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Kann Sudeck durch Op an einer anderen Stelle auftreten

  • Ersteller des Themas Ersteller des Themas Tweedy
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum
Hallo Tweedy,

jede OP birgt das Risiko CRPS, egal ob du bereits davon betroffen bist oder nicht.

Wenn die OP zwingend notwendig ist, sollte der operierende Arzt darüber informiert werden, dass du bereits unter CRPS leidest und die notwendigen Schritte, wie zum Beispiel Besonderheiten bei der Nachbehandlung, in die Wege leiten.

Viele Grüße

Derosa
 
Hallo Tweedy,
Ich soll trotz Sudeck-Verdacht nochmal an der betroffener Hand operiert werden. CTS wird normalerweise ambulant operiert, ich soll aber deswegen 2 Wochen im Krankenhaus verbringen, bekomme von Anfang an einen Schmerzkatheter und werde dort auch nach der Op beübt. Obwohl Sudeck-diagnose nie bestätigt wurde, wollen die Handchirurgen mich so behandeln, als hätte ich einen.
Gruß
Verdi2005
 
Hallo Verdi,

mich würde interesieren warum du nochmal operiert werden sollst? Wurde CTS schon einmal operiert? Möchte dir aber nicht zu nahe treten, antworte also nur wenn du lust hast.

LG Tweedy
 
Hallo Tweedy,
Nein, ich hatte einen Unfall, mir wurde Diskus in der re Hand abgerissen, mittlerweile 3x operiert, Schmerzen hören nicht mehr auf, klassische Sudecksymptome habe ich nicht, aber nur wurde festgestellt, dass Nervenleitgeschwindigkeit sehr niedrig ist und die Hand ist taub und Daumen versteift und es wurde mir von mehreren Ärzten empfohlen, doch noch eine Op zu versuchen, aber mit äußersten Vorsicht und Schmerzausschaltung. Bei mir steht auch meine Arbeitsfähigkeit auf dem Spiel, im Moment versuche ich voll zu arbeiten - halbes Jahr bald geschafft.
Lg verdi2005
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Verdi,
danke für deine Antwort. Klasse das du es mit der Arbeit so hin bekommst.
Bei mir funktioniert es in meinem Beruf leider nicht, bin am überlegen ob ich EU-Rente einreiche.

LG Tweedy
 
Hallo Tweedi,
ich wurde 2010 operiert. Eigentlich sollte die Platte in meinem Fuß 3 Monate später entfernt werden, da eine Schraube ins Gelenk musste um überhaupt Halt da rein zu bekommen.
Dann bekam ich den Sudeck.
Danach sollte die Platte drin bleiben und nur im äußersten Notfall entfernt werden, damit der Sudeck nicht schlimmer wird.
Da ich den Fuß durch die Platte, die ganz dicht unter der Haut saß, kaum noch belasten konnte, habe ich mich zur Entfernung entschlossen.
Im Vorgespräch hat mir die Ärztin (sie gilt als Expertin auf diesem Gebiet und war auch schon im Fernsehen) gesagt, dass man nicht mehr wie früher denkt: einmal Sudeck immer Sudeck. Da gibt es inzwischen auch neue Erkenntnisse.
Allerdings wurde die OP stationär gemacht, ich musste auch etwas länger im Krankenhaus bleiben, so dass im Notfall sofort eingegriffen werden kann. In der Akte wurde die Vorerkrankung hervorgehoben und bei Bedarf die Komplextherapie (evt. auch vorbeugend) empfohlen.
Da man meinem Fuß den Sudeck aber kaum noch ansieht (ich habe "nur" noch die Schmerzen, allerdings durch das Qutenza-Pflaster einigermaßen erträglich) und Einschränkungen bei der Belastbarkeit, hielt der Stationsarzt das nicht für nötig...
Seiner Meinung nach kommen die Schmerzen nicht mehr vom Sudeck (den konnte er nicht abstreiten, weil er nachgewiesen war), sondern vom Hallux und Senkfuß :D (hatte ich schon als Kind und nie Probleme).
Aber so schön ist diese Behandlung wirklich nicht, dass ich mich danach gedrängelt hätte.
Die OP ist jetzt 4 Wochen her und ich werde ab Morgen wieder arbeiten gehen. Im Moment macht mir zwar der Sudeck zu schaffen, aber das liegt wohl eher da dran, dass die Qutenzabehandlung nun schon fast ein halbes Jahr her ist.
Der Fuß ist weder übermäßig verfärbt noch geschwollen.
Die Schmerztherapeutin hat mir sogar zu dieser OP geraten, weil sie meinte durch die Metallentfernung könnte der Sudeck vielleicht sogar verschwinden. Leider sieht es aber nicht danach aus, deshalb werde ich sie bald wieder besuchen.
Also denke ich, man kann nicht generell sagen, nicht operieren.
Eva
 
Hallo Eva,
danke für deine ausführliche Antwort. Ich bin für jede Antwort-Anregung dankbar und hoffe so zu einer Entscheidung zu gelangen. Dieses Qutenza-Pflaster wie wird den das angewand? Ist es gegen die Schmerzen und belaset somit den Magen nicht? Da ich mit dem Magen Probleme habe bin ich auf der suche nach alternativen Möglichkeiten.

LG Tweedy
 
Hallo Tweedy,
schau mal hier:

http://www.krankenpflege-journal.co...g-von-peripherem-neuropathischem-schmerz.html

Also meine Schmerztherapeutin hat mir am Anfang gesagt, dass ich mit Qutenza gute Chancen habe. Sie hatten die gößte Erfolgsquote an Füßen. Aber es ist eben ganz unterschiedlich und man kann vorher nicht sagen ob es wirkt. Sehr oft werden beim Sudeck aber auch Blockaden eingesetzt.
Dazu kann dir derosa sicher mehr erklären.

Die Behandlung mit dem Qutenza-Pflaster erfolgt immer direkt in der Praxis und man muss etwa 2 Stunden einplanen.
Zuerst wird eine Betäubungssalbe aufgetragen und sie muss längere Zeit einwirken. Dann wird die Salbe abgewaschen und alles gründlich getrocknet. Anschließend wird das Pflaster aufgeklebt. Es enthält Capsaicin. Das soll die Nervenende für eine gewisse Zeit schmerzunempfindlich machen.
Im Anschluss wird dann noch ein Kühlgel aufgetragen. Nach der Behandlung muss man erstmal viel kühlen. Man darf nicht duschen und nicht in die Sonne.
Der Einsatz der Schmerzlinderung erfolgt meist am 2. oder 3. Tag, es kann aber auch bis zu 2 Wochen dauern.
Ich selbst habe während der ersten Behandlung überhaupt keine Probleme gehabt.
Aber erst vor Kurzem wurde mir gesagt, dass viele die Behandlung abbrechen, weil sie es nicht aushalten können, manche haben auch Kreislaufprobleme.

Meine erste Behandlung war Anfang Dezember 2011. Da habe ich noch 3 x 8mg Palladon genommen, dazu Versatispflaster und zusätzlich bei Bedarf noch Novaminsulfontropfen.
Noch während der Behandlung habe ich eine Dosis Palladon auf 4 mg reduziert und in den nächsten Tagen bin ich auf 3 x 4 mg runter gegangen. Ich hatte den ersten Tag ziemlich starke brennende Schmerzen, aber schon am nächsten Tag war es erträglich. Am 4. Tag bin ich wieder arbeiten gegangen.
Anfang Januar bin ich dann auf 2 x 4mg zurück gegangen.
Die Wirkung des Pflasters hielt ein Vierteljahr an, eher darf die Behandlung auch auch nicht wiederholt werden.
Bei der 2. Behandlung waren die Schmerzen durch die geringere Opiatdosis schon wesentlich heftiger. Aber auch hier wurde es nach 3 Tagen besser. Allerdings habe ich dabei gleichzeitig die letzten Opiate abgesetzt und daran hatte ich gut 3 Wochen, trotz einer Dauerakupunktur, zu knabbern.
Insgeamt habe ich noch bis Juni gebraucht, bis es mir wieder richtig gut ging. Bis dahin habe ich immer wieder wie verrückt geschwitzt, die Haut hat gejuckt und ich hatte das Gefühl eine Schar Ameisen läuft mir Arme und Beine hoch und runter. Dann ging es mir bis Ende August recht gut. Ich bin überwiegend mit dem Versatispflaster ausgekommen und habe nur ab zu mal die Tropfen gebraucht.
Die Zeit nach der 3. Behandlung war der Horror. Es ging schon auf der Fahrt nach Hause los, dass ich die Schmerzen kaum aushalten konnte.
Ich habe Tag und Nacht gekühlt um es überhaupt einigermaßen auszuhalten. Aus lauter Verzweiflung habe ich dann eine Morphinampulle genommen, die mir die Ärztin mitgegeben hatte. Da konnte ich mal 2 Stunden schlafen, aber dann ging es mir so dreckig, dass ich es einfach ausgehalten habe.
Am 5. Tag war es etwas besser und ich bin bis Mittag arbeiten gegangen (zum Glück ein Samstag), damit meine Kollegin in den Urlaub fahren konnte. Ab Montag habe ich dann wieder, unter ziemlich starken Schmerzen, den ganzen Tag gearbeitet. Die Schmerzen wurden dann ganz langsam weniger und nach knapp 2 Wochen war es wieder gut.
Ich hatte nur noch größere Schmerzen bei starker Belastung und bei starkem Wind.
Nun ist es wieder soweit, dass ich demnächst eine neue Behandlung brauche. Ich habe wirklich Angst davor und mir auch vorgenommen nicht wieder so früh zur Arbeit zu gehen. Aber wenn ich für 2 Wochen extreme Schmerzen dann ein halbes Jahr eine ziemlich hohe Lebensqualität habe, dann stehe ich das irgendwie durch.
Wenn du noch Fragen hast, dann schreib einfach.
Gruß Eva
 
Hallo Eva,
da hört sich ja schrecklich an wenn man darauf solche Beschwerden hat, glaube das ist für mich nichts. Wie muß ich das verstehen bleibt da die ganze zeit ain Pflaster drauf? Ist an der Hand ja nicht gut möglich und kein Wasser schon gar nicht.

Was ist eigentlich Versatispflaster, kenn ich auch nicht.

LG Tweedy
 
Hallo Teddy,
wie schon geschrieben, ein Zuckerschlecken ist die Behandlung für mich nicht. Aber wie gesagt, es wirkt bei jedem anders. Meine Schmerztheapeutin war ganz erstaunt, dass ich solche Schmerzen habe. Sie ist daran gewöhnt, dass ich viel wegstecke.
Aber wenn ich daran denke, wie es mir mitr den Opiaten ging, da ist mir das kurzzeitige Elend und dann die relativ lange Zeit des Wohlergehens doch lieber.

Versatispflaster ist ein Pflaster, das 5% Lidocain (dieses Schmerzmittel verwendet auch der Zahnarzt) enthält. Man klebt es für jeweils 12 Stunden auf, dann 12 Stunden Pause.
Ich empfinde es als angenehm kühlend und kann damit die Nacht ohne weitere Medikamente überstehen.
Das Problem ist, dass man es nicht immer bekommt.
Als ich 2010 im KH zur Sudeckbehandlung war, habe ich es bekommen. Danach wollte es mir niemand verschreiben (30 Stck. ca 130 €).
Der Schmerztherapeut sagte mir dann, dass es nur zur Behandlung von Narbenschmerzen und bei Gürtelrose zugelassen ist.
Ich habe ihm gesagt, dass ich dann eben Narbenschmerzen habe. Habe ich trotz Narbensalbe durch eine Nervverletzung bei der Op heute immer noch. Und seitdem bekomme ich das Pflaster. Meine KK hat auch nie Theater gemacht, zumal die anderen Medis, die ich bekommen habe und die ganzen Behandlungen such nicht günstiger waren.
Für mich ist Qutenza trotz allem das Mittel der Wahl und ich kann damit arbeiten gehen. Wenn ich die Opiate weiter genommen hätte, hätte ich das wohl irgendwann nicht mehr geschafft.
Gruß Eva
 
Hallo Tweedy,

ich kann Eva’s Schilderungen zum Versatispflaster genau so bestätigen. Es wirkt kühlend und bringt einige Stunden Schlaf am Stück zurück, ohne weitere Medikamente. Leider wirkt es nicht bei allen genau so, einige Patienten können es gar nicht auf der Haut vertragen oder spüren nicht die genannten Wirkungen.

Für das Versatispflaster gibt es lediglich eine Zulassung für „Neuropathische Schmerzen nach einer Herpes-Zoster-Infektion/Post-Zoster-Neuralgie“. Ganz so wie Eva schon geschrieben hat, gibt es also die Zulassung bei Gürtelrose. (dass es eine Zulassung bei Narbenschmerzen gibt, ist mir nicht bekannt).

Bei CRPS ist das Versatispflaster nicht zugelassen. Du bekommst es nur bei der o.g. Diagnose oder Deine Krankenkasse stimmt einem Antrag auf Einzelfallentscheidung zu.

Vielleicht sprichst Du Deinen behandelnden Arzt / Schmerztherapeuten mal darauf an, ein Versuch mit diesem Pflaster kann nicht schaden, vor allem weil die Nebenwirkungen (zumindest bei mir) lediglich aus ein bisschen geröteter Haut bestehen.

Liebe Grüße
mady
 
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