und HWS-Schaden: Ich habe das leider auch bereits gehört, dass viele Ärzte die Befunde aus den Upright MRTs nicht ernst nehmen. Das ist auch der Grund, warum ich das bisher nicht gemacht habe. Aber eventuell mache ich das doch noch, bin mir unsicher...

@Piet pender: Danke für den Hinweis. Leider ist Hannover genau am anderen Ende von Deutschland. Warst Du schon bei ihm? Machen die dort bei Bedarf auch Bildgebung?

Viele Grüße
Rollmops
 
Hallo Rollmops,

CT- und MRT-Aufnahmen musst du separat anfordern. Kann sein, dass du dafür einen Betrag von ca. 5 Euro bezahlen musst, evtl. auch etwas für die Kopien aus der Patientenakte.

E-Mail-Anfrage müsste reichen. Am besten gleich dabeischreiben, dass du bereit bist, für evtl. Unkosten aufzukommen.

Wenn sich auf eine Mail nichts tut, noch mal anrufen oder schriftlich.

Viele Grüße

Rudinchen
 
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