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Teilarthrodese Handgelenk - Gliedertaxe

nanne0308

Neues Mitglied
Hallo an alle!
Ich bin neu hier und hoffe bei euch einige Antworten zu erhalten. Ich studiere schon seit einige Wochen eure Beiträge, konnte aber zu meinem Fall noch nichts finden.
Ich hatte im Juni letzten Jahres einen Unfall und habe mir die Elle an der rechten Hand gebrochen. Nach langem Hin und Her und Krankenhauswechsel wurde bei mir eine TFCC-Verletzung vermutet. Bei der Handgelenksspiegelung wurde festgestellt, dass das LT-Band zwischen Mond-und Dreiecksbein und der TFCC gerissen war. Durch die späte Feststellung konnte nur noch eine Teil-Arthrodese der Handgelenkswurzeln (mit Entnahme eines Knochenstückes aus dem Beckenkamm) und eine Refixierung des TFCC mittels Knochenanker in der Elle für eine Verbesserung der Schmerzen durchgeführt werden.
Ich war für insgesamt 4 1/2 Monate krank geschrieben. Da ich eine private Unfallversicherung habe und diese auch fristgerecht informiert habe, möchte ich nun wissen, wie eine wohl bleibende Invalidität abgerechnet werden wird.
Ich konnte im Forum immer nur die Formulierungen "Hand im Handgelenk" oder "Hand" finden. In meinen Versicherungsbedingungen aus 2004 steht aber nur "eines Armes 70 %". Keine weiteren Ausführungen. Ich gehe nun davon aus, dass ich wohl auch nur den Armwert angerechnet bekomme, oder gilt generell die Hand mit 55 %?
Mein Gutachten wird erst im April oder Mai gemacht, aber mich hat die Formulierung in meinen Versicherungsbedingungen doch sehr gewundert. Ich weiß, das hätte man bei Abschluss der Versicherung schon erkennen müssen, aber wenn man (Gott-sei-Dank) nie mit diesem Thema zu tun hat, dann schaut man auf so was nicht so genau.
Ich hoffe es kann mir jemand eine Antwort geben und ich freue mich auf alle, die eine ähnliche Verletzung (seltsamerweise im ganzen Netz noch niemanden mit LT-Band-Verletzungen und TFCC-Abriss gefunden) erleiden mussten.
Es wäre natürlich ein Wahnsinn, wenn jemand bei ähnlicher Verletzung eine Erfahrung mit der Einschätzung hätte. Mein Handgelenk ist derzeit noch sehr eingeschränkt und die Schmerzen sind bei Belastung noch sehr erheblich, im Ruhezustand erträglich.

Viele Grüße an alle
 
Hallo nanne,

willkommen im Forum für Unfallopfer.

Die gleiche Verletzung habe ich nicht, sondern (unter anderem)
einen Oberarmtrümmerbruch (Schulterbruch 2007) daraus von der PUV
endgültig abgerechnet - Humeruskopfnekrose - .

Diese Verletzung ergab 7/20 Armwert (70) = 28 % Invalitität.


Zu Deiner Frage:

in Deinen Versicherungsbedingungen ist nur Armwert 70 % aufgeführt.
Ein Gutachten wird dann auch die Invalidität bezüglich Arm angeben,
obwohl (nur) Hand, das Handgelenk betroffen ist.
Handwert ist meist 55 % ( in den meisten Bedingungen/Gliedertaxen).

Wenn Dein Handgelenk (55) zur Hälfte (1/2) eingeschränkt bleibt wäre dies 27,5 % Invalidität
Nach Armwert dann 4/10 (70) = 28 % Invalidität.

Anderes Beispiel:
Dein Handgelenk ist (zu Deinem Glück) nur um 1/4 eingeschränkt wäre dies 13,75 % Invalidität.
Nach Armwert ausgedrückt dann 2/10 = 14 % Invalidität.


Bei einer Versicherungssumme (Invaliditätssumme) von
50.000 € sind das bei 28 % Invalidität dann 14.000 € Invaliditätsentschädigung - bei
14 % Invalidität 7.000 €

Bei einer Versicherungssumme von 20.000€
bei 28 % Invalidität - 5.600 €
bei 14 % Invalidität - 2.800 €

Dies auch für alle hier, immer eine hohe Invaliditätsumme (Versicherungssumme) vereinbaren.
Ich hatte da Glück eine lange Versicherungsdauer (ergibt Zuschlag)
und eine hohe Versicheungssumme.

"nanne" , melde Dich bitte mal zurück, auch wenn es noch viele Monate dauert.


Gute Besserung wünscht

Meggy
 
Danke für eure schnellen Antworten. Ich habe "zum Glück" eine hohe Versicherungssumme: 150.000 € und Progression 400%. Leider habe ich wirklich nur Armwert in meinen Versicherungsbedingungen stehen. :mad:
Derzeit ist sicher die halbe Hand betroffen, ich hoffe aber immer noch auf eine Besserung - momentan ist der Zustand nicht angenehm. Wenn also am Ende 2/10 Armwert rauskommen, kann ich wohl schon zufrieden sein (nach meiner Rechnung dann 150.000 x 70 % =105.000 ./. 10 = 10.500 x 2 = 21.000). Die Progression kommt dann wohl erst ab 25 % zu tragen - wenn ich jetzt alles richtig verstanden habe.
Ich melde mich dann spätestens beim Ergebnis meines Gutachtens.

Viele Grüße und Danke
 
Hast alles richtig verstanden. Aber ob die Bemessung der Invalidität (Gutachten) dann mit
Deinen Beeinträchtigungen übereinstimmt?

Gute Besserung und viel Glück

Meggy
 
Hallo Meggy!
Ich habe heute das Gutachten und die Abrechnung der PUV erhalten. Laut Gutachten:
Es besteht eine Bewegungseinschränkung des rechen Handgelenkes konzentrisch zur Hälfte mit mäßig eingeschränkter Unterarmdrehung: 4/20 Armwert
Die Versicherung bietet mir folgendes an:
"Grundsumme: 154.190 €, Armwert 70 % 107.933 €, lt. Gutachten 20 % 21.587 €
Die Einschätzung ist sehr hoch aufgrund dieser Verletzung, es gilt die Bemessung vom Armwert! Einen Handwert haben Sie lt. Gliedertaxe nicht!" Ist diese Berechnung richtig?
Außerdem wurde mir folgendes dazugeschrieben:
"Um Ihnen ehest möglich den Entschädigungsbeitrag anweisen zu können, ersuchen wir Sie, die beiliegende Abfindungserklärung im Original unterfertigt zu retournieren."
Ist das so rechtens? Mein Unfallchirurg hat mir schon eine Totalversteifung vorausgesagt und ich soll mich mit 4/20 abfinden lassen?
Ich bin mir hier sehr unsicher und bitte um Deine und auch alle anderen Meinungen dazu. Bitte helft mir - was soll ich machen?
Danke für Eure Bemühungen. Ich weiß, dass die Entschädigung in Summe sehr hoch ist, aber ich habe diese Versicherung eben mal für eventuelle Schäden und ich möchte nichts falsch machen.
 
Hallo nanne0308,

Dein "Gefühl" trügt Dich in einer Hinsicht nicht, denn wenn Du diese "Abfindungserklärung" unterschreibst dann sind alle Messen gesungen, egal was bis zur Drei-Jahres-Frist noch passiert.

Du kannst selbst einen Text aufsetzen, das Du das Angebot in Höhe von ........ als Zahlung zur Erstfeststellung annimmst und bittest um die Zahlung auf ........ (Bankverbindung).
Vermeide auf jeden Fall die Formulierung "Abfindungserklärung" und gehe nicht weiter auf das "Angebot" ein.
 
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