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Gutachten

Laska71

Nutzer
Registriert seit
19 Juni 2014
Beiträge
2
Ort
Flensburg
Halli Hallo miteinander,
ich heiße Sandra und wohne im schönen Schleswig Holstein.Bin mittlerweile 42 Jahre alt und seit 2 Jahren arbeitsunfähig.
Vor 2 Jahren , im Juni 2012 hatte ich als Sozius mit meinem Mann einen Motorradunfall.
Wir fuhren die Straße entlang, mit ca. 80 Kmh, schneller waren wir auf keinen Fall.Mein Mann sah dann wie ein Trecker aus einer Koppel gefahren kam, bremste ab -laut Polizei auf ca.30 kmh- und wir knallten gegen den Trecker.Ich hing eingeklemmt zwischen Treckerreifen und Motorrad,mein Mann lag unter dem Trecker. Der Trecker Fahrer stieg aus, und sagte nur das er nur nach hinten gesehen hatte ob sein Anhänger durchs Heckloch komme.
Mein Mann und der Trecker Fahrer zogen das Motorrad weg,befreiten mich so.
Dann der gängige Weg,Polizei Krankenwagen.
Im Krankenhaus sagte man mir dann das wahrscheinlich meine Milz gerissen sei, man versuche diese zu retten, ich aber im Verlust auch gut ohne diese Leben könnte.
Am nächsten Tag wachte ich auf der Intensivstation auf wo man mir sagte, was für Verletzungen ich hatte :


Milzverlust
Radiusköpfchenfraktur links
LKW Querfortsatzfraktur 1-4
reaktiver Thrombozystose sowie Lungenkontusion rechts
Pankreasfistel


Nach 4 Tagen wurde ich dann auf normaler Station verlegt.
Dort war ich dann nicht mehr ganz so unter Schmerzmittel und beklagte mehrfach das mein linkes Knie mir sehr große Schmerzen bereitete.Es wurde ein bischen gedrückt und dann gesagt, es sei eine Prellung am Knie, weil dieses auch sehr geschwollen war.
In den 12 Tagen Krankenhausaufenthalt beklagte ich bei verschiedenen Ärzten das ich Probleme habe mit meinem Knie, man sagte mir ich müsse Geduld haben.


Mein Bauch schmückt eine 35 cm Narbe, zur Kontrolle war ich bei meinem Hausarzt, dem ich von meinem „Knieproblem“ unterrichtete. Dieser schickte mich gleich zu einem Orthopäden, dort wurde dann festgestellt durch Röntgen ,das meine Kniescheibe gebrochen sei links ,außen.


Mehrfach war ich beim Orthopäden, der mir immer nur „kurz“ mein Knie ansah und mir dann sagte ich solle doch eine Diät machen dann sei mein Knie auch wieder ok.


Ich lief wie eine Irre mit meinen Hunden durch den Wald weil ich dachte ich baue so ordentlich Muskeln auf,und meine Schmerzen seien weg, wie der Arzt es mir prophezeite.Leider ist dem bis heute nicht.


Im November 2012 bemerkte ich eine Hühnerei große Beule am Bauchnabel. Nach dem Röntgen stand fest, eine Hernie.
Man sagte mir, ich solle Weihnachten genießen, was ich tat,um mich dann im nächsten Jahr zu melden.
Mir wurde dann Laparskopisch mit einem Onlay -Mesh 20x30 cm meine Hernie im Februar 2013 geschlossen.
Im Mai war ich dann wieder beim Chirugen weil ich ständig Bauchschmerzen hatte, die „Röhre“ zeigte dann eine riesige Bauchwandhernie.
Ich sollte den Sommer genießen, mich schonen um mich dann im Herbst einer erneuten offenen Bauch OP zu unterziehen.Diese war im Oktober 2013,wo man mir ein Netz einsetze welches größer ist als ein DinA4 Blatt (genaue Größe weiß ich nicht...nur das es größer sei...es war ein Netz welches Dauerhaft bleibt und eines welches sich auflöste).Meine rechte Bauchseite ist oberflächlich taub , liegt wohl an den durchschnittenen Nerven.Ich habe nach wie vor Schmerzen im Bauch, nach einer Untersuchung von einem Chirurgen sei es wohl dort wo die Nähte des Netzes seien.
Meine Krankengymnastik sagte mir heute es sind meine tief liegenden Narben die mir Schmerzen bereiten.
Nachdem ich bis Ende letzten immer bei einem Orthopäden war wo ich mit dessen Aussage einfach nicht zufrieden war bin ich 60 km entfernt zu einem anderen Orthopäden gefahren, der mich wieder Röntgen lies, wo dieser dann Ende Februar 2014 fest stellte das ich einen retropaellaren Knorpelschaden habe und ein Dauerschaden eingetreten sei.
Im Juni 2013 war ich zu einem Neurologen weil mein Ellenbogen Kraftlos und schmerzhaft in bestimmten Situationen ist (Druck, wie zb beim Fahrradfahren -Lenker halten,Hundeleine) dieser stellte einen gereizten Nerv fest.(Ulinaris)


Im April diesen Jahres war ich dann zum Gutachter von meiner PUV .
Neurologisch und Orthopädisch wurde ich direkt im Hause begutachtet, Chirurgisch musste ich zu einer anderen Stelle fahren.


Der Chirurg beurteilte mich mit 10% Teilinvalität für Splenektomie und Bauchwandinsuffizienz.
Desweiteren bestehe nach kompletter Splenektomie eine erhöte Sepsisgefahr.Sollte eine solche später auftreten,kann diese ebenfalls eine Unfallfolge sein.


Der Neurologe stellte eine Druckempfindlichkeit und Irritabilität des Nervus ulinaris fest,des weiterren eine Verzögerung der Leitgeschwindigkeit.
Das waren dann 1 % zusammen.


Mein Knie wurde nicht berechnet, da laut Gutachter es n icht nachweisbar ist das es vom Unfall her komme, da man es im Krankenhaus nicht fest gestellt habe.Er schreibt, es läge an meinem Übergewicht (1,66 cm groß 96 Kilo)


Nun hat meine Versicherung mir das Gutachten mit der Invalitätsbescheinigung geschickt.


Dort steht Versicherte Invalitätssumme 89.000,00 Euro


Voller Wert des Armes beträgt lt Gliedertaxe 70%
dazu bestätigte Beeinträchtigung 1/20 ergeben 3,5%
sonstiger Invalitätsgrad 10%
ergab somit eine Summe von 12.015,00 Euro.


Gestern habe ich meinen Antrag auf eine Reha abgeben bei der Rentenversicherung, gewollt von meinem Chirurgen.


Nebenbei läuft das alles noch beim Anwalt, da die gegnerische Versicherung der Meinung ist, sie müsse mir weder meinen Verdienstausfall zahlen. Der Unfall war am 30.6.12 und mein neuer Job sollte am 03.07.12 beginnen.Mein Lebenspartner muss jeden Monat meine Krankenversicherung zahlen, eine Haushaltshilfe brauchte ich ja angeblich nicht (das machte meine Freundin und meine Schwester) da meine Kinder (zum Zeitpunkt 16,14,13 waren) und Schmerzensgeld habe ich bisher 8000 Euro bekommen. Mein Anwalt meint es dauert eben , wir müssten sowieso klagen.(Ich weiß nicht ob das alles so richtig ist, er ist Spezialist für Verkehrsrecht)


Ich möchte natürlich gegen das Gutachten angehen, bzw ich möchte ein zweites machen lassen.Wie läuft das ab? Melde ich mich bei meiner PUV, oder gebe ich alles meinem Anwalt?


Freue mich auf Antworten von euch :)
 
Moin moin!

Laska, verzeih, wenn ich nachfrage, aber einiges erscheint mir etwas wirr.

Du schreibst "Dieser schickte mich gleich zu einem Orthopäden, dort wurde dann festgestellt durch Röntgen ,das meine Kniescheibe gebrochen sei links ,außen." und "retropaellaren Knorpelschaden habe und ein Dauerschaden eingetreten sei"

1.) Wieviel Tage nach dem Unfall war dies? Sollte es innerhalb der ersten 3 - 6 Wochen gewesen sein, dann sollte auf den Rö-Bildern Kallus zu sehen sein. Das ist ein Randsaum, der durch den Heilungsprozess des Knochens entsteht und nach festen Regeln abläuft.
2.) Für mich unverständlich, dass du zum Einen mit gebrochener Kniescheibe keine Versorgung mit Ruhigstellung und ggf Operation bekommen hast und zum Anderen damit überhaupt laufen konntest. Zur Diagnostik und Therapie bei Kniescheibenfraktur s.
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/012-017l_S1_Patellafraktur_abgelaufen.pdf
3.) Ein retropaellarer Knorpelschaden kann verschiedene Ursachen haben und ist nicht zwingend durch eine Fraktur erklärbar. So leid es mit tut, aber etwa 70% der Ursachen sind tatsächlich Überlastung durch Übergewicht plus zusätzlich und/oder Muskelmangel und/oder Schäden und/oder falsches Gangbild (falsche Schuhe, falsche Körperhaltung etc.).
Erst und wichtigste Therapieoption zur Reduktion der Schmerzen und der Folgen des Knorpelschadens ist es, die Überlastung des Gelenks zu reduzieren. Das heißt im Klartext, das Gewicht muss auf Normalwerte herunter. Ein zusätzlicher Muskelaufbau, um das Stützkorsett des Kniehalteapparates aufzubauen ist durchaus zusätzlich Therapie der Wahl. Allerdings nicht ungezielt und fehlbelastend mit Hunden durch den Wald. Sondern gezielt beigebracht durch entsprechende KGund regelmäßige, tägliche eigenständige Therapie zu Hause.
4.) Sollte die Kniescheibe gebrochen gewesen sein, könnte es vllt. sein, dass auf den Rö-Bilder eine Knochenverschiebung erkennbar ist. Das solltest du ggf. über eine 2. Meinung prüfen lassen.

Sollte also eine Kniescheibenfraktur vorgelegen haben, müssten sich ggf. Zeichen in den alten Rö-Bildern finden. Wenn dort völliges Fehlen ist, wirst du Probleme im Rahmen des Vollbeweises bekommen, dieses nachzuweisen. Vorallem, weil du selber wie du schreibst "Ich lief wie eine Irre mit meinen Hunden durch den Wald weil ich dachte ich baue so ordentlich Muskeln auf". Ein Patient mit gebrochener Kniescheibe kann normalerweise nicht über einen unebenen Waldboden mit der Belastung durch 2 Hunde laufen. Auch das spricht eher gegen eine Fraktur.

Auch eine Prellung an der Kniescheibe kann durchaus langwierig sein. Wenn sich dabei ein Bluterguss hinter der Kniescheide gebildet hat und/oder ein Knochenödem entstanden ist, kann eine Prellung bei einem normalen, gesunden, nicht-übergewichtigen Menschen mit gutem Trainingszustand durchaus bis zu 3 - 6 Monaten brauchen, bis er wieder völlig schmerzfrei und vollbeweglich ist.

Dein erkranktes Knie wird täglich mit einem zusätzlichen Marschgepäck-Rucksack von etwa 25 kg durch das Übergewicht belastet. Rein aus Vernunftsgründen würdest du wahrscheinlich jedem, der dir diese 25 kg zum Schleppen zusätzlich auflastet, erklären was du von seinem Geisteszustand hälst. Aber nichts anderes muss dein Knie abpuffern. Dass dies nicht zwingend heilungsfördernd ist, wenn ein Knorpelschaden unbesehen woher vorliegt, dürfte dir verständlich sein.

Damit hat die PUV vorausgesetzt die Rö-Bilder geben nichts her, weiterhin den "Gegenvorschlag", dass du möglicherweise durchaus eine Prellung am Knie gehabt hast. Die dann aber auf Grund der Überbelastung durch dein Übergewicht nicht richtig ausheilen konnte bzw. weiter vorangetrieben wurde. Und es dadurch zum Knorpelschaden gekommen ist. Damit also nicht der Unfall ursächliche am Knorpelschaden als Primärursache sondern das Übergewicht.

Rein medizinisch hast du damit ohne wenigstens einen indirekten Nachweis einer alten Fraktur ein Nachweisproblem. Denn damit musst du nachweisen, dass dein Übergewicht nicht ursächlich für den Knorpelschaden ist. Dafür braucht es m. E. n. 2 verschiedene Gutachter. Zum Einen einen Radiologen, der dir die Rö-Bilder auseinandernehmen kann. Und zum Anderen einen Orthopäden/Sportmediziner, der nachweisen kann, dass nicht das Übergewicht sondern eine Fraktur oder wenigstens eine Prellung für den Knorpelschaden ursächlich ist.

Ich befürchte, vorallem letzeres wird ohne Rö-Befund ein Problem werden. Meines E. n. wäre es für den Prozessausgang wichtig, zu klären ob sich ein Gutachter findet, der Entsprechendes Auseinanderklammüsern kann.

Zum rechtlichen Krams soll dir ein besser informiertes Forumsmitglied etwas sagen, da habe ich zu wenig Ahnung.

Gruss
 
Hallo buchfreundin,
ok, jetzt wo ich es lese klingt es wirklich etwas wirr! :D
Also, im Krankenhaus machte ich die Ärzte aufmerksam, mehrfach das ich Schmerzen im Knie habe, es fühlte sich an als wenn es "ausharkte" und ich es wieder einharken musste um keine Schmerzen zu haben.Trotz Schmerzmittel den ganzen Tag spürte ich es,unübersehbar war mein geschwollenes Knie. Im Krankenhaus machte man kein "Anstalten" das Knie zu Röntgen, sondern sagte mir es wäre eben einfach eine Prellung.Das Knie wurde "nur" angesehen, nicht bewegt, gedreht, untersucht oder geröngt.
Nach 12 Tagen wurden mir meine Tacker gezogen und ich entlassen. Am 13 Tag nach dem Unfall beim Hausarzt zur Kontrolle, dem ich von meinem "Knieproblem" erzählte.Dieser schickte mich dann weiter zum Orthopäden, wo ich 8 Tage später war.Dort wurde mein Knie untersucht und das Röntgenbild gemacht wo man sehen konnte das an der linken Kniescheibe außen ein Bruch erkennbar war.
Zuerst wurde mir Schonung angeordnet, aufgrund der anderen Sachen konnte ich eh keine Bäume ausreißen ;)
Der Orthopäde sagte mir dann ich solle mein Knie viel Belasten,viel laufen, viel bewegen.
Was ich tat! Ich bin viel mit meinen beiden Hunden durch den wald (der Orthopäde meinte unebenes Gelände wäre gut für mich, da Fahrradfahren mit meinem Ellenbogen und Bauch nicht möglich waren)
Ich quälte mich jeden Tag durch den Wald, abends war mein Knie noch mehr angeschwollen als Tagsüber, also Kühlen und hochlegen.
Das ganze zog ich dann bis Januar diesen Jahres durch, also 1,5 Jahre nach dem Unfall mit regelmäßigen Vorstellungen- alle 2,3 Monate- bei diesem Orthopäden.
Es wurde leider einfach nicht wirklich besser, auch mit Kniebandage nicht, die ich im Sommer letzten Jahres verschrieben bekam,worauf hin ich einen anderen Orthopäden im Januar diesen Jahres aufsuchte.Dieser lies dann ein MRT von meinem Knie machen,worauf mir dann im Februar diesen Jahres mitgeteilt wurde das ich einen Knorpelschaden habe.
Seit Februar bekomme ich durchgehend 2 mal die Woche Krankengymnastik für Bauch,Knie und Ellenbogen.
Zwischendurch wurde meine Kniescheibe etwas nach innen mit Tape´s gezogen, da mein Krankengymnast meinte meine Schmerzen würden vom Reiben an den inneren Narben an der Kniescheibe kommen, Belastung war dann auch besser,nicht schmerzlos, aber schmerzfreier.

Das mein Gewicht nicht gut für mich ist weiß ich selbst...vorher hatte ich aber nie Probleme mit meinem Knie.
Meine Motorradhose war auch über dem Protector gerissen (Knie).

Meine PUV sagt halt, sie rechnen mir das mit dem Knie nicht an, weil man es im Krankenhaus nicht festgestellt hatte!
Desweiteren schreibt die PUV das mein Radiusköpfchen nicht gebrochen gewesen sei,deswegen die niedrige Prozentzahl. (am Unfalltag war ich in der Röhre, dort sah man den Radiusköpfchenbruch)
Mein Arm ist in der Außendrehung eingeschränkt, wie soll ich das erklären, wenn ich die Handfläche nach oben mache als würde man mir etwas in die Handfläche legen wollen, rutscht es runter weil die Handfläche schräg ist.

Ach, mein jetziger Orthopäde sagte mir im Februar diesen Jahres das der Knorpelschaden von dem Bruch her komme.

lieben Gruß :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Schmunzel, danke fürs nicht Übelnehmen. Nur die gleichen Widersprüche nutzt die PUV im Zweifel um dich auszuhebeln, deswegen lieber vorher klären als nachher ärgern.

Ok, nach meiner Rechnung 21 Tage nach Unfall Rö-Bild mit Nachweis eines Bruches. Bei durchgehender Angabe von Beschwerden. Die hoffentlich auch in der Akte des Krankenhauses dokumentiert sind. Im Krankenhaus kein weiterer Unfall, der eine Fraktur erklären würde, z. B. Sturz.
Wenn in der Krankenhausakte nichts steht (lass dir eine Kopie der Akte der Station geben . Dort sollte Entsprechendes vermerkt sein) und selbst wenn etwas steht, du hast doch sicher Besuch gehabt. Mit dem du über die Schmerzen geredet hast. Lass dir von ihm ein Gedächtnisprotokoll geben. In dem dokumentiert ist, dass du Knieschmerzen schon im Krankenhaus hattest, ggf. auch dass du den Schwestern/Ärzten dieses gesagt hast. Dass du ggf. dafür Schmerzmittel bekommen hast. Und dass du im Krankenhaus und auch zu Hause nicht verunfallt bist. Da dass Ganze schon solange her ist, wird das sicher nicht einfach. Und bitte, keine ausgeschmückten Märchengeschichten, an was sich die Leute noch erinnern. Auch das Gericht ist nicht dumm. Ich habe das damals so geregelt, dass ich meine Bekannten zum Anwalt genommen habe, sie ihre Erinnerungen haben formuliert und der Anwalt dann das Gedächtnisprotokoll formuliert. Allerdings waren bei mir nur einige Wochen und nicht Jahre dazwischen.

Einen Tag nach Entlassung dann Hausarzt mit weiterbestehender Knieschmerzen mit anschließendem Rö und Nachweis der Fraktur.

Für den normalen Menschen wäre damit nachgewiesen, dass du durchgehende Knieschmerzen wegen der Fraktur/Prellung hattest. Die dann im Rö-Bild nachträglich nachgewiesen wurde. Die PUV ist allerdings kein normaler Mensch. Rein rechtlich hat sie es insofern einfach, dass sie auf dem Standpunkt beharren kann, im Krankenhaus kein Frakturnachweis.

1. Schritt):
Dein Gutachter sollte sich also im Wissen um Knochenveränderungen bei Fraktur (s. o.) und Schmerzverlauf auskennen. Und an Hand des Schmerzgeschehens, der Rö-Befunde und des Ausschlusses eines Unfalls im Krankenhaus und zu Hause den Nachweis führen, woher sonst die Fraktur kommen muss. Also entweder ein Radiologe und/oder eine Unfallchirurg. Wobei ich beides versuchen würde zu bekommen.
Sollte die PUV dagegenargumentieren, dass dem nicht so sein kann, muss sie den gutachterlichen Gegenbeweis erbringen.

2) Schritt
Der Nachweis, dass dein Knorpelschaden durch die Fraktur bedingt ist.

Da dein jetziger Orthopäde dieses schon angdacht hat, wenn du Vertrauen zu ihm hast, würde ich ihn auf o.g. ansprechen. Entweder er ist bereit, dir das Gutachten zu machen und/oder er kennt vllt. jmd, den er dir dafür empfehlen kann.
Allerdings habe ich die Befürchtung, dass dieser Punkt der schwierigere wird. Eben aus o. g. Gründen. Medizin ist in vielen Fällen Statistik. Wenn Ursachen nicht vorliegen, haben sie keine Relevanz.

Wenn Ursachen vorliegen, haben sie eine mögliche, statistische Relevanz. Ich versuche dir das an Hand eines queren Beispiels zu erklären:
Wenn dein Lebensgefährte dich mit seiner Grippe im Winter anhustet, dann ist es sehr wahrscheinlich, wenn du 3 Tage später selber flach liegst, dass du es von ihm hast. Es kann aber auch sein, das dein Arbeitskollege, der noch keine Symptome hatte oder ein Bus-Nachbar ohne Smyptome dich angesteckt hat.
Du musst jetzt Beweisen, dass dein Lebensgefährte Schuld ist. Und das ist rein statistisch auf Grund der Lage schwierig, weil andere Faktoren ebenfalls relevant sind.
Und manchmal ist es schwierig bis unmöglich, diesen Beweis zu führen.

Die PUV wird in diesem Fall wahrscheinlich, statistisch nachweisbar, argumentieren, dass die Fraktur an sich folgenlos ausgeheil ist. Und die Knorpelschäden am ehestens wahrscheinlich durch das Übergewicht bedingt sind. Dein Gutachter muss den Beweis führen, dass dem nicht so ist. Und / oder, dass der Knorpelschaden auch ohne Übergewicht entstanden wäre.
Das Problem ist für dich, dass du in der Nachweispflicht bist, deine Behauptungen zu beweisen. Und solange die PUV nicht medizinischen Schwachsinn erklärt, sie gegenzubeiesen.

Gruss
 
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