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Nach der Hüft Operation ?

Ich sprach gestern mit der Rechtschutzversicherung und diese bat um eine Kostenübersicht und um eine Übersicht der Schadenersatzhöhe durch meinen Anwalt. Bin gespannt wie es weiter geht, denn langsam wird es zeitlich eng
 
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Hohe-Fehlerquote-bei-Hueft-Operationen,hueftop107.html
Behandlungsfehler bei Hüftoperationen sind keine Einzelfälle - bei immerhin zwölf Prozent aller Patienten kommt es zu Komplikationen, oft ist eine Nachoperation nötig.
Das bestätigt eine neue Krankenkassenstudie, die extreme Unterschiede bei Komplikationsraten der Krankenhäuser aufzeigt. Haben die Ärzte in der Klinik wenig Routine, weil sie die Operation selten durchführen, kann es bei bis zu 20 Prozent der Patienten zu Komplikationen kommen, die eine Nachbehandlung erfordern.
Für die Krankenkassen bedeutet das zusätzliche Kosten von rund 8.700 Euro bei einer Wechsel-Operation. Die häufigsten Komplikationen sind Wundinfektionen und Infektionen im Gelenk, Schmerzen durch schiefen Einbau und sogar Brüche des Knochens und der Prothese.
Die Krankenkasse KKH-Allianz, die die Studie in Auftrag gegeben hatte, fordert nach den alarmierenden Ergebnissen nun die Einführung einer Mindestfallzahl auch für Hüftoperationen.
Was erzählen Gutachten?? Ne, die haben wohl auch die Hosen mit der Beisszange angezogen. Ich guck gleich nochmal nach der Studie....

Gruß derweil
 
https://www.aerztezeitung.de/Politi...ationsraten-von-bis-zu-50-Prozent-258506.html
HANNOVER. Komplikationsraten bis zu 50 Prozent - die KKH-Allianz hat die Behandlungsdaten von mehr als 1000 deutschen Krankenhäusern untersucht, in denen ihre Versicherten in 2008 und 2009 an Hüfte oder Knie operiert wurden.


Das Ergebnis: "In jedem vierten Krankenhaus lag die Komplikationsrate solcher Eingriffe bei fünf und mehr Prozent, in einigen Kliniken mit geringen Fallzahlen sogar bei über 50 Prozent", erklärte Vorstandsvorsitzender Ingo Kailuweit.


"Dass die Behandlungsqualität bei Hüft- und Kniegelenk-Operationen innerhalb Deutschlands so auseinanderklafft, ist alarmierend." Ähnliche Ergebnisse fanden sich kürzlich auch im aktuellen WidO-Krankenhaus Report.
https://www.welt.de/gesundheit/arti...ndlungsfehler-bei-Hueft-OPs-und-Geburten.html
Eigentlich sind Hüft-OPs und Geburten am kritischsten, das zeigt die Erfahrung der DAK. "Bei künstlichen Hüftgelenken kommt es vor, dass das falsche Gelenk eingesetzt wird, beispielsweise stimmen Länge oder Umfang nicht, auch passieren Fehler beim Zementieren, oder das neue Hüftgelenk wird zu tief in den Knochen gebohrt", berichtet DAK-Südwest-Sprecher Claus Uebel.
So viel zu 4 Implantaten von 3 unpassenden TEPs.
Sorry Markus, diese Studie habe ich nicht gefunden. Dafür aber eine andere, höchst aufschlussreiche Seite:
https://www.infomedizin.de/behandlungsgrundlagen/hueft-op-hueftprothese/#vorbereitung
Bevor der behandelnde Arzt zu einer Hüft-OP rät, führt er umfassende Voruntersuchungen durch. Diese dienen zum einen dazu, die Notwendigkeit einer Hüftprothese genau abzuklären und andere Ursachen für die Beschwerden des Patienten auszuschließen. Zum anderen muss der Arzt entscheiden, welche Prothesenform und Verankerung im individuellen Fall infrage kommen. Dafür ist neben dem aktuellen Krankheitszustand auch die Knochendichte von Bedeutung. Außerdem führt der Arzt eine Wirbelsäulenvermessung durch und bestimmt die Beinlänge, um die Prothese später individuell anzupassen.
Nach den Voruntersuchungen wird anhand der Röntgenbilder eine computergestützte Planungsskizze erstellt. Hierbei plant der Arzt die Größe und Position aller Prothesenteile. Die Planungsskizze dient als Grundlage für die spätere Hüft-OP und trägt dazu bei, Komplikationen bereits im Vorfeld zu vermeiden.
Die Hüft-OP erfolgt stationär unter Vollnarkose oder lokaler Betäubung (Spinalanästhesie). Vor dem Eingriff führt der behandelnde Arzt umfassende Voruntersuchungen durch und plant die genaue Position der Prothese anhand einer computergestützten Planungsskizze im Röntgenbild des Patienten. Außerdem klärt er den Patienten über die Risiken und Möglichkeiten der Hüft-OP auf. Der allgemeine Gesundheitszustand und die Narkosefähigkeit werden vor dem Eingriff überprüft.
Bevor das definitive Implantat befestigt wird, überprüft der Chirurg die Funktion, Stabilität und Beweglichkeit der künstlichen Hüfte zunächst mit Probekomponenten. Anschließend werden die endgültigen Implantate eingesetzt und die Wunde wird verschlossen. Auf das Einlegen einer Drainage kann meistens verzichtet werden. Der gesamte Eingriff dauert in der Regel etwa 45 bis 75 Minuten.
So Markus, und nun würde ich gerne wissen, in wieweit deine OP mit dem beschriebenen Prozedere zusammenhängt. Wie kommt es dann zum Einsatz von 4, davon 3 unbrauchbaren Prothesen und einer mehrstündigen OP-Dauer? Wie lässt sich das miteinander vereinbaren unter dem Deckmantel "übliches Risiko"?

Gruß Jova
 
Zitat : " Die aufgetretenen Gesundheitsschäden stellen eingriffs immanente Komplikationen dar, die auch bei Einhaltung der Sorgfaltspflicht nicht immer vermieden werden können. Die Schwellung ist nach einer solchen Operation " schicksalhaft ".
Die Sorgfaltspflicht wurde eben nicht eingehalten. Die computergestützten Planungsskizzen zur OP-Planung und Endoprothesenwahl werden bei diversen Uni-Kliniken expliziert und dürften zum leitliniengerechten Prozedere gehören. Über Schwellungen braucht man gar nicht zu diskutieren. Aber dein ganzer "Heilungsverlauf" ist weder schicksalshaft noch deine derzeitige Verfassung.

100m Gehen ohne Stütze - andere sind in dieser Zeit längst beim Sport und fahren Ski damit. Das ist Pfusch in Exzellenz, aber nicht schicksalshaft. Hab ich noch bei keinem Hüftpatienten so erlebt. Halte dich nicht mit Hämatomen und Schwellungen auf - wichtig ist deine gesamte Leistungs- und Arbeitsfähigkeit samt Verdienstausfall etc., ganz abgesehen von den Schmerzen.

Die Klinik soll erstmal nachweisen, dass eine korrekte OP-Planung erfolgt ist, und dann begründen, warum dennoch 3 Endoprothesenwechsel innerhalb einer Operation erforderlich waren. Spätestens beim zweiten Teil wird es für sie dann etwas kritisch...
 
Nachtrag:
https://www.springermedizin.de/emedpedia/ae-manual-der-endoprothetik/primaere-hueftendoprothethik-op-technik-praeoperative-planung?epediaDoi=10.1007/978-3-662-55485-2_79
Die präoperative Planung einer Hüfttotalendoprothese (Hüft-TEP) dient grundlegend der Erfassung der zu versorgenden individuellen Anatomie. Hierdurch können wesentliche Rekonstruktionsparameter berücksichtigt und eine angepasste Vorauswahl und Positionierung der Implantatkomponenten getroffen werden. Insbesondere die Rekonstruktion der Beinlänge, des Offsets sowie des Gelenkzentrums beeinflussen maßgeblich die Standzeit und Funktion der Hüft-TEP-Versorgung. Weiterhin können hierdurch die Logistik im Operationsaal sowie Komplikationen wie fehlende Passgenauigkeit von Implantatkomponenten oder eine Beinlängendifferenz verringert werden. Grundlage der Planung sind anamnestische Daten, die klinische Untersuchung sowie standardisierte Röntgenaufnahmen.
Die individuellen geometrischen Parameter sollten durch die Wahl der Implantatkomponenten adressiert und gleichzeitig eine sichere Implantatverankerung gewährleistet werden. Der korrekten präoperativen Planung und einer bedachten Implantatauswahl kommt daher eine entscheidende Bedeutung zu, um individuelle anatomische Gegebenheiten bereits präoperativ zu erfassen, Komplikationen vorzubeugen und somit reproduzierbare gute klinische Ergebnisse zu erzielen.
Die vollständige Prothesenplanung wird anschließend inklusive Patienten- und Implantatdaten entweder über eine Speicherung auf dem PACS-Server oder in der Patientenakte archiviert. Eine sorgfältige Planung muss Bestandteil jeder Endoprothesenversorgung sein. Durch diese findet die elementare Auseinandersetzung mit der zu versorgenden individuellen Anatomie und Pathologie statt. Die Planung erleichtert es dem Operationsteam, erforderliche Instrumentarien vorzubereiten, den richtigen Implantatbestand bereitzuhalten und implantatbedingte Komplikationen während der Operation zu vermeiden.
Gibt es überhaupt eine Planungsskizze zu deiner OP? Ist darüber etwas im OP-Bericht bzw. in deiner Akte vermerkt? Ich finde nirgendwo das Prozedere, dass man erstmal 3 Standardmodelle ausprobiert...
 
Leuts, das ist noch nicht alles:

https://www.deutschlandfunk.de/notaufnahme-geschlossen-der-hackerangriff-auf-die-uniklinik-100.html
Im September 2020, kurz vor Markus' OP, gab es einen Hackerangriff auf die Uni-Klinik, dem die Kliniksoftware zum Opfer fiel. Die IT war noch längere Zeit gestört.

Da stellt sich doch auch die Frage, ob die IT zum OP-Zeitpunkt wieder vollkommen betriebsbereit war und derartige OP's schon wieder durchgeführt werden konnten und durften. Die paar Punkte aus dem OP-Bericht klingen ja derart haarsträubend, als hätten alle Beteiligten im Blindflug operiert, im wahrsten Sinn des Wortes. Was ist da damals vorgefallen, und wen betrifft es sonst noch? Das war in Markus' Fall ja eine elektive, keine Not-OP. Die hätte man im Ernstfall ja auch verschieben können, ganz abgesehen von den Corona-Turbulenzen. Die gesamte Klinik befand sich damals anscheinend im Chaos-Modus.
 
Zuletzt bearbeitet:
https://www.uniklinik-duesseldorf.d...n/klinik-fuer-orthopaedie-und-unfallchirurgie
Die Klinik ist als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung im Rahmen der EndoCert-lnitiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) zertifiziert.
Wenn eine Klinik mit derartiger Expertise eine derart unsägliche OP durchführt, dann kann nur die IT ausgefallen sein. Die Operateure haben wohl auf ihr Können und ihre Erfahrung vertraut, nach dem Motto "wird schon schiefgehen". Ob die OP nun "von oben" angeordnet war oder dem Ego der Ärzte entsprungen, - vermutlich hätte sie so gar nicht stattfinden dürfen. Da wird vom Anwalt einiges zu klären sein. Das Blabla des bisherigen Gutachtens kann man eigentlich getrost in die Tonne treten.....
 
Der IT-Ausfall wird noch ein gesondertes Thema werden:
https://www.medical-tribune.de/mein...orf-war-der-ausfall-der-it-systeme-vermeidbar
Anfang September wurden 30 Server der Uniklinik Düsseldorf von Hackern lahmgelegt. Die Funktion der Klinik ist heute noch nicht vollständig wiederhergestellt. Medical Tribune hat mit Rüdiger Trost von F-Secure gesprochen. Er berät Krankenhäuser zu Sicherheitskonzepten.
Als die Klinik die Patches eingespielt hat, hätte sie kontrollieren müssen, ob zwischenzeitlich jemand eingedrungen ist. Die Angreifer blieben aber unentdeckt und konnten immer mehr Rechte erlangen. Und sie konnten das Netzwerk immer besser kennenlernen. Beim eigentlichen Angriff kommen dann alle Informationen zum Einsatz, die zuvor abgegriffen werden konnten. Also zum Beispiel auch, ob der Administrator übers Wochenende wegfährt.
https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/...-leitfaden_pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Hier gibt es noch einen Leitfaden des BSI zum Schutz der IT in Kliniken. Auch das kann mal getrost durchgearbeitet werden. Ordentlich Futter für den Anwalt....
 
Vielen vielen Dank für die zahlreichen Hinweise. Ja - das mit dem Hackerangriff war exakt in der Zeit, als das ich die Operation hatte. Ich erinnere mich sogar, dass ich sogar noch " Angst " hatte, dass deswegen mein OP Termin abgesagt werden würde. Bei mir wurden in der Tat 3 Implantate eingesetzt und wieder raus geholt und das in fast 3,5 Stunden. Danach ging es 6 Wochen ohne jegliche Unterstützung komplett alleine nach Hause und dann kam erst die Reha. Vielen Dank nochmals für die Hinweise. Ich gebe diese an meinen Anwalt weiter
 
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