Reitunfall Halswirbel gebrochen
Hallo Zusammen,
erstmal wünsche ich dir gute Genesung.
Ich möchte mich dazu äußern, da glaube ich einiges falsch Verstanden wird.
Ich selber reite seit über 40 Jahren teilweise auch als Berufsreiterin, ich selber bin nun auch Opfer eines Sturzes geworden und dies nach 20 Jahren sturzfreies Reiten. Deshalb bin auch ich auf der Suche nach Antworten zum Thema Haftpflicht des Pferdebesitzers.
Nun aber zu deinem Unfall.
1. Wenn ein Reiter nicht sicher ist beim Aufsteigen und Reiten eines Pferdes passiert von der Körperhaltung folgendes, er versucht sich festzuhalten, dazu verkrampft er sich im Po, Oberschenkel und versucht sich mit dem Unterschenkel zu halten, dadurch wird das Knie hochgezogen und man verliert den Steigbügel, den man in diesem Moment nicht wiederfinden kann, da man viel zu unausbalanciert ist.
2. Das Pferd empfindet die Haltung und Druck des Reiters als treibende Hilfe, da du erst in der Ecke herunter gefallen bist, ist dies ein typischer Reitunfall der Reitern passiert die ein wenig von ihrem Sitz während Reitpausen eingebüsst haben. Es kann durchaus sein, dass dieses Pferd gut bis sehr gut ausgebildet ist und deine Hilfen zu Recht missverstanden hat.
3. Das das Pferd zum Verkauf steht, ist nicht unbedingt ein Grund dafür, dass es schleicht zu Reiten ist oder empfindlich oder gar böse ist. Viele Reitbetriebe an- und verkaufen Pferde ständig, häufig auch nicht in ihrem PLZ Bereich, da sie Vorort vielleicht schon einen nicht so guten Namen haben, oder in anderen Gebieten mehr Geld für die Tiere zu bekommen ist. Aus welchen Gründen auch immer, hat dies nicht unbedingt etwas zu bedeuten, auch wenn dir das Tier wiehernd entgegensieht. Vielleicht ist es jedoch auch mit der Situation in diesem Reitbetrieb unglücklich und als z.B. Schulpferd ungeeignet, dies kommt gar nicht so selten vor, denn die wenigsten Pferde habe so ein dickes Fell, dass jeden Tag oder auch nur jede Woche mehrere Reiter akzeptiert werden und sie mit den wechselnden Reitern und Pflegern zurecht kommen.
Ich möchte niemanden hier angreifen, schon gar nicht dich als Unfallopfer, aber es sollte einmal Klarheit über falsche Reiterhilfen und Verständigung zwischen Reiter und Pferd geschaffen werden.
Solltest du bei einem Reitverein Probe ger4itten sein, ist dieser Verein einer höheren Ortsgruppe angehörig Landes Reit- und Fahrschule, wodurch dann die Versicherung einspringt.
Ist das Pferd Probe geritten worden, mit Unterricht (nach deinen Schilderungen hast du ja Anweisungen vom Reitlehrer erhalten) dann hat er eine Haftpflicht, bzw. Betriebshaftpflicht, die aufkommt.
Hast du einen Proberitt als Reitbeteiligung gemacht, bekommst du nichts, außer von deiner eigenen Unfallversicherung. Allerdings gibt es dort ein Urteil dass der erste Versuch also der Proberitt als solches gilt und zum Schutz des Reiters es eine Ausnahme gibt. Dazu gibt es ein Gerichtsurteil ich glaube in Augsburg (aber dass kann ein Anwalt recherchieren) und die Haftpflicht des Pferdes wird in Regress genommen.
Ich wünsche dir viel Glück und denk daran, Schmerzensgeld zu fordern HWS Frakturen sind schon ganz schön heftig. Schmerzensgeld steht dir zu, genau so wie alle Kosten die durch längere Krankheiten entstehen wie Lohnausfall, Differenz zwischen Gehalt und Lohnfortzahlung der KK, Zuzahlungen für irgendwelche Rezepte, z.B. Krankengymn. usw. Wegegeld zu den Ärzten und Therapien usw.
Gute Genesung! Fang nicht wieder zu früh an. Und wenn du noch mal aufs Pferd steigst, nur mit Profis..... Bitte!