Hallo Tweedy,
schau mal hier:
http://www.krankenpflege-journal.co...g-von-peripherem-neuropathischem-schmerz.html
Also meine Schmerztherapeutin hat mir am Anfang gesagt, dass ich mit Qutenza gute Chancen habe. Sie hatten die gößte Erfolgsquote an Füßen. Aber es ist eben ganz unterschiedlich und man kann vorher nicht sagen ob es wirkt. Sehr oft werden beim Sudeck aber auch Blockaden eingesetzt.
Dazu kann dir derosa sicher mehr erklären.
Die Behandlung mit dem Qutenza-Pflaster erfolgt immer direkt in der Praxis und man muss etwa 2 Stunden einplanen.
Zuerst wird eine Betäubungssalbe aufgetragen und sie muss längere Zeit einwirken. Dann wird die Salbe abgewaschen und alles gründlich getrocknet. Anschließend wird das Pflaster aufgeklebt. Es enthält Capsaicin. Das soll die Nervenende für eine gewisse Zeit schmerzunempfindlich machen.
Im Anschluss wird dann noch ein Kühlgel aufgetragen. Nach der Behandlung muss man erstmal viel kühlen. Man darf nicht duschen und nicht in die Sonne.
Der Einsatz der Schmerzlinderung erfolgt meist am 2. oder 3. Tag, es kann aber auch bis zu 2 Wochen dauern.
Ich selbst habe während der ersten Behandlung überhaupt keine Probleme gehabt.
Aber erst vor Kurzem wurde mir gesagt, dass viele die Behandlung abbrechen, weil sie es nicht aushalten können, manche haben auch Kreislaufprobleme.
Meine erste Behandlung war Anfang Dezember 2011. Da habe ich noch 3 x 8mg Palladon genommen, dazu Versatispflaster und zusätzlich bei Bedarf noch Novaminsulfontropfen.
Noch während der Behandlung habe ich eine Dosis Palladon auf 4 mg reduziert und in den nächsten Tagen bin ich auf 3 x 4 mg runter gegangen. Ich hatte den ersten Tag ziemlich starke brennende Schmerzen, aber schon am nächsten Tag war es erträglich. Am 4. Tag bin ich wieder arbeiten gegangen.
Anfang Januar bin ich dann auf 2 x 4mg zurück gegangen.
Die Wirkung des Pflasters hielt ein Vierteljahr an, eher darf die Behandlung auch auch nicht wiederholt werden.
Bei der 2. Behandlung waren die Schmerzen durch die geringere Opiatdosis schon wesentlich heftiger. Aber auch hier wurde es nach 3 Tagen besser. Allerdings habe ich dabei gleichzeitig die letzten Opiate abgesetzt und daran hatte ich gut 3 Wochen, trotz einer Dauerakupunktur, zu knabbern.
Insgeamt habe ich noch bis Juni gebraucht, bis es mir wieder richtig gut ging. Bis dahin habe ich immer wieder wie verrückt geschwitzt, die Haut hat gejuckt und ich hatte das Gefühl eine Schar Ameisen läuft mir Arme und Beine hoch und runter. Dann ging es mir bis Ende August recht gut. Ich bin überwiegend mit dem Versatispflaster ausgekommen und habe nur ab zu mal die Tropfen gebraucht.
Die Zeit nach der 3. Behandlung war der Horror. Es ging schon auf der Fahrt nach Hause los, dass ich die Schmerzen kaum aushalten konnte.
Ich habe Tag und Nacht gekühlt um es überhaupt einigermaßen auszuhalten. Aus lauter Verzweiflung habe ich dann eine Morphinampulle genommen, die mir die Ärztin mitgegeben hatte. Da konnte ich mal 2 Stunden schlafen, aber dann ging es mir so dreckig, dass ich es einfach ausgehalten habe.
Am 5. Tag war es etwas besser und ich bin bis Mittag arbeiten gegangen (zum Glück ein Samstag), damit meine Kollegin in den Urlaub fahren konnte. Ab Montag habe ich dann wieder, unter ziemlich starken Schmerzen, den ganzen Tag gearbeitet. Die Schmerzen wurden dann ganz langsam weniger und nach knapp 2 Wochen war es wieder gut.
Ich hatte nur noch größere Schmerzen bei starker Belastung und bei starkem Wind.
Nun ist es wieder soweit, dass ich demnächst eine neue Behandlung brauche. Ich habe wirklich Angst davor und mir auch vorgenommen nicht wieder so früh zur Arbeit zu gehen. Aber wenn ich für 2 Wochen extreme Schmerzen dann ein halbes Jahr eine ziemlich hohe Lebensqualität habe, dann stehe ich das irgendwie durch.
Wenn du noch Fragen hast, dann schreib einfach.
Gruß Eva