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Nichtverschuldeter Autounfall mit Personenschaden

christa55md

Mitglied
Registriert seit
29 Juli 2015
Beiträge
85
Guten Abend an alle ,ich bin neu hier und freue mich ,
dass es so ein Forum gibt,wo man auch mal Gleichgesinnte trifft.
Ich möchte einfach mal meine Situation los werden,
da ich ab den 12.08 15 zur Reha gehe für 5 Wochen.
Ich heiße Christa und bin 60 Jahre alt.
Mein Mann und ich hatten einen Verkehrsunfall am 27.01. 15 und hatte schwerwiegende Verletzungen im Brustbereich,mein Mann hatte einen Schock...keine Verletzungen.
Uns hat einer die Vorfahrt geschnitten,voll vorn rein gekracht,Totalschaden und ich rechts zwei Rippen gebrochen,Brustbeinbruch,links drei Rippen gebrochen und Pneumothorax,der aber selbst gut verheilt ist lt.Aussage der Ärzte im KH.
Bis heute bin ich noch AU und habe noch eine Reha vor mir und stehe eigendlich noch im Arbeitsleben.
Der Verursacher hat ein Schuldgeständnis abgegeben,Anwalt ist vorhanden und korrespondiert mit der Versicherung des Verursachers.
Leider geht es mir gesundheitlich immer noch nicht gut,klage über Schmerzen im Sternumbereich bei bestimmten Bewegungen und schwere Sachen kann ich einfach nicht heben,dann beginnen wieder die Schmerzen.Belastung selber ist nicht gegeben,habe dimense Schlafstörungen,Atemnot,fange an Depressionen zu bekommen,weil ich den Unfall immer wieder vor mir sehe.
Der Verursacher wohnt in der Nähe,es kam nie eine Entschuldigung oder Nachfrage,was für mich selbst unfassbar scheint.
Schmerzensgeld steht noch aus und wird sich noch hinziehen.
Seitens der gegnerischen Seite hatte die Versicherung einen Vergleich aushandeln wollen,habe es abgelehnt,da ich ja noch AU bin.
Das sind so die wesendlichen Dinge,vielleicht habe ich noch etwas vergessen und wollte auch nur mal berichten.
Vielleicht gibt es auch Gedanken dazu,die ich noch nicht erfasst habe.
LG Christa
 
Zuletzt bearbeitet:
Grüß Dich, Christa55md!

Schön, dass Du zu uns hergefunden hast! Lass Dich mal umarmen: Du bist ja ziemlich gebeutelt!

01
Viele Teilnehmer hier können das Lied singen, dass der Unfall immer wieder vor dem gesitigen Auge auftaucht. Das spircht ein wenig dafür, dass sie eine Belastungsstörung breit macht. Da brauchst Du aber Hilfe. Das schöne ist: Diese Belastungsstörung ist durchaus behandelbar, so, dass diese Bilder nicht ständig wieder auftauchen. Damit der Unfall dort bleibt, wo er hingehört: In der Vergangenheit.

02
Mit der Abfindung hast Du Recht gehabt. Du hast Ansprüche, mit Vergelichen werden sie nur klein geredet.

03
Du bis neu hier. Die, die mich schon kennen, die warten schon drauf, dass ich das Thema "Haushaltsführungsschaden" anspreche:

Sag mal....wie schmeißt Du Deinen Haushalt, wenn Du ncht mal einen leeren Kasten Bier tragen kannst, den Staubsauger nicht die Treppe runter bringst? Ich möchte Dir ja nicht dabei zusehen müssen, wie Du die Waschmaschine ausräumst und dann die Bettwäsche aufhängst. Vermutlich geht das gar nicht. Oder so, dass es Dir leid tut, dass Du kein Hund bist: Für den gilt wengistens Tierschutz.

04
Für Leute wie Dich gibts den Schadensersatzposten "Haushaltsführungsschaden". Da geht es darum: Du bekommst Geld für die Haushaltshilfe, die Du eigentlich bräuchtest, aber gar nicht gehabt hast. Das klingt seltsam, aber es ist ganz legal. Der Bundesgerichtshof sagt das so.

(a)
Übrigens: Den gibt es auch, wenn Dein Mann einspringt. Der springt nämlich nicht für die Versicherung ein, sondern für Dich.

(b)
Und das gibt's auch dann, wenn die Arbeit einfach nicht gemacht worden ist. Ist ja auch wahr: Der Staub auf der Vorhangstange, der läuft schon nicht davon.

05
Da gehts um viel. Vermutlich sind wir schon weit jenseits von 1.000,00 Euro. 1.000,00 Euro, das ist wahrscheinlich schon im Februar überschritten worden.

Wenn Du jetzt etwas verblüfft schaust und wissen willst, was es damit auf sich hat: Dann melde Dich! Dann machen wir was draus.

ISLÄNDER
 
Hallo christa55md,

willkommen hier im Forum.
Das mit der Entschuldigung kenne ich!
Da kannst du lange warten, bis sich ein Verursacher "Entschuldigt"!
Warum soll ich mich entschuldigen? Meine Versicherung bezahlt doch den Schaden!
Einem UO würde aber das einfache "Entschuldigung" oft mals einfach gut tun!
Wünsche dir gute Besserung!
 
Grüß Dich, ptpmpsb, und grüß auch Dich, Christa55md!

01
Die Ursache ist oft Scham. Kein Mensch will gern mit dem konfrontiert werden, was man ausgefressen hat. Mit der eigenen Schuld ist schwer umzugehen. Leider kommt die große Mehrheit der Menschen nicht über das Verhalten 8-jähriger Lausbuben hinaus. Denn: Nachn einiger Übung ist das, was man spontan vermeiden will, auch ertragbar. Leider Gottes habe ich auch schon im Leben Dinge gemacht, die nicht wirklich so toll waren, so dass ich mich hinterher in den Allerwertesten beißen wollte. Auch in meinem Leben gibt es Versagen!

02
Eine ganz tolle Ausnahmeerscheinung war aber ein Mann, der eine doch deutliche Behinderung einer Dame verursacht hat. Er fand die richtigen Töne (schwierig!) und - machte sie erst über Gartenarbeiten, dann Hilfe im Haus daran, den Schaden selbst auszugleichen.

Zuerst war die Dame distanziert, wollte das nicht annehmen. Der Mann blieb aber am Ball und bat geschickt dennoch darum, etwas tun zu dürfen, da auch er unter seiner Schuld leide und das abtragen wolle. Er bat darum, es versuchen zu dürfen. Die Dame war verwirrt, gab aber nach: Warum nicht? Das Verhältnis entkrampfte sich, da er jede Woche kam. Das wurde selbstverständlich. Szenenwechsel, 15 Jahre später!
Inzwischen haben die beiden 4 Kinder: Zwei eigene, zwei vom Jugendamt.

Diese 4 Kinder, die sind allerdings wirklich zu beneiden.


Das Ganze ist so ungewöhnlich, ich habe nie wieder von einem vergleichbaren Vorgang gehört: Fast, dass man die Geschichte als erfunden ansehen könnte: Aber ich kenne diese Familie.

03
Das ist un freilich eine Ausnahme. Wir müssen damit leben, dass ihr beide es anders anpacken müsst. Das Ihr auf andere Weise wieder Lebensglück ergattert! Jedenfalls Du, ptpmps hast ja schon was gefunden. Im Forum sich umzutun, und einer echten armen Sau mit den entscheidenen Tipps, recht breit grinsend weiter zuhelfen: Macht "good vibrations", stimmts? Die sollst Du haben. Und Du, Christa55, Du auch.

ISLÄNDER
 
Vielen Dank für die nette Aufnahme hier im Forum und ja,es ist schon eine Strapaze alles zu bewältigen.Da ich ein Stehaufmännchen bin und noch sehr agil meinen Beruf ausgeübt habe,kommt das natürlich doch irgendwie mir zugute und sage mir jeden Tag....los...mache hin.Das klappt dann auch einwenig,aber dann kommt alles wieder an mich ran.
Was mir mal der Anwalt sagte...man muss beweisen können, dass man psychisch angeknackst ist und ich weiß auch,dass dies zuwenig Beachtung geschenkt wird,wenn man sich die Nächte um die Ohren schlägt..nicht schlafen kann...heult...der Körper zu explodieren droht,weil man mit dieser Situation nicht klar kommt.

Ich habe nun jetzt am Samstag Bescheid bekommen ,dass ich ab den 12.08.15 zur Reha für 5 Wochen fahre und freue mich auch schon darauf.
Ich werde dann in dieser Zeit meinen Läppi nicht dabei haben und das ist gut so.
Ich habe auch hier anfangs gelesen und stelle doch fest,das andere noch mehr gebeutelt sind als ich gesundheitlich gesehen.
Lieben Dank auch für die Hinweise von Euch und vielleicht gibt es doch etwas,was einem auf die Sprünge hilft,um alles durchzustehen und auch für Hinweise,worauf man achten sollte.....das hat ja nun schon Isländer mal angedeutet.......schweres schleppe ich keinesfalls,dafür muss mein Männe ebend ran,sonst macht sich der Schmerz wieder übelst breit.Wenigstens kann ich den Staublappen gut schwingen.

Bis später und liebe Grüße an Euch
Christa
 
Hallo Isländer,

bei den einfachen "Antworten" kann ich behilflich sein!
Bei den Spezifischen kommst du zum Glück ins Spiel! :)
Danke für deinen Post!
 
Hallo und Guten Abend,
Da ich ja nun seit dem 24 .01.2015 durch den Unfall AU bin und jetzt meine Reha antrete ,vergeht ja wieder eine Zeit, wo ich nicht arbeitsfähig sein werde.
Ich weiß momentan selbst noch nicht,wie es mit mir weiter gehen soll.
Mal fühle ich mich stark und dann gleich wieder total schlecht.Nicht nur mein körperlicher Schaden macht mir zu schaffen,auch mein Seelenleben hat einen gewaltigen Knacks abbekommen und gerade abends beginnt es dann am schlimmsten.
Herzrasen...Angstgefühle und immer wieder kommen die Tränen,irgendwie komme ich mit dieser Situation nicht klar,was ich selbst nie für möglich gehalten hätte und jetzt vor einiger Zeit erst richtig zum Ausbruch gekommen ist.
Ich schreibe einfach hier nur meine Gefühle und Gedanken nieder,die mich bewegen und denke und glaube ,ich kann das hier.
LG
 
frischer Unfall

keine Sorge, es ist völlig normal, ersteinmal nichtmehr im Alltag zu stehen nach einem Unfall.

Ich selbst habe einen 100% unverschuldeten Schwerstunfall mit Schwerstverletzung erst nach 20 Jahren völlig verdaut.

Es ist immer ein Schock, den man wieder überwinden lernen muss.

Aber jeder Rückschlag macht wieder stärker.

allerdings VERLIERT MAN SEINE Feinfühligkeit FÜR SEINE JAMMERNDE Umwelt; DIE SCHON WEGEN Kleinigkeiten JAMMERN ODER KRANK MACHEN.

Auch bekommt man mit der Zeit ein dickes Fell, an dem so mancher Ärger abprallt.

Thomas
 
Grüß Dich, Christa55,

es ist normal, dass Du ins Schlingern kommst. Die Kombinationa us Leiden und Zukunftsängsten nagt an Unfallopfern leicht. Wenn Du etwas brauchst, Deine Verunsicherung zu bekämpfen, dann melde Dich gerne hier, wie sehen dann, ob wir etwas machen können. Aber erst mal viel Erfolg in der REHA!

ISLÄNDER
 
Vielen Dank für das "Zuhören" und ich melde mich,
wenn ich wieder da bin.
Euch allen eine angenehme Zeit und viel Erfolg bei Eurer Hilfe für andere Menschen.
LG Christa
 
Guten Abend an alle,
morgen früh geht es nun ab zur Reha für 5 Wochen und ich weiß nicht ,was mich wirklich erwartet.Mein Seelenleben wird sicherlich durchleuchtet und man sagte mir,
die Reha wird eine Entscheidung bringen....wofür....
evtl.mein weiterer Weg und was hat es für den Unfall und versicherung für evtl. für Folgen.
Was kann eine Reha bewirken für den weiteren Werdegang bei der Versicherung.
man sagte mir,es wird dahin hinauslaufen,dass es die Zentrale in Dortmund übernehmen wird.Dort sitzen spazialisierte Fachanwälte exra für solche Fälle und es sicherlih zu einer Verhandlung kommen wird,da sich die gesammte Gesundung doch ganz schön in die Länge zieht und sich die Psyche sich doch recht negativ entwickelt hat......was wiederum sehr ernsthafz zu beweisen wäre.
Das kann einem schon ganz schön erschüttern.
Glaubt man tatsächlich,dass so ein Unfall einfach spurlos an einem vorbei zieht ?
Knochenbrüche heilen....was ist mit der Psyche selbst....was es zu beweisen gilt ud das sehr schwer.....so die Meinung und Aussage meines Anwaltes.
Also da läuft es einem kalt den Rücken runter.
Wer kennt sich da gut aus?
LG Christa
 
Hallo Christa,

gehe davon aus, das du bei der Reha unter (fast) ständiger Beobachtung stehst, auch in der "Freizeit".

Hast du die Rehaklinik gewählt oder hast du sie dir von der BG vorgeben lassen?
Magst du die Klinik nennen?

Nach der Reha wird ein Bericht geschrieben, in dem zB steht, ob du arbeitsfähig bist, welche Gesundheitsstörungen noch behandelt werden müssen usw.

Lies dich im Forum mal durch die Berichte zu den Rehaberichten, die einigen (nicht nur wenigen) das Leben danach schwer machten - eben wegen der versicherungsrechtlichen Folgen, wie du schon richtig vermutet hast.

Mehr kann ich dazu leider nicht beantworten.

Liebe Grüße HWS-Schaden
 
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