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Nach Krankheit/Unfall zu früh aus der Klinik entlassen, zu Hause hilflos..

Welche Erfahrungen habt Ihr mit Kliniken in dem Zusammenhang gemacht..?


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JoachimD.

Nutzer
Registriert seit
21 Feb. 2007
Beiträge
1,736
Ort
Schwarzwald
Guten Tag,

ich hatte vor einigen Jahren einen schweren Arbeitsunfall darunter Wirbelsäulenfraktur usw. .
Nach 12 Tagen wurde ich entlassen die Behandlung beschränkte sich auf täglich 5 Minuten Physiotherapie und entsprechend sehr starke Schmerzmittel z.B. Valoron!
Meine Hoffnung das man mir nachdem ich nachgefragt habe zu Hause eine Hilfe organisiert hat auch getrogen!
Seit wir die Fallpauschale haben , werden die Patienten (1( immer früher entlassen! Nun konnte ich mir noch irgendwie helfen ich bin halt auf allen Vieren durch die Wohnung! Nach ca. vier Wochen und einem weiteren Krankenhausaufenthalt wurde mir auf eigene Initiative Nachbarschaftshilfe gewährt!
Ich weis nicht was man gespart hat wenn ich um das Ganze zu stabilisieren noch in eine dritte Klinik musste! Wo man auch die anderen Verletzungen mit behandelt hat! Die Folgen waren im nach hinein u.a. chronische Schmerzen!

Ich habe heute eine Sendung gesehen Marktcheck SWR da wurden Fälle gezeigt wo Patienten viel zu früh entlassen wurden!
So Schlaganfallpatienten nach wenigen Tagen entlassen usw..
http://www.swr.de/marktcheck/gesund...166/nid=2249166/did=5359768/852dlg/index.html

Mich würde nun einmal interessieren was ihr so für Erfahrungen zum Thema gemacht habt? Ob da nur zu schwarz sehe oder ob Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt?

Viele Grüße
Joachim

(1( Ich meine damit Patienten die behindert sind usw...!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Joachim,

ich arbeite als Referent für eine große Krankenkasse und kann Dir Dein "Gefühl"
nur bestätigen. Während es früher nur nach "belegten Betten" ging - was auch
nicht richtig war, zählt heute die "Fallpauschale" und schwarze Zahlen.
Schwarze Zahlen in diesem Bereich kann man aber nur schreiben, indem man
die Fall p a u s c h a l e kassiert, aber die wirkliche Verweildauer aber geringer
ist wie die Fallpauschale hergibt.
Die Folgekosten sind erstmal egal, denn da gibt es eine neue FALLPAUSCHALE.

....oder einen anderen Kostenpflichtigen.
Auf der Strecke bleibt der Patient/der Abhängige/der Verbraucher!
Viele Kliniken wurden/werden privatisiert, daß Personal ausgebeutet und
unterdrückt.
Sage mir, wenn Du weißt, daß durch die Privatisierung von Stromanbietern/
Stadtwerken etwas für die Verbraucher besser/günstiger wurde.
Der Mensch und seine Grundbedürfnisse werden darauf reduziert, "Gewinn"
abwerfen zu müsssen, für einige wenige.

Also werte Dich nicht als "Mensch", sondern als "Konsumenten", auch im Bereich
Deiner Gesundheit.

Bisschen makaber aber deshalb nicht unbedingt falsch, lieber zahlender Verbraucher.

Halt durch und viele Grüße

Udo
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
.... Der Mensch und seine Grundbedürfnisse werden darauf reduziert, "Gewinn" abwerfen zu müsssen, für einige wenige.

Moin Udo - populistisch ist das ja ganz prima ruebergebracht. Aber bildlich gesehen waere das ja so, dass ein Mensch, der nichts mehr zu bieten hat ausser seine Hautschuppen, diese gewinnbringend abwerfen sollte. Na geht denn sowas ueberhaupt? ..... (fuer Milben scheint das ja gut zu sein - aber fuer Aktionaere?)....

Also werte Dich nicht als "Mensch", sondern als "Konsumenten", auch im Bereich
Deiner Gesundheit. ......

Und was passiert, wenn er das nicht tut, sondern sich als Mensch sieht .....?

Bisschen makaber aber deshalb nicht unbedingt falsch, lieber zahlender Verbraucher.

"Bisschen makaber" ....? - Du Spinner


Absurd sowas - oder? ......
 
Hallo Joachim,
auch ich frage mich, was die Fallpauschalen bringen soll. Du hast es leider am eigenen Leib erfahren müssen, das auf diese Weise der Patient in "Etappen" behandelt wird und die Kosten wesentlich höher werden, weil noch Folgeerkrankungen dazu kommen, die bei einer "Komplettbehandlung" nicht aufgetreten wären.

Die Kostenträger scheinen offensichtlich Scheuklappen auf zu haben, denn ansonsten hätten sie schon lange erkennen müssen, das es mit den sogenannten Fallpauschalen zu keiner Einsparung kommt. Aber ich habe ja schon mal in einem anderen Beitrag erwähnt, dass bei den BG´s wahrlich keine Rechenkünstler sitzen, was aber auch bei KK´s nicht anders aussehen wird.

Es grenzt schon an Körperverletzung, wenn wir hilflos aus dem Krankenhaus entlassen werden und sich keiner dafür interessiert, wie wir dort mit unserem Alltag zurecht kommen.

Mir hat eine D-Ärztin mal ziemlich direkt gesagt, dass meine ambulante Behandlung von Ärzten gerne durchgeführt wird, weil die BG mehr zahlt, als die KK. Bei Operationen würde dieses aber schon anders aussehen, da diese pauschal abgerechnet werden müssten, was bedeutet, dass jede Komplikation im OP auf Kosten des Arztes geht.

Viele Grüße
Derosa
 
Hallo Frank,

ich wollte dies eigentlich weniger politisch gesehen haben sondern menschlich!
Wenn man einen Schlaganfallpatienten nach drei Tagen entlässt und der sich zu Hause absolut nicht versorgen kann ist das für mich unterlassene Hilfeleistung!
Wie ist das bei Klinikentlassungen, leiden hilflose Patienten?
Nun Patienten werden aus deutschen Krankenhäusern nach Operationen immer früher und sogar zu früh entlassen. Mit schwarzem Humor nennen das Manche auch "englisch entlassen", wie ein blutiges Steak. Seit Einführung der Fallpauschale bekommen Krankenhäuser nur noch bestimmte Pauschalsätze für Operationen.
Geht der Patient schneller wieder nach Hause, steigt der Gewinn der Klinik. Es müsste jedoch zumindest sichergestellt sein, dass der Patient weiterhin ausreichend versorgt wird.
Die Kosten will aber nicht jede Krankenkasse so einfach übernehmen. Da verweigert manche Versicherung die Zahlung - dann folgt zermürbendes warten oft über Jahre auf Schadenersatz! Weil sich ja alle (Klinik , Krankenkasse usw..) im Recht fühlen!
Wer unverschuldet bedingt durch so eine Frühentlassung zu Schaden kommt, hat gegen den Verursacher einen Schadenersatzanspruch. Gut, wenn es für diesen Fall eine Versicherung gibt, sollte man meinen. Doch immer öfter reagieren Versicherungsgesellschaften mit zermürbender Hinhaltetaktik, zögern Zahlungen hinaus oder wollen deutlich weniger zahlen, als den Geschädigten zusteht.
Das heißt als Normalsterblicher Patient ist man irgendwo immer "bescheiden" dran!
Ja und wie ist das mit der Politik Frau Merkel will die Fallpauschalen nicht nur beibehalten sondern erweitern! Ob das auch gut für die Patienten ist?
http://www.medcom24.de/node/5581
-----------------------------------------
Viele Grüße
Joachim


http://www.fes-online-akademie.de/download.php?d=gesundheitsreform_2007.pdf
 
Hallo Joachim,
solange sich die "Marktwirtschaftler" durchsetzen, bist Du "Patientengut", das den Gewinn des Krankenhausbesitzers mehren soll.
Es wird also immer auf der Grenze der "Unterversorgung" gefahren, aber so dass handfeste Klagen vermieden werden; denn das schadet dem Gewinn und dem Image.
Aber welcher Patient hat schon einen Anwalt neben seinem Bett und wer ist in der Lage in so einer Situation zu klagen bzw. rechtliche Schritte einzuleiten?
Solange der Medizinbetrieb, auf Grund der wirtschaftlichen Struktur, gezwungen ist für die "share holder" Gewinne zu erwirtschaften, wird sich nix ändern.
Ein kommunales Krankenhaus, mit einer schwarzen Null in der Bilanz, wäre für alle besser.
 
Hallo,
eigentlich hatte ich im Spiegel online einen ganz anderen Artikel gesucht, bin aber auf diesen gestossen:

"Wissen Sie zum Beispiel, was ein Arzt meint, wenn er von "englischer Entlassung" spricht? Das heißt, dass er den Patienten aus dem Krankenhaus nach Hause schickt, weil der die von der gesetzlichen Krankenkasse genehmigte "Grenzverweildauer" erreicht hat - unabhängig davon, ob sein Gebrechen auskuriert wurde oder nicht. Das "englisch" ist abgeleitet von dem Garzustand, mit dem der Engländer traditionell sein Steak zu verspeisen pflegt, blutig nämlich. Der Patient als Fleischplatte."

Den ganzen Artikel gibt es unter :
www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,645997,00.html
zu lesen.

Guten Appetit!

Viele Grüße
Derosa
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Frank,

ich spreche nicht nur aus über 27-jähriger beruflicher Erfahrung, sondern auch als Unfallopfer (unverschuldeter Motorradunfall am 20.04.08, bis heute AU) mit über
100-tägiger Krankenhauserfahrung am eigenen Leib.

Als "Du Spinner" von Dir bezeichnet zu werden, empfinde ich als sehr verletzend und
auch zu persönlich. Da erwarte ich doch mehr Sachlichkeit.

Da können wir dann gerne mal die Fetzen fliegen lassen.
Anhand von Argumenten und Fakten!
Vielleicht solltest Du mal Deine innere Bereitschaft - auch mal hinter die
Kulissen zu schauen mal etwas erhöhen, bevor Du wertend u. verletzend wirst

Gruß

Udo
 
Hallo Joachim,
die Hinhaltetaktik ist uns hier im Forum von allen Seiten ja nur allzu gut bekannt.

Ich habe erst vor kurzem im Bekanntenkreis erfahren, dass sich Ärzte offensichtlich schützen wollen, in dem sie Patienten, die sich nach der Entlassung zu Hause nicht selber versorgen können oder von Angehörigen nicht versorgt werden können, den Rat geben, sich in Kurzzeitpflege begeben sollen.

So schiebt die BG oder Versicherung die Kosten, aus der Patientensichtweise auf die Pflegeversicherung. Nur zahlt diese doch wohl nur eine Kurzzeitpflege, wenn eine Pflegestufe bereits besteht oder während der Kurzzeitpflege eine festgesetzt wird?

Man kann es m. E. drehen und wenden, wie man will, der Betroffene bleibt auf der Strecke. Häusliche Pflege wird einem nicht gewährt und selber kann man die nach einer gewissen Phase nicht mehr finanzieren.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verantwortlichen die ganzen Gesetzteslücken und deren dramatischen Auswirkungen auf die Gesundheit der Betroffenen, nicht kennen.

Was hat man von eventuellen Schadensersatzzahlungen letztendlich?Wunden lassen sich mit Geld nicht schließen.

Viele Grüße
Derosa
 
Hallo,

ich hatte erst ein kleines Kind (später sogar noch ein Säugling) zu Hause, als ich entlassen wurde. Ich musste anschließend 2 mal tgl. für je 2 Std. ins Khs. zur Therapie... Hatte auch mehrere Khs.-aufenthalte. Es hat keinen interessiert, wie ich meine Kinder versorge. Dabei hätte es mir schon geholfen, wenn ich überhaupt gewusst hätte, dass mir eine Haushalthilfe/Kinderbetreuerin zugestanden hätte. Vom Arzt kam da nichts dergleichen rüber, von der KK oder BG auch nicht! Die Schwestern meinten nur auf meine Fragen, irgendwie wird es schon...

Erst nach der Geburt meines 2. Kindes, setzte sich der Frauenarzt dafür ein, dass ich Hilfe erhalte. Nun war es aber meine BG, die dies blockierte...:mad:

VG Santafee
 
Moin @Udo Schindler,

als langjähriger Referent einer großen Krankenkasse ehrt es dich, aus "dem Nähkästchen" zu plaudern. Es war auch interessant und kommentierenswert, bis du das schrubst worauf ich direkt reagiert habe:

Zitat:
Zitat von Udo Schindler
Bisschen makaber aber deshalb nicht unbedingt falsch, lieber zahlender Verbraucher.

"Bisschen makaber" ....? - Du Spinner

Die vorhergegangenen Schilderungen als "ein bisschen makaber" zu bezeichnen, hat bei mir die roten Lampen angemacht. Hättest du diesen Satz als Ironie, Sarkasmus oder als zynisch markiert, hätte ich nicht reagiert! - Aber so - (schulterzuck) .... :rolleyes:

Hallo Frank,
.............
Vielleicht solltest Du mal Deine innere Bereitschaft - auch mal hinter die
Kulissen zu schauen mal etwas erhöhen, bevor Du wertend u. verletzend wirst
Gruß
Udo

Meine "innere Bereitschaft" hinter die Kulissen schauen zu können hat mich u.a. schon mehrfach bewogen den Versicherer (gesetzlich verpflichteten!) aufzufordern, mir "meine Akte" bitte vollständig und unverfälscht zukommen zu lassen. Es kam "was": mit ohne über 200 Seiten weniger, als das Original (das konnte ich anhand der unterbrochenen "fortlaufenden" Nummerierung des Versicherers ersehen :rolleyes: ) ...... Das ist ein Fakt.

Es liegt ganz sicher nicht an meiner fehlenden inneren Bereitschaft - es liegt ganz offensichtlich am fehlenden Willen der Versicherer hinter bestimmte Kulissen sehen zu lassen - sie mauscheln und fälschen - und dann soll ich das als "Bisschen makaber" hinnehmen? - Das Bisschen makaber hätte mich beinahe das Leben gekostet - (nein, jetzt verkneife ich mir was ... ;) )

Doch bitte: Dieses persönliche "Fetzen" soll nicht von der interessanten Frage von @Johann_D ablenken :D
 
Hallo Santafee,

gerade weil bedingt durch die Fallpauschale nun einiges ins Negative läuft wollte ich das Ganze einmal zum Thema machen!
Vor allem weil sich das ganze Familienumfeld verändert hat! Das heißt nicht wenige Frauen müssen daheim allein ihren "Mann" stehen, weil der Arbeitsplatz des Mannes nicht gerade um die Ecke ist!
Dazu kommt das es immer mehr alleinerziehende Mütter / Väter gibt, nicht zu reden von den Singles die es immer mehr gibt!
Die Antwort der Zuständigen Augen zu und durch egal ob es sich um Kliniken , Krankenkassen oder Berufsgenossenschaften handelt!
Obwohl es eindeutige Gesetzliche Vorgaben zum Thema gibt! Ich weis nicht wer bezahlt wenn da etwas schief geht...!Ja und die Patienten gesagt bekommen wir können halt nichts machen..... ! Ein klein wenig Fakten zum Thema sind da nicht ganz verkehrt!
Ich habe zweimal mit der Sozialarbeiterin der Klinik in LB gesprochen > Antwort ja wir klären das ..passiert ist absolut gar nichts!
Bei mir war dies nicht ganz so tragisch aber wenn man Kinder hat und die nicht versorgt weis..!

Viele Grüße
Joachim

http://www.bgfe.de/static/leistungen_im_ueberblick.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Haushaltshilfe_(Sozialleistung)
 
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