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Hilfe zu einer großen offenen Wunde

saxono

Neues Mitglied
Registriert seit
26 Sep. 2015
Beiträge
3
Hallo,

ich lebe auf den Philippinen in der tiefsten Provinz, wo kein Arzt verfügbar ist, allenfalls ein Sanitäter.
Ich hatte am 11.9. einen kleinen Verkehrsunfall, bei dem ich mit dem linken Schienbein während der Fahrt eine Metallstrebe traf. Das führte augenblicklich zu einer starken Blutung, welche ich kurze Zeit später mittels provisorischem Druckverband stoppen konnte. Die Wunde ist relativ groß.
Ich habe in den darauffolgenden 4 Tagen lediglich den Druckverband gewechselt, da die Wunde weiterhin blutete. Am 15.9. hatte ich dann die Hilfe eines Arztes im Flughafen in Anspruch genommen. Neben der Wunde war eine große Schwellung und der Unterschenkel wies bereits größere blaue Verfärbungen auf, die die Folge einer Infektion waren.
Der Arzt riet mir ein Krankenhaus aufzusuchen, was für mich leider an diesem Tag nicht möglich war. Die Wunde wurde am Flughafen lediglich gereinigt, verbunden und mir ein Schmerzmittel sowie Antibiotikum verabreicht.
Ich habe mir anschließend Wassersoffperoxid, Jod, Amoxicilin (Antibiotikum), einfache Mullkompressen, Rollenpflaster und Mefenamic (Schmerzmittel) besorgt. In Puerto Princesa bin ich am Folgetag in ein öffentliches Krankenhaus, wo die Wunde lediglich von einem "Chirurgen" für ein paar Sekunden begutachtet wurde. Daraufhin wurde die Wunde erneut gereinigt und verbundern. Meines Erachtens hätte die Wunde genäht werden müssen. (Ansicht eines Laien)
Seither nehme ich 3 mal täglich, das Antibiotikum und das Schmerzmittel zu mir. 1 mal täglich reinige ich die Wunde zunächst mit Watte und Wasserstoffperoxid, gebe Jod auf die Wunde, lege eine Mullkompesse darauf, rolle mir etwas Toilettenpapier zu einer kleinen Rolle, die ich auf die Kompresse platziere und mit dem Rollenpflaster straff befestige.
Seit ca. 2 Tagen habe ich inzwischen keine Blutung mehr an der Wunde, die Schwellung, sowie die blauen Verfärbungen am Unterschenkel sind weg. Der Unterschenkel ist in einem Umkreis der Wunde von ca. 5-7 cm relativ stark gerötet.
Die Wunde hat die Form eines umgekehrten Regentropfens mit einer Länge von ca. 4-5cm und einer Breite von ca 2cm an der breitesten Stelle. An einigen Randstellen hebt sich die Haut leicht vom darunterliegenden Muskelgewebe ab. An den Rändern der Haut hat sich teilweise ein schmaler Rand ein eierschalenfarbiges, kaugummiartiges Gewebe gebildet, wovon ich heute etwas abgezogen hatte. Naturbedingt schmerzt die Wunde, ist jedoch erträglich. Ich kann auch unter mäßigen Schmerzen kurze Wege von ein paar Metern machen. Heute habe ich zum ersten Mal auf den Duckverband verzichtet, sonern lediglich eine Mullkompresse aufgelegt und versucht durch etwas Zug des Pflasters, die Wundbreite etwas zu verringern. Aus der Wunde tritt nach wie vor etwas schleimige Wundflüssigkeit aus.
Meine Fragen nun: 1. Was kann ich selbst tun, um die Wunde optimal zu versorgen und eine schnellstmögliche Heilung herbeizuführen?
2. Ist das kaugummiartige Gewebe die Neubildung von Hautzellen?
3. Mit welchem Zeitrahmen muß ich für eine vollständige Wundheilung rechnen? (Ich bin Diabetiker Typ 2 mit erhöhtem Zucker, da ich mir die notwendigen Medikamente für eine optimale Einstellung nicht leisten kann, verfüge aber ansonsten über gute Abwehrkräfte) Meine Blutgruppe ist 0 (falls dies relevant ist)
4. Muß ich mir bzgl. der Haut, die sich teilweise vom Gewebe abhebt Sorgen machen, und wie kann ich ein Fortschreiten verhindern, bzw. das Ausmaß verringern.
5. Ist es ratsam eine Elastikbinde über den Verband anzulegen?

Ich danke bereits im Voraus für Ihre fachkundige Hilfe.
(Sollte es hilfreich sein, könnte ich auf irgendeinem Wege auch Bilder der Wunde zusenden)
 
Hallo,

es kann keiner eine Ferndiagnose erstellen.
Einziger Rat den ich geben kann sofort zum Arzt.
Aus den Beschreibungen und Vorerkrankungen (Zucker) muß die Behandlungen dringend durch einen Arzt erfolgen.

Gruß
netzguru
 
Es geht mir hierbei weniger um eine Diagnose, sondern vielmehr und hauptsächlich um Tips und Ratschläge, wie ich meine Wunde optimal bzw. bestmöglich unter den gegebenen Umständen versorgen kann. Der nächstmögliche, mglw. ausreichend ausgebildete Arzt hier ist ca. 150km entfernt. Ich möchte nur ungern die hiesigen Naturheiler in Anspruch nehmen. Eine Apotheke ist hier vorhanden.
Auch ist eine teure ärztliche Behandlung hier außerhalb meiner Möglichkeiten. Also deshalb mochmals meine Bitte um Möglichkeiten der Selbstversorgung.
 
Hallo Saxono,
als Nichtmediziner kann man hier schlecht raten. Auf keinen Fall würde ich selbständig eine Wundreinigung vornehmen, da hier wohl immer wieder das Risiko einer weiteren Infektion besteht. Insofern würde ich die Wunde so gut es geht abdecken und so schnell es geht die 150 km-Reise zum nächsten Krankenhaus antreten. Mit Infektionen, insbesondere in den Tropen, ist überhaupt nicht zu spaßen! Gruß Rehaschreck
 
Tja, daß sind dann die Nachteile der Philippinen...

Also auch bei 150 km, ab zum Arzt und am besten mal für ne Woche in der Nähe bleiben, daß der auch nochmal drauf guckt. Nähen ist jetzt wohl kaum mehr möglich, da muß von innen nach außen heilen.

Gestern hab ich zufällig im TV gesehen, daß solche Wunden u. a. auch mit Blutegeln behandelt werden.... und vor Jahren laß ich mal bei einem offenen Bein von MADEN, die alles abgestorbene usw. abgenagt haben, ähnlich wie diese Fische, die Hautschüppchen abfressen. Das war aber eine ganz spezielle Art von Maden. Aber da muss man, wie bei vielen Dingen, auch Ahnung von haben! Also selbst rumdoktorn, nee besser nicht.

Am besten machste mal Urlaub in Old-Germany....
 
Danke erst mal für die Antworten hier, die mich leider nicht wirklich weiter bringen. Die Geschichte mit den Maden hab ich mal gegoogelt, leider gibts hier wohl niemanden, der diese Therapieform kennt. Die Wunde sieht allerdings täglich etwas besser aus und die Infektion ist ja bereits weg. Demzufolge mache ich offensichtlich bei der Behandlung nix falsch. Somit werde ich wohl warten müssen, bis sich neues Hautgewebe auf der Wunde bildet. Werde deshalb leider noch ne Weile auf Schwimmen und Schnorcheln in den Korallenriffen hier verzichten müssen.
 
Hallo Saxono,
willkommen im Forum schön dass Du uns gefunden hast.Ich hatte das Vergnügen dass meine Qp-Wunde mit Maden befallen war.Es waren keine medizinischen Maden sondern ein Wildfang.Obwohl die Wunde täglich von einem D-Arzt versorgt wurde hatte ich plötzlich Maden im Bein.Dass das so schnell ging ist wahrscheinlich dem Umstand zu verdanken dass die Fliege einen Legenotstand hatte,das heißt dass die Eier schon sehr weit entwickelt waren und kein geeigneter Platz zur Eiablage gefunden wurde bis sie mich fand.Ich konnte mir die Schmerzen nicht erklären und bat meine Frau den Verband zu öffnen da er auch stark durchnässt war.Erst als sie die letzte Kompresse entdeckte sie die Maden was sie extrem geschockt hatte.Das intensive arbeiten dieser Tiere hat dazu geführt dass mein Bein,das stark geschwollen war,heftig an Umfang verloren hatte.Ich glaube dass diese Tiere mir geholfen haben.Auch der lockere Umgang des D-Arztes mit dem Befall sagt mir dass es zwar gewöhnungsbedürftig ist aber doch sehr hilfreich sein kann.Das war hier in Mittel-Europa wie dies in Indonesien ablaufen könnte kann ich nicht beurteilen.Ich wünsche dir gute Besserung.
Gruß Beinmodel
 
Also hilft es wirklich

Meine Cousine hatte vor Jahren monatelang ein offenes Bein und der Doc wollte es bei ihr machen aber sie fand das so eklig, wollte das nicht. Also ich müßte mich auch sehr überwinden...würde aber vermutlich diese Behandlung dann doch vorziehen, statt eines offenen, schmerzenden Beines und das über Monate.

Aber das das ein Schock war kann ich verstehen. Es gruselt mich schon beim Gedanken daran.

Das mit den Blutegeln hab ich dieser Tage im TV gesehen. Der Patient war jedoch ein PFERD, aber warum soll das nicht bei Menschen gehen? Aber das muß schon jemand machen der weiß was er tut. Das Pferd hatte auf der Stirn eine senkrechte Wund von mindestens 12-15 cm und die TÄ meinte das wäre vorher noch geschwollener und größer gewesen. Und ich fand das schon enorm groß. Das Pferd hatte in einer Box gestanden und war wohl mit der Stirn beim Kopf schütteln an die obere Türe gestoßen.
 
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